DE2129618B2 - Hautschutzmittel - Google Patents
HautschutzmittelInfo
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Description
und als der benötigte cyclische Bestandteil dienen. Auch Heteroatome können vorliegen.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß sich Hautreizung und andere, stärkere Dermatitisformen,
die durch Zusammenkommen von Chemikalien mit der Haut verursacht werden, vermindern oder eliminieren
lassen, indem man die Haut vor dem Zusammenkommen mit einem dermatologischen Reizstoff
mit den oben allgemein definierten Verbindungen zusammenbringt. Ein Abspulen der Haut mit Wasser
oder einer Lösung milder Seife nach Auftragen der Schutzverbindung, aber vor dem Kontakt mit dem
Reizstoff bleibt ohne wesentliche Veränderung der Wirkung des Schutzmittels beim nachfolgenden Zusammenkommen
mit einem Hautreizstoff. Diese und anders geartete Anzeichen, wie bei elekirophoretischen
Untersuchungen von Mischungen von löslichen Proteinen und Schutzstoffen, haben gezeigt, daß irgendeine
Wechselwirkung zwischen der Keratinschicht der Haut und den Schutzstoffen eintritt. Obwohl der
zwischen Proteinmolekülen und dem Schutzstoff gebildete Komplex sich mit der obengenannten Elektrophorese
isolieren läßt, konnte die spezifische Natur des Komplexes noch nicht ermittelt werden. Es wird
jedoch angenommen, daß sowohl Adsorption als auch irgendeine Form chemischer Wechselwirkung beteiligt
sind. Es wird ferner angenommen, daß die cyclische Struktur in dem Schutzstoff die Adsorption
des Schutzstoffs auf der Keratinschicht unterstützt und daß die polaren Gruppen des Schutzstoffs in
Wechselwirkung mit den Proteinmolekülen der Keratinschicht treten, über das Erfordernis, daß der Schutzstoff
mindestens zwei polare Gruppen enthält, hinaus müssen die polaren Gruppen des Schutzstoffs auch
durch eine Kette von mindestens 15 Atomen getrennt sein, deren Hauptanteil von Kohlenstoffatomen gebildet
werden sollte. Das Vorliegen von zusätzlichen polaren Gruppen zwischen den genannten beiden
endständigen polaren Gruppen jedoch scheint sich auf die Wirksamkeit des Schutzstoffs nicht störend
auszuwirken. Es wird angenommen, daß im Ergebnis dieser Kettenlänge die genannten polaren Gruppen
zur Wechselwirkung mit differentem Proteinmolekül befähigt sind und auch in eine solche Wechselwirkung
eintreten. Die Reizung der Haut durch die Wirkung eines Detergens oder anderen Reizstoffs dürfte ihre
Ursache in der Eindringung des Detergens in die Haut haben, aus der sich eine Heraustrennung und bzw.
oder ein Abbau der Proteinmoleküle der Keratinschicht ergibt, wodurch die lebenden Zellen der Haut
dem Detergens und, wichtiger, auch anderen, stärker reizenden und im Zusammenhang mit dem Detergens
auftretenden Verbindungen ausgesetzt werden. Die Schädigung der Zellen durch den Kontakt dürfte
dann zur Reizung, Entzündung und Dermatitis führen. Die in den Mitteln gemäß der Erfindung eingesetzten
Schutzstoffe dürften diesem Zerfall dadurch entgegenwirken, daß sie zusätzliche Brücken zwischen den
Proteinmolekülen der Keratinschicht schaffen, welche die Integrität der Hautoberfläche aufrechterhalten,
wodurch das Eindringen von Detergens- oder anderen Reizstoff-Molekülen durch die Keratinschicht in das
lebende Gewebe verhindert wird. Es sei jedoch festgestellt, daß die vorliegende Erfindung nicht auf die
vorstehende Erklärung der Aktivität der Schutzstoffe gemäß der Erfindung beschränkt ist und daß diese
Erklärung nur im Interesse eines besseren Verständnisses der Erfindung gegeben worden ist.
Die Schutzstoffe gemäß der Erfindung enthalten mindestens zwei polare Gruppen, die durch einen
organischen Rest von mindestens 15 Atomen getrennt sind, deren Hauptteil von Kohlenstoff gebildet wird
und die eine cyclische Gruppe enthalten können. Zusätzliche polare Gruppen können in diesem zweiwertigen
Rest oder an an diesem Rest sitzenden Verzweigungen vorliegen. Solche zusätzliche polare Gruppen
wirken sich auf die Wirksamkeit des Schutzstoffs
ίο nicht störend aus. Die obengenannten beiden polaren
Gruppen können gleich oder verschieden sein. Zu den polaren Gruppen gehören Hydroxyl (— OH), Carboxyl
(—COOH), Ester (R'O — CO-, worin R' ein aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer
Rest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sein kann, oder Teil einer Polyesterkette), Amino (—NH2), substituiertes
Amino (NHR" oder — NR"R'", worin R" oder R'" aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sind oder sich R" und R'" zur Bildung drei- oder sechsgliedriger
Ringe mit dem Stickstoff vereinen können oder R" Teil einer Polyamin-Kette ist), Amido
/ O
(nh2— c— ,
substituiertes Amido
RIVNH—C— oder RIVRV—N—C —
worin Rlv und Rv aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sind und RIV Teil einer Polyamidkette sein kann),
Quartärammoniumsalze
RVI
-N—
RVII.
worin RVI, Rv" und RV1" Niedermol.-alkyl-Reste sind
und X ein Anion wie ein Halogenion darstellt), Sulfat (—SO4Me, worin Me ein Metall und vorzugsweise
Alkalimetall ist), Sulfonat (-SO3Me), Sulfonamid
(-SO2NH2), substituiertes Sulfonamid (— SO2NHRIV
oder — SO2NRIVRV), Thiosäuresalze (-COSMe).
Thioester
R'—S—C —
Sulfoxide (=S0), Sulfonsäure (-SO3H), Sulfinsäure
(-SO2H), Phosphat (-HMePO4 oder -Me2PO4)
und Phosphoniumsalze (— HPO1Me). Bevorzugt werden
als polare Gruppen in den Schutzstoffen gemäß der Erfindung diejenigen, die — abgesehen von jeglichem
Metall oder Halogen, das mit der polaren Gruppe in ionischer Form assoziiert sein kann —· Kohlenstoff
und Sauerstoff oder Kohlenstoff und Stickstoff enthalten. Im allgemeinen werden funktionale Gruppen
stärkerer Polarität gegenüber den weniger polaren bevorzugt. Naturgemäß wird die Größe eines jeden
der beschriebenen Substituents! und insbesondere Kohlenwasserstoff-Substituenten an der polaren Gruppe
die Polarität beeinflussen. Im allgemeinen werden als Substituenten an den polaren Gruppen Niedermol.-alkyl-Gruppen
und wasserlöslich machende Gruppen in Art von Polyoxyalkylenresten. insbesondere
Polyäthylenglykclketten. bevorzugt.
