-
Geräteschrank mit Schwenkrahmen Die Erfindung betrifft einen Geräteschrank
mit aus diesem durch eine Schrankwand herausschwenkbaren Schwenkrahmen für die unterzubringenden
Geräte. Derartige Schränke werden bei verschiedenen technischen Anlagen wie etwa
Steuerungen oder Regelungen, Datenverarbeitungs- und Fernmeldeanlagen usw. zur Unterbringung
der einzelnen Anlagenteile benötigt. Die einzelnen Geräte oder Anlagenteile bestehen
hier vorzugsweise aus elektrischen und/ oder elektronischen Einrichtungen, wie etwa
Schaltungsplatten bzw. -karten, in Einschubtechnik.
-
Aus Gründen der mechanischen Stabilität, der elektrischen Abschirmung
und anderen Erwägungen bestehen diese Schränke meist aus einer Stahlblechkonstruktion,
beispielsweise durch Schrelßen hergestellt. Die iM Schrank unterzubringenden AnlageSeile
ordnet man in der Regel in flachen, vertikal übereinander in den Schrank einschiebbaren
Einschüben an. Ein wesentlicher Vorteil dieser Anordnung in Einschüben ist die zu
Wartungs- oder anderungszwecken gute Zugänglichkeit der Anlage. Jeder Einschub kann
far sich dem Schrank entnommen, gegen einen anderen Einschub ausgetauscht, überprüft,
geändert und ebenso einfach wieder eingesetzt werden.
-
Nachteilig ist in vielen Fällen, daß die in den aus deni Schrank entnommenen
Einschub befindlichen Anlagenteile nicht rnehr L.it der übrigen Anlage in Verbindung
stehen, so daß etwa eine Kontrolle in Betrieb befindlicher Anlagenteile nicht durchfuhrbar
ist. Um dennoch die in den Einschüben befindlichen Anlagenteile in ihrer Zusammenarbeit
mit den übrigen Anlagenteilen übertrafen zu können, hat man schon längere Verbindungskabel,
Kontaktschienen zur Verbindung zwischen jeden Einschub und dem Schrank bzw. zur
Verbindung der einzelnen Einschübe untereinander vorgesehen.
-
Derartige Verbindungselemente erhöhen jedoch den Fertigungsaufwand
der Anlage und können ihrerseits zu Störungen Anlaß geben.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der Zugänglichkeit der Geräte
oder Anlagenteile innerhalb des Schrankes besteht darin, daß man die Anlagenteile,
beispielsweise wieder als Einschübe, in einer schwenkbaren Schrankwand anordnet,
die ähnlich einer Schranktür über Scharniere, Drehgelenke etc. mit dem übrigen Schrank
verbunden ist. Da diese Metallschränke im Verhältnis zur Breite meist relativ hoch
sind kann man entsprechend viele Anlagenteile in dieser schwenkbaren Schrankwand
unterbringen
und zur Wartung, Überprüfung oder Änderung als Ganzes
aus dem Schrank herausschwenken, ohne daß zunächst die normalen Verbindungselemente,
hier also Verbindungskabel, zwischen den Anlagenteilen in den verschiedenen Einschüben
unterbrochen werden müssen. Nachteilig bei derartigen schwenkbaren Schrankwänden
für die Einschübe ist jedoch der relativ große zwischen den Einschüben und der dazu
senkrechten Seitenwand einzuhaltende Abstand, damit die in die Tiefe reichenden
Einschub beim Schwenen der sie tragenden Schrankwand nicht an die dazu senkrechte
Seitenwand des Schrankes stoßen. Dieser Abstand wächst naturgemäß mit der Schranktiefe
bzw. Einschubtiefe, so daß derartige schwenkbare Schrankwände für die Einschübe
nur bei relativ breiten aber nicht tiefen Geräteschränken in Betracht koruaen, wenn
also ausreichend Platz zur Anordnung mehrerer Geräteschränke einer ullcge nebeneinander
zur Verfügung steht.
-
Durch den erfindungsgemäßen Geräteschrank J.lit aus diesem durch eine
Schrankwand herausschwenkbaren Schwenkrahmen für die unterzubrinyenden Geräte, vorzugsweise
für elektrische und/oder elektronische Einrichtungen in Einschubtechnik wird dieser
Nachteil der bekannten Schränke vennieden. Der erfindungsgemäße Geräteschrank ist
dadurch gekennzeichnet, aal3 der die Geräte tragende Schwenkrahmen um eine vertikale
Schwenkrahmenmittelachse schwenkbar ist, die ihrerseits senKrecht zu dieser Schrank
wand horizontal verschiebbar gegenüber der Schrank geführt ist.
