DE2132620B2 - Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solche - Google Patents
Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solcheInfo
- Publication number
- DE2132620B2 DE2132620B2 DE19712132620 DE2132620A DE2132620B2 DE 2132620 B2 DE2132620 B2 DE 2132620B2 DE 19712132620 DE19712132620 DE 19712132620 DE 2132620 A DE2132620 A DE 2132620A DE 2132620 B2 DE2132620 B2 DE 2132620B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- food
- red
- dye
- ppm
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B29/00—Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling
- C09B29/24—Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling from coupling components containing both hydroxyl and amino directing groups
- C09B29/28—Amino naphthols
- C09B29/30—Amino naphtholsulfonic acid
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23L—FOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
- A23L5/00—Preparation or treatment of foods or foodstuffs, in general; Food or foodstuffs obtained thereby; Materials therefor
- A23L5/40—Colouring or decolouring of foods
- A23L5/42—Addition of dyes or pigments, e.g. in combination with optical brighteners
- A23L5/47—Addition of dyes or pigments, e.g. in combination with optical brighteners using synthetic organic dyes or pigments not covered by groups A23L5/43 - A23L5/46
Description
ß-s
CH1CONH OH
HO3S
N=N-
SO3H
SO3H
IO
Rote Farbstoffe können nur in begrenztem Umfang in Würsten verwendet werden, da die Farbstoffe in
Gegenwart von Sulfit beständig sein müssen. Darüber hinaus ist der bisher üblicherweise verwendete rote
Farbstoff »Rot 2G« (Colour Index 18050) für die unbegrenzte Verwendung in Lebensmitteln nicht
geeignet, und es kann sein, daß Rot 2G in Zukunft für das Färben von Würsten nicht mehr zur Verfügung
steht. Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach anderen Farbstoffen.
Viele Farbstoffe sind deshalb ungeeignet, weil sie eine nicht zufriedenstellende Färbung aufweisen oder nicht
beständig gegenüber dem als Konservierungsmittel verwendeten Schwefeldioxid sind. Wie bereits erwähnt,
ist diese Beständigkeit gegenüber Schwefeldioxid bei der Verwendung des Farbstoffs in einer Reihe von
Lebensmitteln, insbesondere Würsten, notwendig. Es wurde nun festgestellt, daß der Farbstoff 8-Acetamido-2-(azo-benzol-4'-sulfonsäure)-1
-naphthol-S.ö-disulfonsäure
der Formel
50
der nachfolgend als Rot SA bezeichnet wird, und seine genießbaren Salze nicht nur eine schöne rote Farbe
aufweisen, die in Lebensmitteln, insbesondere Würsten, stabil ist, sondern auch in biologischer Hinsicht
zufriedenstellende Eigenschaften besitzen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Lebensmitteln, das dadurch gekennzeichnet,
daß man die Lebensmittel mit zur Färbung ausreichenden Mengen Rot SA oder einem genießbaren Salz
dieser Säure versetzt.
Gegenstand der Erfindung sind ferner rotgefärbte Lebensmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
Rot SA oder einem genießbaren Salz dieses Farbstoffs.
Bei den Lebensmitteln handelt es sich hauptsächlich um Wurstmassen. Die Anwendung von Rot SA ist
jedoch nicht auf diese Lebensmittel beschränkt, sondern kann z. B. auch auf kohlensäurehaltige Getränke,
Speiseeis oder Marmeladen ausgedehnt werden.
Der Farbstoff wird zweckmäßig in Form des Mono-, Di- und/oder Trialkalisalzes oder in Form eines
Gemisches eines oder mehrerer der vorgenannten Salze mit der freien Säure verwendet. Hierbei hängt die
Anwendungsform des Farbstoffs vom pH-Wert ab. Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Farbstoff über einen
weiten pH-Bereich eine zufriedenstellende rote Farbe besitzt.
Vorzugsweise wird das Rot SA in Konzentrationen von 1 bis 40 ppm, bei Wurstmassen vorzugsweise 5 bis
12 ppm, verwendet.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Das Beispiel beschreibt die Herstellung einer Zwischenverbindung und die Herstellung und Reinigung
von Rot SA sowie die Prüfung des Farbstoffs hinsichtlich seiner Eignung für das Färben von Würsten
und der biologischen Unbedenklichkeit und schließlich die handelsübliche Herstellung einer Wurstmasse unter
Verwendung von Rot SA.
