DE2134604C3 - Melkstand-Anlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Melkstand-Anlage, die gangartig an einer Seite eines Treibganges in einen Stall eingebaut ist vom Treibgang durch eint· Abgrenzung getrennt ist und gegebenenfalls mit der anderen Längsseite an einen vertieft liegenden Bedienungsgang anschließt.

Aus dem Prospekt »WESTFALIA-Melkstand-Anlagen«. 1954, ist eine derartige Melkstand-Anlage bekannt, bei der die Abgrenzung der Melkstände durch beidseitig angeordnete, mit dem Boden verbundene Stützen gebildet wird, die in Längsrichtung des Melkstandes miteinander verbunden sind und die zur Abteilung von Einzelständen quer verbindbar sind.

Die Reinigung einer solchen Melkstand-Anlage ist aufwendig, was sich insgesamt auch nachteilig auf die hygienischen Verhältnisse beim Melken auswirkt

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde. eine Melkstand-Anlage der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß eine einfache Boden-Reinigung, insbesondere unter Verwendung der in einem Treibgang ohnehin vorhandenen Entmistungseinrichtungen, erfolgen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abgrenzung zwischen Treibgang und Melkständen sich nicht bis auf den Stallboden hinunter erstreckt.

Hierdurch wird erreicht, daß die ohnehin Vorhändenen Mittel zur Reinigung und Sauberhaltung des Treibganges, wie beispielsweise Faltschieber, auch zur Reinigung des durch die Abgrenzung geschaffenen Ganges benutzt werden können, da sich die Abgrenzung nicht bis auf den Boden erstreckt.

Der gleiche Effekt wird erzielt, wenn die Abgrenzung gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung zur Seite verschwenkbar ausgebildet ist. In diesem Fall kommt noch der zusätzliche Vorteil hinzu, daD bei Platzmangel, insbesondere also, wenn eine solche Abgrenzung in bereits vorhandene Ställe eingebaut wird, nach dem Melken wieder die volle Breite de: Treibganges zur Verfügung steht

Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung besteht die Abgrenzung aus ungleichschenk%en U-Bügeln, die in Abständen quer zur Gangrichtung angeordnet sind, mit ihren langen U-Bügelschenkeln im Stallboden verankert sind, bis oberhalb der Kopfhöhe des stehenden Viehs verlaufen und sich auf der Seite des Treibganges mit ihren kurzen U-Bügelschenkeänfrei nach unten erstrecken. Diese U-Bügel sind rweckinäßigerweise an den freien Enden ihrer kurzen U-Bügelschenkel durch waagerecht verlaufende Rohre miteinander verbunden.

Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung erläutert In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 einen Stall mit Fangboxen oder Anbindestän den und einem gangartigen Melkstand in Draufsicht in schematischer Darstellung,

Fig.2 einen weiteren Stall mit Liegeboxenaufstel lung und einem gangartigen Melkstand in schematischer Darstellung in Draufsicht

F i g. 3 einen Stall gemäß F i g. 1 mit durchlaufendem vertieften Bedienungsgang in Draufsicht in schematischer Darstellung,

F i g. 4 eine Längsansicht des Melkstandes und des Bedienungsganges und

Fig.5 eine Schnittansicht durch Bedienungsgang, Melkstand, Treibgang, Stand bzw. Box und Futtertisch.

In F i g. I ist ein Teil eines Stallgebäudes für Milchvieh dargestellt, dessen Außenwände mit 1 bezeichnet sind. In der Längsrichtung des Stalles erstrecken sich in zwei Reihen angeordnet nebeneinander Fangboxen oder Anhindestände 2, deren Futterkrippen 3 von einem Futtertisch 4 aus bedient werden.

Jeweils auf der Rückseite der in Reihen angeordneten Fangboxen oder Anbindestände 2 befindet sich ein Treibgang 5 für das Vieh. Die Treibgang-Entmistung erfolgt mittels eines Faltschiebers 6 oder beispielsweise durch einen unter dem Spaltenboden im Stall liegenden Treibmistkanal

Auf der einer Reihe von Fangboxen bzw. Anbindeständen 2 abgewandten Seite eines Treibganges 5 ist eine Abgrenzung 7 angeordnet durch die ein als Melkstände 8 dienender Gang von dem Treibgang 5 abgetrennt wird. Diese gangartigen Melkstände 8 sind am vorderen (in F i g. 1 nicht dargestellten) und am hinteren (in F i g. 1 rechts dargestellten) Ende offen, so daß die Kühe in diesen Gang hineingetrieben werden können. Parallel zu und neben dem Gang, und zwar abgewandt vom Treibgang 5, verläuft ein als Melker-Grube bezeichneter Bedienungsgang 9, zu dem vom Treibgang 5 eine Treppe 10 hinunterführt. Der vertieft liegende Bedienungsgang 9 erstreckt sich nur über eine Länge des Ganges 8, die für eine Hintereinander-Aufstellung von vier oder fünf Kühen erforderlich ist. In dem Bedienungsgang 9 befinden sich Melkanschlüsse, d. h. eine Vakuumleitung und eine Milchförderleitung, die zu einem benachbart angeordneten Milch- und Maschinenraum 11 führen. (In F i $. 1 sind die gangartigen Melkstände 8 in ein bereits vorhandenes Stallgebäude eingebaut worden, so daß für den Bedienungsgang 9 ein zusätzlicher kleiner Anbau 12 angebaut werden mußte.)

