DE2137330B2 - Gießvorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit definierter Erstarrungsrichtung - Google Patents
Gießvorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit definierter ErstarrungsrichtungInfo
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- B22D27/045—Directionally solidified castings
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Gießvorrichtung zur Herstellung von Gußstücken mit definierter Erstarrungsrichtung, insbesondere zur Herstellung von Turbinenschaufeln
mit einem durchgehend säulenförmigen Kornwachstum, unter Verwendung eines Zylinderbehälters,
bestehend aus einem Graphit-Innenzylinder, der von einer Zylinderhülse aus einem hitzebeständigen
Isoliermaterial umgeben ist auf deren Außenseite sich eine induktionsspule befindet mit deren HiKe eine in
dem Zylinderbehälter von einer unter diesem vorgesehenen Kühlplatte getragene Gießform erhitzbar ist, die
durch Betätigen einer mit der Kühlplatte verbundenen Stellvorrichtung unter Wegführen der Kühlplatte von
dem Zylinderbehälter aus diesem herausführbar ist.
Bei einer nach der US-PS 33 76 915 bekannten Vorrichtung
dieser Art hat sich gezeigt, daß es zu einer zeitweiligen Temperaturgradientschwankung in dem
Graphit-Innenzylinder des Zylinderbehälters kommen kann, und zwar auf Grund eines Strahlungshitzeverlustes
an der Unterseite des Zylinderbehälters zu der Kühlplatte hin. Hierdurch ist die Erzielung einer delinierten
Erstarrungsrichtung bei den in der Gießform herzustellenden Gußstücken nicht vollständig gewährleistet
Bei der bekannten Gießvorrichtung ist zwar zwischen der Kühlplatte und dem Zylinderbehälter noch
ein gesonderter Keramikring vorgesehea Dieser Keramikring, der lediglich die Dicke des Graphit-Innenzylinders
des Zylinderbehälters hat hat jedoch lediglich die Funktion einer elektrischen Isolierung zwischen
dem Graphit-Innenzylinder und der Kühlplatte, trägt jedoch nichts dazu bei, die vorstehend erwähnten
Schwierigkeilen zu überwinden.
Aus der DT-PS 5 32 520 ist eine Vorrichtung zur Herstellung nahezu lunkerfreier Gußstücke in Induktionsöfen
bekannt In dieser Vorrichtung wird die Schmelze im Tiegel selbst also am Ort der Schmelzung,
langsam von unten her fortschreitend zum Erstarren gebracht Hierzu kann der Schmelztiegel in einem Zylinderbehälter
relativ zu diesem verschiebbar angeordnet sein; an seiner Unterseite wird der Schmelztiegel
von einer Kühlanordnung getragen. Würde man diese bekannte Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken
verwenden, so würden auch hierbei die im Zusammenhang mit der oben betrachteten bekannten Gießvorrichtung
aufgezeigten Schwierigkeiten auftreten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen während des Betriebs gleichbleibenden,
relativ hohen Temperaturgradienten zwischen einem Erhitzungsbereich und einem Abkühlbereich einer
Gießvorrichtung zu erreichen, um Gußstücke mit einer tatsächlichen definierten Erstarrungsrichtung herstellen
zu können, und zwar insbesondere Turbinenschaufeln mit einem durchgehend säulenförmigen Kornwachstum.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Gießvorrichtung eingangs genannter Art dadurch gekennzeichnet, daß
bei vollständig innerhalb des Zylinderbehälters befindlicher Gießform die Kühlplatte mit ihrer dem Zylinderbehälter
zugewandten Seite an einem an der Unterseite des Zylinderbehälters angebrachten Wärmestrahlungsschild
anliegt, weiches sich bi» an die Gießform heran erstreckt
Durch die Anordnung des Wärmestrahlungsschildes wird eine scharfe Trennungslinie zwischen dem oberhalb
der Kühlplatte liegenden Gieäformbereich, der noch erhitzt wird, und dem unterhalb der Kühlplatte
liegenden Gießformbereich erreicht, der abgekühlt wird. Auf Grund dieser scharfen Trennungslinie wird
ein sehr hoher Temperaturgradient erzielt, wie er bei dem betrachteten Stand der Technik nicht erreicht
wird. Die durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile ergeben sich im übrigen aus der folgenden Erläuterung
der F i g. 1 und 2.