Die Wirksamkeit der Schutzstoffe bei der Verhinderung von Hautreizung erfordert nicht nur das Vorliegen
von mindestens zwei polaren Gruppen in dem Schutzstoß', sondern auch die Trennung der polaren
Gruppen durch eine Atomkette von mindestens 15 Atomen, deren Hauptanteil von Kohlenstoffatomen gebildet
wird. Das Vorliegen von zusätzlichen polaren Gruppen wirkt sich auf die F-nktion der beiden
polaren, durch die notwendige Zahl von Atomen getrennten Gruppen nicht störend aus, und zwar
unabhängig davon, ob diese polaren Gruppen Teil einer solchen Kette sind oder sich an Seitenzweigen
des Moleküls befinden. Das Vorliegen von mehr als zwei polaren Gruppen, von denen jede durch 15 oder
mehr Atome getrennt ist, erhöht die Wirksamkeit eines Schutzstoffs, der als polare Gruppen schwache
Gruppen enthält, wie Hydroxylgruppen, scheint aber zur Wirksamkeit eines Schutzstoffs, der mindestens
zwei durch die benötigende Verknüpfungskette getrennte, starke polare Gruppen, wie Carboxylgruppen,
enthält, nicht wesentlich mehr beizutragen.
Obwohl die Minimalgröße des Verknüpfungsrestes durch die Länge der die polaren Gruppen trennenden
Kette bestimmt ist, bestimmt sich die Maximalgröße des Verknüpfungsrestes durch die Dispergierbarkeit
des Schutzstoffs in dem Medium, dem er einverleibt wird. So sind Verbindungen, die nicht flüssig oder
kolloidal dispergierbar sind, nicht für die Verhinderung von Hautreizungen geeignet. Somit bestimmt
sich die obere Grenze für die Größe des Verkniipfungsrestes nicht nur nach der Zahl der Atome in dem
Verknüpfungsrest, sondern auch durch das Vorliegen von zusätzlichen polaren Gruppen in dem Verknüpfungsrest,
welche die Dispergierbarkeit des Schutzstoffs erhöhen können, wie auch die Natur
jeglichen an der polaren Gruppe sitzenden Restes. Im allgemeinen jedoch enthält der Verknüpfungsrest
weniger als 80 Atome. Der Verknüpfungsrest hat, wie erwähnt, vorzugsweise eine Kohlenstoff-Backbone-Struktur,
die aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer Natur sein kann. Der benötigte carbocyclische
oder heterocyclische Bestandteil braucht nicht Teil der Backbone-Struktur zu sein. Besonders
wirksam sind Kohlen wasserst off-Verknüpfungsreste,
die eine cycloaliphatische oder aromatische Ringstruktur enthalten, über die bevorzugte Kohlenwasserstoffstruktur
hinaus kann der Verknüpfungsrest auch in Form einer polymeren Struktur vorliegen, wie eines
Polyesters, Polyäthers. Polyamids oder Polyamine. Während sich dem Fachmann auch andere polymere
Verknüpfungsreste anbieten werden, sind viele derselben auf Grund der Beschränkungen in bezug auf
die zur Erzielung der Schutzeigenschaften benötigte Löslichkeit oder kolloidale Dispergierbarkeit ausgeschlossen.
Die Erfindung betrifft daher ein pharmazeutisches Hautschutzmittel mit einem Gehalt an einem Schutz-
Stoff in einer pharmakologisch akzeptablen Salbengrundlage, wobei der Schutzstoff aus der Gruppe
A. polymerisierte Produkte von 2 biä 4 Molekülen einer monomeren C12- bis C26-Fettsäure, wobei das
Produkt 2 bis 4 Carboxylgruppen enthält, oder an dessen Stelle Derivatreste aus der Gruppe Carboxylsalz,
Hydroxyl, unsubstituiertes Amino, substituiertes Amino, dessen Substituenten aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sind oder dessen Substituenten zusammen
mit dem Aminostickstoff einen drei- bis sechsgliedrigen, carbocyclischen oder heterocyclischen Ring bilden,
nichtsubstituiertes Amido, substituiertes Amido, dessen Substituenten aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sind oder dessen Substituenten zusammen
mit dem Amidostickstoff einen drei- bis sechsgliedrigen, carbocyclischen oder heterocyclischen Ring bilden,
quartärneres Ammonium, dessen Stickstoffsubstituenten von Alkyi mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
gebildet werden, Niedermol.-alkyl-ester, Sulfat, Sulfonat,
Phosphat, Phosphonat und Derivatverbindungen, die weitere Substituenten in den Alkyl-, Aliphat.-
oder Aromat.-Kohlenwasserstoff-Resten aus der Gruppe Carboxyl und die genannten Derivatreste
enthalten.
Unter den in A definierten, kationischen Schutzstoffen
für die Zwecke der Erfindung befinden sich Fett-polyquartärnerammoniumverbindungen der Formel
R-
-Y-N
N R1
R.
worin R der Kohlenwasserstoffrest der polymeren Fettsäuren, R(COOH)n, erhalten durch Polymerisation
einer ungesättigten höheren Fettsäure mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen, R1 eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, X ein Anion, Y ein Alkylenrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
m gleich 3 oder 4, η gleich 2 oder 3 und ρ gleich
O, 1 oder 2 ist.
Die polymeren Fettsäuren, aus denen die als Schutz-
stoffe für die Zwecke der Erfindung verwendeten quartärnere Ammoniumverbindungen erhalten werden,
sind Polymerisationsprodukte von ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis 26 Kohlenstoffatomen und im
allgemeinen einem Polymerisationsgrad von 2 bis 4.
Auch quartärnere Ammoniumverbindungen, die aus solche dimere, trimere oder tetramere Säuren enthaltenden
Fettsäuremischungen hergestellt werden, sind geeignet. Quartärnere Ammoniumverbindungen der
für die Zwecke der Erfindung geeigneten Art sind auch
<>o in den USA,-Patentschriften 3 073 864 und 3 299 138
beschrieben, auf die hierzu verwiesen sei.
