DE2141612A1 - - Google Patents

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DE2141612A1 DE19712141612 DE2141612A DE2141612A1 DE 2141612 A1 DE2141612 A1 DE 2141612A1 DE 19712141612 DE19712141612 DE 19712141612 DE 2141612 A DE2141612 A DE 2141612A DE 2141612 A1 DE2141612 A1 DE 2141612A1
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Umwandlung einer Olefinverbindung, die eine Nitrilgruppe enthält, in eine entsprechende Olefinverbindung, die eine Amidgruppe enthält, durch Hydratisierung und betrifft ein derartiges Verfahren, bei dem die Reaktion durch Verwendung eines Festbetts aus unlöslichen Kationenharz teilchen erreicht wird, worin die Kationen von Metallen aus bestimmten Gruppen des Periodensystems der Elemente stammen und an das Harz über darin enthaltene Sulfonsäure- oder Carboxylgruppen gebunden sind.
Als Hauptverfahren zur Umwandlung eines Olefinnitrils in ein Olefinamid ist die Hydratisierung unter Verwendung von Schwefelsäure in dem Reaktionsmedium bekannt. Die Anwesenheit von Schwefelsäure führt dazu, daß das Amidprodukt als Sulfatsalz erhalten wird. Zur Erzeugung des freien Amids ist es erforderlich, die Säure durch Zugabe von Alkali zu dem Reaktionsprodukt zu neutralisieren. Um eine Zersetzung und/oder Polymerisation des Amidprodukts zu vermeiden, ist eine sorgfältige
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Auswahl der Base erforderlich. Gewöhnlich wird die Schwefelsäure mit Ammoniak neutralisiert. Eine solche Neutralisation erfordert eine starke Verdünnung der Amidlösung und verringert die Produktausbeute infolge Zersetzung eines Teils des gewünschten Amids. Die erzeugten großen Ammoniumsulfatmengen, die starke Verdünnung der Lösung, die das Ammoniumsulfat enthält, und die Schwierigkeiten der Rückgewinnung von Ammoniumsulfat komplizieren die Hydratisierungsreaktion. Wegen des vernachlässigbaren Werts der Ammoniumsulfatlösung wird diese im allgemeinen als Abfallflüssigkeit verworfen, was zum Problem der Umweltverschmutzung beiträgt. Zwar wurden Alternativmaßnahmen für die Behandlung der Abfallflüssigkeit vorgeschlagen, solche Maßnahmen führen jedoch zu weiterem Kostenaufwand in Verbindung mit der Hydratisierungsreaktion, was dazu führen kann, daß eine Umweltverschmutzung durch die Abfallflüssigkeit in Kauf genommen wird.
Infolge der zunehmenden Probleme durch Umweltverschmutzung haben viele Stellen damit begonnen, strenge ¥ür3chriften gegen Umweltverschmutzung zu erlassen. Dlvsse Verschärfung zwingt Industrien wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit zur Aufgabe der Produktion oder zur Neuansiedlung in Gebieten mit milden Bestimmungen gegen Umweltverschmutzung. Eine solche Neuansiedlung beeinträchtigt die Wirtschaft der betreffenden Gebiete, ohns die Schwierigkeiten zu lösen, die zur Bildung der verunreinigenden Abfallflüssigkeiten führen. Es werden deshalb verstärkte Anstrengungen unternommen, neue Hydratisierungsverfahren zu entwickeln, durch die die Machteile des bisher gebräuchlichen Verfahrens beseitigt werden *
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Für die katalytisch© H]fdratisl@ruag 'ioa nitrilen zu Amiden wurden bereits zahlreiche Verfahren vorgeschlagen. Viele dieser Verfahren sind für aliphatische und aromatische Nitrile geeignet, zeigen jedoch schlechte Wirksamkeit, wenn olefinische Nitrile verwendet werden. Wenn das olefinische Nitril leicht polymerisierbar ist und während der Durchführung der Hydratisierung einen Polymerisationsinhibitor erfordert, wird der in der Hydratisierungsreaktion verwendete Katalysator sogar durch den Inhibitor inaktiviert, und es findet keine oder praktisch keine Hydratisierung statt.