F i g. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Gießvorrichtung; in gestrichelten
Linien ist eine zweite Stellung der Kühlplatte und der Gießform dargestellt;
F i g. 2 zeigt ein Diagramm, das einen Vergleich von Meßwerten an der Gießvorrichtung nach F i g. 1 mit
einer bekannten Gießvorrichtung zum Herstellen säulenförmiger Gegenstände aus körnigem Guß darstellt.
Die Gießform 2 nach F i g. 1 ist zum Herstellen vor zwei Gußstücken mit definierter Erstarrungsrichtung
zur gleichen Zeit ausgebildet. Die Gießform 2 ist aul einer Kühlplatte 4 gelagert und innerhalb eines Zy
linderbehälters 6,8, 10 angeordnet, der einen Graphit
Innenzylinder 6 aufweist. Der Graphit-Innenzylinder (
ist zum Zwecke der Isolierung umgeben von einer Um hüllung 8 aus verfilmtem Graphit und von einem Kera
mikzylinder 10. Außerhalb des Keramikzylinders 10 ist
ane Induktionsspule 12 mit einer Mittelanzapfung 14,
dte eine getrennte Steuerung der unteren Hälfte der Induktionsspule erlaubt, angeordnet Dadurch kann
entweder eine halbe oder die ganze Induktionsspule er- s !«et werden, um die Temperatur innetbalb des Gra-LA-ji-lnnenzyHnders
6 m steuern. Während der Erstar-
«mg der geschmolzenen Legierung in der Gießform 2
jornn ein isolierender Deckel 16 auf das obere Ende des
|£lJnderbehältersS,8, 10 aufgelegt werden und so die
zylindrische Kammer überdecken, die durch den Graohit-lnnenzylinder
6 begrenzt wird. Um die Gießform 2 relativ zum Graphit-Innenzylinder 6 bewegen zu können,
d. h. die Form mehr oder weniger aus der vom
Innenzylinder begrenzten zylindrischen Kammer herausziehen zu können, kann die Kühlplatte 4 nach unten
Bezogen werden. Den Ziehvorgang kann eine Gewindestange 18 bewirken, welche die Kühlplatte 4 trägt
and von einem in geeigneter Weise, beispielsweise durch einen in seiner Geschwindigkeit regulierbaren
Elektromotor, betätigten Gewindering umfaßt wird.
Die dargestellte spezielle Gießform 2 ist zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Turbinenschaufeln voreesehen
Zu diesem Zweck hat die Gießform 2 zwei Gegenstandsformteile 22, die jeweils an ihrem unteren
Ende eine Wachstumszone 24 und an ihrem oberen Ende einen Aufsatz 26 enthalten. Diese Aufsätze sind
über Eingußstellen 28 mit einem zentralen Einguß 30 verbunden. Derjenige Teil der Gießform 2. der den gewünschten
Gegenstand, im vorliegenden Fall die Turbinenschaufeln,
liefert, erstreckt sich zwischen den auf der Gießform eingezeichneten und mit dem Bezugszeichen
32 versehenen strichpunktierten Linien. Gießformkonstruktionen dieses üblichen Typs sind beispielsweise
in der US-PS 34 85 291 dargestellt. Selbstverständlich können andere Gießform-Anordnungen
mit einer größeren Anzahl von Gußgegenständen liefernden Teilen genau so gut verwendet werden.
