DE2140084B2 - Verwendung von Maltose-Lösungen - Google Patents

Verwendung von Maltose-Lösungen

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DE2140084B2 DE2140084A DE2140084A DE2140084B2 DE 2140084 B2 DE2140084 B2 DE 2140084B2 DE 2140084 A DE2140084 A DE 2140084A DE 2140084 A DE2140084 A DE 2140084A DE 2140084 B2 DE2140084 B2 DE 2140084B2
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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Lösungen von Maltose bei der intravenösen injektion von diabetischen Nährzuckerlösungen. Diese Nährzuckerlösungen, die Gesunden und Kranken, vor allem Diabetikern, intravenös verabreicht werden, erhöhen den Blutzuckerspiegel nicht und wirken für mehrere Stunden als Kraftquelle.
In der US-PS 34 70 295 sind pharmazeutische Verbindungen für die Behandlung von Blutungen, Schmerzen und posttraumatischem Schock beschrieben, wofür neben einer Reihe anderer Verbindungen Disaccharide mit a-Glucosid, zu denen unter anderem auch Maltose gehört, angegeben sind. Für intravenöse Infusionen wird eine Konzentration von 1% vorgeschlagen. Aus den Erkenntnissen über die Wirkung als Mittel zur posttraumatischen Schockbehandlung bzw. als Schmerzmittel bzw. als blutstillendes Mittel ist die Verwendung als Nährzuckerkraftquelle nicht abzuleiten und wird auch nicht nahegelegt, weil insbesondere die bekannten schmerz- und blutstillenden Wirkungen von einer solchen Verwendung abhalten.
Als den Blutzucker ergänzende Lösungen wurden bisher solche von Trauben- und Fruchtzucker angewandt. Kürzlich hat man versucht, für Diabetiker den Traubenzucker (Glukose) durch Xylit zu ersetzen. Da aber Xylit keine zuverlässigen Ergebnisse bei der klinischen Anwendung zeigte, sind noch weitere Untersuchungen notwendig; darüber hinaus ist Xylit sehr teuer.
Auf dem Wege zur vorliegenden Erfindung wurden verschiedene Zucker zwecks Auffindung solcher Zucker untersucht, die erstens keine Erhöhung des Blutzuckerspiegels bewirken, die man zweitens in hoher Konzentration verabreichen kann und drittens vom Körper verdaut und allmählich absorbiert werden. Die Untersuchungen erstreckten sich auf Tiere und Menschen, und zwar mit Disacchariden, die eine hohe Löslichkeit aufweisen und selbstredend ungiftig sind. Die Versuche ergaben, daß Maltose einen optimalen Zucker für die genannten Zwecke darstellt.
Das Disaccharid Maltose, dessen Mol-Gewicht doppelt so hoch wie von Glukose und mehr als doppelt wie von Xylit ist, ist bekanntlich der Hauptbestandteil der aus Malz bereiteten Stärkesirupe, die vielfältig verwendet werden. 60% Maltose enthaltende Sirupe erhält man durch Hydrolyse von Stärke mit Weizenmalzenzym; da aber die Reinigung und Kristallisation derartiger Sirupe äußerst schwierig ist, war Maltose mit einem Reinheitsgrad von über 95% unerreichbar. In reiner Form ist Maltose nicht auf dem Markt; ihre Reinheit schwankt meist zwischen'etwa 90 und 95%; sie ist mit etwa 5% Oligosaccharid, hauptsächlich mit Maltotriose, verunreinigt. Die ein Molekül Kristallwasser enthaltende Maltose ist als feines, weißes, kristallines Pulver erhältlich.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung gereinigter konzentrierter Lösungen von Maltose, die mindestens 95% reine Maltose und im Rest hauptsächlich Maltotriose enthält, bei der intravenösen Injektion von diabetischen Nährzuckerlösungen.