Bei den meisten Hydratisierungen von olefinischen ä
Nitrilen treten weitere Probleme auf. Katalysatoren werden leicht desaktiviert und erfordern häufige und aufwendige Regenerierungen. Katalysatorprodukte verunreinigen das Amidprodukt, vermindern dadurch die Reinheit des gewünschten Produkts und erschweren die Reinigung. Unerwünschte Nebenprodukte werden erzeugt, die die mögliche Ausbeute an dem gewünschten Produkt verringern und seine Reinheit weiter herabsetzen. Die Katalysatordesaktivierung von teuren Katalysatoren, die aufwendige Reaktivierungsverfahren erfordern, kann viele neue Verfahren unwirtschaftlich machen, besonders im Hinblick auf die verminderten Umsätze, die sich mit zu- ~
nehmender Katalysatordesaktivierung ergeben. Das Erfor- ™ dernis der Verwendung einer Reihe von Reaktoren, in denen teure desaktivierbare Katalysatoren im Gegenstrom zu dem Reaktionsteilnehmerstrom eingespeist werden, erhöht nicht nur den Bedarf an teurem Katalysatormaterial, sondern auch die Gesamtmenge an Katalysator, die eine Reaktivierung benötigt. Daher wird trotz der neueren Vorschläge für Verfahren zur Hydratisierung von olefinischen Nitrilen zu olefinischen Amiden die Verwendung des Schwefelsäureverfahrens für die Hydratisierung und die damit verbundenen Umweltverschmutzungsprobleme durch wirtschaftliche Gründe
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weiterhin begünstigt. Es wäre deshalb ein beträchtlicher Fortschritt, wenn ein Verfahren für die Hydratisierung von olefinischen Nitrilen zu olefinischen Amiden gefunden werden könnte, das die mit dem bisher weit verbreiteten Hydratisierungsverfahren verbundenen Umweltverschmutzungsprobleme beseitigen und gleichzeitig die Mangel anderer Vorschläge vermeiden würde. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dieser bemerkenswerte Fortschritt auf völlig unerwartete Weise erzielt, da das Material, das zur Erzielung der Hydratisierungsreaktion verwendet wird, von solcher Art ist, daß es bisher nicht als für eine solche Reaktion geeignet in Erwägung gezogen wurde.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von olefinischen Amiden aus olefinischen Nitrilen durch Hydratisierung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Bett aus einem unlöslichen Ionenaustauschharz in Teilchenform verwendet, das Carboxyl- oder SuI-fonsäuregruppen enthält, worin bei wenigstens einem Teil dieser Gruppen das Proton durch ein Kation eines Metalls der Gruppe Ib oder Hb des Periodensystems der Elemente mit der Maßgabe ersetzt ist, daß Kationen dieser Gruppen mit einer Valenz von mehr als 1 die Kationen für Carboxylgruppen und Kationen dieser Gruppen mit einer Valenz von 1 die Kationen für Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen bilden, durch das Bett bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 180 Grad C eine Flüssigphasenreaktionsmischung aus dem olefinischen Nitril und Wasser während einer Zeit, die für die Umwandlung von Nitril in Amid ausreicht, leitet, die Flüssigphasenreaktionsmischung aus dem Bett gewinnt und Reaktionsteilnehmer und Amidprodukt aus der gewonnenen Flüssigphasenreaktionsmischung abtrennt.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen werden die zurückgewonnenen Reaktionsteilnehmer im Kreislauf zu dem ursprünglichen Reaktionsbett zurückgeführt und die Reaktionsteilnehmer in solchen .Verhältnissen angewandt, daß Reaktionsteilnehmer und Produkt leicht durch Dekantieren getrennt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt die Umwandlung von Nitril in Amid durch Hydratisierung mit Ionenaustauschharzen mit spezifischem Kationengehalt. Die Kationen werden innerhalb der Harzmatrix gehalten. Da dafür gesorgt wird, daß die Flüssigphasenreaktionsmischung dem Verfahren keine störenden Ionen zuführt, behält das Kationenaustauschharz während langer Gebrauchsdauer ohne Desaktivierung seine spezifische Form. Daher ergibt sich keine Verunreinigung der Reaktionsmischung durch das Kationenaustauschharzbett, und die Produktreinheit bleibt davon unbeeinflußt. Bei der wirksamen Reaktionstemperatur bleibt die Polymerisation der olefinischen Verbindungen auf ein Minimum beschränkt. Durch den niedrigen wirksamen Reaktionstemperaturbereich wird ferner die Nebenproduktbildung auf ein Minimum beschränkt. Der Wegfall von Additiven zu der Reaktionsmischung, die zu weiteren Schwierigkeiten bei der Gewinnung oder zur weiteren Bildung von Abfallflüssigkeit führt, macht das Verfahren im Hinblick auf Umweltverschmutzungsprobleme oder wirtschaftliche Überlegungen ge genüber bekannten Verfahren sehr vorteilhaft. Das Verfahren liefert also olefinische Amide mit hoher Reinheit, beseitigt viele spätere Reinigungsstufen und ist hervorragend für kontinuierlichen Betrieb während langer Zeitdauer geeignet, ohne daß es an Wirksamkeit einbüßt und ohne daß häufige und aufwendige Katalysatorregenerierungen erforderlich sind.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein olefinisches Nitril, das in Wasser wenigstens zum Teil löslich ist, mit Wasser vermischt. Die so erhaltene Mischung wird dann in flüssiger Phase bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis 180 Grad C und vorzugsweise 70 bis 150 Grad C durch das Kationenaustauscherbett geleitet.