Die die Gießform umgebende Anordnung kann beispielsweise auf Stützen 34 ruhen, die von einem Auflager
36 ausgehen und sich nach oben erstrecken. Ein solches Auflager kann beispielsweise der Boden einer
Va> lumkammer sein, in der sich die gesamte Anlage
während der Erstarrungsphase befindet. An der Basis der Graphit-Umhüllung 8 befindet sich eh Wärmestrahlungsschild
38, das. wie F i g. 1 zeigt, nach innen ragt und die Gießform fast berührt. Dieses Schild befindet
sich in einer Position, in der es bei Beginn des Erstarrungsvorgangs über der Kühlplatte 4 zu liegen
kommt. Das Wärmestrahlungsschild kann zusammen mit der Umhüllung 8 und mit anderen Teilen der Anlage
von Tragkonsolen 40 getragen werden, die an den Stützen 34 befestigt sind. Auf diese Weise ist das Wärmestrahlungsschild
38 mit der Umhüllung 8 an deren unterem Ende fest verbunden, so daß die Gießform.
wenn die Kühlplatte 4 während des Erhärtungsvorgangs gesenkt wird, am inneren Rand des Wärmestrahlungsschilds
vorbei herausgezogen wird. Das Schild bildet dabei eine relativ scharfe Trennungslinie zwischen
dem Teil der Gießform, der oberhalb des Schildes liegt und noch vom Graphit-Innenzylinder 6 erhitzt wird,
und dem Teil unterhalb des Schildes, der nun den wassergekühlten Wänden der umgebenden Vakuumkammer
ausgesetzt ist und die Hitze zu den Wänden der Kammer abstrahlen kann. Hierbei kühlt die Gießform Ö5
schneller ab als dies durch Wärmeleitung von der Legierung innerhalb der Gießform direkt zur Kühlplatte
möglich wäre.
Das Schild kann aus irgendeinem feuerfesten Material,
wie beispielsweise Tantal sein und dient dazu, die Hitze im Inneren des Graphit-Innenzylinders 6 zu halten
und eine direkte Abstrahlung sowohl zur Kühlplatte 4 als auch zu Teilen der Gießform unterhalb des
Schildes oder der Zwischenwand zu verhindern. Ohne diese Zwischenwand würde der Temperaturgradient in.
Graphit-Innenzylinder 6 zeitweilig schwanken, da durch die zwischen dem Rand der Kühlplatte und dem
Zylinderboden gebildete Spalte Strahluingsverluste entstehen.
Bei Gebrauch wird die Anlage als eine Einheit innerhalb der Vakuumkammer aufgestellt, so daß durch das
Leerpumpen der Vakuumkammer die gesamte dargestellte Anlage leergepumpt wird, einschließlich dem
vom Innenzylinder begrenzten Volumen. Nach erfolgtem Auspumpen der Kammer wird die Gießform erhitzt,
und zwar in einer Lage, in der die Teile die in F i g. 1 dargestellte Position einnehmea Dadurch
kommt die Gießform auf eine Temperatur, die deutlich oberhalb der Schmelztemperatur der zu vergießenden
Legierung liegt. Während des Aufheizens der Gießform zirkuliert Wasser durch die Kühlplatte, um sie vor
Beschädigungen zu schützen. Dennoch ist die Temperatur in Gießformbereichen, die relativ dicht an der Kühlplatte
liegen, höher als die Schmelztemperatur der Legierung, wenn der Gießvorgang abläuft
Nachdem die überhitzte, im allgemeinen eine Gießtemperatur
von 93°C bis 1490C über der normalen Schmelztemperatur aufweisende Legierung in die
Gießform gefüllt ist. wird die Kühlplatte mit einer kontrollierten Geschwindigkeit abwärts bewegt und dabei
die Gießform aus dem Inneren des Graphit-Innenzylinders 6 herausgezogen. Diese Bewegung bringt den unteren
Teil der Gießform unter das Wärmestrahlungsschild und setzt diesen Teil den kälteren Wänden der
Vakuumkammer aus; hierdurch ist die Wärmeabfuhr vom unteren Gießform-Teil — übeir Abstrahlung —
größer als im Falle, daß die Hitze einzig durch die Kühlplatte abgeleitet werden kann.