-
Eine besonders vorteilhafte Lösung ergibt sich dadurch, wenn die Schwenkrahmenmittelachse
im Bereich ihrer beiden Endpunkte in je einer mehrteiligen, teleskopartig horizontal
auseinanderziehbaren Führungsschienenanordnung drehbar gelagert ist. Jede horizotale
Führungsschienenanordnung kann aus im senkrechten Querschnitt unterschiedlich großen,
offenen und/oder geschlossenen Metallprofilen bestehen, die mittels gegenseitiger
Kugellacerun teleskopartig ineinander verschiebbar sind, wobei je eine Teilschiene
der beiden mehrteiligen Führungsschienenanordnungen
am Boden bzw.
an der Decke des Scliranks fest angebracht ist.
-
Zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Schwenkens des Schwenkrahmens
empfiehlt es sich, diesen ilit einer ii herausgezogenen und um seine vertikale Drehachse
geschwenkten Zustand des Schwen.#krahmens wieksamen Arretierung zu versehen. Indem
man die horizontale Verschiebbarkeit und die Schwenkbarkeit des Schwen1-rahmens
ul:-1 die vertikale Schwenkrahmenmittelachse begrenzt, sind die im Schwenkrahmen
vorhandenen elektronischen Einrichtungen, die beispielsweise über Kabel mit dem
Schrank verbunden sind, auch im ausgezogenen und geschwenkten Zustand des Schwenkrahmens
funktionsfähig.
-
Vorgesehen ist, daß der Schwenkrahmen zur Aufnahme vertikal übereinander,
vorzugsweise mit der Einschubvorderkante in ihm gelagerter Einschübe dient. Urn
den Schrank an der Wandseite ilLit dem herausschwenkbaren Schwenkrahmen verschließen
und um dennoch in der Frontseite der Einschübe angeordnete Sichtinstrumente ablesen
zu kirnen, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform des Geräteschrankes die Schrankwand
zum Herausschwenken des Schwennrahmens mit einer Schranktür versehen, die zu Kontrollzwecken
ein Sichtfenster aufeist.
-
Durch die Lagerung der vertikalen Schwenkrahmenmittelachse über Wälzlager,
vorzugsweise Kugellager, in den beiden horizontalen Führungsschienenanordnungen,
insbensondere der unteren Führungsschienenanordnung, ist der Schwenkrahmen auch
bei relativ großen Gewicht der in diesem untergebrachten Geräte relativ leicht schwenkbar.
Dabei kann eine mit dem Schrank nicht fest vorbundene Teilschiene der unteren Führungs-
oder Teleshopschienenanordnung, oder der Schwenkrahmen selbst, über eine Laufrolle
auf der @@@-stellfläche des Schrankes abgestützt werden.
-
Die bereits erwähnte Arretierung ds Schwenkrahmens kann auch auf die
horizontale Führungsschienenanordnung derart ausgedehnt werden, daß der Schwenkrahmen
nur bei vollständig auseinandergezogenen Teleskopschienen schwenkbar und die Teleskopschienen
nur in der Normallage des Schwenkrahmens ineinander schiebbar sind, so daß eine
unbeabsichtigte Berührung der im Schwenkrdhl;len gelagerten elektronischen Einrichtungen
bzw. Einschube mit deni Schrank sowohl bei Schwenk- als auch bei Schubbewegung des
Schwenkrahmens verhindert ist.
-
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Geräteschranks zeigt das in der
Zeichnung perspektivisch dargestellte Ausführungsbeispiel.
-
Darin zeigt: Fig. 1 eine Außenansicht des verschlossenen Schrankes
und Fig. 2 eine Ansicht des gleichen Geräteschrankes mit herausgezogenen, aber nicht
geschwenktem Schwenkrahmen.
