DE2140608A1 - Verfahren zur herstellung von nahtverbindungen von folien, platten usw. und geraet zur herstellung solcher nahtverbindungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten usf. und Gerät zur Herstellung solcher Nahtverbindungen.
• Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten und Verbundbelägen aus Kunststoffen, insbesondere von Belägen mit glatter und geprägter Nutzschicht, welche gegebenenfalls untenseitig eine Schaum- oder Filzschicht aufweisen. Weiterer Gegenstand ist ein Gerät zur Herstellung solcher Nahtverbindungen an den Stoßkanten solcher Folien,#tten usf. durch Kaltschweißen mit Hilfe eines Lösungsmittels.
• Es ist bekannt, Stoßfugen von Platten oder Belägen mit Hilfe eines Klebemittels zu verkleben oder mit Hilfe eines aus Kunststoff bestehenden Schweißdrahtes warm durch Schweißung zu verbinden. Weiterhin ist es bekannt, Folien geringer Stärke mittels eines Lösungsmittels durch Übereinanderlegen zu verkleben.
• Bei geklebten Stoßfugen besteht die Gefahr' daß Feuchtigkeit eindringen kann und einen auf den Untergrund verklebten Be lag von diesem löst.
• Eine Schweißverbindung ist stets als solche optisch erkennbar, da sie nicht mit der Prägung bzw. Musterung eines Belages oder einer Platte abgestimmt werden kann. Im Falle geprägter Oberflächen kann die Schweilirnaht nicht flächenbündig zu der Prägung des Belages angebracht werden, so daß an den Randzonen der Schweißnaht eine Schmutzkante entsteht.
• Bei Verbundbelägen, welche unterseitig mit einer Schaun- oder Filzschicht versehen sind, kann eine durch Erwärmen angebrachte Schweißverbindung nicht verwendet werden, da die ,Schaum- oder- Filzschicht durch hohe Temperaturen geschädigt wird und der Verbundbelag dann im Bereich der Nahtverbindung einfällt.
• Durch die Nahtverbindung mittels Kaltachweißen werden die obengenannten Nachteile bei Platten, insbesondere aber bei den genannten Belägen ~vermieden.
• Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten oder Verbundbelägen aus Kunststoffen, w e 1 c h e X d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t i 8 t , daß in die Naht nebeneinander liegender Bahnen oder Platten ein den Kunststoff anlosendes bzw. anquellendes Laaungsmittel eingebracht wird und anschließend durch AndrUcken die Nahtfuge geschlossen und so die Kanten der Folien, Platten oder Beläge festhaftend verbunden werden.
• Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß die Nahtfuge mittels eines keilförmigen Ansatzes geöffnet wird und beide Kanten der aneinanderliegenden Bahnen mit Hilfe einer Dosiervorrichtung mit Lösungsmittel befeuchtet werden.
• Besonders vorteilhaft können mehrschichtige Bodenbeläge mit glatter oder geprägter Nutzschicht und untenseitiger Schaum-oder Filzschicht durch Nahtverbindungen verbunden werden.
• Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kaltschweißgerät zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten oder Verbundbelägen aus Kunststoffen, welches einen Behälter zur Aufnahme der Lösungsmittel, und auf der den Bahnen oder Platten zugewandten Seite einen in Vorschubrichtung keilförmigen Ansatz und dahinter eine mit einer Dosiervorrichtung versehene ~#usflußb.ffnung für das Lbsungsmittel und anschließend eine auf die Bahnen oder Platten wirkende Andruckvorrichtung aufweist.
• Dieses Verfahren zur Herstellung von Nahtverbindungen ermöglicht es insbesondere, Platten und Verbundbeläge etwa ab einer Dicke ab 0,2 mm, besonders von 0,4 mm bis 7,0 mm, mit zueinander parallelen Stoßkanten aneinanderzulegen und diese Stoßkanten dauerhaft miteinander auf kaltem Wege ohne Belastung der Kunststoffe durch Wärmeeinwirkung zu verschwsißen bzw.
• zu verbinden.
• Die Folien, Platten oder Verbundbeläge können bei Herstellung der Nahtverbindung fest auf einem Untergrund, beispielsweise durch Verklebung, verlegt sein. Insbesondere Fußbodenbeläge, Jedoch auch Folienabdeckungen von Wänden, Behältern usf., aus Kunststoff bestehende Tapeten mit dekorativer Musterung so wie oberflächlich angebrachte Platten aus Kunststoff können vorteilhaft nach dem Verfahren der Erfindung mit einer Nahtverbindung versehen werden.
• Voraussetzung ist lediglich, daß die Folien, Platten oder Verbundbeläge eine solche Dicke aufweisen, daß die Kanten eine Nahtfuge von ausreichender Haftungsbreite bilden, sowie der Jeweilige Kunststoff in einem Lösungsmittel anlösbar bzw.
