DE2140649B2 - Verfahren zur Herstellung von Tetraalkylpyrazinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TetraalkylpyrazinenInfo
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Description
OH NH2
I I
R1-CH-CH-R2 (U)
an Kupfer-Chromit-Katalysatoren bei 200 bis 3000C,
dadurch gekennzeichnet, daß
5
5
a. die Reaktion in Gegenwart von 1 —20 Molen Ammoniak pro Mol eingesetztem 1,2-Dialkylmonoäthanolamin
durchgeführt wird;
b. die Reaktion in Gegenwart von 0,1 -20 Molen Wasserdampf pro MoI 1,2-Dialkylmonoätha-
nolamin durchgeführt wird;
c. Katalysatoren eingesetzt werden, die a;is 5-50
Gew.-% Kupfer und 1-10 Gew.-% Chrom sowie aus Aluminiumoxid und/oder Siliciumdioxid
als Trägermaterial bestehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart von
0,5 — 10 Molen Wasserdampf durchgeführt wird.
2n 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator 10 bis 25 Gew.-% Kupfer und 2 bis 5 Gew.-°/o Chrom enthält.
2n 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator 10 bis 25 Gew.-% Kupfer und 2 bis 5 Gew.-°/o Chrom enthält.
Die Erfindung betrifft ein katalytisches Verfahren zur 1,2-Dialkylmonoäthanolaminen gemäß der folgenden
Herstellung von 2,3,5,6-Tetraalkylpyrazinen durch dehy- Reaktionsgleichung drierende und dehydratisierende Cyclisierung von jo
OH NH2
2R1-CH-CH-R2
2R1-CH-CH-R2
R2
Il
c
R,
+ 2H2O + 3H3
In den Formeln bedeuten Ri und R2 gleiche oder
ungleiche Alkylreste niedrigen Molekulargewichtes, nämlich Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butyl. Ri und R2
können auch miteinander verbunden sein, so daß als Ausgangsmaterialien auch cyclische Alkanolamine eingesetzt
werden können. Einige mögliche Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind
demnach zum Beispiel
1,2-Dimethylmonoäthanolamin
(im weiteren Butanolamin genannt)
1 -Methyl-2-äthylmonoäthanolamin
1 -Äthyl-2-methylmonoäthanolamin
1 -Methyl-2-äthylmonoäthanolamin
1 -Äthyl-2-methylmonoäthanolamin
(im weiteren Pentanolamin genannt)
i ,2-Diäthylmonoättianolamin
i ,2-Diäthylmonoättianolamin
(im weiteren Hexanolarnin genannt)
2-Hydroxy-cyclohexylamin
2-Hydroxy-cyclohexylamin
(im weiteren Cyclohexanolamin genannt)
Die genannten und analogen Ausgangsstoffe können zum Beispiel durch Epoxidation der zugrunde liegenden
Olefine gleicher Kohlenstoffzahl und anschließende Umsetzung der Epoxide mit Ammoniak erhalten
werden.
Die Synthese von di-, tri- oder tetraalkylierten Pyrazinen durch dehydrierende und dehydratisierende
katalytische Cyclisierung von Alkanolaminen ist an sich bekannt. So ist zum Beispiel in den US-Patenten
28 13 869 und 30 67 199 hauptsächlich ein Verfahren beschrieben, um aus l-Amino-2-propanol 2,5-Dimethylpyrazin
allerdings stets mit Beimengen des entsprechenden Pipcrazins herzustellen. Dieses Verfahren besteht
im wesentlichen darin, daß man vorgeheizte 1-Ami-
4r> no-2-propanol-Dämpfe bei atmosphärischem Druck
über einen auf 200-275° C erhitzten Nickel- oder KuDferchromit-Katalysator leitet, wobei die Pyrazinbildung
stattfindet, die den Reaktor verlassenden Dämpfe bis zur Kondensation des 2,5-Dimethylpyrazins
■■)(>
abkühlt und schließlich das gewünschte Produkt aus dem Kondensat durch eine Azeotropdestillation mit
Wasser (Wasserdampfdestillation) isoliert. Auf diese Weise können Ausbeuten von 65% 2,5-Dimethylpyrazin,
bezogen auf umgesetztes l-Amino-2-propanol,
Vi erhalten werden.
Will man nach diesem bekannten Verfahren gezielt Tetraalkylpyrazin aus 1,2-Dialkylmonoäthanolamin herstellen,
so erhält man nur sehr unbefriedigende Ausbeuten.