I. Herstellung und Reinigung von Rot SA
Verfahren (a)
Verfahren (a)
4,3 g Sulfanilsäure werden in 55 ml Wasser gelöst, die die äquivalente Menge (2,65 g) Natriumcarbonat enthalten.
Diese Lösung wird nach dem Abkühlen auf 50C bei
dieser Temperatur mit einer Lösung von 1,73 g Natriumnitrit in 10 ml Wasser versetzt. Die hierbei
erhaltene Reaktionslosung wird bei 5°C zu 16 ml 5 η-Salzsäure hinzugefügt Die Beendigung der Reaktion
wird durch die Farbreaktion von Jod-Stärke-Papier mit salpetriger Säure angezeigt. Das Diazoniumsalz
wird dann unterhalb der Oberfläche in eine Lösung von 10 g 8-Acetamido-l-naphthol-3,6-disulfonsäure in 50 ml
Wasser, die 2,65 g Natriumcarbonat enthalten, eingeführt, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches
auf 50C gehalten wird. 1 Minute nach beendeter Reaktion wird das Reaktionsgemisch mit 5 ml Ammoniak
(Dichte 0,880) versetzt. 2 Stunden gerührt und dann über Nacht stehengelassen. Die erhaltene Lösung wird
nach dem Versetzen mit Essigsäure bis zu einem pH-Wert von 4 bis 5 im Verlauf von 1 Stunde auf 8O0C
erhitzt und zusätzlich 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird der Farbstoff bei einem
pH-Wert von etwa 7 durch Zusatz von gesättigter Kochsalzlösung ausgefällt. Nach dem Abkühlen, Filtrieren
und Trocknen des Filterkuchens erhält man 13,0 g des rohen Farbstoffs mit folgenden Eigenschaften:
Chloridgehalt 7,4%, molarer Extinktionskoeffinzient £
bei Amax505 und 525 πιμ = 24 100.
450 ml Wasser, die 40 g Natriumchlorid enthalten, werden mit dem rohen Farbstoff (13 g) versetzt. Das
Gemisch wird auf 8O0C erhitzt und bei dieser Temperatur bis zur vollständigen Lösung des Farbstoffs
gehalten. Nach dem Abkühlen der Lösung wird der ausgefallene Farbstoff abfiltriert und getrocknet. Hierbei
erhält man 9,6 g (71 Prozent, bezogen auf Sulfanilsäure) des gereinigten Farbstoffs mit folgenden
Eigenschaften: Chloridgehalt 1,7%, molarer Extinktionskoeffizient ε bei Amax505 und 525 ηϊμ = 27 000. Bei
der papierchromatographischen Analyse dieses Farbstoffs
Lösungsmittel Ammoniak (Dichte 0,880), 1 :3 verdünnt erhält man einen roten Hauptfleck (Rf= 0,74).
Das erhaltene Rot SA wird gemäß britischer Prüfnorm
B. S. 3611 :1963 für Rot 2G geprüft Die Ergebnisse sind
in der Tabelle zusammengestellt.
Gew-% | Prüfnorm, nicht über | |
Flüchtige Bestandteile bei 1350C | 7,1 | 10% |
In Wasser unlöslicher Anteil | 0,1 | 0,1% |
In Diisopropyläther löslicher Anteil | 0,16 | 0,2% |
Begleitfarbstoffe | <0,3 | 2,0% |
Sulfanilsäure | < 0,002 | 0,2% |
Chlorid und Sulfat (als Natriumsalz), | 2,62 | 8,0% |
insgesamt | ||
Farbstoffgehalt, insgesamt (berechnet | 83 | 82% |
als Trinatriumsalz) | ||
Kupfer | 8 ppm | 10 ppm |
Arsen | < 0,6 ppm | 1,0 ppm |
Blei | negativ | 10 ppm |
Schwermetalle (als Sulfide) | nicht nachweisbar | nicht nachweisbar |
nach Standard | nach Standard | |
verfahren | verfahren |
Verfahren (b)
14,4 g Sulfanilsäure werden in 330 ml Wasser, die die
äquivalente Menge (4,42 g) Natriumcarbonat enthalten, gelöst Diese Lösung wird nach dem Abkühlen auf 5° C
bei dieser Temperatur zu 76 ml einer 1 molaren Natriumnitrit-Lösung zugefügt. Die hierbei erhaltene
Lösung wird ebenfalls bei 50C zu 32 ml einer 5 η-Salzsäure zugesetzt. Nach Beendigung der Reaktion
läßt sich überschüssige salpetrige Säure mit Jod-Stärke-Papier nachweisen.