Als Ionenaustauschharze für die erfindungsgemäßen Zwecke können übliche schwach saure oder stark saure Kationenaustauschharze verwendet werden, wenn sie durch spezifischen Austausch der Protonen an den Austauschstellen des Harzmoleküls gegen ausgewählte Metallkationen modifiziert sind. Allgemein können Kationen von Metallen der Gruppe Ib und Gruppe Hb des Periodensystems der Elemente nach Mendeleev verwendet werden, von denen Metallkationen der Gruppe Ib einwertig und Metallkationen der Gruppe Hb zweiwertig sind. Zwar sind Metallkationen aus den genannten Gruppen zur Modifizierung des Ionenaustauschharzes geeignet, die Wirksamkeit des modifizierten Ionenaustauschharzes ändert sich aber in Abhängigkeit von den Metallkationen und von dem jeweiligen olefinischen Nitril, das hydratisiert werden soll. Die bevorzugten Katalysatoren für die Hydratisierung von Acrylnitril sind beispielsweise Ionenaustauschharze mit schwachen Säuregruppen, deren Protonen wenigstens teilweise gegen Zinkkationen ausgetauscht sind. Ein bevorzugtes Kation zur Modifizierung von stark sauren Ionenaustauschharzen ist Zink. Weitere Kationen sind Gold, Silber, Cadmium und Kupfer in der Cuproform.
Sowohl schwach saure als auch stark saure Kationenaustauschharze sind unter verschiedenen Handelsbezeichnungen erhältlich. Beispielsweise können stark saure Harze, die aus sulfonierten Copolymeren von
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Styrol und Diphenylbenzol bestehen, von der Firma
(r) Rohm and Haas Company unter dem Warenzeichen Amberlite ^ 200 oder IR 120 und von der Firma Dow Chemical Company unter dem Warenzeichen Dowex^50 bezogen werden. Schwach saure Kationenaustauschharze, die durch Copolymerisation von Methacrylsäure und Divinylbenzol hergestellt sind, sind von der Firma Rohm and Haas Company unter dem Warenzeichen Amberlite ©IRC-50 erhältlich.
Die Umwandlung des Ionenaustauschharzes in die gewünschte Metallsalzform kann durch jede geeignete Ionenaustausch- Λ
reaktion erreicht werden. Es ist beispielsweise zweckmäßig, die Säureform des Harzes mit einer Metalloxidaufschlämmung umzusetzen. Die Säureform des Harzes kann auch in das gewünschte Metallsalz durch Ionenaustausch mit einer Lösung, die das gewünschte Metallkation in dem gewünschten Valenzzustand enthält, umgewandelt werden. Wenn schwach saure Harze verwendet werden, ist es im allgemeinen vorteilhaft, das Harz durch Reaktion mit Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung in die Natrium- oder Kaliumionenform überzuführen und dann das Harz durch Ionenaustausch mit einer Lösung eines Salzes des gewünschten Metalls, zum Beispiel Zinkchlorid, in die gewünschte Metallionenform um- Z zuwandeln. Das modifizierte Harz kann völlig getrennt von ^ seiner Anwendung in der Hydratisierungsreaktion,hergestellt werden oder es kann in dem Reaktor, der für das Hydratisierungsverfahren verwendet werden soll, unmittelbar vor der Hydratisierungsreaktion bereitet werden. Beispielsweise wird die Reaktion eines sauren Harzes mit einer " wässrigen Lösung von Zinkchlorid zweckmäßigerweise unmittelbar vor Beginn der Hydratisierungsreaktion in dem Hydratisierungsreaktor durchgeführt. In vielen Fällen wird es bevorzugt, das Ionenaustauschharz unmittelbar vor dem Gebrauch zu modifizieren, um jegliche Desaktivierung, die infolge Lagerung und Handhabung erfolgen, kann, zu vermeiden. ,
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Zu den olefinischen Nitrilen, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Katalysatoren in die entsprechenden Amide übergeführt werden können, gehören beispielsweise Acrylnitril, Methacrylnitril, Methylenmalononitril und Crontonnitril.