W) Leitet man zum Beispiel Butanolamin-Dampf oder ein
Gemisch aus Butanolamin- und Wasserdampf bei 200-275°C über einen Kupferchromitkatalysator, so
erhält man selbst bei Katalysatorbelastungen von weniger als 0,5 g Butanolamin pro g Katalysator und
()■; Stunde niemals größere Tetramethylpyrazin-Ausbeuten
als 25% bei praktisch vollständigem Umsatz des Ausgangsmaterials. Der vollkommen unbefriedigende
Verlauf der Tetraalkylpyrazinsynthese nach bekanntem
Verfahren äußert sich auch darin, daß ein Teil des Aminstickstoffs des Ausgangsmaterials am Katalysator
abgespalten und als gasförmiger Ammoniak im Reaktoraustrag gefunden wird und daß größere
Mengen an verschiedensten Nebenprodukten gebildet werden. Diese neigen zum Teil zur Verfärbung und
Verharzung und verunreinigen das gewünschte Pyrazin so stark, daß dessen anschließende Reinigung sehr
erschwert wird. Ein kleiner Teil der Nebenprodukte neigt wegen geringer Flüchtigkeit dazu, sich an kälteren
Teilen des Reaktors in fester Form niederzuschlagen und die freien Durchgänge zu verstopfen. So schlägt
sich zum Beispiel eine erst bei 253° C schmelzende Substanz, die als 2,5,6-Trimethyl-3-hydroxypyridin nachstehender
Formel
CH3
CH3
OH
CH3
identifiziert werden konnte, im Kontaktraum in kristalliner Form nieder, wenn Butanolamindämpfe
nach bekanntem Verfahren über einen Kupferchromit-Katalysator geleitet werden.
Es bestand somit die Aufgabe, ein Dampfphasen-Verfahren zu entwickeln, daß auch die Umwandlung von
Dialkylmonoäthanolaminen gezielt zu Tetraalkylpyrazinen erlaubte, ohne daß dabei die bei diesen
Einsatzmaterialien auftretenden Nachteile der bekannten Verfahren wie verminderte Pyrazinausbeute, Verstopfung
freier Durchgänge im Reaktor durch schwerflüchtige Nebenprodukte, erschwerte Aufarbeitung des
Rohpyrazins auftreten.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich Tetraalkylpyrazine in hohen Ausbeuten und unter
praktisch vollständigem Umsatz der Dialkylmonoäthanolamine herstellen lassen, wenn man
a) die katalytische dehydrierende und dehydratisierende Cyclisierung zwischen 200 und 300°C in
Gegenwart von I - 20 Molen Ammoniak pro Mol Dialkylmonoäthanolamin durchführt,
b) günstigerweise zusätzlich ein inertes gas- oder dampfförmiges verdünnungsmittel, wie z. B.
Wasserdampf dem Gemisch aus Dialkylmonoäthanolamindampf und Ammoniak beimischt,
c) als Katalysatoren besonders Kombinationen aus Kupfer und Chromoxid auf Aluminiumoxid
und/oder Siliciumdioxid als Trägermaterial verwendet,
d) Katalysatorbelastungen von 0,1—0,5 g Dialkylmonoäthanolamin
pro g Katalysator und Stunde einhält.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von 2,3,5,6-Tetraalkylpyrazinen aus 1,2-Dialkylmonoäthanolaminen
der Formel
OH NH2
R1-CH-CH-Rj
worin Ri und R2 gleiche oder ungleiche Alkylreste
niedrigen Molekulargewichtes, wie Methyl, Äthyl, Propyl und/oder Butyl bedeuten, die miteinander zu
einem Ring verbunden sein können, durch dehydrierende und dehydratisierende Cyclisierung an Kupfer-Chromit-Katalysatoren
bei 200 bis 3000C, dadurch gekennzeichnet, daß
1. die Reaktion in Gegenwart von 1 —20 Molen Ammoniak pro Mol eingesetztem 1,2-Dialkyl-
monoäthaholamin durchgeführt wird;
2. die Reaktion in Gegenwart von 0,1 —20, vorzugsweise
0,5-10 Molen Wasserdampf pro Mol 1,2-Dialkylmonoäthanolamin durchgeführt wird;
3. Katalysatoren eingesetzt werden, die aus 5—50 Gew.-% Kupfer, insbesondere 10 - 25 Gew.- %, und
1 -10 Gew.-% Chrom, insbesondere 2 - 5 Gew.-%, sowie aus Aluminiumoxid und/oder Siliciumdioxid
als Trägermaterial bestehen.
