DE2142041A1 - Legierungen auf Kobalt-Basis - Google Patents
Legierungen auf Kobalt-BasisInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C19/00—Alloys based on nickel or cobalt
- C22C19/07—Alloys based on nickel or cobalt based on cobalt
Description
Fulmer Research Institute Limited, Stoke Poget,
"Slough SL 2 4 QD. Buckinghamshire (England)
Legierungen auf Kobalt-Basis
Die Erfindung bezieht sich auf Legierungen auf Kobalt-Basis, welche nicht nur eine hohe mechanische Festigkeit
bis zu Temperaturen von 900 C, sondern außerdem gegenüber Oxydation und Hitze-Korrosion eine ausgezeichnete
Widerstandsfähigkeit aufweisen.
Legierungen auf der Grundlage eines Kobalt- oder Nickel-Gefüges sind bekannt; einige von ihnen genießen
den Ruf einer Superlegierung, weil sie für Bauteile verwendet werden, die.unter sehr hohen Temperaturen
arbeiten müssen, wie beispielsweise in Gasturbinen. Bei diesen Kobalt- bzw. Nickelgefüge-Legierungen unterscheidet
man folgende zwei Arten:
1. Kobalt- oder Nickel-Legierungen mit einem Chrom-Zusatz zwischen 20 und 30 % zur Erzielung
einer Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation und Hitze-Korrosion. Ferner können als weitere
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Lecierunc|Ezusätze Tungsten, Mangan, Silizium,
Mclybdän, Eisen und Kohlenstoff zuc;ei;et2't werden,
um cos Gefüge zu verfestigen und die tic .htempera—
tur-Eicenschaften zu verbessern. SoIcJ e Legierungen
wie beispielsweise die unter der Handelsbezeichnung Stellite 31 bekannte Kobalt-Legierung
weisen gegenüber Oxydation und Hitze-Korrosion eine hohe Resistenz auf, besitzen aber den
Nachteil, bei Raum- und mittleren Temperaturen nur eine mäßige Festigkeit zu besitzei .
2. Kobalt- oder Nickel-Legierungen, bei ienen der Chrom-Zusatz auf etwa 20 % begrenzt ist, die
jedoch zusätzlich bis zu 6 % von einer? oder mehreren der Elemente Aluminium, Titan, Tantal
und/oder Niob enthalten, damit die Legierung durch Beschleunigung der intermetallischen
Bindungen gefestigt wird. Diese Legierungen, für die eine unter der Handelsbezeichnung
Nirnonic 90 bekannte Nickel—Legierung ein typisches Beispiel ist, vereinigen mäßige
Resistanz gegenüber Oxydation und Hitze-Korrosion mit hoher Festigkeit bei Raum- und mittleren
Temperaturen.
Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß noch keine
Legierung auf Kobalt- oder Nickel-Basis bekannt ist, welche die optimalen Eigenschaften dieser beiden
Legierungsarten in sich vereinigt, d.h. hohe Festigkeit sowohl bei Raum- als auch bei hohen Temperaturen,
und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation und Hitze-.
korrosion, beispielsweise gegen Halogenide.
Erfindungsgemäß wird daher eine Reihe von Legierungen
auf Kobalt—Basis vorgeschlagen, welche in vorteilhafter
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Weise alle diese günstigen Eigenschaften gleichzeitig
in sich vereinigen.
Diese Legierungen zeichnen sich dadurch aus, daß außer einem Gewichtsanteil~von mindestens 45 % Kobalt einschließlich
unvermeidbarer Verunreinigungen folgende Zusätze in Gewichtsprozenten vorhanden sind:
Kohlenstoff 0,01 bis 0,10 %
Chrom 15,0 bis 3 5,0 %,
Tungsten 5,0 bis 15,0 %,
Aluminium 5,0 bis 12,0 %,
Mangan 0,05 bis 2,0 %,
Eisen 0 bis 15 %,
Nickel 0 bis 15 %.
Hierbei liegt der Chrom-Gehalt vorzugsweise zwischen 18 und 22 % oder zwischen 28 und 32 %, der Tunasten-Gehalt
vorzugsweise zwischen 5,0 und 10,0 %, und der Aluminium-Gehalt vorzugsweise zwischen 6,0 und
12,0 %, insbesondere zwischen 6,5 und 8,0 %.