B. Ester und Polyester von cycloaliphatische!! oder aromatischen Polycarbonsäuren mit mindestens einem
5 bis 7 C-Atome aufweisenden Ring und PoIv-
■■s oxyalkylenäthcr mit 2 bis 30 Oxyalkyleneinheiten. bei
denen der Alk\lenrest 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält.
So sind die Benzol-, Naphthalin-, Cyclohexan-, ( \elonentan-. Cvcloheotan- und DiDhenvlnolvcarbon-
säuren geeignet. Zu den bevorzugten Polycarbonsäuren
gehören die ßenzol-di-. -tri- und -tetracarbonsäuren,
die entsprechende DihydrobenzoMCyclohcxadien), TetrahydrobenzoMCyclohexen) und Cyclohexan-polycarbonsäure.
Der Poiymerisationsgrad kann sehr verschieden gewählt werden, so lange nur
den Anforderungen genügt wird, daß die Verbindungen mindestens 15 Kohlensloffalome zwischen den polaren
Gruppen enthalten und die richtige Löslichkeits- oder Dispergierbarkeitseigenschaft in wäßrigen Medien
erhalten bleibt. Der Polyoxyalkylenäther kann weiter Substituents wie die bei Verbindung 47 und 51
im Beispiel 1 gezeigten enthalten.
C. Kondensationsprodukte von Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und Polyaminen mit 2 bis
4 Aminogruppen und mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in einer aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Gruppe. Die Alkylenoxidadditionseinheitcn können Blockmischpolymer- oder Ungeordnelmischpolymer-Einheiten
aufweisen.
Als für die Zwecke der Erfindung geeignet haben
sich Polymere der Formel
H(C2H4OyC1HnO),
H(C2H4O)1(C1H,/)),
N-CH2-CH2-N
(C3H^O)x(C2H4O)xH
erwiesen, in der χ gleich etwa 2 bis IO und y gleich
etwa 2 bis 15 ist.
D. fister und Polyester der in A definierten, polyinerisierten
Fettsäure und eines Polyols aus der Gruppe (a) Polyoxyalkylenälher mit 2 bis 30 Oxyalkyleneinheiten.
bei denen der Alkylenresl 2 bis 4 Kohlensloffatome enthält, und (b) Kondensationsprodukte wie oben
unter C und D definiert.
Die in A, B und D beschriebenen SchutzstofTe. d. h.
diejenigen, die einen cyclischen Bestandteil enthalten müssen, werden gegenüber denjenigen von C. die mehl
/wangläufig einen cvclischen Bestandteil enthalten, bevorzugt.
Die besonders bevorzugten Sehutzsioffe werden von den unter A beschriebenen, den polymerisierien.
äthylenungesäliigten C12- bis
polare Gruppen enthaltenden Derivaten derselben gebildet. Im allgemeinen enthalten die polymerisieren
Fettsäuren 2 bis 4 monomere Säureeinheiten und dementsprechend 2 bis 4 Carboxylgruppen. Die
polymeren Fettsäuren können als solche als Schutzstoffe Verwendung finden, aber man kann auch die
Carboxylgruppen durch bekannte chemische Umsetzungen in andere polare Gruppen überführen, wie
durch Verestern. Amidieren u. dgl. Die Polymerisation von äthylenungesättigten Fettsäuren zu dinieren,
trimeren und letrameren Säuren ist bekannt und führt im allgemeinen zu einer cycloaliphatischen Ringstruktur.
So hat die von Linolsäure erhaltene Dimersäure. die in eis- und trans-Formen auftreten kann,
die Struktur:
C2(,-Fetlsäuren und
HOOC-(CH,)7—CH
CH
CH CH-CH,-CH=CH-(CH2)7—COOH
I
CH (CH2U-CH,
CH (CH2U-CH,
CH
(CH2I5-CH,
Die di-, tri- und letrameren Säuren sind im Handel
verfügbar. Aus den obigen Betrachtungen ergibt sich auch, daß die SchutzstofTe nichl rein zu scm brauchen,
sondern daß man auch mit einer Mischung von Schut/-si·.(fen
arbeiten kann, wie einer Mischung von di- so und trimeren Säuren, und daß der Schul/st off ferner
auch Verbindungen enthalten kann, welche die Schutzci.enschaften
des Schutzstoffs nicht verstärken, wie nichipolymerisierte Fettsäuren Auch können die
< .irhoxylgruppen von polymerisierien Fettsäuren. ss
^i. oben beschrieben, durch verschiedene poLre
(i' uppen substituiert werden.
Die Konzentration des SchulzsiolTs in den Mitteln
ι.· maß der Erfindung kann in Abhängigkeit von der
Viiur der Grundlage, in der er disperun-rt wird, und ho
■üi'kren Faktoren sehr verschieden gewählt werden
In, allgemeinen arbeilet man mit Konzentrationen vim etwa 0.1 bis 20 Gewichtsprozent, häufig etwa O.M
bis IO Gewichtsprozent.
Die SchutzstofTe gemäß der Erfindung ergeben eine i,s
Schutzwirkung gegenüber einer Vielfalt chemischer Reizstoffe. So kann man die Mittel gemäß der Erfindung
auf die Haut vor dem erwarteten Zusammenkommen mit einer Detergens- oder Seifenlösung,
organischen Lösungsmitteln, Erdölprodukten. Anstrichmitteln und Lacken, Schneidfluiden und einet
Vielzahl anderer reizender Produkte auftragen.
Für die Auftragung auf die Haut werden die SchutzstofTe einer pharmazeutisch akzeptablen Grundlage
zur Bildung einer Lotion oder Creme einverleibt Es gibt eine Vielzahl von Rezepturen für die Her
stellung solcher Lotionen oder Cremes, aber di< meisten Mittel stellen Emulsionen dar, die einet
Emulgator wie Triäthanolaminstearat oder Glycerin monostearat, ein Emmolentium wie Lanolin, Celyl
alkohol oder Stearylalkohol, ein Feuchthaltemittel wie Glycerin, Sorbit, Mannit oder die Glykole. un<
verschiedene pflanzliche öle oder Riechstoffe enthal ten. Während heute die meisten Cremes und Lotionci
dem Emulsionstyp angehören, können die Schulz stoffe gemäß der Erfindung auch den älteren Balsamei
für Hautbehandlung zugesetzt werden, die aus einer (ium. wie Traganth, in Wasser gebildet werden.
