DE213976C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Es sind Lesegestelle bekannt, bei denen das Pult oder Gestell zum Auflegen eines Buches nicht nur um eine wagerechte und lotrechte Achse drehbar,, sondern außerdem verschieden hoch einstellbar ist, um' das zu lesende Buch so vor die Augen einer stehenden, sitzenden oder liegenden Person bringen zu können, daß es eine normale Lage zu den Augen einnimmt. Diese Lesegestelle haben den Übelstand, daß die Vorrichtung zum Feststellen des Pultes in einer bestimmten Höhe für eine liegende Person schwer erreichbar ist, und daß ferner das .Pult am Gestell mit einem Rahmen aufgehängt ist, in dem es sich um eine wagerechte Achse dreht, und das durch seine seitlichen Leisten für eine liegende Person das Umblättern sehr erschwert. Diesem Übelstande soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden, indem zur Höheneinstellung ein Gelenkparallelogramm benutzt wird, auf welches das Pult zum Auflegen des Buches von oben aufgesetzt ist. Hierdurch wird einerseits ermöglicht, an dem Gelenkparallelogramm eine Feststellvorrichtung zum Halten des Pultes in einer bestimmten Höhenlage so anzubringen, daß sie von einer liegenden Person leicht erreicht und bedient werden kann, und andererseits kann hierbei das Pult aus einer einzigen Mittelrippe mit einer oberen, an ihr verschiebbaren und einer unteren festen wagerechten Leiste hergestellt werden, so daß also seitliche Rahmenleisten, die das Umblättern erschweren, nicht vorhanden sind.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Oberansicht,

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Pult zum Auflegen des Buches und

Fig. 4 eine Seitenansicht des Pultes.

Auf einem in einem Fuß α befestigten Stander b ist drehbar ein Arm c angebracht, der mit einem lotrechten Schenkel versehen ist. Dieser Schenkel dient als Drehachse für ein Gelenkparallelogramm d efg, an dessen einem Arm e mit einer Schelle η eine Stange p befestigt ist. An dem freien Ende dieser Stange ist ein auf der Stange f gleitender Schuh 0 angebracht, in dem sich eine durch einen Hebel r zu bedienende Exzenterklemme q befindet. Eine an dem Schuh 0 befestigte Feder s ist bestrebt, den Hebel r beständig in solchem Sinne zu drehen, daß das Exzenter q den Schuh 0 auf der Stange / festklemmt, sobald der Hebel r freigegeben wird. Will man also durch Drehen des Gelenkparallelogramms den Teil g höher oder tiefer einstellen, so hat man nur nötig, unter Überwindung des Druckes der Feder s den Hebel r etwas niederzudrücken und dadurch die Klemmwirkung des Exzenters q aufzuheben, so daß sich der Schuh 0 auf der Stange/ verschieben läßt. Dreht man hierauf das Gelenk-' Parallelogramm so weit, daß der Teil g sich in der richtigen Höhe befindet und gibt dann den Hebel r frei, so klemmt die Exzenterklemme-den Schuh 0 selbsttätig fest, so daß die Vorrichtung in ' der ihr gegebenen Stellung stehen bleibt. Das Andrücken des. Exzenters q gegen die Stange f wird dadurch noch unter-

stützt, daß es sich infolge der Reibung an del-Stance f von selbst weiter in dem Sinne zu

O ι/

drehen sucht, in dem die Feder s wirkt.

Der lotrechte Teil g des Gelenkparallelogramms ist ebenso wie der Teil d als Hülse ausgebildet, so daß in sie von oben eine Stütze h eingesetzt werden kann, die in ihr drehbar ist, und an der mittels eines horizontalen Bolzens i das Pult zum Auflegen des Buches so befestigt

ίο ist, daß es um diesen Bolzen gedreht werden kann, um dem Buch ein beliebige Neigung zu geben.

Das Pult zum Auflegen des Buches besteht aus einer Mittelrippe i, an der die Stütze h befestigt ist, und die an ihrem unteren Ende eine derart winkelförmig gebogene wagerechte Leiste t trägt, daß das Buch sich mit seiner unteren Kante von oben darauflegen kann und zugleich am Heruntergleiten gehindert ist. Am oberen Ende der Rippe u ist verschiebbar eine zweite wagerechte Leiste m angebracht, gegen die das Buch mit seinem oberen Teil gelegt werden kann. Infolge der Verschiebbarkeit der Leiste m ist es möglich, die Vorrichtung so einzustellen, daß verschieden hohe Bücher aufgelegt werden können.

Beim Lesen im Sitzen oder Stehen wird das Buch mit dem Rücken auf das Pult gelegt, so daß die Schriftseite dem Lesenden nach oben zugekehrt ist. Will man jedoch im Liegen lesen, so legt man das Buch mit der Schriftseite auf die Leisten t m, so daß also der Rücken des Buches nach oben, die Schriftseite aber nach unten gewendet ist. Da seitliche Leisten an dem Pult fehlen, so ist ersichtlich, daß für eine liegende Person das Umblättern leichter zu bewerkstelligen ist als bei den bekannten Einrichtungen der vorliegenden Art, bei denen seitliche Leisten vorhanden sind. Infolge der Anordnung der Klemmvorrichtung zum Feststellen des Gelenkparallelogramms unterhalb des Pultes ist es ferner von einer liegenden Person leicht zu erreichen.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Verstellbares Lesepult, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Pultfuß (b c) ein Gelenkparallelogramm (d efg) wagerecht drehbar verbunden ist, welches in bequemer Reichweite eine Feststellvorrichtung (q r) trägt, und auf dessen vorderes, lotrechtes Glied (g) das eigentliche, außer der üblichen Aufsatzleiste (t) nur aus einer Mittelrippe (u) und einer an ihr verschiebbaren und verlängerbaren Querleiste (m) bestehende Lesepult wagerecht drehbar aufgesetzt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.