Wie gefunden wurde, beruht die vorteilhafte An-■> wendbarkeit von Maltose nicht zuletzt auf ihrem im Vergleich von Glukose und Xylit hohen Molekulargewicht, das einen halb so starken osmotischen Druck wie die genannten Monosaccharide bedingt; demzufolge sind doppelt so konzentrierte Maltoselösungen anwend-
K) bar. Infolgedessen führt man bei Verabreichung konzentrierter Maitoselösungen dem lebenden Körper doppelt so viel Kalorien zu. Da im Körperblut keine die Maltose zersetzenden Enzyme vorliegen, ist zu unterstellen, daß Maltose unverändert von den inneren
π Organen absorbiert und allmählich verdaut wird, ohne daß die Blutzuckerwerte sich erhöhen. Hervorzuheben ist, daß Maltose für den Säugetierkörper kein artfremder Stoff ist, vielmehr in den Verdauungsorganen bei der Stärkehydrolyse erzeugt und zudem üblicherweise dem Körper in Nahrungsmitteln zugeführt wird
I. Untersuchungen
(A) Änderungen der Maltose- und
,. Glukosespiegel im Blut
Die beiliegenden 5 Diagramme (F i g. 1 bis 5) zeigen die Ergebnisse der Versuche, nämlich die Änderung des Blutzuckerspiegels nach Injektion entweder von Glukose oder von Maltose. Auf den Diagrammen gibt die
in senkrechte Achse den Blutzuckergehalt des Blutes in mg/dl, die waagerechte Achse die nach der Injektion verstrichene Zeit in Stunden (h) an. Eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels wurde eher bei Tieren mit niedrigen Blutzuckerwerten beobachtet, als im Falle eines
r. übermäßig hohen Spiegels am Menschen.
(1) Versuche an Tieren
Kaninchen wurden bei den Untersuchungen angewandt, weil sie — ebenso wie beim Menschen — keine
•m Maltase im Blut enthalten. Injiziert wurden 0,5 g/kg Glukose oder 1,0 g/kg Maltose. Die Ergebnisse zeigt Fig. I, auf welcher — genau wie auf Fig.2 — die fortlaufende Kurve den Maltosegehalt und die gestrichelte Kurve den Glukosegehalt des Blutes nach der
π Maltose-Injektion, während die durch Punkte unterbrochene Kurve den Glukosegchalt nach der Glukose-Injektion angibt. Maltose war in 60 min fast ganz vom Körper absorbiert, wogegen der Glukosespiegel keine Änderung zeigte. Im Falle der Anwendung einer
mi Cl4-Maltose stieg jedoch die Menge an Cu-Glukose im Blut, während die Gesamtmenge an Glukose sich nicht erhöhte. Hieraus wäre zu schließen, daß ein Teil der Maltose hydrolysiert wird; aber die Zusammenhänge sind noch unklar.
(2) Versuche an Menschen
(a) Versuche an Gesunden
Injiziert wurden 500 ml einer 10%igen Maltoselösung
Wi im Laufe von einer Stunde. Zwecks Untersuchung des Blutes und des Harnes auf Maltose und Glukose entnahmen man nachO, 1,3,6,10 und 24 Stunden jeweils 7 bis 10 ml Blut und nach I, 3, 6, 10 und 12 Stunden jeweils nach der Blutentnahme — Harn, von dem je
h'> 10 ml in einem Propierröhrchen nach Zugabe eines Tropfens Chloroform im Kühlschrank gelagert und dann untersucht wurden. Die Ergebnisse /eigen die Tabellen I und II.
