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Ausfachung viereckiger Felder, insbesondere viereckiger Rahmenfelder
bei Zelten und leichten Flächentragwerken Die Erfindung betrifft aine Ausfachung
viereckiger Felder, insbesondere viereckiger Kahrnenfelder bei Zelten und sog. leichten
Flächentragwerken und ist für Dach und dand anwendbar. Die Umrandungen dieser viereckigen
Felder können aus biegesteifem Material, z.B. aus Holzrahmen bestehen oder stattdessen
aus verhältnismäßig unnachgiebig eingespanntem oder gehaltenem Band oder Seil. Sie
können insbesondere rechtwinklige ocier quadratische Rahmen mit mehr oder weniger
geraden Seiten sein und gegebenenfalls auch ausgedehnten Rahmenwerkenb angehören.
rille vier Eckpunkte eines Feldes bzw. einer Ausfachung können in einer Ebene liegen
; stattdessen können aber auch zwei sich gegenüberliegende Eckpunkte sog. Hochpunkte
und rlie andern beiden sog. Tiefpunkte bilden.
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Es ist bereits bekannt, rechteckige Zeltwandungs-Rahmenfelder bei
denen alle vier Eckpunkte in einer Ebene liegen, mit leichtem transparent kunststoffbeschichtetem
Gewebe in solcher Bauweise auszufachen,
bei der in der Mitte des
Feldes eine Vorspannkraft d.h. ein besonderes Lonstruktionsmittel angreift, und
zwar in der kraftrichtung senkrecht zur Feldfläche (vergl. Deutsche Eaten.tschrift
1 221 426). Das Ziel dieses bekannten Vorschlags besteht darin, eine ausreichende
Steife der Ausfachung gegen Surchstülpen, Flattern und Schwingen im Wind hervorzurufen
und gerade auch bei leichtem, nämlich bei transparentem Werkstoff zu verwirklichen.
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Dieses Ziel kann bei anwendung der im folgenden beschriebenen Erfindung
meist unter vollkommener Einsparung des in der Feldmitte und senkrecht zur Feldmitte
angreifenden Konstruktionsmittels erreicht werden.
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Die Anwendung der Erfindung ergibt aber auch bei einer mit dem eben
genannten iions truktionsmittel ausgerüsteten Bauweise noch Möglichkeiten zur Verbesserung,
vor allem, was die Haltbarkeit der -Steife und die Transluzens anbelangt.
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kann Gemäß der Erfindung
die Ausfachung der viereckigen l'elder aus einem solchen wasserdichten flexiblen,
d.h.
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eine wasserdichte Haut darstellenden werkstoff gefertigt sein, der
zwei richtungsgebundene, und zwar in zwei zueinander senkrechten Richtungen seiner
Fläche verlaufende .Dv einem Dehnungs-Minima hat. Der Zuschnitt aus
Werkstoff
dieser Art und die Anbringung des zugeschnittenen zeugstücks an
der biegesteifen o.dgl. Umrandung sollen dann allerdings beide - gemäß der erfindung
- strikt richtungsgegebunden erfolgen, und zwar derart, daß die eine wie die andere
der genannten zwei Richtungen auf die Umrandungs-Seiten in Winkeln trifft, die um
200 bis vorzugsweise um 450 vom Rechten Winkel abweichen. Diese Regel soll zumindest
in Bezug auf das mittlere Drittel der Länge der Umrandungs-Seite Beachtung finden.
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Die geschilderte erfindungsgemäße Ausführung und Anbringung vorausgesetzt,
läßt sich inswbesondere unter zwei Bedingungen eine hohe Fähigkeit der Ausfachung
zur Aufnahme von iindkräften, Schneelast usw. durch Vorspannen erzielen s Wenn nämlich
erstens die viereckige Umrandung bzw. die Ausfachung mit zwei sich gegenüber liegenden
Iiochpunkten und zwei sich gegenüber liegenden Tiefpunkten als Eckpunkte vorgesehen
wird, mithin die sattelförmige Membrankrümmung der Ausfachung ; und wenn zweitens
die Ausfachung aus einem wenn auch leichten, so doch zu recht kräftiger llembranspannung
vorspannbaren, sehr reißfesten werkstoff der oben genannten Art gefertigt ist.
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Zur Erfüllung der zweiten Bedingung, und damit nun uch noch eine
ganz besonders gute Transluzenz erreichbar wird, wird für die Ausfachung - gemäß
der weiteren Erfindungein
solcher Werkstoff verwendet, der aus
einem hoch reißfesten, z.B. aus synthetischem Endlosgarn gefertigten Gewebe von
netzartig weitmaschigem, quadratischem aschenaufbau in festem Verbund, und zwar
in die Gewebemaschen schließendem Flächenverbund, mit wasserdichter transluzenter
Folie oder/und mit ebensolcher flächigen Beschichtung besteht. Es handelt sich hier
um einen Werkstoff, der die beiden richtungsgebundenen Dehnungs-b;iinima in besonders
großem £.laße zu besitzen pflegt.