Die Umsetzung kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Ein Festbettkatalysatorreaktor wird durch Beladen einer geeigneten Vorrichtung mit Ionenaustauschharz vorbereitet, das in situ in die richtige Kationenform übergeführt werden kann. Der umgewandelte Katalysator dient dann als Katalysatorfestbett für die Hydratisierung von olefinischem Nitril in einer Flüssigphasenreaktion mit Wasser. Die Reaktionsmischung wird bei einer Reaktionstemperatur im Bereich von 70 bis 180 Grad C und vorzugsweise 70 bis 150 Grad C durch das Bett geleitet. Bezüglich des Drucks ist lediglich erforderlich, daß die Reaktionsmischung während der Umsetzung bei der gewählten Temperatur in flüssiger Phase bleibt. Der Eigendruck, der sich beim Erwärmen der Flüssigphasenreaktionsmischung ausbildet, reicht aus, obwohl gewünschtenfalls höhere Drucke angewandt werden können.
Das Verhältnis von Wasser zu Nitril in der Reaktionsmischung ist nicht kritisch und kann im allgeme nen von etwa 0,5 bis 20 Mol pro Mol Nitril reichen. Vorzugsweise wird mit einem Überschuß an Nitril in der Mischung gearbeitet, um die Abtrennung von Amidprodukt aus der Reaktionsmischung zu vereinfachen, die Hydratisierungsreaktion läuft jedoch in Mischungen von Reaktionsteilnehmern In den meisten Verhältnissen ab. Im allgemeinen nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit zu, wenn das Verhältnis von Katalysator zu Reaktionsteilnehmern erhöht wird, und vorteilhafte Umsetzungen können im absatzweisen Betrieb mit etwa 0,1 bis 10 g Katalysator pro g Nitril durchgeführt werden. Im kontinuierlichen Betrieb ist eine Kontaktzeit von etwa 0,5 bis 10 Stunden vorteilhaft» Die Kontaktseit ist in diesem Fall als das
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Gesamtvolumen des Katalysatorbetts, zum Beispiel das Katalysator-Bruttovolumen in cbm (cubic feet), dividiert durch die Gesamtvolumenströmungsgeschwindigkeit der flüssigen Reaktionsteilnehmer, zum Beispiel das Flüssigkeitsvolumen. pro Stunde in cbm (cubic feet), definiert.
Die festen Harzsalze von einwertigen Ionen von Metallen der Gruppe Ib und der zweiwertigen Ionen von Metallen der Ionen von Hb haben alle gute Stabilität und erfordern nicht eine häufige Regenerierung. Bei Verwendung oxydierbarer Kationen soll übermäßiger Kontakt mit Sauerstoff vermieden werden. Die Aktivität des Katalysators fällt ab, " wenn die aktiven Metallkationen aus dem Harz verschwinden. Dies kann geschehen, wenn die Beschickungsmischung inaktive Kationen enthält oder wenn saure Nebenprodukte in der Umsetzung gebildet werden. Wenn dies geschieht, kann das Harz bei Absinken seiner Aktivität unter einen gewünschten Wert durch Anreicherung der aktiven Kationen an dem Harz durch einen Ionenaustausch, wie er beispielsweise vorher im Verbindung mit der Katalysatorherstellung beschrieben wurde, regeneriert werden= Der Katalysator kann bei hoher Aktivität gehalten werden, indem in die Beschickung klein© Mengen eines löslichen Salzes, das das aktive Metallkation enthält, entweder kontinuierlich oder in Abständen naeh Bedarf ein- ^ geführt werdea, Die Wirksamkeit des Katalysators !längt von der in dem Katalysator enthaltenen Meng© an einwertigen Kationen der Gruppe Ib oder zweiwertigen Kationen der Gruppe Hb ab ο Der Katalysator kann als aktive Kationen, nur Kationen eines Metalls der oben angegebenen Gruppen oder Kationen mehrerer Metalle aos den genannten Gruppen enthalten. Andere Kationen können ebenfalls vorhanden seino
Es sollen solche Reaktionsfoedingiragen angewandt werdenff das ein übermäßiger Abbau von Nitriireaktionsteilnehmer und Ämidprodukt verhindert wird. Wenn das olefinische
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Nitril ein Polymerisationsinhibitor, zum Beispiel Hydrochinon oder Thiophen , enthält, ist es erforderlich, für das Ionaustauschharz ein Kation auszuwählen, das durch den Inhibitor nicht reduziert wird. In einem solchen Fall ist Zink ein bevorzugtes Kation.
