DE2127663C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Reibschweißverfahren, bei dem ein zwischen den Stirnflächen zweier zu verschweißender
Elemente aus Metall oder thermoplastischem Werkstoff axial beweglich angeordnetes Zwischenstück
gedreht wird, während die Elemente gegen das Zwischenstück gedrückt werden. Die Erfindung betrifft
weiter eine Vorrichtung zum Durchführen des geschilderten Verfahrens mit einem Rahmen, an dem Klauen
zum Halten der beiden zu verbindenden Elemente, eine zwischen den Klauen wirksame Kolben-Zylindereinheit
zum Bewegen der beiden Elemente aufeinander zu sowie eine Halterung und ein Drehantrieb für das
zwischen den zu verbindenden Elementen anzuordnende Zwischenstück angebracht sind.
Bei einem bekannten Verfahren (DT-PS 12 53 021) der eingangs beschriebenen Gattung wird zwischen
zwei zu verbindenden Rohren ein Zwischenstück derart angeordnet, daß seine beiden Stirnflächen jeweils in
Anlage an einer Stirnfläche eines Rohres sind. Das Zwischenstück wird in Drehung versetzt, wobei die
Rohre mittels einer Kolben-Zylindereinheit in verstärkte Anlage an das Zwischenstück gepreßt werden. Wenn
die Stirnflächen durch die dabei auftretende Reibung zum Verschweißen ausreichend erwärmt sind, wird die
Drehung des Zwischenstücks angehalten, so daß die Stirnflächen miteinander verschweißen und die Rohre
über das Zwischenstück miteinander verbunden sind. Bei diesem bekannten Reibschweißverfahren führt die
Verwendung ungleicher Rohre zu Schwierigkeiten, da die Verbindungsstelle zwischen dem einen Rohr und
dem Zwischenstück dann möglicherweise zu hoch und die Verbindungsstelle zwischen dem anderen Rohr und
dem Zwischenstück möglicherweise zu niedrig erhitzt wird, um eine einwandfreie Verschweißung zu bewirken.
Auch wird sich das Zwischenstück zu derjenigen Schweißstelle hin bewegen, an der die höhere
Temperatur herrscht und infolgedessen der Werkstoff eher zu fließen beginnt. An dieser Schweißstelle wird
ίο infolgedessen ein unnötig dicker Schweißwulst entstehen,
ehe an der anderen Schweißstelle die erforderliche Schweißtemperatur erreicht wird. An der zuerst
erhitzten Schweißstelle kann eine übermäßige Werkstoffverdrängung ins Rohrinncre stattfinden, so daß der
freie Durchlaßquerschnitt unzulässig verringert ist. Auch bei der Verwendung gleicher Rohre ist nicht
gewährleistet, daß die erzielten Anlagcdrucke beider Rohre an dem Verbindungsstück gleich groß sind, da
beispielsweise das mit einer Rohrleitung bereits verschweißte Rohr Kräfte aufnehmen kann, die für
seine Anlagekraft am Zwischenstück verloren gehen.
Aus der FR-PS 15 69 737 ist ein Rcibschweißverfahren bekannt, bei dem zwei Elemente, beispielsweise
Rohre, miteinander verschweißt werden, indem eines von beiden gedreht wird und der Anpreßdruck, mit dem
die beiden Elemente aufeinandergepreßt werden, in Abhängigkeit von der Temperatur der Anlagefläche
geregelt wird. Bei diesem Verfahren werden somit zwei Elemente ohne die Anordnung eines Zwischenstücks
zwischen ihnen verschweißt, so daß sich das Verfahren beispielsweise zum Verschweißen von langen Rohren
zu einer Leitung nicht eignet, da dort die Rohre selbst ohne Drehung bleiben müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reibschweißverfahren der eingangs beschriebenen
Gattung derart weiterzubilden, daß beidseitig des Zwischenstücks Verschweißungen einwandfreier Beschaffenheit
entstehen. Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens zu schaffen.
Der das Verfahren betreffende Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unmittelbar auf
das Zwischenstück eine zusätzliche, aufgrund vergleichender Messungen an den beiden Schweißstellen
gesteuerte axiale Kraft aufgebracht wird.
In Weiterbildung des eingangs geschilderten Verfahrens wird somit erfindungsgemäß zusätzlich die Lage
des Zwischenstücks relativ zu den zu verschweißenden Elementen gesteuert. Wenn zwischen den beiden
Verschweißungen an den Enden des Zwischenstücks eine Unsymmetrie, beispielsweise hinsichtlich der
Temperatur oder des Fließens des Materials festgestellt wird, wird das Zwischenstück derart verschoben, daß an
seinen beiden Seiten gleich gute Schweißbedingungen herrschen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
können somit auch Elemente verschiedener Abmessungen, beispielsweise Rohre unterschiedlichen Durchmessers
über ein entsprechend geformtes Zwischenstück einwandfrei und dicht miteinander verbunden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich somit besonders gut zur Herstellung von Gas- oder Flüssigkeitsleitungen.