Eine getrennt hergestellte Lösung von 30 g 8-Acetamido-l-naphthol-3,6-disulfonsäure
in 125 ml 2 n-Natronlauge wird bei 5° C mit dem Diazoniumsalz versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird 15 bis 30 Minuten gerührt und anschließend durch Zugabe von 5 η-Salzsäure auf
einen pH-Wert von 7 eingestellt.
Beim Eindampfen der in vorgenannter Weise hergestellten Farbstofflösung zur Trockne erhält man
52 g eines rohen Feststoffs mit folgenden Eigenschaften: Chloridgehalt 18%, molarer Extinktionskoeffizient e bei
Ämax505 und 525 πιμ = 16 350. Der rohe Feststoff wird
in 500 ml unter Rückfluß kochendem, wasserfreiem Äthanol auspendiert. Anschließend wird mit soviel
Wasser (250 ml) versetzt, bis der Feststoff nahezu vollständig gelöst ist Nach dem Dekantieren der
Lösung läßt man über Nacht auf Raumtemperatur abkühlen. Der ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert
und getrocknet Hierbei erhält man 28 g (62 Prozent, bezogen auf Sulfanilsäure) des gewünschten Farbstoffs
mit folgenden Eigenschaften: Chloridgehalt 3,2%, e bei Ama* 505 und 525 ηιμ = 24 000. Die papierchromatographische
Analyse dieses Rot-SA Lösungsmittel Ammoniak (Dichte 0,880), 1 :3 verdünnt, ergibt wie bei dem
nach Verfahren (a) hergestellten Farbstoff einen roten Fleck mit einem Rf-Wert von 0,74.1 g dieses Farbstoffs
wird über eine mit einem Adsorptionsmittel auf Basis eines dreidimensional vernetzten Polysaccharids gefüllt
Kolonne geschickt. Hierbei erhält man keinen Anstieg des ε-Wertes. Außer Rot SA läßt sich keine weitere
Komponente nachweisen.
Bei allen folgenden Untersuchungen wird das Rot SA so verwendet, wie es nach der Reinigungsstufe des
Verfahrens (a) anfällt, d.h., mit einem pH-Wert von etwa 7.
II. Prüfung von Rot SA
Beständigkeit gegenüber Schwefeldioxid
1 Liter einer Standardlösung mit einem Schwefeldioxidgehalt von 1600 ppm wird unter Verwendung von
3,08 g Kaliumpyrosulfit hergestellt. Der SCh-Gehalt
wird nach der Methode von Reith und Willems (Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung,
108 [3], 270 [1958]) bestimmt. Hierbei wird das
Schwefeldioxid durch Orthophosphorsäure in Freiheit gesetzt und nach der Destillation in verdünntes
Wasserstoffperoxid eingeleitet. Die durch Oxydation entstandene Schwefelsäure wird durch Titration mit
Standardlaugen unter Verwendung von Bromphenolblau als Indikator bestimmt. Eine Standardlösung des
Farbstoffs (50 ppm Salzgehalt berücksichtigt) wird bei Farbstoffkonzentrationen von 10 ppm und Schwefeldioxidkonzentrationen
von 400 und 700 ppm zur Beständigkeitsprüfung verwendet, die 48 Stunden im Tageslicht durchgeführt wird. Die Testlösungen werden
wie folgt hergestellt:
1. SO2-Konzentration 400 ppm: 25 ml SO2-Standardlösung
plus 20 ml Farbstoff-Standardlösung, auf 100 ml aufgefüllt.
2. SO2-Konzentration 700 ppm: 44 ml SO2-Standardlösung
plus 20 ml Farbstoff-Standardlösung, auf 100 ml aufgefüllt
Die Auswertung der Versuche ergibt, daß kein Ausbleichen des Farbstoffs, selbst bei Verlängerung der
Prüfung auf 7 Tage, stattfindet.
Beständigkeit in Würsten
Bestandteil | Rezeptur | g |
Gew.-o/o | 1760 | |
Magere Schweineschulter | 33,0 | 1760 |
Rückenspeck vom Schwein | 33,0 | 576 |
Streckmittel*) | 10,8 | 1152 |
Wasser | 21,6 | 67,2 |
Salz | 1,3 | |
*) Hergestellt aus ausgesuchtem Mehl und Wasser.