Tabelle I
Konzentration im Blut (mg%)
Versuche Glukose I Glukose Nach Stünden 7,260 I j 78 6 Kl 10 12 24 ItiNgi.-suml
Maltose Ausscheidung im Harn (g) Maltose 0 2,2848 101 38 74 0,0171 95 0,0768 78
Λ Glukose Versuche insgesamt 78 9,5448 113 !01 20 0,0753 O 0,1099 0 7.8155
Maltose Glukose 0 1,7002 111 33 97 0,0924 96 0.1867 120 2,6824
B A Maltose 99 10,2508 96 13 0,0090 0,5 0.0270 5 10,4979
-22,84',,
insgesamt 0 11,9510 0,0173 0,11390 3.0849
Tabelle I 0,0263 0,0660 14,0212
Ii 17.1061
34.21%
Nach Stunden 0.0161
1 0,4455 0,0269
0,1855 0,0430
0,6310 0,0555
! .2932 0,0999
3.0142 0.1554
4.9Ü74
Wie aus Tabelle II zu ersehen, werden zwar erhebliche Mengen Glukose und Maltose im Harn ausgeschieden: dies ist aber ohne Bedeutung, da die Ausscheidung von individuellen Unterschieden, von den Zuckerkonzentrationen und den injizierten Mengen abhängt.
(b) Versuche an Alloxan-Diabetikern
Wie aus F i g. 2, dessen Kurven dasselbe anzeigen wie in Fig. 1, zu ersehen, bewirkte bei Injizierung von je 0,5 g/kg Glukose oder Maltose die Glukoseeingabe eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels von 500 auf 700 ml/dl, wogegen durch die Maltoseeingabe fast keine Erhöhung erfolgte, dagegen eine Erniedrigung der Mallosewerte im Blut sowie eine Absorption der Maltose.
(c) Versuche bei an Insulin- und
Blutzuckermangel Erkrankten
Auf der diesbezüglichen Fig. 5 bedeuten die senkrechte Achse den Blutglukosegehalt des Blutes in mg/dl und die waagerechte Achse die Zeit der Probeenlnahme in Stunden nach der Injizierung von 0,5 g/kg Maltose und 1,0 u/kg Insulin. Es erfolgte eine Erhöhung des Glukoscgehalts nach Injizierung von Maltose.
Aus den vorstehend beschriebenen Versuchen ergab sich, daß Maltose keine Blutzuckererhöhung sowohl bei gesunden Personen wie auch bei Diabetikern bewirkt, daß Mallose im lebenden Körper absorbiert wird und somit für Zwecke der Blutzuckcrergänzung anwendbar isl.
(d) Einfluß von mitinjiziertem Insulin
Untersucht wurde der Einfluß des Insulins bei Maltoseinjektion auf den Maltoscgchmlt des Blutes (Fig. 3) und bei Glukoseinjektion auf den Glukosegehalt des likites (Fig. 4). Auf F i g. 3 betrifft die senkrechte Achse den Maltosegehalt des Blutes, die ausgezogene Kurve den Mallosespiegel nach Maltose-Injektion und die gestrichelte Kurve den Maltosespiegel nach gleichzeitiger Insulin- und Maltose-Injektion, auf I ig.4 dagegen die senkrechte Achse den Glukosegehall des Blutes, die ausgezogene Kurve den Giukose- ».piegel nach Glukose-Injektion und die gestrichelte Kurve den Glukosespiegel nach gleich/eiliger Glukose- und Insulin-Injektion. Injiziert wurden jeweils 0,3 g/kg Mallose oder Glukose und 1,0 μ/kg Insulin. F' i g. 3 zeigt, daß Maltose von Insulin unabhängig ist. Im Gegensatz hierzu ist aus F i g. 4 zu entnehmen, daß nach Injizierung von Glukose gemeinsam mit Insulin eine durch letzteres bewirkte Erhöhung der Glukose-Absorption erfolgt. Falls somit Insulin zur Umwandlung von Glukose in Glukose-1- oder Glukose-6-phosphat notwendig ist, wäre anzunehmen, daß Disaccharide unverändert oder in irgendeiner anderen Form als in Form von Glukose absorbiert werden, da Maltose ohne irgendeine Beziehung zu Insulin absorbiert wird.