Der die Vorrichtung betreffende Teil der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird mit einer
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Rahmen ein
Antrieb zum Verschieben des Zwischenstücks in Richtung auf das eine oder das andere der zu
verbindenden Elemente angebracht ist.
Mit Vorteil ist für den Antrieb eine Steuerschaltung vorgesehen, die über Meßgeräte auf die Temperatur der
Verbindungsstelle und/oder das Fließen des Materials an den Verbindungsstellen anspricht.
Cine besonders zum Verschweißen langer Rohrstücke über das drehangetriebene Zwischenstück geeignete
Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet sich durch einen Antriebswagen, der den Rahmen trägt, und einen
Stützwagen zum Abstützen eines der zu verbindenden Elemente aus.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Rohrleitungen mit großem
Durchmesser, beispielsweise Ölleitungen, Gasleitungen oder industrielle oder kommunale Rohrleitungen. Die zu
verbindenden Rohre können beispielsweise aus Eisen, Kupfer, Aluminium oder einer Legierung der genannten
Metalle sowie aus Kunststoff, wie Polyäthylen oder Polyvinylchlorid bestehen. Es können Rohrstöcke aus
unterschiedlichen Materialien über das Zwischenstück miteinander verschweißt werden. Vorteilhafterweise
bestehen jedoch das Zwischenstück und beide benachbarten Rohrstücke aus dem gleichen Werkstoff. Das
Zwischenstück kann ein kurzes Rohrstück sein, dessen Stirnflächen mit den benachbarten Stirnflächen der
Rohrstücke zusammenpassen; es kann auch zwei Kragen aufweisen, die mittels Bolzen miteinander
verbunden sind. Im letzteren Fall ist das Rohrstück und
damit auch die mit seiner Hilfe hergestellte Rohrleitung auseinandernehmbar.
Das Zwischenstück wird zum Verschweißen um eine Achse gedreht, die beim Verbinden miteinander
fluchtender Rohre mit der Achse dieser Rohre zusammenfällt. Die Drehung des Zwischenstücks kann
kontinuierlich oder alternierend erfolgen.
Wichtig ist, daß die miteinander zu verbindenden Elemente allmählich einander angenähert werden,
damit das Material an den zu verschweißenden Oberflächen nicht einreißt und der Energieverbrauch
für die Verschweißung möglichst gering ist. Bei einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens wird
daher das Zwischenstück zunächst auf seine normale Drehgeschwindigkeit gebracht und es werden dann erst
die zu verbindenden Elemente mit dem Zwischenstück zusammengebracht.
Es können auch in einem Winkel zueinanderliegende Rohre miteinander verbunden werden. Die zu verbindenden
Stirnflächen der Rohre, die zueinander parallel liegen müssen, sind dann elliptisch geformt. Der
Innendurchmesser des Zwischenstücks ist höchstens so groß wie der Innendurchmesser der Rohre, während der
Außendurchmesser des Zwischenstücks dem der Hauptachse der von den Stirnflächen der Rohre gebildeten
Ellipse entspricht. Auf diese Weise kann das Zwischenstück zwischen den zu verbindenden Stirnflächen
gedreht werden, wobei an allen Punkten zwischen den miteinander zu verbindenden Stirnflächen der Rohre
und des Zwischenstücks Berührung beibehalten wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch ein Rohr an einem festen Flansch, einem Ventil oder einer
T-förmigen Leitung befestigt werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Reibschweißverfahren hergestellten Schweißnähte weisen gleichbleibend
gute Qualität auf und sind längs einer aus gleichen Rohren und Zwischenstücken hergestellten Leitung
identisch, so daß nicht jede Schweißnaht geprüft zu werden braucht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispieisweise und mit weiteren
Einzelheiten erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Verbinden J'.weier Rohre mit einem Antriebswagen und
eiriem Stützwagen und
F i g. 2 einen Schnitt durch den auf dem Antriebswagen befindlichen Teil der Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Gesamtvorrichtung zum Verbinden rohrförmiger Elemente einen Antriebswagen
1, der ein Element 2 trägt, welches bereits mit dem schon fertigen Teil einer Leitung verbunden ist, sowie
ein Element 3, welches angeschweißt werden soll, und ein rohrförmiges Zwischenstück 4. Das Element 3 wird
zusätzlich von einem Stützwagen 5 abgestützt, der mit dem Antriebswagen 3 über eine Stange 6 verbunden ist.
Der Stützwagen 5, der eine hier nicht gezeigte Steuerung umfaßt, dient lediglich dazu, das Element 3
ausgerichtet zu halten.