Es wird angenommen, daß diese Legierungen ihre vorteilhaften Eigenschaften der Anwesenheit des
Elementes Aluminium verdanken, welches durch Beschleunigung der intermetallischen Bindungen das Gefüge ·
verfestigt und außerdem die'hohe Resistenz gegenüber Oxydation und Hitze-Korrosion bewirkt. Außerdem verleiht
Aluminium allein bzw. Aluminium und Tungsten gemei.nsam den Legierungen eine bestimmte Härte. Die Gründe
für die guten Eigenschaften sind in der Feinstruktur des Korns dieser Legierung und in der innigen Mischung der
Kobalt-Partikel zu sehen, welche die Elemente Chrom, Tungsten, Mangan, Aluminium, und, falls vorhanden, Eisen
und Nickel, in fester Lösung enthalten. Ein weiterer
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Grund ist, daß das Korn und die Partikel der Verbindung CoAl nach einem Zentral-Würfel geordnet sind und ebenfalls
in felter Lösung die Elemente Chrom, Tür.φ ten,
Mangan, Eisen und Nickel enthalten.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit einer einzigen
Zeichnung näher erläutert.
Nachfolgend werden einige Legierungen unters .-friedlicher
Zusammensetzung beschrieben, welche zu ihrer Unterscheidung mit den Buchstaben A bis F bezeichnet werden. Sämtliche
beschriebenen Legierungen besitzen eine Kobalt-Basis einschließlich unvermeidbarer Verunreinigungen. Hierzu
sei bemerkt, daß die mit E bezeichnete Legierung nicht die in den Rahmen der Erfindung fallenden Eigenschaften
aufweist, weil bei dieser Legierung das Element Tungsten fehlt. (Ein Aluminium-Anteil von weniger als 5 % hat
ähnlich nachteilige Wirkungen).
Kohlenstoff 0,01
Chrom 20,1
Tungsten 7,5
Eisen 8,2
Nickel 10,3
Mangan "0,5
Aluminium 6,0
LEGIERUNG B
%
Kohlenstoff C,02
Chrom 20,2
Tungsten 7,3
Eisen 7,9
Nickel 9,9
Mangan 0,45
Aluminium 7,1
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Kohlenstoff 0,02
Chrom 19,9 Tungsten 7,45
Mangan 1,
Aluminium 7,0
Kohlenstoff Chrom Tungsten Mangan Aluminium
LEGIERUNG E Kohlenstoff Chrom Eisen Nickel Mangan Aluminium
Kohlenstoff Chrom Tungsten Eisen Nickel Mangan Aluminium
Aus diesen vorstehend aufgeführten Legierungen wurden auf herkömmliche Weise Blöcke erstellt, mit denen wie
folgt verfahren wurde:
o, | 02 |
20, | 0 |
7, | 4 |
1, | 45 |
7, | 9 |
JL | |
o, | 04 |
19, | 7 |
8, | 1 |
9, | 8 |
1, | 5 |
5, | 4 |
JL | |
o, | 04 |
19, | 7 |
7, | 45 |
8, | 3 |
10, | 1 |
1, | 4 |
6, | 6 |
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Das Erschmelzen und Legieren wurde in einem induktionsbeheizten
Vakuumofen durchgeführt. Bei einer Schrrelztemperatur
von 1550 ° C wurden die Legierungen in Stahlformen zu Blöcken von 50 mm Durchmesser gecossen.