(B) Prüfung der Zuckerverteilung in Organen
(a) Versuche mit CM-Maltose an Ratten
Zwecks Untersuchung der Maltose-Verteilung im lebenden Körper nach der Cl4-Methode wurden 2 g/kg Cl4-Maltose injiziert und 24 Stunden danach die einzelnen Organe untersucht. Die Ergebnisse zeigt Tabelle HI, und zwar, daß man die höchsten Anteile in der Leber, ferner im Mastdarm und in viel geringeren Mengen in der Niere, Milz und Keimdrüse, in den Muskeln und im Zwölffingerdarm und noch weniger im Magen, im Herz und in der Lunge fand. Das Verhältnis Maltose : Glukose betrug in der Leber 14,8 : 85,2; in den anderen war dieses Verhältnis wegen zu geringer Menge nicht feststellbar.
Tabelle III
Verteilung von Cl4-M;illose in Organen
Herz 220 dpm/0,5 g
Lunge 200
Leber 2860
Magen 260
Zwölffingerdarm 400
Niere 580
Milz 500
Muskeln 560
Mastdarm 1180
Keimdrüse 360
rolchlorid (»Hyamin«), rührte erneut 30 min unt entnahm dann 0,1 m! Phemerolchlorid zur Bestimmung der Radioaktivität. Die Ergebnisse zeigt Tabelle IV,
Tabelle IV
Untersucht wurde ferner die Oxydation von CH-Maltose zu C14-CO2 mit Gewebeschnitten, wobei sich ergab, daß die Oxydation auf Hirn- und Nierenschnitten erfolgte und von der Maltosekonzentration bedingt ist. Die Prüfungen führte man wie folgt durch: In einer mit einem Gasgemisch von 95% O2 und 5% CO2 gefüllten Kammer gab man 220 mg Gewebe zu 1,5 ml KHB-Pufferlösung (2xlO5dpm), rührte 1 Stunde bei 370C, versetzte mit 0,5 ml 6 N-H2SO4 und 0,25 ml 1 M-Pheme-Organ
Hirn
Niere
Leber
cpm/g Gewebe
2,52 x 104 cpm 3,62 x 104 cpm 0,10 x I04 cpm
aus welcher zu ersehen ist, daß die Cl4-COrBildung ir der Reihenfolge Niere-Hirn-Leber abnimmt; die; entspricht den in diesen Organen vorliegenden Maltese-Aktivitäten, die im lebenden Körper offenbar der Stoffwechsel von Maltose zu CO2 bewirken.
Zu gewissen Mengen der Cl4-Maltose wurde kalte Maltose zugegeben. Bei Erhöhung der Konzentratior der gesamten Maltose erfolgte die Cl4-CO2-Bildung inVerhältnis zu der zugegebenen Menge an kältet Maltose. Dies zeigt, daß die C14CO2-Bildung eir Merkmal des Stoffwechsels von Maltose ist.
(b) Versuche am Kaninchen-Zwerchfell
Die nachfolgende Aufstellung zeigt, daß die Absorption von Glukose und Maltose durch das Zwerchfell gemessen in mg/g Gewebe/h fast gleich ist.
Versuch
Glukose Maltose
2
3
Mittel ± S.D.
4,10 4,43 5,24
4,59 ± 0,59 4.28
4,4S
4,70
4,49 ±0,21
Gleichartige Versuche unter Zusatz von Insulin zeigten folgende Ergebnisse:
Zucker Versuch Ohne Insulin Mit Insulin
Glukose 1 2.97 4,22
2 3,39 4,42
3 3,95 4,26
4 2,78 3,45
Mittel ± S.D. 3,27 ± 0,52*) 4,09 ±0,21*)
Maltose 1 2,35 2,57
2 4,05 3,88
3 3,40 3,63
Mittel ± S.D. 3,27 ± 0,86 3,36 ± 0,07
*) 0,02n 0,05.