Die festen Ionenaustauschharze mit aktiven Kationen, wie sie in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, sind für die Nitrilhydratisierung besonders vorteilhaft, weil sie eine leichte Trennung der Reaktionsteilnehmer und Produkte von dem Katalysator ermöglichen. Die Katalysatoren ergeben ferner einen guten Umsatz von Nitril zu Amid bei geringer Bildung von Nebenprodukten.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert. Teile und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht, wenn nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
Das Zinksais eines schwachsauren lonenaustauschharzes wird in zwei Stufen hergestellt. Zuerst wird das Natriumsalz eines schwachsauren lonenaustauschharzes (Handelsprodukt AmberliteV-/IRC-50) durch Behandlung mit 5-prosentiger NaQH-Lösung erzeugt, wobei saure Wasserstoffionen des Harzes durch Matriumionen ausgetauscht werden, und dann wird ein Austausch der Katriumionen gegen Zinkionen durch Behandlung des mit Natrium ausgetauschten Harzes mit 5 bis 10-prozentiger wässriger Sinkchloridlösung durchgeführt. Das mit Zink ausgetauschte Harz wird mach Waschen und Trocknen zur Belacteig des Reaktors verwendet.
Ein Reaktor,, der 1,2 Teile Acrylnitril„ 1,5 Teils Wasser, 0,001 Teile Hydrochinon als Polyssrisationsinhibitor und
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0,5 Teile des mit Zink ausgetauschten Harzes enthält, wird verschlossen und 4 Stunden bei 125 Grad C geschüttelt. Das gewonnene Produkt wird auf Raumtemperatur (25 Grad C) abgekühlt und durch Dampfphasenchromatographie analysiert. Die Analyse ergibt einen Umsatz zu Acrylamid von 13 % mit 1 % Hydracrylnitril als Nebenprodukt.
Beispiel 2
Ein zylindrischer Reaktor mit einem Innendurchmesser von 15 cm (2") und einer Länge von 25 cm (10") wird mit 200 Teilen des mit Zink ausgetauschten Harzes, wie es in Beispiel 1 verwendet wird, beladen. Der Reaktor wird in ein ölbad eingetaucht und bei 105 Grad C gehalten. Wasser wird mit einer Geschwindigkeit von 1,4 Teilen pro Minute aufwärts durch das Bett im Gegenstrom zu Acrylnitril mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Teilen pro Minute (das Acrylnitril enthält 0,1 % Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor) gepumpt. Ein Staudruckregler, der auf 4,9 atü (70 psig) eingestellt ist, hält in dem Reaktor einen solchen Innendruck aufrecht, daß der Reaktorinhalt bei der Reaktionstemperatur in flüssigem Zustand bleibt. Das Produkt, das aus dem Reaktor austritt, wird in einem Wärmetauscher auf Umgebungstemperatur abgekühlt und dann durch das Staudruckventil abgezogen, wodurch der Druck auf Atmosphärendruck vermindert wird. Das Produkt trennt sich in zwei unmischbare flüssige Phasen, von denen jede durch Dampfphasenchromatographie auf Acrylamid analysiert wird. Die Analysen ergeben, daß Acrylamid mit einer Geschwindigkeit von 0,11 Teilen pro Minute erzeugt wird.
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Beispiele 3 und 4
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird mit den in der Tabelle angegebenen Abänderungen wiederholt. Die Katalysatorherstellung erfolgt wie in Beispiel 1 unter Verwendung von wässrigen Cadmiumnitratlösungen, um den mit dem betreffenden Kation ausgetauschten Katalysator zu erhalten. Die Abänderungen und die erzielten Ergebnisse zeigt die folgende ■Tabelle.