Entscheidend für die Erreichung der Ziele dieser Erfindung ist die Durchmischung der in den Kontaktraum
eintretenden Diaikyläthanolamin-Dämpfe mit gasförmigem Ammoniak. Dialkylmonoäthanolamine
sind bei Raumtemperatur flüssige oder feste, jedoch relativ tief schmelzende Verbindungen. Außerdem sind
sie sehr gut wasserlöslich. Man kann daher so verfahren, daß man einerseits gasförmiges Ammoniak und
wahlweise zusätzlich Wasser oder Wasserdampf und andererseits das flüssige oder geschmolzene Dialkylmonoäthanolamin
in einen vor den Kontaktraum geschalteten Verdampfer/Vorheizer einpumpt, der über
den Siedepunkt des Dialkyläthanolamins erhitzt wird, so daß dieses sofort verdampft und sich mit Ammoniak und
Wasser vermischt. Bequemerweise kann man auch so
jo verfahren, daß man das Dialkylmonoäthanolamin in einer bestimmten, gewünschten Menge wäßriger
Ammoniaklösung auflöst und diese Mischung in den Verdampfer/Vorheizer einpumpt.
Die Verwendung von Wasserdampf als intertes Verdünnungsmittel bringt für das erfindungsmäßige
Verfahren zwei weitere Vorteile, die darauf beruhen, daß einerseits Pyrazine weit unterhalb ihrer normalen
Siedepunkte mit Wasserdampf flüchtig gehen und daß andererseits Pyrazine mit Wasser kristalline Hydrate
bilden, die jedoch schon unter 100° C schmelzen. Die
Wasserdampfflüchtigkeit bewirkt, daß die Katalysator-Oberflächen frei von aktivitätsmindernden Pyrazinablagerungen
gehalten werden. Die Bildung niedrigschmelzender Hydrate bewirkt, daß sich im Kühl- und
Kondensationsteil der Apparatur bei Temperaturen kurz unter 100° C noch keine festen Produkte bilden, die
die freien Durchgänge verstopfen könnten.
Als besonders geeignete Katalysatoren für die Pyrazinbildung aus Dialkyläthanolaminen erwiesen sich
■ίο kupfer- und chromhaltige Trägerkatalysatoren, in denen
der Kupferanteil 10-25 Gew.-%, der Chromanteil 2-5 Gew.-% und Aluminiumoxid und/oder Siliciumdioxid
als Trägermaterial die Differenz zu 100 Gew.-% ausmachen.
)ri Als für den Zweck der Erfindung günstigste
Katalysatorbelastungen erwiesen sich die Grenzen 0,1— 0,5 g Dialkylmonoäthanolamin pro g Katalysator
und Stunde, wobei jeweils 1 Mol Dialkyläthanolamin von 1-2OMoI Ammoniak urd günstigerweise, wie
W) oben geschildert, von zusätzlichen Mengen Wasserdampf
begleitet ist. Der angegebene Belastungsbereich ist so zu verstehen, daß bei niedriger Reaktionstemperatur
die Katalysatorbelastung mit 0,1 g/g h relativ niedrig gehalten werden muß und bei hoher Reaktionstemperatur
bis 0,5 g/g h erhöht werden kann, ohne daß die praktisch vollständige Umsetzung des eingesetzten
Dialkylmonoäthanolamins, die als eins der Ziele der Erfindung betrachtet wird, merklich leidet.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung ohne sie zu beschränken:
Synthese von 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin aus
1,2-Dimethylmonoäthanolamin (Butanolamin)
1,2-Dimethylmonoäthanolamin (Butanolamin)
Als Katalysator wurde ein Kupfer-Trägerkatalysator
mit 24 Gew.-% Cu und 2 Gew.-% Cr auf J-AbO3
verwtndet 102 g dieses Katalysators, der auf eine Korngröße von 0,5 bis 1 mm gemahlen worden war, ein
Schüttvolumen von 127 cm3 einnahm, und ein freies Volumen von 98 cm3 besaß, befanden sich in einem als
Reaktor dienenden Quarzglasrohr von 1 m Länge und 2 cm Durchmesser. Der Reaktor, der durch einen
äußeren elektrischen Heizmantel auf jede gewünschte Temperatur erhitzt werden konnte, war an der
Produkteingangsseite mit einem ebenfalls elektrisch beheizten Verdampfer/Vorheizer-Gefäß und an der
Produktausgangsseite mit einem zweistufigen Kondensations-Kühl-System
verbunden. Die erste Kühlstufe bestand aus einem durch Heißwasser auf 85— 1000C
gehaltenen Schlangenkühler, die zweite Stufe aus einem geräumigen bei 0cC gehaltenen Produktauffanggefäß.