Diese Aufstellung zeigt, daß der Insulinzusatz auf die Absorption von Glukose von Einfluß ist, nicht aber auf diejenige von Maltose.
(C) Stoffwechselversuche
(a) Zur vergleichenden Bestimmung des Stoffwechsels von Glukose und Maltose diente die Oxydation von C14-Maltose und Cl4-Glukose zu CO2 in verschiedenen Geweben; die Ergebnisse zeigt Tabelle V.
Tabelle V
Oxydation von Maltose und Glukose zu CO2 in Geweben
Gewebe von
Zucker
Cl4-Mallosc
Cl4-Ulukosc
Zwerchfell
Muskel
Fettgewebe
2067 cpm*)
208
236
133
112
268
2943
5801 cpm
1464
1218
695
348
501 3271
*) Mittel, η = 3. inkubiert I h.
(b) Die Tabellen VI und VII zeigen die Ergebnisse der Untersuchungen zur Ermittlung der Wechselwirkung von Maltose (M) und Glukose (G) auf den Stoffwechsel, gemessen in cpm. Als Substrat diente Hirngewebe. In jeder Versuchsreihe lagen je 2 mg/l Cl4-Maltose (Tabelle VI) oder C14-Glukose (Tabelle VII) vor, denen steigende Mengen (0, 1, 5 und 10 mg/ml) Glukose 2> (Tabelle Vl) bzw. Maltose (Tabelle VII) zugegeben wurden. Wie aus Tabelle Vl zu ersehen, kann Maltose durch Glukose ersetzt und mit zunehmender Glukosemenge die Maltosemenge verringert werden; das gleiche gilt im umgekehrten Fall It. Tabelle VII. jo
Tabelle Vl
Glukosewirkung auf C14-Maltose-StolTwechsel
(in cpm). ■ r>
Versuch Zucker in mg/ml
Verhältnis Mallose: Glukose
2:0 2:1 2:5 2:10
1 1048 I 469 266 162
2 980 395 272 -
3 1622 408 284 260
Mittel 1229 424 274 181
Tabelle VI
Maltosewirkung auf C14-GIukose-Stoffwechsel
(in cpm)
Versuch Zucker in
Verhältnis Glukose: Maltose 2:0 2:1 2:5
50
2:10
Mittel
3742
3938
4005
3895
2015
1578
1840
1811
937 854 798 861
544 659 449
551
60
(c) Weiterhin untersuchte man die Insulinwirkung auf den Stoffwechsel von C14-Maltose und CI4-Glukose. Als Substrat dienten je 200 mg Fett- und Zwerchfellgewebe; inkubiert wurde jeweils 3 Stunden. Wie aus der diesbezüglichen Tabelle VIII zu entnehmen, stimuliert der Insulinzusatz den Stoffwechsel von Glukose und
65 erhöht die CO?-Bildung, wogegen Maltose durch Insulin nicht beeinflußt wird.
Tabelle VIII
Insulinwirkung auf Zuckerstoffwechsel (in cpm)
Zucker Gewebe
Fettgewebe
Insulin
Zwerchfell
Cl4-Maltuse
Mittel
882
596
456
644
CM-Glukose 5080
6733
6113
Mittel 5975
490
792
744
675
6843
7237
8751
7603
704 711
1015 1194
656 886
791 930
3926 9218
3597 7933
3871 9303
3792 8818
(d) Ferner wurden zwecks Untersuchung des Zuckerstoffwechsels nach Maltose-Injektion die Änderung der Gehalte von NEFA, Kali und anorganischem Phosphat im Blut, welche die Anzeichen für den Zuckerstoffwechsel sind, quantitativ bestimmt und die Werte mit den nach Glukose-Injizierung erhaltenen verglichen. Die genannten Gehalte erniedrigten sich nach Glukoseinjektion in Rattenmännchen. Abnahmen im Gehalt an NEFA und anorganischem Phosphat im Blut wurden beobachtet, nicht aber im Kaliumgehalt. Maltose wird in Zellen, in denen sie — wie im Falle von Glukose — dem Stoffwechsel unterworfen wird, absorbiert. Maltose wird in Ratten und im Menschen in vivo innerhalb der Gewebezellen unverändert absorbiert, gegebenenfalls zu Glukose hydrolysiert und dann — gleichartig wie nach Glukose-Injektion — dem Stoffwechsel unterworfen; Absorption und Stoffwechsel sind von Insulin unabhängig. Auch mehr ins einzelne gehende Ergebnisse zeigten, daß erstens die Maltose-Injektion den Blutglukosespiegel nicht erhöht, daß zweitens Absorption und Stoffwechsel von Insulin unabhängig verläuft und daß drittens der Maltose-Stoffwechsel ähnlich wie im Fall von Glukose verläuft. Diese Befunde beweisen erneut die Eignung der Maltose-Injektion für Diabetiker und Gesunde.