Fortsetzung
Rezeptur
Gew.-%
Weißer Pfeffer
Cayennepfeffer
Kaliumpyrosulfit
0,12
0,08
0,09
0,08
0,09
6,24
4,38
4,56
4,38
4,56
Das magere Fleisch und die Gewürze werden 0,5 Minuten in einer Hackmesser-Maschine vermischt.
Anschließend wird das Wasser, das den zu prüfenden Farbstoff (Rot SA) zur Erzielung einer Konzentration
von 5 bzw. 10 ppm enthält, langsam zugegeben und 1,5 Minuten eingemischt. Nach der Zugabe des Streckmittels
wird nochmals 1 Minute gemischt. Schließlich wird das Fett zugegeben, und die Wurstmasse wird nochmals
2 Minuten gemischt. Die Wurstmasse wird dann unter Verwendung einer kleinen Horizontal-Stopfmaschine in
künstliche Wursthäute gefüllt. Die Würste werden von Hand abgebunden (12 Stück auf 453 g). Jeweils 6 Würste
werden unter Verwendung semipermeabler Folien aus Regeneratcellulose verpackt. Die Kontrollpackungen
werden bei —2°C im Dunkeln gelagert. Die Versuchspackungen werden tagsüber bei Raumtemperatur unter
Tageslicht-Röhrenleuchten und nachts bei 20C im
Dunkeln gelagert. Nach 2 und 5 Tagen wird der Ausbleichgrad bestimmt. Die Farbe der zubereiteten
Würste (im Innern) wird nach 15minütigem Braten beobachtet.
Die Ergebnisse sind voll zufriedenstellend. Die gelagerten Versuchspackungen zeigen keine Farbänderungen
und keine Aufhellung der Farbe. Die gebratenen Würste zeigen den gewünschten graubraunen Farbton.
III. Biologische Prüfungen
4 Wochen alte Ratten werden Il Tage mit dem nachfolgend aufgeführten Futter ernährt, das 0,48
Prozent, bezogen auf das Futter, Rot SA enthält. Zum Vergleich werden in weiteren Versuchsreihen dem
Futter äquimolare Mengen Rot 2G (0,4 Prozent) bzw. Sulfanilsäure (0,136 Prozent) zugemischt.
Gereinigtes Futter
Bestandteil | Gew.-o/o |
Vitamin-B-haltige Komponente | 5 |
Cellulosepulver | 4 |
»Jones Foster«-Salzmischung (Journal | 4 |
of Nutrition, 24 [1942], S. 248, Tabelle 1) | |
Erdnußöl | 10 |
Weizenkeimöl | 0,5 |
Kasein | 24,6 |
Stärke | 51,9 |
Verfahren und Ergebnisse
Die Ratten erhalten zu Beginn des Versuchs orale Gaben von Vitamin A und D, die aufgenommene
Futtermenge bleibt den Tieren überlassen. Die aufgenommene Futtermenge wird registriert, die Ratten
werden vor Beginn des Versuchs sowie am 7. und 11. Tag gewogen.
Am 5. und 7. Tag wird vom Schwanz Blut entnommen und auf Heinzkörper untersucht. AmIl. Tag werden die
Tiere getötet, das Herzblut wird auf Heinz-Körper, Methämoglobin, Zellkonzentration und Hämoglobin
untersucht.
Häufige Beobachtungen der Tiere während der Versuchsdauer ergeben keine Hinweise auf toxische
Wirkungen. Die Nahrungsaufnahme, das Wachstum und das Gewicht der Ratten sind normal. Die Faeces der mit
farbstoffhaltigem Futter gefütterten Tiere sind ohne Ausnahme schwarz, die Faeces der mit farbstofffreiem
Futter oder der mit Sulfanilsäurehaltigem Futter ernährten Ratten sind blaßbraun.
Die Untersuchung der von jedem Tier am 5., 7. und 11.
ίο Tag entnommenen Blutproben ergibt, daß nur die roten
Blutkörperchen der mit Rot-2G-hal tigern Futter ernährten Ratten Heinz-Körper aufweisen. Hierbei sind
jeweils 3 von 4 Ratten betroffen. Als Folge dieses Einflusses von Rot 2G zeigen die Ratten eine
vergrößerte Milz. Diese Milz vergrößerung wird bei der
Autopsie der Tiere der anderen Versuchsreihen nicht beobachtet. Die histologischen Untersuchungen zeigen
ein beträchtliches Anwachsen der Erythropoese in der Milz und der Leber, das Auftreten von Hämosiderin in
der Milz und der Leber sowie Blutstauung in den Milzsinus, während bei den Tieren der anderen
Versuchsreihen (Rot SA, Sulfanilsäure) kein nachteiliger Einfluß festgestellt werden kann.