Anschließend wurden diese Blöcke bei 13C0 ° C zu Stangen von 12,5 mm Durchmesser gepreßt. Von diesen Stangen
wurden Proben entnommen und einer Wärmebehandlung unterzogen, in deren Verlauf zunächst eine Temperatur von
1250 ° C erreicht, danach auf Raumtemperatur abgekühlt, anschließend wieder auf Temperaturen zwischen 7' C und
980 ° C erhitzt wurde, worauf sich eine Alterungszeit zwischen einer und neunzig Stunden anschloß. Die so
behandelten Legierungen wurden auf Resistenz gegenüber Oxydation bei Temperaturen bis mindestens 1000 ° C
geprüft und mit den handelsüblichen Legierungen Stellite 31 und Nimonic 90 verglichen, welche beide wegen ihrer
guten Oxydations-Resistenz bei hohen Temperaturen gern verwendet werden. Die Nennwerte der Zusammensetzung dieser
Legierungen Stellite 31 und Nimonic 90 sind folgende:
Stellite 31
Kohlenstoff 0,45 - C,60 %
Chrom 23,0 - 28.0%
Nickel 9,0 - 12,0 %
Tungsten 6,0 - 9,0 %
Eisen max. 2,00 % Rest: Kobalt
Nimonic 90
Kohlenstoff max. 0,13
Silizium max. 1,5
Eisen max. 3,0
Mangan max. 1,0
Chrom 18,0 - 21,0
Titan 1,8-3,0
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Aluminium Kobalt Rest: Nickel
0,8 - 2,0 15,0 - 21,0
Zur Prüfung auf Oxydation bei hohen Temperaturen wurden die zylindrischen Proben, deren Gewicht bekannt
war, 25 Stunden lang in Luft auf 1000 c C erhitzt, anschließend aus dem Ofen entnommen und zur
Abkühlung bis auf Raumtemperatur abgelegt. Anschließend wurde die auf jeder Probe entstandene Oxydschicht auf
vorhandene Abspaltungen untersucht und jede Pr^be gewogen. Diese Folge von Prüfschritten wurde viermal
wiederholt, so daß die Proben nach dieser Prüfung insgesamt eine Oxydationszeit von 100 Stunden hinter sich
hatten. Die so behandelten Proben wurden zertrennt, metallographisch untersucht und die Eindringtiefe der
inneren Oxydation gemessen. Folgende Resultate wurden erzieltJ
Legierung | 3ewichts-Abnah- ne 2 ng/cm /hr |
Innere Oxydation | Art |
A B C D Stellite31 Nimonic 9C |
-0,C02 +0,010 +0,014 +0,015 -0,22 -0,137 |
Tiefe J* | (Vorzugsweise ein- (heitlich; ( (Oxydation (von (CoAl-Partikeln '■ ( ( Kornzwischenräume Il |
50 50 50 35 50' 50 |
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Zusätzlich zu ihrer besseren Resistenz gegenüber Oxydation, die sich in geringeren Gewichtsabnahme-Werten
nach Tabelle I niederschlägt, besitzen die erfindungsgemäßen Legierungen auch noch den Vorteil, daß
diese Oxydation einheitlich auftritt, ohne die Korngrenzen zu bevorzugen. Demgegenüber tritt bei den bekannten
Legierungen Stellite 31 und Nimonic 9J eine
Zwischenkorn-Oxydation auf, welche deren mechanische Eigenschaften nach der Oxydation nachteilig beeinflußt.
Außerdem wurden an der Legierung D im Vergleich mit dem bekannten Stellite 31 'Vergleichsprüfungen zur Bestimmung
der Widerstandsfähigkeit gegenüber der als Sulphidation bekannten Hochtemperatur-Korrosion durchgeführt,·
bei dieser Korrosionsart wird das Metall durch eine Kombination von Chlorid- und Sulphat-Ionen angegriffen.
Bisher war die bekannte Legierung Stellite 31 als die auf dem Markt befindliche Legierung mit der
besten Widerstandsfähigkeit gegenüber der Sulphidation bekannt. Diese Prüfungen wurden in einer besonderen Anlage
ausgeführt, welche geeignet ist, die Betriebsbedingungen in einer Gasturbine zu simulieren. Während
dieser Prüfung wurden zylindrische Probestäbe mit bekanntem Gewicht bei einer Temperatur von 870 ° C schnelllaufend
rotiert, während gleichzeitig vier Teile eines synthetischen Meersalzes DEF 1053 auf eine Million Teile
der in den Brenner eingeblasenen Luft zugesetzt. Sechs Probestücke jeder Legierung wurden geprüft und nach und
nach in Abständen von jeweils 20 Stunden entnommen, metallographisch aufgeschnitten und auf die Eindringtiefe
der Korrosion gemessen. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind graphisch in der beiliegenden Zeichnung aufgetragen,
wobei die Eindringtiefe von der Oberfläche her als Funktion der Zeit aufgetragen ist. Die Kurven weisen
nach, daß die Legierung D eine viel bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber dieser Form der Korrosion besitzt
als Stellite 31.