(D) Viskositätsprüfung
Der osmotische Druck einer 10%igen Maltoselösung ist demjenigen einer 5%igen Glukoselösung ähnlich, jedoch ist die Viskosität der ersteren doppelt so hoch wie die der letztgenannten. Eine 100/oige Maltoselösung eignet sich zur Injektion; von der Lösung können in 30 min 500 ml injiziert werden. Hierbei werden dem Blut doppelt so große Kalorienwerte zugeführt wie durch die gleiche Glukosemenge, deren Anwendung somit dem diesbezüglichen Nachteil hinsichtlich des Kalorienwertes verbunden ist Zudem können doppelt so große Mengen Maltose im Vergleich zu Glukose injiziert werden.
II. Gewinnung injizierbarer Maltoselösungen
Das Verfahren zur Gewinnung der erfindungsgemäß angewandten Maltose vom 95%igen Reinheitsgrad ist im RF-PS 69 09 813 beschrieben. Als Ausgangsstärken dienen solche von Kartoffeln. Süßkartoffeln. Mais sowie
von wächsernem Mais und ferner Amylomaisstärke. 10 bis 25%ige Stärkeaufschlämmungen werden durch Erhitzen bei 120 bis 170°C, mit oder ohne Alpha-Amylase, gelatiniert und dann schnell auf 45 bis 60°C gekühlt. Das Zwischenprodukt versetzt man entweder mit Alpha-1,6-glukosidase der Pseudomonas-Gattung oder mit einem Enzym der Escherichia- oder Lactobacillus-Gattung, gegebenenfalls zusammen mit Beta-Amylase, stellt die Mischung auf den zweckmäßigen pH-Wert (3 bis 7) ein und hydrolysiert 40 h bei der optimalen Temperatur (45 bis 6O0C), worauf das Hydrolysat gereinigt und eingedampft wird. Eine ausreichende Reinigung unter Benutzung von Aktivkohle und Ionenaustauscher ist erforderlich. Die gereinigte und bis auf 70 bis 75% Maltosegehalt eingedampfte Lösung wird langsam gerührt und zwecks Kristallisation 24 h gekühlt. Durch Abschleudern der Kristalle gewinnt man 95 bis 97%iges Maltose-Monohydrat, das mit Oligosacchariden, hauptsächlich mit Maltotriose verunreinigt, jedoch frei von Protein und Salzen ist.