Der im einzelnen in F i g. 2 gezeigte Antriebswagen umfaßi eine Anordnung 7 aus Rädern und einer
Raupenkette, die ein Verschieben des Wagens ermöglicht, sowie eine auf einem Drehzapfen 8 angebrachte
mechanische Vorrichtung. Diese mechanische Vorrichtung weist eine Anordnung zum Einklemmen oder
Festhalten der Elemente 2 und 3 auf, was schematisch durch die Klauen 9 und 10 angedeutet ist. Der auf die zu
verschweißenden Flächen aufzubringende Druck wird von einem Druckkolben 11 geliefert, der an die Klauen 9
und 10 angeschlossen ist. Ein Drehzapfen 12 ermöglicht eine Relativbewegung der Klauen 9 und 10 zueinander.
Am Zwischenstück 4 ist mittels Klauen 13 ein Antriebsring 14 befestigt, der zwei Riemenscheiben 15
und 16 aufweist, welche an Riemen 17 bzw. 18 abrollen, die an einem mit den Klauen 9 und 10 starr verbundenen
Rahmen 19 befestigt sind. Auf diese Weise wird das Zwischenstück 4 mit der Achse der rohrförmigen
Elemente 2 und 3 ausgerichtet gehalten. Das Zwischenstück 4 wird über den Antriebsring 14 mittels eines hier
nicht gezeigten Motors und einer Antriebsanordnung gedreht.
Eine differential Axialkraft kann auf das Zwischenstück
4 mittels eines Antriebs 20 in Form eines Arbeitszylinders aufgebracht werden, der einerseits mit
der Klaue 9 und andererseits mit dem Antriebsring 14 verbunden ist.
Das Verbinden der rohrförmigen Bauelemente mittels der oben beschriebenen Vorrichtung erfolgt in
folgender Weise:
Das Ende des rohrförmigen Elements 2, das bereits verbunden ist, wird ebenso wie das Zwischenstück 4 am
Antriebswagen 1 befestigt.
Ein Ende des Elements 3 wird gleichfalls mit dem Antriebswagen 1 in Eingriff gebracht, während das
andere Ende desselben vom Stützwagen 5 abgestützt wird. Wenn die Elemente 2 und 3 durch die Klauen 9 und
10 blockiert gehalten werden, wird das Zwischenstück 4 in Umdrehung versetzt und dann werden die zu
verbindenden Teile mittels einer vom Druckkolben 11 gelieferten Kraft angenähert, bis die miteinander zu
verbindenden Oberflächen sich durch Reibung erweichen. Während seiner Umdrehung wird die Lage des
Zwischenstücks 4 kontinuierlich mit Hilfe des Antriebs 20 eingestellt, um gleiche Schweißbedingungen an
beiden Enden des Zwischenstücks 4 zu erzielen. Die Umdrehung des Zwischenstücks 4 wird dann angehalten,
während der Druck mittels des Druckkolbens 11 beibehalten wird, bis sich die Schweißstellen an beiden
Seiten des Zwischenstücks 4 verfestigt haben.
Die oben genannten Arbeitsschritte werden mittels einer Steuervorrichtung gesteuert, welche Informationen
von zwei Meßgeräten, die zum Messen des Fließens von Metallen verwendet werden und hier die Geschwindigkeit
des Fließens des Metalls in den Schweißbereichen messen, sowie von zwei optischen Pyrometern
erhalten, welche die Temperaturen in den Schweißbereichen messen. Die Meßinstrumente sind mit der
Steuervorrichtung über eine Verdrahtung mit Wheatstone-Brückc verbunden, die der Steuervorrichtung die
physikalischen Daten, paarweise verglichen, übermittelt. Anhand dieser Daten bestimmt die Steuervorrichtung
ständig die dem Zwischenstück 4 zu gebende Lage
gegenüber den Elementen 2 und 1.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Reibschweißverfahren, bei dem ein zwischen den Stirnflächen zweier zu verschweißender Elemente
aus Metall o<Jer thermoplastischem Werkstoff axial beweglich angeordnetes Zwischenstück
gedreht wird, während die Elemente gegen das Zwischenstück gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar auf das Zwischenstück eine zusätzliche, aufgrund vergleichender Messungen an den beiden Schweißsteilen
gesteuei te, axiale Kraft aufgebracht wird..
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Rahmen, an dem Klauen
zum Halten der beiden zu verbindenden Elemente, eine zwischen den Klauen wirksame Kolben-Zylindereinheit
zum Bewegen der beiden Elemente aufeinander zu sowie eine Halterung und ein
Drehantrieb für das zwischen den zu verbindenden Elementen anzuordnende Zwischenstück angebracht
sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (19) ein Antrieb (20) zum Verschieben des
Zwischenstücks (4) in Richtung auf das eine oder das
andere der zu verbindenden Elemente (2, 3) angebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Antrieb (20) eine Steuerschaltung
vorgesehen ist, die über Meßgeräte auf die Temperatur der Verbindungsstellen und/oder das
Fließen des Materials an den Verbindungsstellen anspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Antriebswagen (1), der den Rahmen (19)
trägt, und einen Stützwagen (5) zum Abstützen eineü der zu verbindenden Elemente (3).
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