Die SchutzstofTe gemäß der Erfindung können auc Lotionen oder Cremes einverleibt werden, die ander
bekannte SchutzstofTe enthalten, wie Fettsäuren fü
309 S84/3f
den Schutz gegen Trockenstaub, Gelees oder Wachse auf Erdölbasis für den Schutz gegen wäßrige Lösungen
und Methylcellulose und Cellulosederivate für den Schutz gegen Lösungsmittel, öle und Fette.
Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Nach den bevorzugten Ausführungsformen wird einer der Schutzstoffe gemäß der Erfindung einer
Standardcremegrundlage oder einer Lotion einverleibt. Besonders bevorzugt werden derzeit die Schutzstoffe
auf Grundlage der dimeren Säuren. Speziell hat sich gezeigt, daß die dimeren Säuren, die mit
verschiedenen Alkoholen, insbesondere mit oxyalkylengruppehaltigen
Alkoholen, verestert wurden, am wirksamsten sind. Da jedoch die mit bestimmten der
Schutzstoffe gegenüber den verschiedenen Reizstoffen jeweils erhaltenen Schutzgrade unterschiedlich sind,
ist jeweils ein Arbeiten mit jeder der Verbindungen gemäß der Erfindung in Betracht zu ziehen. Die
nachfolgenden Beispiele zeigen die Verwendung von Verbindungen, die gegen spezielle chemische Reizstoffe
wirksam sind, wobei aber zu berücksichtigen ist. daß gegen wiederum andere spezielle Reizstoffe andere
Verbindungen im Rahmen der Erfindung eine besondere Wirksamkeit haben können.
Dieses Beispiel erläutert verschiedene Methoden zur Bestimmung, ob eine gegebene chemische Substanz
für Keratin schutzstoffaktiv ist, und nennt beispielhafte Materialien, Tür die eine solche Aktivität auf
Grundlage einer oder mehrerer der Prüfmethoden ermittelt worden ist.
Verschiedene der nachgenannten Schutzstoffe sind nach jeder der nachfolgend beschriebenen Methoden
geprüft worden, und eine Reihe von Schutzstoffen wurde mindestens zwei der Prüfungen unterworfen.
Zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Prüfungen hat sich eine gute Übereinstimmung ergeben.
A. Tiertauchprüfung
Ein Albinomeerschweinchen weiblichen Geschlechts von etwa 300 bis 325 g Gewicht wird bis zur
Thorakalgegend an drei aufeinanderfolgenden Tagen pro Tag 4'/: Stunden in üie Prüflösung von 40 C getaucht.
Nach jeder Tauchung wird jedes Tier gründlich gespült und getrocknet. 3 Tage nach der letzten
Tauchung wird die Haut jedes Tieres auf Grobveränderungen untersucht, wobei man entsprechend
dem Grad der Hautschädigung Bewertungsziffern <jo
zuordnet. Im allgemeinen werden drei Tiere gleichzeitig in der gleichen Lösung geprüft. Die Bewertung
erfolgt an Hand einer Skala von 1 bis 10. deren Zahlen die folgende Bedeutung haben:
: Grobreaktion
gj
i
' stark rissig und blutend;
I in den meisten Fällen
: Tod des Tiers
I stark rissig; mäßig
; blutend
j stark rissig; leicht bis
I mäßig blutend
i müßig rissig
Haulschadigung
außerordentlich stark; Haut
sterbend;
Gewebe
Gewebe. Haut
sterbend
stark
sterbend;
Gewebe
Gewebe. Haut
sterbend
stark
stark
Bewertung
Grobreaktion
leicht rissig
stark abschilfernd
ödem; leicht bis mäßig
abschilfernd
leicht abschilfernd,
mäßiges ödem
Rötung und ödem !eicht
normal
stark abschilfernd
ödem; leicht bis mäßig
abschilfernd
leicht abschilfernd,
mäßiges ödem
Rötung und ödem !eicht
normal
Hautschädigung
mäßig
mäßig
mäßig
mäßig
mäßig
leicht
leicht
normal
normal
Ungeachtet des Umstands, daß diese Aussetzprüfung unter Verwendung extrem verdünnter Lösungen
erfolgt, stellt sie eine im Vergleich mit der sich beim Menschen ergebenden Reizstoffeinwirkung außerordentlich
scharfe Prüfung dar. Andererseits hat sich gezeigt (vgl. kanadische Patentschrift 639 398), daß
die Prüfung eine außerordentlich gute Übereinstimmung mit dem bei der Haut des Menschen zu beobachtenden
Hautreizungseffekt erbringt.
Bei der Herstellung der Prüflösung wird zunächst ein 100-g-Konzentrat hergestellt, daß man dann in der
Prüflösung in Konzentrationen von 1 Volumprozent einsetzt. Zur Erzielung eines homogenen, leicht verdünnbaren
Konzentrats werden in der genannten Weise die folgenden zusätzlichen Bestandteile hinzugegeben:
Nichtionisches Handelsnetzmittel auf Octylphenoxypoly-(oxyäthylen)-äthanol-Basis,
Triäthanolamin und Caprinsäure. Das Triäthanolamin (TEA) findet Verwendung, um eine Salzbildung von Milderungszusälzen
zu erlauben, die in Kombination mit anionischen Detergenzien Verwendung finden, und die
Caprinsäure (Cap. A.) wird für den gleichen Zweck in Kombination mit kationischen Detergenzien eingesetzt.
Der Reiz- und der Schulzstoff werden im allgemeinen in den folgenden Beispielen jeweils in einer
Konzentration von 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das oben beschriebene 100-g-Konzentrat, eingesetzt.
Ein Unterschied von etwa 2 Bewertungseinheiten zwischen dem Kontrolltier (in Reizstoff eingetaucht)
und dem Prüftier (in schutzstoffhaltigen Reizstoff eingetaucht) bei den jeweils vorliegenden Bedingungen
ist im allgemeinen als Anzeichen für einen zufriedenstellenden Schutzeffekt zu betrachten.