-
In Fig. 1 ist ein Geräteschrank 1 in perspektivischer Ansicht schräg
von vorne oben dargestellt. Bei einer Breite von 0,61 m, einer Tiefe von 0,48 m
und einer Höhe von bis zu 2 m und darüber weist der Schrank bei solider Stahlblechausführung
und mit eingebauten Geräten bzw. Anlageteilen mit einem Gewicht von bis zu 200 kg
ein erhebliches Gesamtgewicht auf, so daß zum Transport und zum Aufstellen ander
Decke 3 des Schrankes vier Kranösen 5 angebracht sind. Die vordere Schrankwand ist
durch eine Tur 2 mit einem Sichtfenster 4, beispielsweise aus glasklarem Kunststoff,
verschlossen. Auf der nicht gezeigten Schrankrückseite kann ebenfalls eine Tür,
vorzugsweise durchgehend aus Stahlblech, ohne Fenster, vorgesehen werden. Bei den
erwähnten Schrankmaßen ist eine Tiefe der in diesem unterzubringenden Einschübe
bis zu 350 mm möglich.
-
Fig. 2 zeigt den Schrank 1 nach Fig. 1 mit geöffneter Fronttür 2.
-
Der Schrank ist leer, d.h. ohne die später darin unterzubringenden
Einschübe mit Anlageteilen dargestellt. Ein Schwenkrahmen 9 ist aus dem Schrank
herausgezogen und in der Pfeilrichtung ß verschiebbar. Seine beiden Längs träger
11 und 12 sind mit je einem Haltegriff 14 versehen, die das bequeme Verschieben
des Schwenkrahmens 9 in Pfeilrichtung B oder das Schwenken unL die vertikale Schwenkrahmenmittelachse
I-I - Pfeil A - ermöglichen.
-
Der Schwenkrahmen 9 ist oben über ein Drehlager 15 in einer oberen
Führungsschienenanordnung 6 und w1ten über ein Lager 16 in einer unteren Führungsschienenanordnung
7 drehbar gelagert.
-
Die Führungsschienenanordnungen 6, 7 bestehen mindestens aus zwei
teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilschienen. In Fig. 2 ist die im Schrankinneren
aJ;i Boden des Schrankes festgemachte innere Teilschiene d der unteren F-ührunysschienenallordrlung
7 sichtbar. Um den Schwenkrahmen 9 auch bei starker Belastung gegenüber dem Schrank
1 bequeiii und ruckfrei verschieben zu können, sind die einzelnen Teilschienen der
Führungsschienenanordnungen 6 und 7 über (nicht gezeigte) Kugellager ineinander
geführt.
-
Die Teilschienen jeder Führungsschienenanordnung 6, 7 bewegen sich
dabei in Pfeilrichtung B gegeneinander.
-
Während das obere Schwenkrahmenlager 15 nur zur seitlichen Abstützung
des Schwenkraliniens 9 ueber dessen obere Traverse 10 dient, muß das untere Drehlager
16 in der unteren Traverse 13 zusätzlich das nicht unerhebliche Gewicht des Schwenkrahmens
und der normalerweise darin befindlichen Einschübe mit Geräten oder Anlageteilen
aufnehmen. Nan wird deshalb mindestens das untere Drehlager 16 des Schwenkrahmens
9 durch entsprechende Wälzlager so ausführen, daß der Schwenkrahmen auch bei großer
Belastung leichtgängig um die Achse I-I gegenüber den Führungsschienenanordnungen
6, 7 und damit dem Schrank 1 schwenkbar ist.
-
Die über das untere Schwenkrahmenlager 16 auf die untere Führangsschienenanordnung
7 übertragenen Druckkräfte kann man zusätzlich über eine (nicht gezeigte) Laufrolle
auf die Aufstellungsfläche des Schrankes 1 übertragen. Eine derartige Laufrolle
kann beispielsweise unter der Führungsschienenanordnung 7 oder an der Bodentraverse
17 vorgesehen sein. Eine derartige Abstätzung, des Schwenkrahmens über eine Laufrolle
ist vor aller dann wichtig, wenn der Schrank 1 nicht auf seiner Aufstellungsfläche,
an der Wand eines Gebäudes oder durch eine andere Stützkonstruktion veran-ert ist.
Man vermeidet dadurch auf einfache Weise ei kippen des Schrankes nach vorn und entlastet
bei großem Anlagengewicht die beiden Führungsschienenanordnungen 6 und 7.
