DE2140870A1

DE2140870A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung einer kunststoff-folie, insbesondere fuer aktenordner, ringbuecher, buecherhuellen oder dgl

Info

Publication number: DE2140870A1
Application number: DE2140870A
Authority: DE
Inventors: Harry Rueter
Original assignee: Aero Pack & Co GmbH
Current assignee: Aero Pack & Co GmbH
Priority date: 1971-08-14
Filing date: 1971-08-14
Publication date: 1973-04-19

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Kunststoff-Folie, insbesondere für Aktenordner, Ringbücher, Bücherhüllen oder dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Eunstoff-Folie mit mindestens einem ein Scharnier bildenden Abschnitt, bei dem es sich auch um eine Vertiefung handeln kann, insbesondere zur Verwendung als Aktenordner, Ringbuch, Bücherhülle oder dgl. Weiterhin betrifft die Erfindung die Kunststoff-Folie und die aus ihr hergestellten Gegenstände selbst.
Bekannte Aktenordner werden aus Pappe verstärkt,und die Scharniere zwischen den Deckeln und dem Rücken werden durch eingepreßte Vertiefungen gebildet. Diese Vertiefungen werden nach Herstellung der Pappe eingepreßt. Hierdurch sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich zu deren Durchführung entsprechendes Personal eingesetzt werden muß.
Weiterhin sind Kunstoff-Folien für Aktenordner und dgl. bekannt, bei denen die Deckel und der Rücken durch eine Pappeinlage verstärkt sind, da der Kunststoff so ausgewählt ist, daß er genügend weich ist, um in den Abschnitten, in denen sich keine Verstärkung befindet, einen Scharnier zu bilden, Häufig sind die beiden die Verstärkung zwischen sich aufnehmenden Kunstfltoff-Folien bei einem derartigen Aktenordner im Bereich des Scharnieres miteinander verschweißt.
Die vorliegend. Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Kunststoff-Folie zu schaffen, aus der Aktenordner, Ringbücher, Bücherhüllen oder dgl. in einem Arbeitsgang und ohne Verwendung von Verstärkungseinlagen oder dgl. vollständig aus Kunststoff hergestellt werden können.
Vor Lösung dieser Aufgabe können verschiedene Wege beschritten werden.
Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Kunststoff-Folie mit mindestens einer einen Scharnier bildenden Vertiefung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede das Scharnier bildende Vertiefung unmittelbar nach dem Austritt des Kunststoffes aus dem Extruder im noch zähen oder zähflüssigen Zustand des Kunststoffes als Einschnürung oder Versetzung eingeformt wird.
Bei diesem Verfahren wird ein fortlaufender Strang hergestellt, der bereits durch die Einschnürungen oder Versetzungen Scharniere aufweist, die bei einem Aktenordner den Rücken von den Deckeln trennen. Es ist nur noch ein Abtrennen in gewünschter Länge erforderlich, um einen fertigen Aktenordner oder dgl.
zu erhalten. Wenn das Scharnier durch eine Einschnürung gebildet ist, so bedeutet dieses, daß der Querschnittsbereich des Kunststoffes in diesem Bereich vermindert ist. Es ist dEr auch möglich, nur eine Versetzung des Kunststoffes im Bereich des Scharniers vorzusehen, so daß keine nennenswerte Querschnittsverminderung auftritt. Sowohl Einschnürung als auch Versetzung haben den Vorteil, daß der Verlauf der Fasern nicht durch spanabhebende Bearbeitung zerstört, sondern nur eingeschnürt oder versetzt wird. Hierdurch wird die Haltbarkeit des Scharniers erhöht.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bzw. zur Herstellung einer Kunststoff-Folie nach Anpsruch 2 oder eines Aktenordners nach Anspruch 7 ist Gegenstand der Ansprüche 3 und 4.
Es ist aber auch möglich, die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe bei einer Kunststoff-Folie der eingangs genannten Art dadurch zu lösen, daß der das oder die Scharniere bildende Abschnitt oder gegebenenfalls der den Rücken des Aktenordners oder dglo bildende Abschnitt aus weicherem Kunststoff als die übrigen Abschnitte gespritzt ist. Diese Kunstoff-Folie besteht ebenfalls vollständig aus Kunststoff. Auch werden bei dieser Kunststoff-Folie die Abschnitte unterschiedlicher Härte gleichzeitig extrudiert. Entweder werden bei dieser Kunststoff-Folie nur die Scharniere bildenden Abschnitte oder der gesamte Rücken des Aktenordners oder dgl. aus weicherem Kunststoff hergestellt.
