DE19655149C2 - Verfahren zur Herstellung trockengepreßter Formlinge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung trockengepreßter FormlingeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung trockengepreßter
und verdichteter Formlinge aus rieselfähiger Formmasse, insbesondere
aus keramischem, metallischem oder kohlehaltigem Material.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE 31 01 236 A1 bekannt und ist
zur Herstellung eines trockengepreßten Formlings durch isostatisches
Pressen geeignet. Bei dem bekannten Verfahren kommt eine Vorrich
tung mit zwei Preßformhälften zum Einsatz, nämlich eine Unterform
und eine auf diese Unterform absenkbare Oberform. Die Unterform um
faßt einen Einsatz, dessen zur Oberform weisende Kontur einem zu
pressenden Formling entspricht. In den Einsatz ist eine Membran aus
einem gummielastischen Kunststoff eingespannt, deren dem Einsatz
zugekehrte Seite mit einem Druckfluid beaufschlagt werden kann. In
der Oberform ist ein formgebender Stempel vertikal verstellbar gela
gert, dessen der Membran in der Unterform zugekehrte Fläche zusam
men mit der auf dem Einsatz anliegenden Membran einen Formhohl
raum begrenzt. Zum Einfüllen der Formmasse ist an der Oberform ein
trichterförmiger Behälter vorgesehen, dessen untere Öffnung in den
Formhohlraum mündet. In dem formgebenden Stempel der Oberform
sind des weiteren Luftabführungsöffnungen vorgesehen. Zum Einfüllen
der Formmasse in den Formhohlraum wird dieser mittels der Luftabführungsöffnungen
evakuiert, wodurch Formmasse durch die untere Öff
nung des trichterförmigen Behälters in den Formhohlraum gesaugt
wird. Dieses Einsaugen der Formmasse mittels Unterdruck dient nicht
nur zum Füllen des Formhohlraums, sondern auch zur Vorverdichtung
des Formlings. Noch während die Kammer unter Unterdruck steht, wird
die Membran in der Unterform druckbeaufschlagt, beispielsweise mit
tels eines durch Druckfluidleitungen in dem Einsatz gepumpten Druck
mittels, wodurch der Formling isostatisch verpreßt wird. Dieser Preß
vorgang kann einseitig von der Membran her, aber auch beidseitig von
der Membran und dem formgebenden Stempel her erfolgen.
Beim isostatischen Pressen insbesondere von Gegenständen kompli
zierterer Gestalt muß sowohl beim Vorverdichten als auch beim End
verdichten auf eine gleichmäßige Dichteverteilung der zu verpressen
den Formmasse geachtet werden. Dabei können insbesondere bei Ab
schnitten unterschiedlicher Dicken Unterschiede in der Dichte auftre
ten, die beim nachfolgenden Brennen des Formlings zu Rissen führen
können. Darüber hinaus besteht bei dem bekannten Verfahren die Ge
fahr einer Beschädigung des Formlings durch die Auslenkbewegung der
Membran beim isostatischen Pressen, wenn diese gegen den Einsatz
der Unterform schlägt und somit in ihrer Auslenkbewegung beschränkt
wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, bei dem die Preßprodukte
auch in Bereichen großer Wanddickenunterschiede eine derart gleich
mäßige Dichte aufweisen, daß die Gefahr von Rißbildungen beim nach
folgenden Brennen verringert ist und bei dem Beschädigungen des
Preßprodukts auf Grund von Auslenkbewegungen der Membran ausge
schlossen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren gemäß
Patentanspruch 1 vorgeschlagen.
Erfindungsgemäß besteht somit we
nigstens eine der beiden zur Formgebung vorgesehenen Preßformhälf
ten wenigstens in ihrem Preßbereich nicht aus massivem Material,
sondern aus einer Vielzahl feinkörniger Teilchen, beispielsweise aus
feinem Granulat, aus Quarzsand, Metallkügelchen oder dergleichen.
Diese feinkörnigen Teilchen sind mit einer elastischen Membran, insbe
sondere einer Membran aus gummielastischem Kunststoff, abgedeckt.
