DE2135959C3 - Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere elektrischen Schirmisolatoren - Google Patents
Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere elektrischen SchirmisolatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche,
insbesondere elektrischen Schirmisolatoren, aus pulverförmigem, vorzugsweise keramischem Werkstoff,
bestehend aus einem starren äußeren Behälter und einer das zu pressende Material aufnehmenden flexiblen
Form.
Keramische Körper mit komplizierter Oberflächenform, z. B. elektrische Schirmisolatoren, werden
üblicherweise so hergestellt bzw. geformt, daß ein aus einer Schneckenpresse austretender Massestrang in
einzelne Stücke (Hubel) geteilt und in etwa lederhartem Zustand auf einer Abdrehvorrichtung spanabhebend
bearbeitet wird. Da dieses seit Jahrzehnten angewandte Verfahren sehr zeit- und materialaufwendig ist, versucht
man seit einigen Jahren, solche Körper, insbesondere Srhirmisolatoren. aus keramischem Pulver mit geringem
Feuchtigkeitsgehalt im isostatischen Preßverfahren, das einen verhältnismäßig hohen Ausformungsgrad
gestattet herzustellen. Es hat sich jedoch gezeigt daß das Herausnehmen des Preßlings aus der hierfür
S üblichen flexiblen Preßform meist sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist zumal, wenn es sich z. B. um
einen Isolator mit großer Schinnausladung handelt
Es wurde bereits vorgeschlagen, die Entnahme des Preßlings aus der flexiblen Form dadurch zu ermöglichen,
daß dieselbe nach dem Preßvorgang aus dem starren Behälter herausgenommen und in einen zweiten
Behälter eingebracht wird, in dem anschließend ein Vakuum erzeugt wird, wodurch die flexible Form von
dem Preßling so weit abgezogen wird, daß eine Entnahme des Preßlings aus der Form ohne weiteres
möglich ist Der Einsatz des zusätzlichen Behälters nebst Vakuumanlage ist jedoch umständlich und
aufwendig und wirkt sich ungünstig auf den gesamten Preßablauf aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für
die isostatische Preßtechnik geeignete Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das
Beschicken und Entleeren der Form bei Verbleib im Behälter ohne Schwierigkeiten möglich ist
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die flexible Form doppelwandig ist und durch
senkrechte Teilung in zwei oder mehrere Segmente unterteilt ist die durch einen doppelwandigen Boden an
dem eine Druckleitung angeschlossen ist miteinander verbunden sind, daß das obere Ende eines Segmentes als
oberer Verschluß der flexiblen Form ausgebildet ist der eine Überlappung für den Zusammenhalt der Segmente
aufweist und daß die äußere Mantelfläche der flexiblen Form und deren Stirnflächen so bemessen sind, daß sie
beim Preßvorgang an der Innenwandung des Behälters anliegen.
Die flexible Form kann vorteilhaft aus Gummi mittlerer Shorehärte oder einem ähnlichen elastischen
Material bestehen. Zur Stützung der flexiblen Form während des Füllens sind zweckmäßig zwei dem
Außenumfang der flexiblen Form entsprechend geformte Stützkörpsr seitlich angeordnet die seitlich schwenk-
oder verschiebbar und mit je einem Vibrator verbunden sein können. Der Behälter besteht vorzugsweise aus
einem Ober- und einem Unterteil, die mittels Schraubverschlüsse druckfest miteinander verschraubbar sind,
wobei drei Führungsstifte auf der Dichtfläche des Unterteils des Behälters der genauen Lagefixierung der
beiden Behälterteile dienen. Auf der Oberseite des Oberteils des Behälters sind zweckmäßigerweise drei
Zugösen angebracht um das Oberteil heben und senken zu können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung macht das Pressen von Körpern mit komplizierter Oberflächenform,
SS z. B. Schirmisolatoren mit großer Schirmausladung, unter Anwendung der isostatischen Preßtechnik möglich,
da das Herausnehmen des Formlings aus der geteilten doppelwandigen Preßform keine Schwierigkeiten
bereitet Der durch die Stoßkanten der geteilten Form auf dem Formling entstehende schwache
Preßgrat ist ohne Bedeutung, da trotz des relativ guten Ausformungsgrades eine Nacharbeit des Formlings vor
dem Sinterprozeß notwendig ist Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit für beispielsweise zwei
Preßvorrichtungen nur ein Behälteroberteil gemeinsam zu verwenden, so daß während des in der einen
Preßvorrichtung stattfindenden Preßvorganges die andere entleert und beschickt werden kann. Hierdurch
können die Anschaffungskosten für die gesamte Anlage
wesentlich gesenkt werden.