• anquellbar ist.
• Als Material für die Folien, Platten und Beläge können ansich beliebige Kunststoffe verwendet werden, insbesondere solche aus Polyvinylchlorid und Copolymerisaten des Polyvinylchlorids, Polyäthylen oder Polypropylen, Polyestern, Polyamiden oder Kondensationskunststoffen wie beispielsweise Phenolharzen.
• Als Lösungsmittel eignen sich insbesondere solche organische Lösungsmittel, welche in kurzer Zeit den Jeweiligen Kunststoff ausreichend anlösen bzw. anquellen und nach kurzer Zeit ohne Erwärmung verdunsten. Beispielsweise eignen sich hierzu Ketone, Alkohole, Ester oder chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrahydrofuran, Aceton, Cyclohexanon, niedere Alkohole, Essigester, Methylenchlorid u.a.
• Zur Kaltschweißung von Polyvinylchlorid und dessen Copolymerisaten hat sich unter anderem Tetrahydrofuran bewährt#.
• Es ist zweckmäßig, im Falle von unterseitig mit Schaum- oder Polyesterfilz versehenen Verbundbelägen ein solches Lösungsmittel zu verwenden, welches den jeweiligen Schaumstoff bzw.
• Filz nicht angreift.
• Eine, oder bevorzugt beide Kanten der miteinander zu verbindenden Folien, Platten oder Belägen sollen mit dem Lösungamittel befeuchtet und so angelöst bzw. angequollen werden. Hierzu ist es zweckmäßig, die Kanten zu einer möglichst schmalen Nahtfuge aneinanderzulegen, diese Fuge zurEinbringung der Lösungsmittel kurzzeitig aufzuspreitzen und aneinanderzudrücken.
• Zweckmäßig erfolgt dieser Druck bei bereits verlegten Folienplatten oder Belägen, auf deren Oberfläche, kann Jedoch auch seitlich erfolgen.
• Das Lösungsmittel kann mit Hilfe des geschilderten Kaltschweißgerätes auf beliebige Weise in die Nahtfuge eingebracht werden. Die Dosiervorrichtung kann direkt an der Ausflußöffnung angebracht werden oder zwischen Ausflußöffnung und dem Behälter für das Lösungsmittel liegen. Die Dosierung kann beliebig erfolgen z.B. durch einen serstellbaren Halm oder durch Heben und Senken einer Nadel in einer Führung. Mit der gleichen Nadel kann die Ausflußöffnung auch zeitweilig verschlossen werden.
• Am breiten Teil des keilförmigen Ansatzes kann ein Loch in den Behälter gebohrt sein.- Zentriert ~eier dieser Bohrung kann die z.B. durch eine Stellschraube bewegte Nadel angebracht sein.
• Durch Drehung der Stellschraube oberhalb des Behälters kann die gewünschte Menge des als Schweißmittel--dienenden Lösungsmittels, Je nach dessen Viskosität eingestellt werden.
• Ein solches Kaltschweißgerät ist in Figur 1A in Seitenansicht, in Figur 1B in Aufsicht, in Figur 1C in Ansicht von unten dargestellt.
• Hierin bezeichnet 1 die genannte Stellachraube, 2 die Ausflußöffnung, 3 die Füllöffnung des Behälters für die Lösungsmittel, 4 einen Handgriii, 5 eine Andruckrolle und 6 den genannten keilförmigen Ansatz.
• Zweckmäßig bildet der Behälter für das Lösungsmittel den eigentlichen Körper des Kaltschweißgerätes.
• Es ist zwckmäßig ein soYhes Gerät mit einer Andruckvorrichtung auszursten. Es ist möglich die Andruckvorrichtung als ebene Fläche auszubilden, welche die Nahtfuge nach Einbringen der Lösungsmittel wieder schließt. Die Andruckvorrichtung kann auch als Andruckrolle ausgebildet sein. Zweckmäßig ist sie dann aus Metall oder einem Kunststoffmaterial gefertigt, welches von dem Lösungsmittel nicht angegriffen wird. Ebenso kann die Andruckrolle beispielsweise aus einer Bürstenrolle bestehen oder eine Oberfläche aus einem saugfähigem Schwammmaterial aufweisen.
• Es ist möglich ein solches Kaltschweißgerät durch einen geeigneten Antrieb vorwärts zu bewegen und durch eine entaprechende Vorrichtung über der Nahtfuge entlang zu führen.
• Doch kann Vorschub und Führung des Kaltschweißgerätes auch von Hand erfolgen.
• Zweckmäßigerweise wird dabei so verfahren9 daß das mit Raltschweißmittel gefüllte Gerät mit dem an der Unterseite befindlichen Keil in die durch parallele Stoßkanten gebildete Naht eingedrückt wird. Durch Einstellen mit z.B. einer Steilsohraube kann die zum Ausfluß bestimmte Lösungsmittelmenge eingestellt werden.
• Das Gerät wird nach vorne geschoben, wobei der Keil die Stoß naht kurz öffnet. Durck die genannte Bohrung fließt das Td sungsmittel in die Naht ein und verbindet beide Stoßkanten Die am hinteren Teil in Vorschubrichtung angebrachte Rolle drückt die durch Anquellen ggi. etwas hochgezogene Naht an und ist in der Lage überstehendes Schweißmittel zu entfernen.