Vor Gebrauch wurde der Katalysator bei Temperaturen von 1500C steigend bis 300°C durch Überleiten
von Wasserstoff reduziert, wodurch der Kupferanteil aus de." oxydischen in die metallische Form überführt
wurde. Der Kontakt wurde sodann auf 250 ±3° C erhitzt und während der gesamten, anschließenden Reaktionszeit
bei der Temperatur gehalten. In 63Λ Stunden wurde
eine Lösung von 89 g Butanolamin in 144,8 g 38,2%igem wäßrigem Ammoniak, das entspricht einem Molverhältnis
Butanolamin zu Ammoniak zu Wasser wie 1 zu 3,25 zu 5, gleichmäßig in den auf 2500C erhitzten
Verdampfer/Vorheizer gepumpt, von wo die dort entstehende Dampfmischung direkt in den Reaktor
eintrat. Unter den angegebenen Bedingungen betrugen die Katalysatorbelastung 0,13 g Butanolamin pro g
Katalysator und Stunde und die Verweilzeit 6 Sekunden. Die den Reaktor verlassenden Dämpfe wurden
zunächst in der ersten Abkühlungsstufe auf 85 —100° C
abgekühlt, wodurch Wasser und Tetramethylpyrazin in die flüssige Form überführt wurden. In der zweiten
Kühlstufe, bei ca. 00C, schied sich das Tetramethylpyrazin
in Form des kristallinen Hydrates ab. Nach Filtration und Trocknung erhielt man 54,8 g nur
schwach gelb verfärbteE 2,3,5,6-Tetramethylpyrazin, entsprechend einer Ausbeute von 80,6%, bezogen auf
ίο das eingesetzte Butanolamin. Die Umsetzung des
Butanolamins war praktisch vollständig, das Tetramethylpyrazin enthielt kein 2,5,6-Trimethyl-3-hydroxypyridin
und auch im Reaktor hatten sich keine merklichen Mengen des Nebenproduktes niedergeschlagen.
Es wurde verfahren wie im Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß der Katalysator auf 2800C erhitzt
wurde und daß während der Reaktionszeit insgesamt zusätzlich 200 g gasförmiger Ammoniak in den Vorheizer
eingespeist wurden. Das Molverhältnis Butanolamin zu Ammoniak zu Wasser betrug in dem Versuch 1
zu 15 zu 5, die Verweilzeit 3.7 Sekunden. Isoliert wurden 52 g Tetramethylpyrazin, entsprechend einer 77%igen
Ausbeute, bei vollständigem Umsatz des Ausgangsmaterials.
JO Eine Lösung von 117 g 1,2-Diäthylmonoäthanolamin
(Hexanolamin) in 145 g 38%igem wäßrigen Ammoniak wurde nach Beispiel 1 bei 28O0C zur Umsetzung
gebracht. Man erhielt 72,5 g wasserfreies 2,3,5,6-Tetraäthylpyrazin, entsprechend einer Ausbeute von 76%.
Eine Lösung von 115 g 2-Hydroxy-cyclohexylamin in
145 g 38%igem wäßrigem Ammoniak das nach Beispiel 3 umgesetzt wird. Man erhielt 66 g wasserfreies
Oktahydrophenazin, entsprechend einer Ausbeute von 70%.
Claims (1)
- Patentansprüche:I. Verfahren zur Herstellung von 2,3,5,6-Tetraalkylpyrazinen der allgemeinen Formel I(Dworin Ri und R2 gleiche oder ungleiche Alkylreste niedrigen Molekulargewichts bedeuten, die miteinander zu einem Ring verbunden sein können, durch dehydrierende und dehydratisierende Cyclisierung von U2-Dialkyl monoäthanolaminen der allgemeinen Formel Il
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