Anhand eines Ausführungsbeispiels sollen der Aufbau und die Funktion der Vorrichtung näher erläutert
werden. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 2 die Draufsicht der Vorrichtung mit abgenommenem Behälteroberteil,
F i g. 3 die Vorderansicht der flexiblen Form, teilweise
geschnitten und
Die Vorrichtung besteht hauptsächlich aus einem starren Behälter und einer im Behälter befindlichen
flexiblen Form 6. Der aus schmiedbarem Stahl bestehende Behälter weist ein Oberteil la und ein
Unterteil Xb auf und hat einen Innendurchmesser von 600 mm und eine lichte Höhe von 1500 mm.
7ur druckfesten Abdichtung beider Behälterteile la,
Xb dienen zwölf am Umfang des Behälters gleichmäßig verteilte Schraubverschlüsse 4. Für das Heben und
Senken des Oberteiles la befinden sich auf der oberen
Stirnfläche desselben drei Zugösen 2. Zwecks genauer Fixierung beider Dichtflächen zueinander sind auf der
Dichtfläche des Unterteils Xb drei Führungsstifte 3
angeordnet Im Unterteil \b befindet sich der Anschluß für eine Druckleitung 5.
Im Innern des Behälters ist die flexible Form 6 untergebracht Sie besteht aus drei durch einen
doppelwandigen Boden 7 verbundenen Segmenten a; b; c. Das Segment a bildet im oberen Teil ein Ganzes mit
einem Formoberteil, das einen Verschluß 8 für die öffnung der flexiblen Form 6 darstellt Um den
Segmenten a; b; c im oberen Bereich einen Zusammenhalt zu geben, ist der Verschluß 8 mit einer Überlappung
9 versehen, die in eine entsprechende Aussparung der Segmente b; c greift Zur inneren Versteifung der
flexiblen Form 6 dienen Versteifungsrippen 10; 10a Der Anschluß der Druckleitung 5 befindet sich seitlich im
Boden 7. Der Außendurchmesser der flexiblen Form 6 ist im drucklosen Zustand etwas kleiner als der
Innendurchmesser des Behälters.
Der Ablauf des Preßvorganges bei Verwendung der
erfindungsgemäßen Preßvorrichtung ist folgender.
Nach Beendigung des Preßvorganges wird der Preßdruck, der je nach verwendetem Werkstoff 600 bis
1200 ρ tu beträgt, abgebaut, die Schraubverschlüsse 4
gelöst und das Behälteroberteil la an den Zugösen 2 mittels einer hydraulischen oder elektrischen Hebeeinrichtung
von der flexiblen Form 6 abgezogen. Nach Anheben des oberen Verschlusses 8 und Auswärtsbiegen
der Segmente b und c kann der gepreßte Formling
12 ohne Schwierigkeiten aus der im Behälterunterteil \b
verbleibenden flexiblen Form 6 genommen werden. Danach wird der Preßdruck von 0 auf etwa 03atü
gebracht um der flexiblen Form 6 eine gewisse Steifheit zu verleihen. Gleichzeitig werden in Führungsschienen
15 verschiebbare Stützkörper 13 an die flexible Form 6 heranbewegt so daß dieselbe etwa in halber Höhe
gestützt wird. Anschließend wird der obere Verschluß 8
angehoben und die Form 6 mit einer dosierten Menge keramischen Materials in Form von Sprühgranulat
gefüllt Während des Füllvorganges werden die an der Form 6 anliegenden Stützkörper 13 mittels mit ihnen
verbundener Vibratoren 14 in Vibration versetzt um eine bessere Fülldichte des pulverförmigen Werkstoffes
zu erzielen, was zu einer geringeren Preßschwindung führt Kurz vor Abschalten der Vibratoren 14 wird die
flexible Form 6 mittels des oberen Verschlusses 8 verschlossen und der Behälteroberteil la bis etwa zur
halben Formhöhe herabgesenkt dann die Stützkörper
13 wieder in Ausgangsstellung gebracht und das Behälteroberteil la auf das Behälterunterteil Xbgesenkt.