Die Zwischenwand hat in dieser Anlage und bei diesem Prozeß eine kritische Funktion ;tu erfüllen, da das
Schild die Hitze innerhalb des Innenzylinders hält und eine direkte Abstrahlung sowohl zur Kühlplatte als
auch zu den unteren Teilen der Gießform verhindert, wobei sie eine relativ scharfe Trennungslinie zwischen
den geheizten und den gekühlten Teilen der Gießform bildet. Man kann sagen, daß die Zwischenwand eine
Art Wärmeventil bildet, sobald die Kühlplatte nach unten aus der Position der F i g. 1 herausgezogen wird, da
bis zur vollkommen herausgezogenen Gießform keine nennenswerten Wärmeverluste auftreten, mit Ausnahme
der Wärmeübertragung in die Kühlplatte. Dadurch, daß der untere, unterhalb des Schildes befindliche Abschnitt
der Gießform für eine Wärmeabstrahlung freigegeben ist, kann ein wesentlich höherer Temperaturgradient
innerhalb der Gießform gebildet werden und dennoch die Temperatur des oberhalb des Strahlungsschildes verbleibenden Teils der Gießform auf einer
Temperatur oberhalb des Legierungsschmelzpunktes gehalten werden, die zur Vermeidung einer unerwünschten
Kernbildung in der Legierung erforderlich
ist.
Wenn die Kühlplatte weiter herausgezogen wird, wird die Strahlungsabkühlung noch wirksamer und läßt
der schnelle Hitzeentzug die Erstarrungsgeschwindigkeit anwachsen, die relativ genau durch die Geschwindigkeit
der Abwärtsbewegung der Kühlplatte kontrol-
liert wird. Es ist wünschenswert und wichtig, daß die
Lage der Flüssig-Fest-Trennschicht oberhalb der von der Strahlungszwischenwand gebildeten Trennungslinie
verbleibt; es ist daher wichtig, daß die Abwärtsgeschwindigkeit der Kühlplatte der Erstarrungsgeschwindigkeit
nicht übersteigt In diesem Zusammenhang sei noch einmal hervorgehoben, daß um so mehr Wärme
durch Abstrahlung zu den gekühlten Wänden der Vakuumkammer abgegeben wird, je größer der für eine
Abstrahlung freigegebene, sich unterhalb des Strahlungsschildes befindende Teil der Gießform ist Der
Wärmeverlust der Gießform durch Strahlung ist wesentlich höher als die Wärmemenge, die durch Ableitung
zur Kühlplatte abgeführt werden kann, und außerdem kann die Geschwindigkeit des Wärmeverlustes gesteigert
werden, wenn man die Gießform-Oberfläche unterhalb des Strahlungsschildes vergrößert.
Der innere Rand des Strahlungsschildes ist normalerweise kreisförmig, kann in vielen Fällen aber auch derart
geformt sein, daß er einen relativ dichten Sitz zu den Gießform-Wänden liefert und dadurch die erwünschte,
mit dem Schildrand zusammenfallende scharfe Trennungslinie in der Gießform erzeugt
Eines der Probleme bei der geschilderten Gießmethode besteht darin, daß die Wandtemperatur der
Gießform durch unerwünschten Wärmeverlust derart vermindert wird, daß eine unerwünschte Kornbildung
an der Seitenwand oder oberhalb der Flüssig-Fest-Trennschicht in der zu gießenden Legierung eintreten
kann. Die Wirkung des Strahlungsschildes besteht darin,
den Teil der Gießform, der unterhalb des Schildes freigegeben ist so genau festzulegen, daß die Gießform-Wand,
welche die flüssige Phase oder die Flüssig-Fest-Trennschicht umgibt immer in dem Bereich oberhalb
des Schildes ist in weichem die Gießform keine Wärme an die umgebende kühlere Anordnung abstrahlt.
Die dargestellte Anordnung enthält eine Gießform, die speziell der Herstellung von Turbinenschaufeln mit
säulenförmiger Konstruktur dient sie eignet sich natürlich aber auch für die Herstellung von Einkristall-Turbinenschaufeln
oder anderen Einkristallen. In diesen Fällen wäre die Gießform an ihrem Boden zu ändern, sie
müßte eine Wachstumszone und eine damit verbundene Spirale erhalten. Die Funktion der Wachstumszone
und der Spirale besteht darin, einen Einkristall auszuwählen, der in den den Gegenstand formenden Teil der
Gießform hineinwachsen soll.