Ein Aktenordner aus einer derartigen Kunstntoff-Folie ist Gegenstand der Ansprüche 8 und 9.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß erfindungsgemäß eine Kunststoff-Folie bzw. ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Kunststoff-Folie vorgeschlagen wird, die in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt werden kann, so daß sie sofort ohne weitere Bearbeitung in gewünschter Länge abgetrennt werden kann, um einen Aktenordner, ein Ringbuch, eine Bücherhülle oder dgl. m bilden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung an Hand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 die Draufsicht auf einen aufgeklappten Aktenordner, der aus einer Kunststoff-Folie nach der Erfindung hergestellt wurde; Fig. 2 eine geschnittene Einzelheit durch die Folie des Aktenordners der Fig. i im vergrößerten Maßstab; Fig. 3zeine geschnittene Einzelheit, die derjenigen der Fig. 2 entspricht, jedoch eine andere Ausführungsform zeigt; Fig. 4 eine Frontansicht auf ein Prägewalzenpaar einer Ausführungsform zur Herstellung einer Kunststoff-Folie nach der Erfindung; Fig. 5 einen Ausschnitt aus der Darstellung der Fig. 4 im vergrößerten Maßstab; und Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer Anlage zur Herstellung einer Folie nach der Erfindung.
Der in Fig. 1 dargestellte Aktenordner besteht aus einer Kunststoff-Folie 1, die aus einem einzigen, homogenen Kunststoff extrudiert wurde. Durch Scharniere 3, die Einschnürungen oder Versetzungen sein können, wird der Rücken 2 von den Deckeln ia und lb getrennt. Öffnungen 4 in dem Aktenordner sind übliche Öffnungen für derartige Aktenordner.
Beim Betrachten der Fig. 2 wird deutlich, daß die Scharniere 3 bei dieser Ausführungsform durch Einschnürungen, d.h. durch Abschnitte verminderten Querschnittes gebildet sind. Weiterhin ist erkennbar, daß der Faserverlauf lediglich mit eingeschnürt, aber nicht zerstört wurde. Wenn die Scharniere 3 nicht durch eine Einschnürung, sondern durch eine Versetzung gebildet würden, würde das Material, das an der oben liegenden Seite fehlt, unten vorstehen. Die Fasern waren dann lediglich in ihrer Richtung geändert r aber nicht zusammengedrückt, da der Querschn4tt im wesentlichen unverändert bliebe Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 wurde ein Aktendeckel mit zwei Deckeln ia und lb aus zwei verschiedenen Kunststoffen, aber gleichzeitig, doh in einem Arbeitsgang hergestellt0 Der Rücken 7 und die Scharniere 6 sind durch einen-weicheren Kunststoff gebildet. Bei einer geringfügig abgewandelten Ausführungsform ist es auch möglich, nur die Scharniere 6 aus dem weicheren Kunststoff und den Rücken 7 wieder aus dem härteren Kunststoff der Deckel 1a und lb zu bilden.
In den Fig. 4 und 5 sind die Prägewalzen dargestellt, die bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 die Einschnürungen bezw. Versetzungen bilden.
Es wirken zwei Prägewalzen 10 und li zusammen, um die noch zähe oder zähflüssige und aus dem Extruder ausgetretene Kunststoff-Folie in der gewünschten Weise zu formen. Zu diesem Zweck sind auf der oberen Prägewalze 10 Abschnitte 12 größeren Durchmessers und auf der unteren Prägewalze Abschnitte 13 verminderten Durchmessers vorgesehen. Wenn eine derartige Anordnung mit Abschnitten 13 verminderten Durchmessers gewählt wird, entstehen Versetzungen, d.h. das Material wird lediglich von der einen Oberfläche über die andere Oberfläche der Kunststoff-Folie 1 herausgepreßt.
Wenn eine Verformung erfolgen soll, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, fehelen bei der unteren Prägewalze 11 die Abschnitte 13 verminderten Durchmessers.
In Fig. 6 ist eine Anlage dargestellt, um zu verdeutlichen, wie eine Folie zur Herstellung eines Aktenordners beispielsweise nach der Ausführungsform nach Fig. 1 entsteht. Aus einem Extruder 14 wird der Kunststoff herausgepreßt. Anschließend durchläuft er ein Kühlbad 15. Von einem Transportband 16 wird die noch verformbare Kunststoff-Folie 1 durch die Prägewalzen 10 und 11 geführt. Anschließend führt ein weiteres Transportband t6 die fertiggestellte Folie zu einer Trenneinrichtung 17, an der ein Abtrennen in der gewünschten Länge erfolgt, so daß sofort ein fertiger Aktenordner oder dglo vorliegt. Als weitere Bearbeitung ist es nur noch erforderlich, die Mechanik zu befestigen. Wenn diese Mechanik ebenfalls aus Kunststoff hergestellt ist, kann diese Verbindung vollständig automatisch durch Schweißen oder dgl. erfolgen.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e :

1. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoff-Folie mindestens einer ein Scharnier bildenden Vertiefung, insbesondere zur Verwendung als Aktenordner, Ringbuch, Bücherhülle oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß jede das Scharnier bildende Vertiefung unmittelbar nach dem Austritt des Kunststoffes aus dem Extruder im noch zähen oder zähflüssigen Zustand des Kunststoffes als Einschnürung oder Versetzung (3) eingeformt wird.

2. Kunststoff-Folie mit mindestens einer ein Scharnier bildenden Vertiefung, insbesondere zur Verwendung als Aktenordner, Ringbuch, Bücherrille oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß jede das Scharnier bildende Vertiefung unmittelbar nach dem Austritt des Kunststoffes aus dem Extruder im noch zähen oder zähflüssigen Zustand des Kunststoffes- als Einschnürung oder Versetzung (3) eingeformt ist, wobei die Fasern (Struktur) im Bereich jeder Einschnürung oder Versetzung mit eingeschnürt bzw. versetzt, aber nicht zerstört sind.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnürung (en) oder Zersetzung (en) (3) durch ein Prägewalzenpaar (10, 11) nach dem Austritt aus dem Extruder (14) eingeformt wird oder werden, wobei mindestens eine der Prägewalzen (10) mit einer entsprechenden Anzahl von Abschnitten 612) größeren Durchmessers versehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzzeichnet, daß die der Prägewalze (10) mit den Abschnitten (12) größeren Durchmessers gegenüberliegende Prägewalze (11) mit entsprechenden Abschnitten (13) verminderten Durchmessers versehen ist.

5. Kunststoff-Folie mit mindestens einem einen Scharnier bildenden Abschnitt, insbesondere zur Verwendung als Aktenordner, Ringbuch, Bücherhülle oder dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Scharniere (6) bildende Abschnitt oder gegebenenfalls der den Rücken (7) des Aktenordners oder dgl. bildende Abschnitt aus weicherem Kunststoff als die übrigen Abschnitte gespritzt ist.

6. Verfahren zur Herstellung der Kunststoff-Folie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte aus Kunststoff unterschiedlicher Härte gleichzeitig extrudiert werden.

7. Aktenordner aus einer Kunststoff-Folie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den Rücken (2) von den Deckeln (la und ib) trennenden Scharniere durch die Einschnürungen oder Versetzungen (3) gebildet sind.

8. Aktenordner aus einer Kunststoff-Folie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rücken von den Deckeln (la, lb) trennenden Scharniere aus weicherem Kunststoff als der Rücken und die Deckel gespritzt sind.

9. Aktenordner aus einer Kunststoff-Folie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der die Deckel (1a, lb) trennende Rücken (7) zusammen mit den Scharnieren (6) aus weicherem Kunststoff als die Deckel gespritzt sind.

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