Um ein leichtes Hineingleiten der flexiblen Form 6 in das Behälteroberteil zu gewährleisten, ist die Innenkante
der Dichtfläche des Behälteroberteils la leicht angefast Nach Verschrauben der beiden Behälterteile
la, Xb mittels der Schraubverschlüsse 4 wird das
Druckmedium 11, das in der beispielhaften Ausführung
Glyzerin ist mittels einer Hydraulikpumpe oder einer hydraulischen Presse auf den vorgesehenen Druck
gebracht und damit ein neuer Preßvorgang eingeleitet.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere
elektrischen Schirmisolatoren, aus pulverförmigem, vorzugsweise keramischem Werkstoff, bestehend
aus einem starren äußeren Behälter und einer das zu pressende Material aufnehmenden flexiblen
Form, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Form (6) doppelwandig ist und durch
senkrechte Teilung in zwei oder mehrere Segmente (a; b; c) unterteilt ist, die durch einen doppelwandigen
Boden (7), an dem eine Druckleitung (5) angeschlossen ist, miteinander verbunden sind, daß
das obere Ende eines Segmentes (a) als oberer Verschluß 8) der flexiblen Form ausgebildet ist, der
eine Überlappung (9) für den Zusammenhalt der Segmente (a; b; c) aufweist, und daß die äußere
Mantelfläche der flexiblen Form (6) und deren Stirnflächen so bemessen sind, daß sie beim
Preßvorgang an der Innenwandung des Behälters anliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Form (6) aus Gummi
mittlerer Shorehärte oder einem ähnlichen elastischen Material besteht
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stützung der flexiblen
Form (6) während des Füllens zwei dem Außenumfang der flexiblen Form entsprechend geformte
Stützkörper (13) seitlich angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkörper (13) seitlich schwenk-
oder verschiebbar sind und mit je einem Vibrator (14) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rehälter aus einem
Oberteil (ta) und einem Unterteil (Ib) besteht, die
mittels Schraubverschlüsse (4) druckfest miteinander verschraubbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtfläche des Unterteils (lindes
Behälters mit drei Führungsstiften (3) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß für das Heben und Senken des
Oberteils (la) des Behälters auf dessen Oberseite drei Zugösen (2) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712135959 DE2135959C3 (de) | 1971-07-19 | 1971-07-19 | Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere elektrischen Schirmisolatoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712135959 DE2135959C3 (de) | 1971-07-19 | 1971-07-19 | Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere elektrischen Schirmisolatoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2135959A1 DE2135959A1 (de) | 1973-02-01 |
DE2135959B2 DE2135959B2 (de) | 1977-10-13 |
DE2135959C3 true DE2135959C3 (de) | 1978-06-29 |
Family
ID=5814095
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712135959 Expired DE2135959C3 (de) | 1971-07-19 | 1971-07-19 | Vorrichtung zum isostatischen Pressen von Körpern mit komplizierter Oberfläche, insbesondere elektrischen Schirmisolatoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2135959C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19527695A1 (de) * | 1995-07-28 | 1997-01-30 | Fraunhofer Ges Forschung | Verfahren zur Herstellung von keramischen oder pulvermetallurgischen Bauteilen mit einer schraubenförmigen Außenkontur und keramisches oder pulvermetallurgisches Bauteil mit schraubenförmiger Außenkontur |
DE19655149C2 (de) * | 1996-01-04 | 2002-03-14 | Klaus Strobel | Verfahren zur Herstellung trockengepreßter Formlinge |
-
1971
- 1971-07-19 DE DE19712135959 patent/DE2135959C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2135959B2 (de) | 1977-10-13 |
DE2135959A1 (de) | 1973-02-01 |
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