Zur Hydrolyse der gelatinierten Stärken können Alpha- 1,6-glukosidasen verwendet werden, die aus folgenden Bakterien gewonnen sind:
Escherichia intermedia ATCC 21073
Pseudomonas amyloderamosa ATCC 21216 Streptomyces diastatochromogenes 1FO 3337
Actinomyces globisporus IFO 12208
Nccardia asteroides IFO 3384
Micromonospora melanosporea IFO 12515
Thermonospora viridis 1FO 12207
Actinoplanes phillippinensis KCC-ACT 0001
Streptosporangium roseum KCC-ACT 0005
Agrobacterium tumefaciens IFO 3085
Azotobacter indicus IFO 3744
Bacillus cereus IFO 3001
Erwinia aroideae IFO 3057
Micrococcus lysodeikticus IFO 3333
Mycobacterium phlei IFO 3158
Sarcina albida IAM 1012
Serratia indica 1FO 3759
Staphylococcus aureus IFO 3061
Lactobacillus brevis IFO 3345
Leuconostoc citrovorum ATCC 8081
Pediococcus acidilactici IFO 3884
Streptococcus faecalis IFO 3128
Aerobacter aerogenes ATCC 8724
Corynebacterium sepedonicum IFO 3306
Aeromonas hydrophila IFO 3820 Flavobacterium esteroaromaticum IFO 3751
Acetobacter suboxydans IFO 3130
Vibrio metschnikovii IAM 1039
Entirobacter aerogenes ATCC 8724
Der Maltosegehalt der Endprodukte kann durch Mitbenutzung von Beta-Amylase während der Stärkehydrolyse verbessert werden; als solche dient entweder ein Extrakt von Weizenkleie (vgl. US-PS 43 39 203) oder das reine Enzym, das aus dem Saft geraspelter frischer Süßkartoffeln abgetrennt war (vgl. US-Anmeldung
·-. 1 37 026).
Die im Maltoseprodukt anwesende Maltotriose wird — ebenso wie Maltose — durch die im Blut anwesende Amylast nicht zersetzt, so daß keine Erhöhung des Blutglukosegehalts eintritt; Maltotriose wird ebenso wie
n> Maltose absorbiert und verdaut. Unter Benutzung reiner Maltotriose, die aus Pullulan gewonnen war, stellte man auch fest, daß erstere auf Maltose nicht einwirkt.
Die erhaltene Maltose wird in destilliertem und
r> sterilisiertem Wasser gelöst und die Lösung zwecks Reinigung durch eine Schicht einer mittels Wasserdampf aktivierten und gereinigten Aktivkohle geleitet. Die gereinigte Lösung wird für die Injizierzwecke soweit verdünnt, daß deren Konzentration etwa doppelt
2(i so hoch war, wie diejenige der bisher angewandten Glukoselösungen, dann sterilisiert und abgefüllt Die Maltoselösungen können gleichzeitig mit anderen Injektionsmitteln, wie Aminosäuren, Vitaminen und Elektrolyten, injiziert werden.
Beispiel 1
2,0 g Calciumchlorid oder -bromid von Pharmakopoe-Reinheit und 20 g 95%ige Maltose werden in jo 100 ml sterilisiertem Wasser gelöst, die Lösung mit 2 Gew.-% gereinigter Aktivkohle versetzt, 20 min bei 400C gerührt, filtriert und in Injektionsampullen abgefüllt.
r> Beispiel 2
Ein pharmazeutisch reines Gemisch von
4,3 g Natriumchlorid
0,15 g Kaliumchlorid
0,165 g Calciumchlorid
25,0 g 95%iger Maltose
löst man in 100 ml sterilisiertem Wasser, reinigt die Lösung unter Zusatz von 2 Gew.-% gereinigter 4"; Aktivkohle, filtriert, sterilisiert und füllt ab.
Beispiel 3
Die Mischung von
50,0 g gereinigter Maltose und
0,0025 g Vitamin B
wird in 50 ml Wasser gelöst; die filtrierte Lösung hat die gleiche Wirksamkeit wie eine entsprechende Lösung von 100 g Glukose.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung konzentrierter gereinigter Lösungen von Maltose, die mindestens 95% reine Maltose und im Rest hauptsächlich Maltotriose enthalten, bei der intravenösen Injektion von diabetischen Nährzukkerlösungen.
DE2140084A 1970-08-11 1971-08-10 Verwendung von Maltose-Lösungen Ceased DE2140084B2 (de)

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