Eine Anordnung der oben beschriebenen Art wurde zum Guß einer Vielzahl von Turbinenschaufel!! mit definierter
Erstarrungsrichtung verwendet bei denen die GußteiJe eine säulenförmige Kornstruktur hauen. Eine
der hergestellten Turbinenschaufeln hatte einschließlich
Hires Ansatzteils eine Länge von 11,4 cm, die
Wachstumszone, die sich am Fußende der Gießform unterhalb der Ansatzteil- Basis dieses Gußartikels befand,
war dabei ungefähr 234 cm lang. Bei dieser Anordnung
befand sich die Spitze des gesamten Gußartikefc 13.7 cm oberhalb der Kühlplatte. Einguß und Anschnitte
waren oberhalb dieser Höhe angeordnet Die in diesem speziellen Gußvorgang verwendete Legierung
war eine der wohlbekannten Guß-Superlegierungen auf Nickelbasis. Mit der geschilderten Gießtechnik
konnte ein brauchbares Gußstück hergestellt werden, bei dem die Kornstniktur durchwegs säulenförmig war.
Bei Durchführung des Gießprozesses mit der dargestellten Gießvorrichtung war die Gießform mit einer
Vielzahl von Thermoelementen 42 ausgerüstet Das unterste Element befand sich 2,54 cm oberhalb der Kühlplatte,
das oberste Element war am oberen Ende des den Artikel formenden Teils der Gießform angeordnet.
Zwischen diesen beiden Thermoelementen waren wei-
S tere Elemente positioniert beispielsweise befand sich ein Thermoelement in der Mitte zwischen den beiden
Außen-Elementen. Nach Anbringung der Thermoelemente wurde die Gießform auf der Kühlplatte aufgestellt
und befestigt Daraufhin wurde die Kühlplatte
ίο nach oben in die dargestellte Position bewegt in der
sich die Gießform innerhalb des Graphit-Innenzylinders befindet Die gesamte Vorrichtung ist vorzugsweise
innerhalb einer nicht dargestellten Vakuumkammer aufgestellt Nach Abpumpen der Vakuumkammer wur-
is de die Induktionsspule erregt um die Temperatur der
Gießform auf 1510"C wie vom obersten Thermoelement angezeigt zu erhöhen. Zur gleichen Zeit wurden
vom untersten Thermoelement 12040C angezeigt
Die Legierung wurde dann in die Form gegossen, sie war dabei auf 1538° C aufgeheizt also auf eine Temperatur von ungefähr 121° C oberhalb Liquidus, so daß sie eine beträchtliche Überhitze gespeichert hatte. Nach dem Eingießen der Legierung wurde die Kühlplatte in der dargestellten Position etwa 5 Minuten gehalten, damit die Erstarrung von der Kühlplatte aus nach oben beginnen konnte. Am Ende dieses 5-Minuten-Zeitintervalls wurde mit dem Herausziehen der Gießform bei einer konstanten Geschwindigkeit von 10.16 cm/Std. begonnen. Sogleich mit der Absenkung der Kühlplatte und ihrer Trennung vom Wärmestrahlungsschild wurde die Hitze vom unterhalb des Schildes freigegebenen Teil der Gießform zu den umgebenden Wänden der wassergekühlten Vakuumkammer abgestrahlt. Diese Wärmestrahlung senkte die Temperatur der Gießform in diesem Bereich und damit die Temperatur mit einer viel größeren Geschwindigkeit als sie durch Wärmekonduktion in die Kühlplatte erreicht werden könnte.