-
1. vielen Anwendungsfällen kann ferner eine Arretierung der Führungsschienenanordnungen
6, 7 in sich, und/oier gegenüber dem Schrank sowie dem Schwenkrahmen 9 von Vorteil
sein. Man kann dadurch beispielsweise gewäh@leisten, daß der aus dem Schrank 1 @@@@usgezogene
Schwenkrammen @ nach dem Schwenken in Pfeilrichtungh A in einen bestimmten Lage
steken bleist, so daß etwa zu Lontage-oder ebzwecken ein sicherer Arbeiten an den
im Rahmen 9 gelagerten Einschüben möglich ist. Ferner vermeidet eine Arretierung
des Schwenkrahmens, beispielsweise in Form von Anschlägen, daß der Schwenkrahmen
@ um die Schwenkrahmenmittelachse I-I sc weit geschwenkt wird, daß die Gefahr einer
Beschädigung von Verbindungsleitungen zwischen den Einschüben im Schwenkrahmen und
dem demgegenüber feststehenden Schrank 1 entsteht.
-
Ebeiiso kann man durch eine geeignete gegenseitige Arretierung zwischen
feststehenem Schrank 1, den Horizontalführungen 6, 7 und dem Schwenkrahmen 9 erreichen,
das der Schwenkrahmen nur bei vollstandig oder ausreichend weit auseinandergezogenen
Teleskopschienen der horizontalen Führungsschienenanordnungen schwenkbar und die
Teleskopschienen nur in der Normallage
ds Schwenkrahmens ineinander
schiebbar sind, wenn sich also der Schwenkrahmen 9 in der Stellung gemäß Fig. 2
befindet, so daß eine unbeabsichtigte Berührung der im Schwenkrahmen gelagerten
elektronischen i:richtungen bzw. der Einschübe mit dem Schrank bei allen möglichen
Schwenk- und Schubbewegungen des Schwenkrahmens verhindert ist. Diese Arretierung
vermeidet also, daß der Schwenkrahmen 9, nachdem er aus der in Fig. 2 gezeigten
Normallage herausgeschwenkt ist, mit seinen dann ausladenden 3rnschüben versehentlich
gegen den Schrank gestoßen wird. Da die im Schwenkrahmen an dessen La"ngsträgern
11 und 12 vertikal übereinander gelagerten Einschübe vorzugsweise mit der Einschubvorderkante
im Schwenkrahmen angeordnet sind, ragen sie beim Schwenken des Rahmens 9 in Pfeilrichtung
A aus der in Fig. 2 gezeigten Stellung um 900 nach links oder rechts praktisch mit
ihrer ganzen Einschub tiefe von der Schrankmitte nach links oder rechts. Eine geeignete
Arretierung bzw. Führung vermeidet somit auch bei größeren Einschub tiefen ein unbeabsichtigtes
Aneinanderstoßen der einzelnen Schrankteile.
-
Wie bereits erwähnt besteht ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Geräteschranks in der guten Ausnutzung der zu seiner Aufstellung zur Verfügung stehenden
Grundfläche. Die im Schwenkrahmen 9 angeordneten Einschübe, Geräte oder Anlagenteile
füllen bei geschlossenem Schrank diesen weitgehend aus, da sie seitlich und in der
Tiefe bis an die Schrankwände heranreichen können. Dennoch sind die einzelnen Geräte
bequem von allen Seiten zugänglich, wenn praktisch der gesamte Schrankinhalt, der
im Schwenkrahmen 9 gelagert ist, mit diesem aus dem Schrank herausgezogen und dann
noch nach der einen oder anderen Seite geschwenkt wird. Der zum Schwenken der im
Schwenkrahmen 9 angeordneten, im Grundriß immer rechteckigen Einschübe erforderliche
größere, kreisförmige Platzbedarf steht für Wartungs- oder
Änderungs
zvecke außerhalb des Schrankes immer zur Verfügung.
-
Nach Beendigung der Arbeit wird der Schwenkrahmen 9 um die Achse I-I
wieder in die in Fig. 2 gezeigte Normallage gebracht, in den Schrank eingeschoben
und die Fronttür geschlossen.
-
Der für die Wartungs- oder Änderungsarbeiten benötigte Raum außerhalb
des Schrankes kann dann für andere Zwecke benutzt werden.
-
Der erfindungsgemäße Schrank gestattet somit einen sehr kompakten
Aufbau der verschiedensten Anlagen, ohne daß bei Aufstellung mehrerer, verhältnismäßig
tiefer Schränke dicht nebeneinander die Zugänglichkeit der einzelnen, darin untergebrachten
Anlagenteile beeinträchtigt wird.