Ein typischer, bei der obigen Prüfung eingesetzter Reizstoff ist Natriumlaurylsulfat, aber es ist auch eine
Vielfalt von anderen Reizmaterialien verwendet worden, einschließlich Alkali, wie Natrium- und Ammoniumhydroxid,
und Oxydantien, wie Wasserstoffperoxid. Allgemein zeigt sich, daß ein Material, das bei
einem gegebenen Reizstoff Schutzeigenschaften ergibt bei anderen Reizstoffen ähnliche Eigenschaften zeigt
B. Okklusivbauschprüfung
(Modifikation der Bauschprüfung
nach Finkelstein)
nach Finkelstein)
Albinomeerschweinchen weiblichen Geschlecht von 280 bis 320 g Gewicht werden rasic— und erhaltet
eine Applikation mit 7,4% Formalin. Man trag 0.15 mm jedes Schutz.stoffs auf einen Teil des Prüf
bereichs auf und reibt ihn ungefähr lOmal in jede
Richtung in die Haut ein. Nach einer Trocknungszei von einer halben Stunde wird eine Lösung des Reiz
Stoffs auf einen Prüfbausch aufgegeben, den mai
12
über der Prüfstelle anordnet und mit Heftpflaster festlegt. Bausch und Pflaster werden dann mit einer
Kunststoffolie überdeckt, die man an den Rändern des Bauschbereichs befestigt. In jede Axilla des
Prüftiers werden 2,0 cm3 blauer Farbstoff (Trypan PPS) injiziert. Nach 18 Stunden werden die Bäusche
abgenommen und die Prüfstellen auf den Grad der Intensität des Farbstoffs untersucht, der sich an ihnen
angesammelt hat. Die Farbstoffansammlung wird an Hand einer Skala von 0 bis 100 bewertet, wobei 0
die Farbstoffintensität bei Nichtzuführung von Schulzstoff und 100 bedeutet, daß keine sichtbare Farbstoffansammlung
vorliegt. Variationen der Farbstoffintensität
von etwa 5% oder mehr zwischen Prüf- und Kontrolltier sind als signifikant zu betrachten. Zur
Interpretierung der Ergebnisse dient auch folgende Skala:
Schutzqualität für Keratin nach einer oder mehreren der oben beschriebenen Methoden haben die lolgenden
Stoffe ergeben:
In den Formeln bedeutet D den freien Rest des Dimeren der Linolsäure (also ohne die COOH-Gruppen)
und T den entsprechenden Rest des Trimeren der Linolsäure.
1. D-[CH2OH]2
2. D-fCOOCH3]2
3. D~[-CONH2]2
4. D-fCH2NH2]2
Bewertung | C. | Schulzvermögen, prozentual |
80 bis 100 | ausgezeichnet | |
70 bis 80 | gut | |
60 bis 70 | minimal | |
50 bis 60 | reizend | |
Obis 50 | stark reizend | |
Elektrophorese |
Hierbei findet die für Papierelektrophorese vorgL=-
sehene Arbeitsweise Anwendung. Man gibt hierbei eine Probe auf einen Papierstreifen, ordnet die Streifen
in einer geschlossenen, mit einem Puffer (meist Anwendung von pH 8,6) gefüllten Zelle an und verbindet
die Apparatur mit dem Stromanschluß. Auf diese Weise läßt sich der Grad der Mobilität der Probe längs des
Streifens in gegebener Zeit messen. Bei Anwendung auf Keratin, Schulzstoffe und Hautreizstoffe oder
Stoffe, die Keratinproben abbauen, zeigt der Mobilitätsgrad
das Eintreten einer Wechselwirkung zwischen Protein und Schutzstoff, da diese Kombination eine
geringere Mobilität als Keratin allein ergibt. Die Kombination von Keratin und Hautreizstoff oder
von Keratin und einem proteinabbauenden Stoff andererseits zeigt eine größere Mobilität als Protein.
Die Unterschiede im Mobilitätsgrad sind ein Anzeichen für die Wirksamkeit des Schutzstoffs.
D. Mikroskopische Untersuchungen
Keratin, insbesondere Haar, wird einem Abbaumittel
mit und ohne Vorbehandlung mit einem Schutzstoffkandidaten bzw. ohne und unter Einverleibung
eines solchen ausgesetzt. Die Schutzqualität kommt in verminderter physikalischer Verschlechterung,
insbesondere Schuppung, zum Ausdruck.
30
35
40
45
50
5. DCON
6. HO-PCH2-CH2-O)111-CO-[D]-COi^H
m = 2—30; χ = 1 —
7. D-FCH2-SO4Na]2
8. D-fCH2—SO3Na]2
9. HOCH2-[D]-COOH
10. NaOOC-[D]-COONa
11. D-CH2N
CH,
12. [D]-(CH2-NH-CH2-CH2-NH2)2
13. [D]-(CH2-NH-CH2-CH2-CHj)2
14. D-[CH2PO(C4H9I3 +Br ]2
CH3
15. D4-CH2-N-CH3 +Cl
CH3
16. [T]-(COOH)3
17. [T]-(CONH2I3
18. [T]-(COONa)3
19. [T]-(SO4Na)3
20. T-(CH2NH2),
21. D-iCOO"(NH[CH2CH2OH]3)+]2
22. Reaktionsprodukt von dimerer Säure und Hydroxyäthyläthylendiamin. Das Produkt ist nachfolgend als
Diester dargestellt, besteht aber aus einer Mischung von Ester, Halbester-Halbamid, Diamid und Oxazolin:
NH2- (CH2I2- NH- (CH2I2OOC-fD]-COO(CH2)2— NH- (CH2),- MH2
23. Diester von dimerer Säure und einem polyoxyalkylierten Äthylendiamin (χ = etwa2bis10,y = etwa2bisl5):
-CO(C2H4O)x(C3H^O)1 (C3H11O)1(C2H4OlxH
N-CH2 CH2-N
H(C2H4O)1(C3H0O)1 (C3H^O)1(C2H4O)1H
del au un Sc
eil St lei
ve le w
13
14