Wird nun ein die Kontur des zu pressenden Formlings aufweisender
Vorformkörper auf die Membran und somit auf die ein Formbett bilden
den feinkörnigen Teilchen aufgelegt oder aufgedrückt, so werden fein
körnige Teilchen verdrängt und gegeneinander verschoben, so daß das
Formbett die Konturen des Vorformkörpers nachbildet. Durch Beauf
schlagung des Formbetts mit Vakuum nimmt dieses gemeinsam mit
der abdeckenden elastischen Membran eine feste Gestalt an, so daß
bei Abnehmen des Vorformkörpers dessen Konturen beibehalten wer
den. Das evakuierte Formbett ersetzt somit einen massiven Formstem
pel, so daß mit diesem Formbett die Verdichtung der Formmasse oder
aber im Falle isostatischen Pressens deren Vorverdichtung in bekannter
Weise durchgeführt werden kann. Zur Durchführung von isostatischem
Pressen ist das Formbett mit Überdruck beaufschlagbar, so daß das
Formbett und somit auch die elastische Membran im Anschluß an die
Vorverdichtung druckbeaufschlagt werden können, wodurch sich die
durch die Evakuierung erzeugte feste Form des Formbetts auflöst und
sich die vielkörnigen Teilchen unter Schwerkrafteinwirkung verteilen.
Durch die Druckbeaufschlagung wird die elastische Membran gleichmäßig
gegen den vorverdichteten Formling gepreßt, wodurch das
isostatische Pressen erfolgt. Da das Formbett nunmehr keine feste
Kontur hat, stellt dieses auch für die Auslenkbewegungen der elasti
schen Membran kein Hindernis dar, so daß Beschädigungen des Form
lings aus dieser Ursache ausgeschlossen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung trockengepreßter
Formlinge bietet des weiteren den Vorteil, daß das Formbett der Preß
formhälfte universell einsetzbar ist, da es nicht auf eine Form oder
Kontur ausgelegt ist, sondern durch Auflegen oder Aufdrücken eines
entsprechenden Vorformkörpers jeweils an dessen Konturen anpaßbar
ist, wodurch sich sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten eröffnen. Da die
Membran bei ihren Auslenkbewegungen gegen keinen festen und mas
siven Gegenstand schlägt, ist die Beschädigungsgefahr für die elasti
sche Membran erfindungsgemäß sehr gering und es können sehr dünne
Membranen eingesetzt werden, wodurch der Druck beim isostatischen
Pressen besser übertragbar ist. Die Druckbeaufschlagung der elasti
schen Membran erfolgt durch die feinkörnigen Teilchen sehr gleichmä
ßig, so daß das Pressen des Formlings ebenfalls sehr gleichmäßig er
folgt und die Schwierigkeit der Verteilung des Drucks auf die Mem
bran, wie sie bei der bekannten Preßvorrichtung vorhanden ist, bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht mehr auftaucht.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die
Druckbeaufschlagung des Formbetts und der elastischen Membran da
durch, daß unter Druck stehendes Öl in die Schüttung feinkörniger
Teilchen gepumpt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert, die in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellt
sind. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer Preßformhälfte
einer ersten Preßvorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 die Preßformhälfte der Fig. 1, nachdem ein Vorformkör
per auf das Formbett der Preßformhälfte aufgedrückt wur
de und das Formbett durch Beanspruchung mit Vakuum
stabilisiert ist;
Fig. 3 die erste Preßvorrichtung mit der Preßformhälfte der
Fig. 1 und 2 während des Preßvorgangs;
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Preß
vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 5 die Preßvorrichtung der Fig. 4 während des Preßvor
gangs und
Fig. 6 die Preßvorrichtung der Fig. 4 und 5 nach dem Preß
vorgang.
Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter Darstellung einen Schnitt durch eine
Preßformhälfte 10 einer ersten Preßvorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Preßformhälfte 10 umfaßt einen
Grundkörper 11, der massiv ausgebildet ist und als äußerer Druckman
tel dient. Innerhalb dieses Druckmantels des Grundkörpers 11 befindet
sich ein Einsatz 12, der eine Ausnehmung 13 aufweist. Die Ausneh
mung 13 ist dabei zum (oberen) offenen Ende des Grundkörpers 11 hin
angeordnet.
Die Ausnehmung 13 ist mit einer Vielzahl feinkörniger Teilchen 14 ge
füllt und mit einer elastischen Membran 15, die beispielsweise aus
gummielastischem Kunststoff besteht, abgedeckt. Die elastische
Membran 15 kann dabei, wie in der Figur dargestellt, über die Aus
nehmung 13 und somit über den Preßbereich der Preßformhälfte 10
hinausragen und an dem Grundkörper 11 der Preßformhälfte 10 befe
stigt sein. Die feinkörnigen Teilchen 14 und die elastische Membran 15
bilden ein Formbett 16, das auf Grund der lose beweglichen feinkörni
gen Teilchen 14 einer Druckausübung auf die Membran 15 nachgibt.