Claims (4)

P a t e n t a n s p r ü c h e :

1. Verfahren zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten oder Verbundbelägen aus Kunststoffen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in die Naht nebeneinander liegender Bahnen oder Platten ein den Kunststoff anlösendes bzw. anquellendes Lösungsmittel eingebracht wird und anschließend durch Andrücken die Nahtfuge geschlossen und so die Kanten der Folien, Platten oder Beläge festhaftend verbunden werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Nahtfuge mittels eines keilförmigen Ansatzes geöffnet wird und beide Kanten der aneinanderliegenden Bahnen mit Hilfe einer Dosiervorrichtung mit Lösungsmittel befeuchtet werden.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß mehrschichtige Verbundbeläge mit glatter oder geprägter Nutzschicht und untenseitiger Schaum- oder Filzachicht durch Nahtverbindungen verbunden werden.

4. Kaltschweißgerät zur Herstellung von Nahtverbindungen von Folien, Platten oder Verbundbelägen aus Kunststoffen, welches einen Behälter zur Aufnahme der Lösungsmittel, und auf der den Bahnen oder Platten zugewandten Seite einen in Vorschubrich~Emg keilförmigen Ansatz und dahinter eine mit einer Dosiervorrichtung versehene Ausflußöffnung für das Lösungsmittel und anschließend eine auf die Bahnen oder Platten wirkende Andruckvorrichtung aufweist.

L e e r s e i t e