24. Reaktionsprodukt von dimerer Säure und N-Amino-propyl-diäthanolamin (als das Diamid dargestellt, ab
auch den Ester und Esteramid enthaltend):
HOH5C2 O O C2H5OH
\ Il I! /
N— H7C3HN- C—fDJ— C—NHC3H7- N
HOH5C2 C2H5OH
25. Dimeres Diäthanolamid (auch ansehnliche Men- 30. Polyäthylenglykolester dimerer Säure:
gen an dem Oxazolin enthaltend):
D-ECONHC2H5OH]2
26. Bis-(hydroxyäthyl)-dimerat:
D-ECOOCH2CH2OH]2
27. Dimere Säure oder Seife derselben (X = H, Na. K oder -C2H5N(C2H5OH)2):
D [COOX]2
28. Dimerdiamindiacetat:
D — [N(COOCH3)2],
29. Reaktionsprodukt von dimerer Säure und N-Cyclohexyl-l,3-propandiamin:
HOOc-D-CO-N-CH2-CH2-CH2-NH2
D-ECOO(C2H4O)xH]2
31. Carbitoldiester dimerer Säure:
D-ECOO(C2H4O)2C2Hj]2
32. Dipropylenglykolester dimerer Säure:
D-PcOOCH2CH-CH3
OH
33. Dimersulfat:
D-ECH2SO4H]2
34. Polymerer Ester von N,N-Di-(2-hydroxyäthyl)-anilin und dimerer Säure:
-D-COO-C2H5-N-C2H5-OOC-D-COO-C2H5-N-C2H5O
35. Octylphenoxypolyäthoxyäthanoldiester dimerer 40. Oleyloxypolyäthoxyäthanolester dimerer Säui
Säure (x = 4 bis 10): 45 (n = etwa 10):
D-[CO(OC2H4Jn-O-(CH2
D--COO(C2H4O)x^' O V-C8H
36. Polyester von Polypropylenglykol und dimerer Säure (x = etwa 6 bis 25):
CH = CH(CH2J7-CH3;
41. Monostearyl-monopolyäthylenglykolester dirrn
D [COO(C3H6O)xOC-D-COO(C3H6O)xH]2 rer Säure (.v = etwa 9):
37. Ester von Polybutylenglykol und dimerer Säure C17H35OCO—D—CO[OCHJxOH
χ = 10 bis 20):
42. Dimertetramin : D[CO( OC4H9)XH]2
^o D-CH2-ENHCH2CH2Ch1NHO;
38. Dimerglykolacetat:
43. Tetramethyl-dimer-diamin: CCH]
39. N,N -Bis-3-aminopropyl-dimer-diamin:
D-[NC3H7NH2],
D-CH1-
CH3
16
44. Este, mischung aus der Umsetzung von Pyromellitsäureanhydrid mit Octylphenoxypolyäthoxyäthanol und
anscniieuenden Umsetzung mit dem sich beim Umsetzen von Äthylen- und Propylenoxiden mit Äthylendiamin
ergebenden Polyol (χ = etwa 7, y = etwa 9, m = 4 bis 10):
(C2H4O)m- COO
H(C2H4O)1(C3H6O) (C3H6OUC2H4O),
NCH2CH2N
H(C2H4OUC3H6O),. (C3H5O)x(C2H4OVH
H(C2H4OUC3H6O),. (C3H5O)x(C2H4OVH
45. Tetrakis-p-carb-octylphenoxypolyäthoxybenzoylj-esier des bei der Addition von Äthylenoxid und Propylenoxid
an Äthylendiamin anfallenden Tetrols (x = etwa 7, y = etwa 9, m = 4 bis 10):
CH2N [(C3H6OUQH4OVOC-(^CO(C2H4O)n,-
46. Terephthalsäureester von Polyäthylenglykol (χ = 4 bis 25):
H(C2H4O),-OCO-^f O
COO(C2H4O)xH
47. Tetrahydrophthalsäureester von Polyäthylenglykol (.* = 4 bis 25):
COO-(C2H4O)^H
COO-(C2H4O)xH
48. p-Pyromellitsäureester von Polypropylenglykol (x = 5 bis 8):
COOH
H(C3H6O)x-OCO-ZoVCOO(C3H6O)xH
COOH
49. Tris-(octylphenoxypolyäthoxyäthy!)-trimesat:
50. Bei der Blockaddition von Propylenoxid und Äthylenoxid an Äthylendiamin anfallendes Tetrol (x = etwa 7,
y = etwa 9):
H(C2H4OV(C3H6O),
NCH2CH2N
H(C2H4OV(C3H6O)x (C3H6O)x(C2H4OVH
51. Verbindung der Formel (a = 1 bis 150, b = 15 bis 70, c = 1 bis 150):
HO(CH2CH2O)0(CHCH2O
2CH2O)0 CHCH2
CH3
CH3
(CH2CH2O^H
2 129
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von Cremes und Lotionen gemäß der Erfindung.
B e i s η i e 1 2 s
Es wurde ein Präparat des Coldcream-Typs nach folgender Rezeptur hergestellt:
Dimere Linolsäure 2,0%
Bienenwachs 8,0%
Gelee auf Erdölbasis 15.0%
Mineralöl 25,0%
Lanolin 13,5%
Glycerylmonostearat 2,0%
Borax 0,5%
Wasser 34,0%
Riech- und Konservierstoffe q.s.
Es wurde eine Coldcream von geringem Lanolingehalt nach folgender Rezeptur hergestellt:
Verbindung 50 von Beispiel 1 1.5%
Lanolin 3.0%
White Oil 3,0%
Gelee auf Erdölbasis 3,0%
Bienenwachs 14,0%
Sorbitsirup 3,0%
Glycerin 3,0%
Wasser 69,5%
Riech- und Konservierstoffe q.s.
35
40
45
Es wurde eine Cremegrundlage nach folgender Rezeptur hergestellt:
Polymeres aus gleichen Teilen Pyromellitsäure und Polypropylenglykol
400 mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa
1054 1,0%
Glycerylmonostearat (selbstemulgie-
rend) 14,0%
Lanolin 2,0%
Cetylalkohol 2,0%
Mineralöl 8,0%
Spermaceti 5,0%
Mandelöl 8,0%
Glycerin 5,0%
Wasser 55,0%
Riech- und Konservierstoffe q.s.
Es wurde eine Traganth und keinen Fettstoff enthallende Lotion nach folgender Rezeptur hergestellt:
Diamin der dimeren Linolsäure ... 3,0%
Traganth 2,0%
Glycerin 10,0%
Titandioxid 0,2%
Wasser 85,8%
Riech- und Konservierstoffe q.s.
Es wurde eine Perleffekt zeigende Lotion nach folgender Rezeptur hergestellt:
Triäthanolaminseife der dimeren
Linolsäure 3,0%
Cetylalkohol "J^0"
Lanolin \-'.;'"
Erdöl 1$;
Stearinsaure ^u"
Isopropylamine V^0"
Glycerin -^"
Methyl-p-hydroxybenzoat 0,2/B
Titandioxid 310"
destilliertes Wasser '2,4 /0
Riech- und Konservierstoffe q.s.
Es wurde eine zur Bildung eines gegen Durchdringung durch Lösungsmittel, öl und Fette beständigen
Films Polyvinylpyrrolidon enthaltende Lotion wie folgt hergestellt:
Polymeres von Terephthalsäure und
Polyäthylenglykol 1000 1,0%
Glycerylmonostearat 8,0%
Magnesiumstearat 14,0%
Bienenwachs 3,0%
Petrolatum 10,0%
Mineralöl 5,0%
Wasser 56,0%
Polyvinylpyrrolidon 1,0%
Beispiele 8 bis 10
Die verschiedenen Formulierungen wurden auf ihr Schutzvermögen nach einer Modifikation der
Prüfung nach Finkelstein (Okklusivbauschprüfung)
bewertet. Albinomeerschweinchen weiblichen Geschlechts von 280 bis 320 g Gewicht wurden rasiert
und erhielten eine Applikation mit 7,4% Formalin. Auf den Prüfbereich wurden 0,15 mm jeder Prüflotion
aufgetragen und ungefähr lOmal in jeder Richtung
in die Haut eingerieben. Nach einer Trocknungszeit von einer halten Stunde wurde eine reizend
wirkende Schneidölemulsion, die anionische oberflächenaktive Mittel, Salze und öl enthielt, auf einen
Prüfbausch aufgetragen und dieser über der Prüfstelle angeordnet und mit Pflaster festgelegt, worauf
Pilaster und Bausch mit einer (an den Rändern des Bauschbereichs befestigten Kunststoffolie überdeckt
wurden. In jede Axilla des Prüftiers wurden 2,0 ecm blauer FarbstolT (»Trypan« PPS, in physiologischer
Kochsalzlösung, 0,85% NaCl in H2O) injiziert. Nach
18 Stunden wurden die Bäusche abgenommen und die Prüfstellen auf den Intensitätsgrad des Farbstoffs
untersucht, der sich an der Prüfstelle angesammelt hatte. Die Farbstoff-Ansammlung wurde an Hand
einer Skala von 0 bis 100 bewertet, wobei 0 die Farbstoffintensität ohne Auftragung von Lotion jeglicher
Sorte und 100 das Fehlen einer sichtbaren Farbstoffansammlung bedeutet. Die folgende Tabelle zeigt die
Formulierung der drei schutzstoffhaltigen Lotionen und drei Kontrollotionen.
19
20
Bestandteil Lotion
Stearinsäure
Lanolin-Isopropylester.
Glycerin
Propylenglykol
Mineralöl
1-Monostearin
Hexadecanol
Isostearylalkohol
Petrolatum
Kelzan Gum
Hexachlorophen
Talk
Äthylendiamintetraessigsäure
Dialkylphenoxypoly-(äthylenoxy)-äthanol
Isopropylmyristat
Multisterol-Extrakt, enthaltend hochoberflächenaktive,
ausgewählte Lanolinsterole und komplexe höhere Alkohole in nur deren freien Formen ....
0,4% Carboxyvinylpolymeres von extrem hohem Molekulargewicht
Polyäthylenglykol-400-ester
Bis-hydroxyäthyl-dimerat
Wasser
Wie die Tabelle I zeigt, enthalten die Lotionen A, C und E die Schutzstoffe, und die Lotionen B, D und F
stellen die jeweiligen Kontrollmaterialien für diese Lotionen dar. Darüber hinaus sind Versuche mit einer
in den V. St. A. allgemein verfügbaren, im Drug- und Grocery-Einzelhandel vertriebenen Hautlotion — als
Lotion G bezeichnet — am Tier durchgeführt worden.
Zur Erzielung statistisch gültiger Ergebnisse wurde jede Lotion an 5 bis 12 Tieren geprüft und ein statistisches
Mittel der Prüfergebnisse errechnet. Die Ergebnisse für die obigen Lotionen nennt die folgende
Tabelle II.
35
40
45
Lotion | Prozentuales Schutzvermögen |
C | 80 73 73 64 61 54 54 0 |
A | |
E .... | |
B | |
D | |
F | |
G | |
Reizchemikalie (anionische ober flächenaktive Mittel, Salze und öl enthaltende Emulsion).... |
1,0
0,2 0,6 0,7 0,8 0,2 0,4 0,2 1,0 0,2 5,0
0,5
1,0
88,2
B | C | D | E |
1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
— | 1,4 | 1,4 | — |
0,2 | 0,2 | 0,2 | — |
0,6 | 0,6 | 0,6 | — |
0,7 | — | — | — |
0,8 | 0,8 | 0,8 | 2,0 |
0,2 | 0,2 | 0,2 | — |
0,4 | 0,4 | 0,4 | — |
0,2 | — | — | — |
1,0 | 1,0 | 1,0 | — |
0,2 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
5,0 | 5,0 | 5,0 | 5,0 |
— | — | — | 1,0 |
— | — | 0,5 | |
— | — | — | 5,0 |
0,5 | — | — | — |
— | — | — | 34,5 |
3,0 | 3,0 | ||
89,2 | 85,9 | 88,9 | 47,5 |
1,0
2,0
0,5 5,0 1,0 0,5 5,0
34,5
50,5
Vergleichsversuche
Eine 5%ige wäßrige Lösung von Natriumlaurylsulfat wurde unter einem Okklusivverband 24 Stunden
auf die Haut eines Erwachsenen aufgebracht. Vorher war die behandelte Hautstelle mit einer hydrophilen
Salbe behandelt worden, welche die nachfolgend aufgeführten Additive in den angegebenen Konzentrationen
enthielt. Nach Entfernung des Okklusivverbandes wurde die geprüfte Hautstelle auf Entzündungsmerkmale
untersucht.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Additiv | Ergebnis |
N-Lauroylsarcosin 10%ig | ohne Wirkung |
verschiedene Silikonöle, wie sie | |
für kosmetische Zwecke ver | |
wendet werden 5% ig | ohne Wirkung |
Carboxymethylcellulose 5%ig .. | geringe Wirkung |
55 Corticosteroid 3%ig | geringe Wirkung |
Bishydroxyäthylesterderdimeren | |
Linolsäure 5%ig | sehr wirksam |
Triäthanolaminsalz der dimeren | |
Linolsäure 5%ig | sehr wirksam |
Bewertung der Wirksamkeit hinsichtlich der Verhinderung von Hautentzündungen erfolgte im Vergleich
zu solchen Hautstellen, die nur mit 5%igem Natriumlaurylsulfat ohne jedes Schutzmittel in Kontakt
gekommen sind.