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Schließlich wurden Prüfungen zum Vergleich der Dehnungseigenschaften
der Legierungen A bis D gegenüber den Legierungen Stellite 31 und Nimonic 90 durchgeführt,
deren Ergebnisse in den Tabellen II und III zusammengestellt wurden.
Legierung | Behandlung zur Alterunq |
0,1 % Prüfdeh nung bei (kp/mm ) |
max. Zug festigkeit (kp/mm ) |
Dehnung (%) |
A | 1 h 9000C | 81,7 | 120,0 | 8 |
B | 1 h 9000C | 86,2 | 120,0 | 8 |
C | 1 h 9000C | 105,2 | 135,0 | 13 |
C | 20 h 8000C | 118,0 | 135,0 | 4 |
D | 8 h 9800C | 120,0 | 138,0 | 5,5 |
Stellite 31 | wie gegossen | 51,8 | 79,1 | 8 |
Stellite 31 | 50 h 737°C | 72,1 | 89,5 | 2 |
Nimonic 90 | 16 h 7000C | 80,0 | 127,2 | 27 |
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Legierung | Behandlung zur Alterung |
Prüftempe ratur 0C |
0,1 % Prüf- dehnunq bei (kp/mm ) |
max. Zu.j- festiqkeit (kp/mm ι |
Dehnung (%) |
A | 1 h 9000C | 800 | 32,2 | 37,7 | 37 |
B | 1 h 9000C | 800 | 37,7 | 40,8 | 25 |
C | 1 h 9ÜO°C | 800 | 37,7 | 44,0 | 55 |
C | 20 h 8000C | 800 | 48,7 | 51,3 | 10 |
C | 20 h 8000C | 750 | 66,9 | 75,6 | 21 |
C | 20 h 8000C | 700 | 78,8 | 99,0 | 14 |
D | 8 h 9800C | 800 | 48,7 | 51,8 | 42 |
Stellite 31 | wie gegossen | 818 | — "" | 42,4 | 16 |
Steinte 3: | 50 h 737°C | 818 | 29,1 | 42,4 | 10 |
Nimonic 90 | 16 h 7000C | 700 | 69,2 | 99,0 | 10 |
Nimonic 90 | 16 h 7000C | 800 | 55,0 | 70,8 | 10 |
In der nachfolgenden Tabelle IV ist der Einfluß der Kombination von Al und W auf die Härte dargestellt.
Max. Härte in VPN-Einheiten, gealtert bei 900° C |
|
Legie rung E Legie rung F |
305 •155 |
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Die in den vorstellenden Tabellen aufgeführten Ergebnisse lassen erkennen, daß die erfindungsgemäßen
Legierungen in ihren mechanischen Eigenschaften dem Nimonic 90 etwa gleichwertig und dem Stellite 31
überlegen sind, und daß außerdem die erfindungsgemäßen
Legierungen in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber
Oxydation sowohl dem Nimonic 90 als auch dem Stellite 31 überlegen sind, und daß ihre Widerstandsfähigkeit
gegenüber Korrosion besser ist als die von Stellite
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Claims (6)
1. Legierung auf einer Kobalt-Basis, dadurch gekennzeichnet, daß außer einem Gewichtsanteil von
mindestens 45 % Kobalt einschließlich unvermeidbarer Verunreinigungen folgende Zusätze in Gewichts-Prozenten
vorhanden sind;
Kohlenstoff 0,01 bis 0,10 %
Chrom 15,0 bis 35,0 %
Tungsten 5,0 bis 15,C %
Aluminium 5,0 bis 12,0 %
Mangan 0,05 bis 2,0 %
Eisen 0 bis 15 %
Nickel 0 bis 15 %
2. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin 18,0 bis 22,0 % Chrom enthalten sind.
3. Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin 28,0 bis 32,0 % Chrom enthalten sind.
4. Legierung nach mindestens einem der Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß darin 5,0 bis 10,0 % Tungsten enthalten sind.
5. Legierung nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß darin 6,5 bis 8,0 % Aluminium enthalten.sind.
6. Legierung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung
in Form eines Metallkörpers vorhanden ist.
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