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Tabelle
Katalysator-Beispiel kation Gewichtsteile Nitril Umsatz Nitril Selektivität zu Amid %
3 4
Zn++
Cd++
1,0 Acrylnitril 1,0 Acrylnitril 23
5
95 76
- 13 -
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Die Ergebnisse zeigen Änderungen im Umsatz aufgrund des für die Katalysatormodifizierung gewählten Kations.
Beispiel 5
Ein Reaktionsgefäß wird mit 78 Teilen eines schwachsauren Kationenaustauschharzes (Handelsprodukt Amberlitev«^) IRC-50 beschickt. Das Harz liegt in Form fester Teilchen vor und enthält saure Wasserstoffkationen an den Austauschstellen des Harzmoleküls. Ferner werden 56 Teile Cuprooxid zugegeben. Die eingespeiste Reaktionsmischung besteht aus 240 Teilen Acrylnitril (enthält 0,1 % Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor) und 72 Teilen Wasser. Das Gefäß wird mit Argon zur Entfernung von Luft gespült und dann verschlossen. Zur Durchmischung wird das Gefäß geschüttelt. Das Gefäß wird unter fortgesetztem Schütteln über Nacht bei Umgebungstemperatur gehalten. Unter diesen Bedingungen bildet sich die Kupferform des lonenaustauschharzes. Eine Hydratisierung des Nitrils findet nicht im wesentlichen Ausmaß statt. Dann wird das Gefäß unter Schütteln auf 125 Grad C erwärmt und 4 Stunden unter diesen Bedingungen gehalten. Hierauf wird die Reaktionsmischung auf Umgebungstemperatur abgekühlt und durch Dampfphasenchromatographie analysiert. Der Umsatz von Nitril zu Amid beträgt 16 %. Nebenprodukte umfaßen 2 % Hydracrylnitril und 1 % Acrylsäure.
Beispiel 6
Die Arbeitsweise von Beispiel 5 wird wiederholt. Es wird ein stark saures Kationenaustauschharz (Handelsprodukt (Amberlitev^/200) verwendet. Das Harz wird in einer
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Menge von 69 Teilen angewandt, zu denen 120 Teile Cuprooxid gegeben werden. Es werden die gleichen Reaktionsteilnehmer und Verhältnisse wie in Beispiel 5 angewandt. Die wie in Beispiel 5 durchgeführte Produktanalyse ergibt, daß ein Umsatz von Nitril zu Amid von 14 % erzielt wird und daß 2 % Hydracrylnitril und 0,5 % Acrylsäure als Nebenprodukte erhalten werden.
Beispiel 7
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 6 werden 1,51 Teile ™
Methacrylnitril anstelle des in Beispiel 1 verwendeten Acrylnitril verwendet, während der Inhibitor der gleiche wie in Beispiel 1 ist. Es werden praktisch die gleichen Ergebnisse wie in Beispiel 1 erzielt.
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Claims (4)

  1. Pate ntansprüche
    Iy Verfahren zur Umwandlung einer Olefinverbindung mit einer Nitrilgruppe in die entsprechende Olefinverbindung mit einer Amidgruppe durch Hydratisierung, dadurch gekennzeichnet, daß man durch ein Katalysatorbett aus einem Ionenaustauschharz, das Carboxyl- oder SuI-fonsäuregruppen enthält, wovon bei wenigstens einem Teil dieser Säuregruppen das Proton durch ein Kation der
    Metalle der Gruppen Ib und Hb des Periodensystems der Elemente ausgetauscht ist, mit der Maßgabe, daß Kationen mit einer Valenz von mehr als 1 die Kationen für Carboxylgruppen bilden und Kationen mit einer Valenz von 1 die Kationen für Carboxylgruppen oder Sulfonsäuregruppen
    bilden, bei einer Temperatur im Bereich von 70 bis
    180 Grad C eine Flüssigphasenreaktionsmischung aus dem olefinischen Nitril und Wasser während einer zur Umwandlung der Nitrilgruppe in die Amidgruppe ausreichenden Zeit leitet, die Flüssigphasenreaktionsmischung aus
    dem Katalysatorbett gewinnt und aus der gewonnenen Flüssigphasenreaktionsmischung Reaktionsteilnehmer und Amidprodukt abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zurückgewonnene Reaktionsteilnehmer im
    Kreislauf zu dem Katalysatorbett zurückführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kationen Zink-, Cadmium- oder Cuproionen verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als olefinisches Nitril Acrylnitril verwendet .
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