Gegenüber der elastischen Membran 15, am Boden der Ausnehmung
13, münden eine Druckleitung 40 und eine Vakuumleitung 41 in die
Ausnehmung 13. Durch diese Leitungen 40, 41 sind die feinkörnigen
Teilchen 14 und die Membran 15 und somit das Formbett 16 druck-
und vakuumbeaufschlagbar. Die Druckleitung 40 ist vorzugsweise eine
Druckölleitung. Im Bereich ihrer Einmündung in die Ausnehmung 13 ist
in dem Querschnitt beider Leitungen 40, 41 jeweils ein Sieb 42 ange
ordnet, das ein Entweichen der feinkörnigen Teilchen 14 in die Leitun
gen 40, 41 verhindert.
Des weiteren ist am Boden der Ausnehmung 13 ein Vorratsbehältnis
50 für die feinkörnigen Teilchen 14 vorgesehen. Das Vorratsbehältnis
50 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel schematisch als zylinderförmige
Vertiefung 51 dargestellt, in der sich feinkörnige Teilchen 14 befin
den und in der zum Regulieren der Menge der feinkörnigen Teilchen 14
in der zylinderförmigen Vertiefung 51 und der Ausnehmung 13 ein ver
tikal verstellbarer Stempel 52 vorgesehen ist.
Um das Formbett 16 der Preßformhälfte 10 auf einen Preßvorgang
vorzubereiten, wird ein Vorformkörper 30 (vgl. Fig. 2) auf das Form
bett 16 aufgelegt und aufgedrückt. Auf seiner dem Formbett 16 zuge
wandten Seite 31 weist der Vorformkörper 30 die Konturen des zu
pressenden Formlings auf. Diesen Konturen passen sich die elastische
Membran 15 und die feinkörnigen Teilchen 14 an. Die auf Grund des
Aufdrückens des Vorformkörpers 30 verdrängten feinkörnigen Teilchen
werden dabei in der zylinderförmigen Vertiefung 51 des Vorratsbehält
nis 50 aufgenommen.
Um nun den Preßbereich der Preßformhälfte 10 mit der durch den Vor
formkörper 30 verliehenen Kontur zu fixieren, wird das Formbett 16
durch die Vakuumleitung 41 mit Vakuum beaufschlagt. Dadurch wird
der Bereich zwischen dem Vorformkörper 30 und dem Boden der Aus
nehmung 13 evakuiert, wobei das im Querschnitt der Vakuumleitung
41 angeordnete Sieb 42 ein Entweichen der feinkörnigen Teilchen 14
verhindert. Durch das Evakuieren des Formbetts 16 entstandene Volu
menverminderungen können durch Nachschub feinkörniger Teilchen
aus dem Vorratsbehältnis 50 ausgeglichen werden.
Bei maximalem Vakuum bilden die feinkörnigen Teilchen 14 und die
Membran 15 einen festen Körper, so daß bei Abheben des Vorform
körpers 30 (wie in Fig. 2 dargestellt) das Formbett 16 die nachgebildete
Kontur des Vorformkörpers 30 beibehält. Das Formbett 16 kann
nunmehr als Formstempel für einen Preßvorgang dienen.
Dieser Preßvorgang, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, erfolgt in an sich
bekannter Weise. Dazu wird eine zweite Preßformhälfte 20 auf die er
ste Preßformhälfte 10 abgesenkt, wobei die zweite Preßformhälfte 20
einen ebenfalls als Formstempel ausgebildeten Preßbereich aufweist.
Im Falle der in der Fig. 3 dargestellten Preßvorrichtung handelt es sich
bei der zweiten Preßformhälfte 20 um einen massiven Körper. Die
zweite Preßformhälfte 20 kann jedoch ebenso wie die erste Preßform
hälfte 10 eine Schüttung feinkörniger Teilchen aufweisen.
Die in Fig. 3 dargestellte Preßformhälfte 20 verfügt über eine elasti
sche Membran 21, die den Preßbereich der Preßformhälfte 20 bedeckt.
Die Preßbereiche der beiden Preßformhälften 10, 20 bilden beim Zu
sammenführen einen Formhohlraum 60, der für den Preßvorgang in
bekannter Weise mit Formmasse gefüllt wird. Das Befüllen mit Form
masse und deren Vorverdichten durch statisches Vorpressen kann bei
spielsweise gemäß des in der DE 31 01 236 A1 beschriebenen Verfah
rens erfolgen. Als Formmasse kommen insbesondere keramische, aber
auch metallische oder kohlehaltige rieselfähige und feindisperse Form
massen in Betracht.