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In der erfindungsgemäß richtungsgebundenen Lage kann die Anbringung
zufolge der hohen Gewebe-Reißfestigkeit unter kraftvollem Spannen erfolgen. Hierdurch
wird meist ohne weiteres eine ausreichende Steife der Ausfachung neben dem Vorteil
jener ungewöhnlich hohen Transluzenz erreicht, die gerade dieser eben beschriebene
Werkstoff herzugeben vermag.
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Der durch die Erfindung erzielbare Fortschritt liegt nicht nur darin,
daß sich bei höchster Transluzenz doch noch eine ausreichende Membranspannung erreichen
läßt. Er liegt auch darin, daß letztere sich über lange Zeiträume hinweg erhält.
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Bezüglich des Werkstoffs ist noch zu bemerken, daß das gewebe vorzugsweise
im Folien- bzw. Beschichtungsmaterial eingeschlossen, d.h. nach außen hin ganz und
gar fest abgeschlossen sein kann.
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Anstelle eines Gewebes kann auch eine andere weitmaschine lmetzware
mit quadratischem luaschenwerk als Werkstoff-Komponente vorliegen. Auch dann muß
die Eignung zum geschilderten innigen und festen Verbund mit der zweiten Komponente,
also mit der Folie bzw. Beschichtung gewahrt sein.
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Die Richtungen der beiden Dehnungs-Minima des Werkstoffs pflegen
mit den Quadratseiten des Maschenaufbaus der textilen o.dgl. Komponente übereinzustimmen.
Insofern sind dann also bei der r£ransluzenz der folienförmigen komponente die Richtungen
der Dehnungs-Minima des Werkstoffs meist visuell erkennbar, was den richtungsgebundenen
Zuschnitt erleichtert.
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In aer Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ausfachung rein schematisch dargestellt.
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Es zeigt Fig.1 die Ausfachung eines viereckigen Feldes mit Holzrahmen-Umrandung
für die Wand eines Zeltbauwerks t in perspektivischer Ansicht gezeichnet.
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Mit 1 ist der lIolzrahmen, also die fest gefügte Umrandung des viereckigen
Feldes A B C D gezeichnet, Zu dem Holzrahmen 1 gehören noch aufschraubbare Abdeckleisten
2 für jede Rahmdenseite in deren ganzer Länge, im ganzen also vier solcher Leisten
2 . Der Übersichtlichkeit halber sind diese Abdeckleisten 2 aber nicht eingezeichnetf
es ist vielmehr in Fig.1 gerade nur eine einzige solche Leiste 2 auf ganz kurzer
Länge, also ausschnittsweise angedeutet. ieit 3 ist das die Ausfachung bewirkende
Zeugstück init den vier Ecken A, B, C und D bezeichnet, das aus wasserdichtem ###
flexiblem Werkstoff besteht, der richtungsgebundene, und zwar in zwei zueinander
senkrechten Richtungen seiner Fläche verlaufende Dehnungs-Minima hat. Diese Richtungen
sind in der Zeichnung für einen - willkürlich ausgewählten -Ort Z der Fläche mit
strichpunktiert gezeichneten Doppelpfeilen X und Y angegeben. Der Werkstoff besteht
aus einem Kunststoff-Gewebe von netzartig weitmaschigem quadratischem tiaschenauSbau
im festen Verbund mit wasserdichter und transluzenter, die Maschenöffnungen völlig
schließender Kunststoff-Beschichtung - Aus Fig.1 ist, was die Anbringung des Zeugstücks
3 anbelangt, ohne weiteres ersichtlich, daß sowohl die Richtung X wie die Richtung
Y nicht im Rechten Winkel auf die Umrandungs-Seiten, also auf die Seiten des Holzrahmens
1 auftrifft,
Für die Seiten A - D und B - C findet sich in Fig.1
überdies besonders markiert, daß sowohl die Richtung X wie die Richtung Y auf Seite
A - D bzw. B - C in
solchen Winkeln trifft,
= 20°C bis 65°, vorzugsweise
a = 450 vom Rechten Winkel R abweichen. - Die Anbringung des Zeugstücks 3 erfolgt
unter hoher allseitiger Vorspannung desselben. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bewirkt die gezèichnete Ausbildung des Holzrahmens 1 daß die Eckpunkte j und D sog.
Hochpunkte und die Eckpunkte A und a sog. Tiefpunkte sind. Die Ausfachung erhält
also dadurch die Form einer sattelförmig gekrümmten Membrane und eine besonders
gute Stabilität gegen Verformung durch Windkräfte.
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In der Zeichnung ist nicht dargestellt, daß das die Ausfachung bewirkende
Zeugstück 3 - nach der weiteren Erfindung - eine mehr oder weniger schmale Randverstärkung
besitzen kann, vorzugsweise eine solche, die allein durch oder stattdessen mitsamt
Xandumschlag oder Saum hergestellt ist. Diese Randverstärkung ist mit einem sog.
Fangseil des Zeltbaus vergleichbar, was ihre statische Wirkung anbelangt; sie erlaubt
hohe tembranen-Spannkräfte und trägt dazu bei, daß diese auf die Dauer beständig
sind.