Claims (4)
1. Pharmazeutisches Hautschutzmittel mit einem Gehalt an einem Schutzscoff in einer pharmakologisch
akzeptablen Grundlage, wobei der Schutzstoff aus der Gruppe
A. polymerisierte Produkte von 2 bis 4 Molekülen einer monomeren C12- bis C26-Fettsäure,
wobei das Produkt 2 bis 4 Carboxylgruppen enthält, oder an dessen Stelle Derivatreste aus der
Gruppe Carboxylsalz, Hydroxyl, unsubstituiertes Amino, substituiertes Amino, dessen Substituenten
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen sind oder ,5
dessen Substituenten zusammen mit dem Aminostickstoff einen drei- bis sechsgliedrigen, carbocyclischen
oder heterocyclischen Ring bilden, nichtsubstituiertes Amido, substituiertes Amido, dessen
Substituenten aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit ! bis 12 Kohlenstoffatomen
sind oder dessen Substituenten zusammen mit dem Amidostickstoff einen drei- bis sechsgliedrigen,
carbocyclischen oder heterocyclischen Ring bilden, quartäres Ammonium, dessen Stickstoffsubstituenten
von Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen gebildet werden, Niedermol.-alkyl-ester, Sulfat,
Sulfonat, Phosphat, Phosphonat und Derivatverbindungen, die weitere Substituenten in den
Alkyl-, Aliphat.- oder Aromat.-Kohlenwasserstoff-Resten aus der Gruppe Carboxyl und die genannten
Derivatreste enthalten,
B. Ester und Polyester von cycloaliphatischen oder aromatischen Polycarbonsäuren mit mindestens
einem 5 bis 7 C-Atome aufweisenden Ring und Polyoxyalkylenäther mit 2 bis 30 Oxyalkyleneinheiten,
in denen der Alkylenrest 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält,
C. Kondensationsprodukte von Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und Polyaminen
mit 2 bis 4 Aminogruppen und mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in einer aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Gruppe,
D. Ester und Polyester der in A definierten, polymerisierten Fettsäure und eines Polyols aus
der Gruppe (a) Polyoxyalkylenäther mit 2 bis 30 Oxyalkyleneinheiten, in denen der Alkylenrest
2 biy 4 Kohlenstoffatome enthält, und (b) Kondensationsprodukte wie oben unter C und D definiert,
gewählt ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Schutzstoff der Gruppe A.
3. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an polymerisiertem Produkt
von 2 bis 4 Molekülen einer monomeren C12- bis
C26-Fettsäure mit 2 bis 4 Carboxyl- oder Carboxylsalz-Gruppen
als Schutzstoff.
4. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Polyester einer dimerisierten
C12- bis C26-Fettsäure und eines Polyoxyalkylenglykols
mit 2 bis 30 Oxyalkyleneinheiten, wobei der Alkylenrest 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält
und der Polyester einen Polykondensationsgrad von 1 bis 10 hat, als Schutzstoff.
Sehr viele chemische Verbindungen sind dafür
bekannt beim Zusammenkommen nut der Haut eine
demagogische Reizung zu verursachen Die ReaktiJnder
Haut auf einen solchen Kontakt kann von einem einfachen Sichröten und Austrocknen, w.e es
S wiederholtem Kontakt mit Detergenslosungen
Srend des Geschirrspülens und anderer Haushaltsarbeiten üblich ist, bis zu sehr starker Btasenbddung
in Art der Blasenbildung reichen, die sich nach Zuammenkommen
mit Giftsumach ergibt. Auf Grund der Neigung sehr vieler chemischer Verbindungen,
zur Hautreizung zu führen, unterliegt die Brauchbarkeit der Verbindungen starken Beschrankungen.
Die Ursache dieser Reizungen ist nicht im einzelnen
bekannt, aber man nimmt an, daß eine Anzahl von reizenden Stoffen sich auf die Kernschicht der Haut
denaturierend auswirkt. Im Ergebnis fuhren auch Chemikalien, die normalerweise die Haut nicht reizen,
doch zur Hautreizung, wenn sie mit penatunening
verursachendem Material vereinigt and oder auf die Haut gelangen, nachdem diese mit solchem Material
zusammenkam.
Die vorliegende Erfindung zielt auf die Verhinderung
oder Verminderung der aus dem Zusammenkommen der Haut mit chemischen Stoffen resultierenden
Hautreizung ab. Sie bezweckt eine Modifizierung der Protein-Keratin-Schicht der Haut zwecks
Verhinderung oder Verminderung von Hautreizung beim Zusammenkommen mit hautreizenden chemischen
Stoffen. Sie macht Schutzmittel verfügbar, durch deren Auftragen auf die Haut sich Reizung
durch nachfolgendes Zusammenkommen mit reizenden Stoffen verhindern läßt. Schließlich stellt die
Erfindung Lotionen und Cremes zum Schütze der Haut zur Verfügung, die im Sinne einer Verhinderung
einer dermatologischen Reaktion der Haut auf Grund übermäßiger Einwirkung von Wasser oder
reizenden Chemikalien wirksam sind.
Gemäß der Erfindung wird die Hautreizung verhindert oder vermindert, indem man auf die Haut
vor dem Zusammenkommen mit einem Reizstoff einen Schutzstoff aufträgt, der sich allgemein als
organische Verbindung definieren läßt, die mindestens zwei polare Gruppen, die durch eine Kette von
mindestens 15 Atomen getrennt sind, deren Hauptanteil von Kohlenstoffatomen gebildet wird, und vorzugsweise
einen cyclischen Bestandteil von mindestens 5 Atomen enthalten. Der Schutzstoff wird in einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger, wie einer Grundlage der für Hautpflegelotionen und -cremes verwendeten
Art, dispergiert.
Die »polare Gruppe« bedeutet in der hier gebrauchten
Bedeutung eine Gruppe, die ein Dipolmoment aufweist und mindestens ein Stickstoff-,
Sauerstoff-, Phosphor- oder Schwefelatom oder Kombinationen derselben enthält. Diese Gruppen werden
als zur Wasserstoffbindung mit dem Protein befähigt betrachtet, wenngleich auch die Bildung stärkerer
Bindungen, wie kovalenter Bindungen, nicht ausgeschlossen ist. Der cyclische Bestandteil ist vorzugsweise
carbocyclische Natur, d.h. ein cyclischer Kohlenwasserstoff-Bestandteil mit 5 bis 18 Kohlenstoffatomen,
der gesättigt sein oder 1 bis 9 Doppelbindungen enthalten und auch am Ring einen oder
mehrere Substituenten aufweisen kann. Heterocyclische Bestandteile, die im Ring die Strukturen
— O—, — S—, —N— oder — NH- enthalten,
können ebenfalls in dem Milderungsadditiv vorliegen
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