In dem in F i g. 2 dargesteliten Stall sind in zwei Reihen nebeneinander und aneinandergesetzt Liegeboxen

2a vorgesehen. In dem Treibgang 5 ist wiederum mittels einer Abgrenzung 7 ein die Melkstände 8 bildender Gang geschaffen, neben dem sich ein sich über den größeren Teil seiner Länge erstreckender B'sdienungsgang 9 befindet. Auf der anderen Seite der Liegeboxen 2a ist ein Freßplatz 13 mit einer Futterkrippe 3, die von einem befahrbaren Futtertisch 4a aus beschickt wird. Die Kühe werden zum Melken von links in den Cang 8 getrieben und in diesem Gang hintereinander aufgestellt Im F^;ngangsbereich kann der Melker die Tiere >° für das Melken durch Reinigen der Euter vorbereiten, während im rechten Bereich die Tiere gemolken werden. Auch hier sind hierzu wieder Melkanschlüsse vorhanden.

Bei dem in F i g. 3 dargestellten Stall erstreckt sich der Bedienungsgang 9 über die volle Länge des Ganges 8 neben diesem und an Stelle eines Faltschiebers 6 zur Reinigung des Treibganges 5 ist ein nur Ober ein kurzes Stück angedeuteter Spaltenboden mit darunter angeordnetem Treibmistkanal vorgesehen.

Die Abgrenzung 7 (F i g. 4 und 5) besteht aus ungleichschenkeligen U-Bügeln 17, beispielsweise aus Rohren, deren lange U-Bügelschenkel 16 am oberen Rand 15 des vertieft liegenden Bedienungsganges 9 auf der Seite des Treibganges 5 in den Boden eingelassen sind. Ihre kurzen U-Bügelschenkel enden deutlich über dem Boden des Treibganges. Höhe und Breite der U-Bügel 17 ist so, daß eine Kuh bequem in dem durch diese Abgrenzung geschaffenen gangartigen Melkstand stehen kann. An den freien Enden sind die in einer Reihe hintereinander angeordneten U-Bügel 17 mit einem durchgehenden Rohr 18 in Längsrichtung des gangartigen Melkstandes 8 miteinander verbunden, so daß die Tiere nicht zur Seite ausbrechen könnea Dadurch, daß die U-Bügel 17 auf der zum Treibgang 5 hin liegenden Seite nicht bis zum Boden heruntergezogen sind, können der Treibgang 5 und dte auf dem Treibgang angeordneten gangartigen Melkstände 8 mit einem ohnehin vorhandenen Entmistungsgerät gereinigt werden. Auf der zum vertieft liegenden Bedienungsgang 9 hin liegenden Seite sind die langen U-Bügelschenkel 16 ebenfalls in Längsrichtung der Melkstände 8 durch Rohre 19 miteinander verbunden.

Die durch die ungleichschenkeligen U-Bügel 17, die langen U-Bügelschenkel 16 und die Rohre 18 und 19 gebildete Abgrenzung 7 kann auch so ausgebildet werden, daß durch Drehen der langen U-Bügelschenkel 16 um ihre Längsachse die gesamte Abgrenzung 7 außerhalb der Melkzeit zur Seite hin weggeschwenkt wird, so daß der Treibgang 5 wieder in voller Breite zur Verfügung steht.

Da es heute ohnehin allgemein üblich ist, Liegeboxen oder Fangboxen oder Anbindestände 2, 2a mit einer Reihenauslösung bzw. Reihenentkopplung zu versehen, kann eine beispielsweise aus einem Seilzug bestehende Fernbedienung 20 von den Boxen oder Ständen zum Bedienungsgang 9 führen.

Im Bedienungsgang 9 sind außerdem Leitungen 21, 22 für das zum Melken notwendige Vakuum und den Abtransport der Milch vorhanden.

Der durch die Abgrenzung 7 abgeteilte, als Melkstände 8 dienende Gang kann auch so ausgebildet werden, daß die Kühe nicht nur in Reihe hintereinander stehen, sondern in Fischgrätaufstellung aufgereiht werden, so daß die Zahl der in dieser Melkstand-Anlage unterzubringenden Tiere erheblich vergrößert wird.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Melkstand-Anlage, die gangartig an einer Seite eines Treibganges in einen Stall eingebaut ist vom Treibgang durch eine Abgrenzung getrennt ist und gegebenenfalls mit der anderen Längsseite an einen vertieft liegenden Bedienungsgang anschließt dadurch gekennzeichnet, daß die Abgrenzung (7) zwischen Treibgang (5) und Melkständen (8) sich nicht bis auf den Stallboden hinunter erstreckt

2. Melkstand-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Abgrenzung (7) zur Seite verschwenkbar ausgebildet ist

3. Melkstand-Anlage nach Anspruch 3 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgrenzung (7) aus ungleichschenkligen U-Bügeln (17) besteht, die in Abständen quer zur Gangrichtung angeordnet sind, mit ihren langen U-Bügelschenkeln (16) im Stallboden verankert sind, bis oberhalb der Kopfhöhe des stehendes Viehs verlaufen und sich auf der Seite des Treibgangs (5) mit ihren kurzen U-Bügt'schenkeln frei nach unten erstrecken.

4. Melkstand-Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die U-Bügel (17) an den freien Enden ihrer kurzen U-Bügelschenkel durch waagerecht verlaufende Rohre miteinander verbunden sind.

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