Am 11. Tag kann ein eben meßbarer höherer Methämoglobingehalt gegenüber den mit Rot-2G-haltigem
Futter ernährten Ratten festgestellt werden, während die Zellkonzentration und der Hämoglobingehalt
am 11. Tag durch keine der Versuchsmaßnahmen beeinflußt werden.
Die Ergebnisse zeigen, daß weder Rot SA noch die Sulfanilsäure als Stoffwechselprodukt von Rot SA im
Gegensatz zu Rot 2G in der Versuchsanwendung eine Veränderung des Blutes bewirken. Außer der Bildung
von Heinz-Körpern ist von Rot 2G keine andere unerwünschte physiologische Wirkung bekannt, und
auch die Prüfung von Rot SA ergibt keine diesbezüglichen Anzeichen.
Der Stoffwechsel der Farbstoffe unter dem Einfluß von Darmbakterien wird im folgenden Abschnitt
beschrieben.
Stoffwechsel von Rot SA unter dem Einfluß
von Darmbakterien
von Darmbakterien
Der Inhalt von 3 Rattenblinddärmen wird nach dem Vermischen mit 300 ml Salzlösung von 37eC durch
Watte filtriert. Die Hälfte des Filtrats wird durch 30minütiges Erhitzen auf 1000C sterilisiert.
Gemische aus dem Filtrat (20 ml) und dem Farbstoff (8 mg in 2 ml Salzlösung) werden in einen Brutkasten
von 370C gestellt. Für die Analyse werden zu Beginn
sowie nach 4 und 20 Stunden Proben entnommen. Von jeder Probe wird nach dem Verdünnen mit Salzlösung
(1 :21) die optische Dichte bei 530 πΐμ vor und nach der
Zugabe einiger Kristalle Natriumdithionit bestimmt. Das gleiche Verfahren wird unter Verwendung des
sterilisierten Filtrats wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I und der aus diesen Ergebnissen berechnete
Stoffwechsel-Prozentumsatz ist in Tabelle Il zusammengestellt.
Veränderung der optischen Dichte bei Dithionitzugabe
Rot SA 0,78 0,76 0,67
0,66 0,44 0,07
Sterilisiert
4Std.
Nicht sterilisiert
4 Std. 20 Std.
Rot SA
1,6
33,4
89,4
Die in den Tabellen I und II aufgeführten Werte für den Stoffwechselabbau zeigen in Verbindung mit den in
Abschnitt III dargestellten Fütterungsversuchen, daß weder Rot SA noch seine Stoffwechselprodukte einen
nachteiligen Einfluß auf die Ratten ausüben.
Das Sulfanilsäure tatsächlich ein Stoffwechselprodukt von Rot SA darstellt, läßt sich durch die Analyse des in
dem Brutschrank auf 37° C gehaltenen Filtrats zeigen, in dem Sulfanilsäure nachgewiesen werden kann.
IV. Handelsübliche Herstellung von Wurstmasse
unter Verwendung von Rot SA
. In einem Rührkessel mit mechanischem Rührwerk werden 03 kg Magermilchpulver mit 4,5 Liter Wasser,
die 0,45 g Rot SA enthalten, vermischt. Das Gemisch wird 3 Minuten gründlich gerührt. In einem Kessel mit
maschinellem Hackmesser werden 15 kg magere Schweineschulter mit diesem Gemisch versetzt. Mit
dem Einschalten des Hackmessers werden 0,57 kg Salz, 0,1 kg Gewürze sowie weitere 4,5 Liter Wasser
zugesetzt und nach 2 Minuten werden 4,7 kg Streckmittel (hergestellt aus ausgesuchtem Mehl und Wasser)
sowie 15 kg Schweinefett zugegeben. Die gesamte Hackzeit beträgt 3 Minuten.
Man erhält etwa 45 kg Wurstmasse, die 10 ppm Rot SA enthalten.
An Stelle der vorgenannten Arbeitsweise, bei der der
Farbstoff an das Milchpulver gebunden in Form einer Emulsion zugegeben wird, kann man auch so vorgehen,
daß man den Farbstoff in Wasser zugibt
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Behinderungen insbesondere durch das Lebensmittelgesetz, beschränkt sein.