Die Legierung wurde dann in die Form gegossen, sie war dabei auf 1538° C aufgeheizt also auf eine Temperatur von ungefähr 121° C oberhalb Liquidus, so daß sie eine beträchtliche Überhitze gespeichert hatte. Nach dem Eingießen der Legierung wurde die Kühlplatte in der dargestellten Position etwa 5 Minuten gehalten, damit die Erstarrung von der Kühlplatte aus nach oben beginnen konnte. Am Ende dieses 5-Minuten-Zeitintervalls wurde mit dem Herausziehen der Gießform bei einer konstanten Geschwindigkeit von 10.16 cm/Std. begonnen. Sogleich mit der Absenkung der Kühlplatte und ihrer Trennung vom Wärmestrahlungsschild wurde die Hitze vom unterhalb des Schildes freigegebenen Teil der Gießform zu den umgebenden Wänden der wassergekühlten Vakuumkammer abgestrahlt. Diese Wärmestrahlung senkte die Temperatur der Gießform in diesem Bereich und damit die Temperatur mit einer viel größeren Geschwindigkeit als sie durch Wärmekonduktion in die Kühlplatte erreicht werden könnte.
4 Minuten später, 9 Minuten nach dem Eingießen, wurde die Ziehgeschwindigkeit auf 2032 cm/Std. gesteigert
Der vergrößerte Bereich der Gießform, der sich unterhalb des Schildes befand, steigerte den Wärmestrahlungseffekt,
und so wurde der gewünschte hohe Temperaturgradient im Inneren der in der Gießform
befindlichen Legierung aufrechterhalten. Während des Erstarrungsprozesses wurde die Induktionsspule ständig
mit Energie versorgt um dem oberhalb des Schildes befindlichen Teil der Gießform weiterhin Wärme zuzuführen.
38 Minuten nach dem Eingießen war die Gießform mit der höchsten maschinell möglichen Geschwindigkeit vollständig bis zu der Position herausgezogen, in der sie nach vollständiger Erstarrung der Legierung von der Kühlplatte entfernt werden konnte. Während des Gießvorganges befand sich die Flussig-Fest-Trenn-
38 Minuten nach dem Eingießen war die Gießform mit der höchsten maschinell möglichen Geschwindigkeit vollständig bis zu der Position herausgezogen, in der sie nach vollständiger Erstarrung der Legierung von der Kühlplatte entfernt werden konnte. Während des Gießvorganges befand sich die Flussig-Fest-Trenn-
SS schicht stets oberhalb der Schild-Position, so daß der
Bereich der Gießform, der die noch flüssige Legierung umgab, ständig Hitze empfing und die Hitzeabstrahhing
von der Gießform nur in dem Bereich erfolgte, dei
sich unterhalb dieser Trennschicht befand.
Nach Entfernung der Gießform mit ihrem Gußtei! von der Kühlplatte und nach weiterer Abkühlung wurde
die Form vom Gußteil abgenommen und dei brauchbare Teil, die Turbinenschaufel von den Guß
ruckständen getrennt Eine Überprüfung ergab, daß die
G? Schaufel verwendungsfähig war und über ihre gesamt«
Länge die gewünschte säulenförmige Kornstruktur auf vies.
dieser Prozeß bei in einer Gießform befindlichen Legierungen eine gerichtete Erstarrung mit einer wesentlich
höheren Geschwindigkeit als bisher möglich erlaubte; diese Geschwindigkeit war während des gesamten
Gießzyklus relativ konstant. So betrug die Erstarrungsgeschwindigkeit, als die Legierung 3,3 cm überhalb
der Kühlplatte erstarrt war, 23,1 cm/Std. und wuchs an bis zu einer Geschwindigkeit von 30,48
cm/Std, als die Erstarrung eine Höhe von 14,5 cm oberhalb der Kühlplatte erreicht hatte. Zusammen mit dieser
hohen Erstarrungsgeschwindigkeit wurde ein hoher Temperaturgradient aufrechterhalten. So betrug der
Temperaturgradient 85°C/2,54cm, als die Erstarrung 3,3 cm über der Kühlplatte erreicht hatte, und als die
Erstarrung bis zu einer Höhe von 14,5 cm oberhalb der Kühlplatte gekommen war, hatte der Gradient einen
Wert von 63°C/2,54cm. In herkömmlichen Prozessen
würde die Erstarrungsgeschwindigkeit zwischen 5,08 und 10,16 cm/Std. liegen und würde sich der Temperaturgradient
zwischen etwa 29,4°C/2,54 cm bei Beginn der Erstarrung in der Gießform und ungefähr
1,67°C/2,54cm nahe dem oberen Ende der Gießform bewegen.