Zum isostatischen Pressen des vorverdichteten Formlings wird das
Formbett 16 der Preßformhälfte 10 durch die Druckleitung 40 mit un
ter Druck stehendem Öl beaufschlagt. Das Öl dringt durch das im
Querschnitt der Druckleitung 40 angeordnete Sieb 42 in die Ausneh
mung 13 der Preßformhälfte 10 ein und löst das dort befindliche Va
kuum auf, wodurch die feste Struktur des Formstempels verloren geht
und die feinkörnigen Teilchen 14 wieder lose vorliegen. Nach dem Auf
heben des Vakuums wird die elastische Membran 15 aufgrund der
Druckbeaufschlagung mit Öl gegen den Formling in dem Formhohlraum
60 gedrückt, wodurch das isostatische Pressen erfolgt. Vorteilhafter
weise wird der Stempel 52 des Vorratsbehältnisses 50 während der
Druckbeaufschlagung fixiert.
Nach Beendigung des isostatischen Pressens wird das Öl über die
Druckleitung 40 wieder abgesaugt, wobei das Sieb 42 in der Drucklei
tung 40 ein Entweichen von feinkörnigen Teilchen 14 verhindert. An
schließend liegt die erfindungsgemäße Preßformhälfte 10 wieder in
dem in Fig. 1 gezeigten Zustand mit gleichmäßig und lose verteilten
feinkörnigen Teilchen 14 vor.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt die obere Preßformhälfte
20 ebenfalls über eine deren Preßbereich bedeckende elastische Mem
bran 21, die in nicht näher dargestellter Art und Weise ebenfalls druck
beaufschlagbar ausgebildet ist. Somit kann der Formling von allen Sei
ten gleichmäßig gepreßt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt einen breiten und universellen
Einsatz von Preßformhälften. Insbesondere ermöglicht es einen ratio
nellen und ökonomischen Betrieb einer Preßvorrichtung, da ein und die
selbe Preßvorrichtung nun erfindungsgemäß zum Pressen unterschied
licher Formlinge verwendet werden kann. Beispielsweise kann eine
Preßvorrichtung mit einer oder zwei Preßformhälf
ten mit einem rotierenden "Revolverkopf", einem umlaufenden Band
oder dergleichen ausgestattet sein, mittels welchem die Vorformkörper
je nach Bedarf einfach und schnell ausgetauscht werden können, so
daß für die Fertigung unterschiedlicher Formlinge kein aufwendiger
Werkzeugwechsel mehr notwendig ist oder nicht mehrere Preßvorrich
tungen benötigt werden.
Fig. 4 zeigt eine weitere Preßvorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit einer Preßformhälfte 10' mit einem
Grundkörper 11', der konsolenartig ausgebildet ist und an dem eine
elastische Membran 15' befestigt ist. Die elastische Membran 15' ist
dabei ballonförmig ausgebildet und mit einer Vielzahl feinkörniger Teil
chen 14' gefüllt, so daß die elastische Membran 15' "sackartig" unter
halb der Preßformhälfte 10' hängt. Das Formbett der Preßformhälfte
10' ist somit außenliegend ausgebildet. Im Innern des Grundkörpers
11' der Preßformhälfte 10' sind eine Druckleitung 40' und eine Va
kuumleitung 41' mit darin eingesetzten Sieben 42' vorgesehen, die
jeweils mit dem durch die mit feinkörnigen Teilchen 14' gefüllte Mem
bran 15' gebildeten Formbett verbunden sind. Des weiteren ist ein Vor
ratsbehältnis 50' vorgesehen, das als Reservoir für feinkörnige Teilchen 14'
dient.
Um der Membran 15' und den darin befindlichen Teilchen 14' eine für
den Preßvorgang benötigte Form zu verleihen, ist ein zweiteiliger Vor
formkörper 30' vorgesehen, wobei die Membran 15' zwischen die bei
den Teile des Vorformkörpers 30' gebracht wird und diese zusammen
gepreßt werden. Das Innere des Vorformkörpers 30' bildet die Nega
tivkonturen einer Flasche. Durch weiteres Befüllen der Membran 15'
mit feinkörnigen Teilchen 14' kann diese soweit ausgedehnt werden, daß
sie sich vollständig an die Innenkontur des Vorformkörpers 30' an
schmiegt. Sobald der Hohlraum des Vorformkörpers 30' auf diese Wei
se vollständig ausgefüllt ist, werden die feinkörnigen Teilchen 14' in
dem Ballon der elastischen Membran 15' über die Vakuumleitung 41'
vakuumbeaufschlagt, wodurch diese und die Membran 15' wie schon
vorstehend erläutert einen festen Körper bilden. Werden die beiden
Teile des Vorformkörpers 30' im Sinne der eingezeichneten Pfeile ab
genommen, so behalten die feinkörnigen Teilchen 14' und die elasti
sche Membran 15' die Flaschenform bei.
Die Vorformung kann gegebenenfalls auch durch Anlegen von Vakuum
erzeugt werden, indem die Membran an die Kontur angesaugt wird und
anschließend durch ausreichendes Befüllen mit feinkörnigen Teilchen
und Vakuumbeaufschlagung von "innen" stabilisiert wird.
Zum Pressen eines Flaschenformlings wird eine zweiteilige Preßform
hälfte 20' um die elastische Membran 15' angeordnet. Die Preßform
hälfte 20' weist in ihrem Inneren ebenfalls eine entsprechende Kontur
einer Flasche auf, die jedoch unter einem Abstand zur elastischen
Membran 15' mit dieser einen Formhohlraum 60' einschließt. Dieser
Formhohlraum 60' wird für den Preßvorgang mit einer Formmasse ge
füllt, worauf das Vorverdichten und isostatische Pressen wie vorste
hend erläutert erfolgen können. Zum isostatischen Pressen wird das
Innere der Membran 15' wiederum druckbeaufschlagt, beispielsweise
durch ruckartige Zufuhr von unter Druck stehendem Öl, wodurch die
Membran 15' gegen das Innere des Formlings gedrückt wird, so daß
dieser isostatisch gepreßt wird.
Nach erfolgtem Pressen wird die zweiteilige Preßformhälfte 20' abge
nommen, und es liegt ein fertig gepreßter Formling 70' in Flaschenform
vor (vgl. Fig. 6). Um nun den Formstempel der ersten Preßformhälfte
10' aus dem Inneren dieses Flaschenformlings 70' entfernen zu können,
wird über die Druckleitung 40' das zugeführte Öl abgesaugt und
die feinkörnigen Teilchen 14' werden wenigstens teilweise in das Vor
ratsbehältnis 50' gesaugt, woraufhin die Membran 15' in sich zusam
menfällt und durch den Flaschenhals herausgezogen werden kann.
Die äußere zweiteilige Preßformhälfte 20' kann in Abwandlung der
dargestellten Ausführungsform ebenfalls jeweils einen durch eine
Schüttung feinkörniger Teilchen gebildeten Preßbereich und eine diesen
Preßbereich bedeckende Membran umfassen.
Da die Membran bei ihren Auslenkbewegungen gegen keinen festen
und massiven Gegenstand schlägt, ist die Beschädigungsgefahr für die
elastische Membran erfindungsgemäß sehr gering und es können sehr
dünne Membranen in der Größenordnung von einem bis fünf Millime
tern Dicke eingesetzt werden. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Ver
dichtung des Formlings aus, da mit einer dünnen Membran der Druck
beim isostatischen Pressen besser übertragen werden kann. Da die ela
stische Membran während des Preßvorgangs am Stempel anliegt, kann
sie auch trotz ihrer geringen Dicke nicht reißen. Die Membran besteht
vorteilhafterweise aus einem gummielastischen Material, beispielsweise
Latex, so daß sie sehr dehnfähig ist und sich auch Konturen mit einer
großen Oberfläche anpassen kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung trockengepreßter und verdichteter
Formlinge aus rieselfähiger Formmasse, insbesondere aus kera
mischem, metallischem oder kohlehaltigem Material, mit einem
durch zwei Preßformhälften (10, 20) gebildeten Formhohlraum
(60), wobei mindestens eine der Preßformhälften (10, 20) ein
Formbett (16) umfaßt, das eine Schüttung feinkörniger Teilchen
(14) aufweist, die im Preßbereich mit einer elastischen Membran
(15) abgedeckt ist, mit den folgenden Schritten:
- 1. Vorformen des Preßbereichs des Formbetts (16) mittels eines Vorformkörpers (30),
- 2. Fixieren der mittels des Vorformkörpers (30) eingebrach ten Kontur durch Beaufschlagen des Formbetts (16) mit Vakuum,
- 3. Bilden eines Formhohlraums (60) durch Zusammenführen der Preßformhälften (10, 20),
- 4. Einfüllen rieselfähiger Formmasse in den Formhohlraum (60) und Trockenpressen der Formmasse, und
- 5. Beaufschlagen des Formbetts (16) mit Überdruck, wo durch die elastische Membran (15) unter Auflösung der in das Formbett (16) eingebrachten Kontur gegen den im Trockenpreßvorgang erzeugten Formling gepreßt wird und diesen verdichtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Druckbeaufschlagung des Formbetts (16) und der elastischen
Membran (15) unter Druck stehendes Öl in die Schüttung fein
körniger Teilchen (14) gepumpt wird.
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