609525/339
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben von Lebensmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Lebensmittel mit einer zur Färbung ausreichenden Menge von 8-Acetamidp-2/(azo-benzol-4'-sulfon-
_säur^J^ajphjthjol-3,6-disuifonsäure oder einem genießbaren
Salz dieser SäureTersetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Farbstoff in einer Menge von
1 bis 50 ppm, vorzugsweise 5 bis 12 ppm, jeweils bezogen auf das Gewicht der Lebensmittel, verwendet
3._ Rotgefärbte_ Lebensmittel, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an e-Äcetämido^^lazö^benzöl-4'-sulfonsäure)-1
-naphthol-^-disulfonsäure oder
einem genießbaren Salz dieser Säure.
4. Lebensmittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Farbstoffgehalt von 1 bis 50 ppm,
vorzugsweise 5 bis 12 ppm, jeweils bezogen auf das Gewicht der Lebensmittel.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712132620 DE2132620B2 (de) | 1971-06-30 | 1971-06-30 | Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712132620 DE2132620B2 (de) | 1971-06-30 | 1971-06-30 | Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solche |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2132620A1 DE2132620A1 (de) | 1973-01-18 |
DE2132620B2 true DE2132620B2 (de) | 1976-06-16 |
Family
ID=5812296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712132620 Granted DE2132620B2 (de) | 1971-06-30 | 1971-06-30 | Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2132620B2 (de) |
-
1971
- 1971-06-30 DE DE19712132620 patent/DE2132620B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2132620A1 (de) | 1973-01-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2751024C2 (de) | ||
DE2529320C3 (de) | Verfahren zur Aromatisierung von Brat-, Back- und Kochfetten einschließlich Margarine oder Lebensmitteln, die in Anwesenheit des genannten Fettes bereitet werden und Mittel zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2642695A1 (de) | Kleintierfutterprodukt und verfahren zur herstellung | |
DE4033690A1 (de) | Norbixin-addukte | |
Fox | Metabolic fractionation, storage and display of carotenoid pigments by flamingoes | |
DE2922561C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Proteinisolaten aus unerwünschte Polyphenole enthaltenden pflanzlichen Mehlen | |
DE2461642C2 (de) | Roter Farbstoff und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE60301487T2 (de) | Natürliche rote farbstoffe und diese enthaltende nahrungsmittel bzw. substanzen | |
DE2711486C2 (de) | ||
DE3048406A1 (de) | Natuerliche nahrungsfaerbungsmittel, die insbesondere zur faerbung von oleomargarinen brauchbar sind | |
DE2754944C3 (de) | Verfahren und Reagens zur Bestimmung von Ascorbinsäure | |
DE60130183T2 (de) | Anthocyaninfarbmittel und verfahren zu dessen herstellung aus organischem material | |
DD202762B5 (de) | Verfahren zum Nachweis unangenehmen Geruches, wie etwa Ebergeruch | |
DE1769381C3 (de) | Rote Monoazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2132620B2 (de) | Verfahren zum faerben von lebensmitteln und rot gefaerbte lebensmittel als solche | |
DE1767269A1 (de) | Neues Nahrungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1692625B1 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Stabilitaet eines Xanthophyllkonzentrats | |
DE2363258A1 (de) | Zusatz zu fleisch und fleischprodukten, verfahren zu seiner herstellung sowie verfahren zur behandlung von rohem fleisch von kalt- und warmbluetern | |
EP1515619A1 (de) | Extrakt aus nebenprodukten der schalenobst- und hülsenfruchtverarbeitung, verfahren zu dessen herstellung und dessen verwendung | |
EP1800118A1 (de) | Mittel und verfahren zum nachweis von furfuralen | |
EP1344058B1 (de) | Kit und verfahren zur bestimmung des redox-status im urin | |
Montolu et al. | THE UTILIZATION OF BANANA BLOSSOMS ANTHOCYA-NIN EXTRACT (MUSA SPP) TO IDENTIFY BORAX AND FORMALIN IN DRIED ANCHOVY (STOLEPHORUS SP) FROM THE TRADITIONAL MARKET OF PALU | |
DE1767613C (de) | Essbarer, heißsiegelbarer Film | |
Bruce | Detection of the common food adulterants | |
US3873739A (en) | Foods containing red dye |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |