DE213937C

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Publication number: DE213937C
Application number: DENDAT213937D
Authority: DE
Also published as: DE215341C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 213937 ■-KLASSE 14 c. GRUPPE

ARTHUR DAHME: in MAGDEBURG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1909 ab.

Vorliegende Erfindung bezweckt den Ersatz der bei Dampfturbinen zurzeit allgemein üblichen Zentrifugalregler 'bekannter Bauart durch ein in den Strom des Frischdampfes eingeschaltetes, vor dem ersten Leitrad bzw. Düsenapparat auf der Welle der Turbine selbst angeordnetes Zentrifugalgebläse. Nach den bei Schleudergebläsen gemachten Erfahrungen ist die Druckerhöhung in dem Kompressionsmittel eine bestimmte Funktion der Umlaufzahl. Von dieser Tatsache wird hier in der Weise Gebrauch gemacht, daß die durch das Gebläse bei nicht normaler Umlaufzahl in dem zugeführten Frischdampf erzeugte, von der normalen abweichende Spannungsdifferenz zur Betätigung des Drosselventils benutzt wird, und zwar in dem Sinne, daß die normale Umlaufzahl und damit die normale Druckdifferenz zu beiden Seiten des Gebläses wieder hergestellt wird. Wird hierbei, wie in Fig. 1 gezeichnet, der erzeugte Spannungsunterschied mittels eines einseitig federbelasteten Kolbens zur direkten Einwirkung auf das Drosselventil gebracht, so stellt das Ganze eine Regelung dar, welche gegenüber dem üblichen eine Vereinfachung bedeutet, indem sowohl der ge-' bräuchliche, dem Wesen der Dampfturbine schlecht angepaßte und das Bild ihres äußeren Aufbaues störend beeinflussende Zentrifugalregler als auch die Preßölhilfsmaschine in Wegfall kommen. Auch eine Rückführung ist unnötig, da jeder Umlaufzahl der Turbine eine bestimmte Stellung des Drosselventils ohne weiteres entspricht.

Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung dieser Regelung zeigt ein einzelnes Laufrad a, welches in der Richtung von innen nach außen vom Arbeitsdampf durchflossen. wird, so. daß der Druck im Raum c höher als im Raum d wird. Es kann jedoch auch nach Bedarf ein mehrstufiges Gebläse Verwendung finden oder der Dampf in umgekehrter Richtung, nämlich vom Rande nach der Mitte zu, durch das Rad geleitet werden, so daß eine Verminderung des Dampfdruckes, einer Drosselung entsprechend, eintritt. Ein Arbeitsverlust ist mit dieser Regelung in' keinem Falle verbunden, da die dem Gebläse zugeführte Leistung durch entsprechend erhöhte Arbeitsfähigkeit des Dampfes wiedergewonnen-wird. Es kann auch an Stelle des dargestellten Radialgebläses ein Achsialgebläse Verwendung finden, auch ist es möglich, das Gebläse, abweichend von Fig. i, vor dem Drosselventil einzuschalten.

Fig. 2 zeigt eine Anordnung, bei welcher die durch das Rad f erzeugte Druckdifferenz durch ein Gegenrad β wieder rückgängig gemacht wird, womit eine Entlastung des Gebläses vom Achsialschub verbunden ist. Es herrschen alsdann gleiche Drücke in den Raumen g und h, und es wird zur Regelung der Spannungsunterschied zwischen m und g oder zwischen h und m benutzt. Natürlich kann auch hier die Anordnung der Laufräder so getroffen werden, daß zuerst eine Druckverminderung und darauffolgend die Druckerhöhung auf den ursprünglichen Betrag eintritt.

Das Drosselventil kann entbehrlich gemacht werden, wenn das Gebläse auf der Turbinen-

welle verschiebbar angeordnet wird, wie in Fig. 3 a dargestellt ist. Dem in der Pfeilrichtung wirkenden, von der Umlaufzahl in bestimmter Weise abhängigen Achsialschub hält die Schraubenfeder i das Gleichgewicht. Ändert sich die Umlauf zahl, so ändert sich auch die Größe des Achsialschubes, und das Laufrad nimmt unter dem Einfluß der Feder einerseits und des Achsialdruckes andererseits eine neue Gleichgewichtslage an. Dadurch wird der Austrittsspalt des Rades in eine andere Lage zu dem feststehenden Aufnahmespalt des Diff users kommen, wodurch der Dampf übertritt, je nach dem Sinne der Tourenänderung, erschwert oder erleichtert, der Dampf also gedrosselt oder entdrosselt wird (s. Fig. 3 b). Dasselbe kann auch durch Verengung oder

-. Erweiterung des Eintrittsspaltes k bewirkt werden. .' ■

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Regeln von Turbinen, insbesondere von Dampfturbinen, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strom des Arbeitsmittels der Turbine ein von der Turbine angetriebener ein- oder mehrstufiger umlaufender Druckerzeuger (Schleudergebläse oder -pumpe) eingeschaltet¹ ist, welcher in dem Arbeitsmittelstrom eine mit der Umdrehungszahl des umlaufenden Teiles (Laufapparates) des Druckerzeugers .sich ändernde Druckdifferenz hervorruft, die zur Betätigung des Drosselventils benutzt wird.
2. Vorrichtung zum Regeln von Türbinen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufapparat des Druck-· erzeugers ganz oder teilweise auf der Turbinenwelle verschiebbar gelagert ist und durch die Druckdifferenz, ζ. Β. durch den Achsialschub, gegen den Druck einer den Laufapparat belastenden Feder o. dgl. eine Verschiebung erfährt, die eine Veränderung des Eintritts- oder Austrittsspaltes des Laufapparates und somit eine Regelung des Arbeitsmittelstromes bewirkt.
3. Vorrichtung zum Regeln von Turbinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufapparat des Druckerzeugers zwei Schaufelkränze besitzt,' von denen der eine von außen nach innen und der andere in umgekehrter Richtung vom Arbeitsmittel durchflossen wird, zum Zwecke, die Druckdifferenz und den Achsialschub zu mäßigen oder aufzuheben.
4. Vorrichtung zum Regeln von Turbinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselventil mittels eines Kolbens geregelt wird, der in einem Gehäuse verschiebbar geführt ist und dieses in zwei Kammern teilt, von denen die eine mit dem Saugraum und die andere mit dem Druckraum des Druckerzeugers verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.