Wie bereits beschrieben, ist bei dem beschriebenen speziellen Artikel der Gießzyklus 38 Minuten nach dem
Eingießen abgeschlossen. Damit benötigt dieser Zyklus eine relativ kurze Zeit, verglichen mit einem normaler
Zyklus zum Gießen von gerichtet erstarrten Artikeln der 120 und mehr Minuten verlangt. In F i g. 2 sind die
Lagen zweier Soliduslinien in den Gießformen gegen übergestellt, eine Soliduslinie ist mittels der hier vorgeschlagenen
Gießvorrichtung gewonnen, die andere So liduslinie ist bei einem herkömmlichen Abguß mit ge
richteter Erstarrung gemessen worden. Aus diesen Vergleich wird klar, daß der vorliegenden Gießvorrich
tung eine wesentliche Zeitersparnis für jeden Gießzy klus mit sich bringt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 509537
Claims (4)
1. Gießvorrichtung zur Herstellung von Gußstükken mit definierter Erstarrungsrichtung, insbeson- s
dere zur Herstellung von Turbinenschaufeln mit einem durchgehend säulenförmigen Kornwachstum,
unter Verwendung eines Zylinderbehälters, bestehend aus einem Graphit-Innenzylinder, der von
einer Zylinderhülse aus einem hitzebeständigen Isoliermaterial umgeben ist auf deren Außenseite sich
eine Induktionsspule befindet, mit deren Hilfe eine in dem Zylinderbehälter von einer unter diesem
vorgesehenen Kühlplatte getragene Gießform erhitzbar ist, die durch Betätigen einer mit der Kühlplatte
verbundenen Stellvorrichtung unter Wegführen der Kühlplatte von dem Zylinderbehälter aus
diesem herausführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei vollständig innerhalb des Zylinderbehälters (6. 8. 10) befindlicher Gießform (2)
die Kühlplatte (4) mit ihrer dem Zylinderbehälter (6,8,10) zugewandten Seite an einem an der Unterseite
des Zylinderbehälters (6,8, 10) angebrachten Wärmestrahlungsschild (38) anliegt welches sich bis
an die Gießform (2) heran erstreckt
2. Gießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Wärmestrahlungsschild (38)
eine Öffnung aufweist, in der sich die Gießform (2) bei der Stellbewegung der Kühlplatte (4) gegenüber
dem Zylinderbehälter (6,8,10) bewegen kann.
3. Gießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2. dadurch gekennzeichnet daß unterhalb des
Zylinderbehälters (6,8, 10) und in der Umgebung der Kühlplatte (4) auf deren, von dem Zylinderbehälter
(6. 8, 10) wegführenden Weg eine Kühleinrichtung vorgesehen ist die eine beschleunigte Abkühlung
der Gießform (2) ermöglicht
4. Gießvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Kühleinrichtung von den
Wänden einer Vakuumkammer gebildet ist, die den Zylinderbehälter (6, 8, t0) und die Induktionsspule
(12) einschließt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US6314370A | 1970-08-12 | 1970-08-12 | |
US6314370 | 1970-08-12 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2137330A1 DE2137330A1 (de) | 1972-02-17 |
DE2137330B2 true DE2137330B2 (de) | 1975-09-11 |
DE2137330C3 DE2137330C3 (de) | 1976-04-15 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7110296A (de) | 1972-02-15 |
FR2102202A1 (de) | 1972-04-07 |
FR2102202B1 (de) | 1975-02-07 |
GB1303027A (de) | 1973-01-17 |
IL37248A (en) | 1975-12-31 |
BE770690A (fr) | 1971-12-01 |
CH552427A (de) | 1974-08-15 |
AU3138571A (en) | 1973-01-25 |
DE2137330A1 (de) | 1972-02-17 |
SE384642B (sv) | 1976-05-17 |
CA940687A (en) | 1974-01-29 |
NL152185B (nl) | 1977-02-15 |
IL37248A0 (en) | 1971-10-20 |
JPS5141851B1 (de) | 1976-11-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |