DE2125592B2 - Melamin-Tränkharze und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Melamin-Tränkharze und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Stoffe werden im allgemeinen in solchen Mengen verwendet,
daß 30- bis 70 %ige, vorzugsweise 50- bis 60%ige, wässerige Harzlösungen entstehen, die — bezogen
auf den Gehalt an nichtmodifizierten Melamin-Formaldehyd-Kondensaten
— 1 bis 25, insbesondere 5 bis 10% der erfindungsgemäßen Carbaminsäureester
enthalten.
Die wässerigen bzw. wässerig-alkoholischen Lösungen können nach bekannten Methoden zu trockenen,
wiederauflösbaren oder dispergierbaren Pulvera ver- ι ο
arbeitet werden, die dann das erfindungsgemäße Harz darstellen.
Zur Abmischung wird z. B. von einer wässerigen Harzlösung mit solchem Festgehalt ausgegangen, daß
ausgefällt werden kann (Probe auf WasserverträgUchkeit).
Danach wird abgekühlt und die Harzlösung auf einen pH-Wert von 9,6 eingestellt,
Man erhält eine wasserklare, schwach opaleszierende Tränkharzlösung, die bei 20° C eine Viskosität von
cP besitzt. Durch zweistündiges Erhitzen einer Probe auf 120° C in einem mit einer Luftumwälzanlage
versebenen Trockenschrank wird der Trockengehalt zu 55% ermittelt.
50 Gewichtsteile eines handelsüblichen Melamin-Harz-Pulvers,
das durch Kondensation von 126 Ge- _ „ „ . -,vichtsteilen mit 162 Gewichtsteilen 37 %iger wässeri-
naeh Zumischen von 1 bis 25 Gewichtsprozent der 15 ger Formaldehydlösung und sich daran anschließende
Carbamate, bezogen auf den Festgehalt der Harze vor Sprühtrocknung erhalten worden war, werden in
dem Vermischen, wiederum 30- bis 70-, vorzugsweise 50 Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit 5 Gewichts-50-
bis 60%ige modifizierte wässerige Harzlösungen teilen 2-Methoxyäthylcarbamat vermiochi. Die ententstehen.
Man kann aber auch leicht rechnerisch er- standene Lösung wird mit so viel 10 %iger Ameisenmitteln,
welche Mengen Carbaminsäureester, bezogen ·»<) säure versetzt, daß eine Grammprobe des Harzes, in
auf Melamin und Formaldehyd, benötigt werden, und einem kleinen Druckrohr im ölbad auf 14O0C erhitzt,
diese Mengen schon vor oder während der Kondensation dem Reaktionsgemisch beifügen. Auch kann von
trockenen Pulvern nichtmodifizierter Harze ausgegangen werden, die z. B. gelöst und dann mit dem Carb- »5
äminsäureester gemischt bzw. umgesetzt werden.
Die durch Einkondensation oder Abmischen modifizierten Tränkharze eignen sich zum Tränken von Trägerstoffen,
wie sie für die Herstellung von Schichtpreßstoffplatten oder die Oberflächenbeschichtung von
Holz- und Holzwerkstoff™ Verwendung finden. Es
ist besonders vorteilhaft, solche Trägerstoffe mit den erfindungsgemäßen Harzen bzw. ,hren Lösungen zu
tränken, die für die Oberflächenbeschichtung von Holzwerkstoffen vorgesehen sind. Als Trägerstoffe eignen
sich insbesondere saugfähige Papiere.
Mit den neuen Harzen können harzgetränkte Papiere hergestellt werden, deren Harzanteil eine derart gesteigerte
Fließfähigkeit besitzt, daß die Anwendung niedriger, den Beschichtungsuntergrund schonender Preßdrücke
von z. B. 10 bis 20 kp/cm2 möglich wird. In vielen Fällen wird man dadurch auch mit einer geringeien
Anzahl von Papierlagen auskommen.
Die Elastizität der erhaltenen Oberflächen ist so weit erhöht, daß Spannungsrißbildung pi aktisch nicht mehr
auftritt.
Mit erfindungsgemäß bereiteten Harzen hergestellte Schichtpießstoffe sind nachverformbar.
Die übrigen Eigenschaften der Melamin-Tränkharze, in 90 Sekunden ausgeliert.
Beschichtung von Spanplatten
a) Mit dieser Imprägnierlösung wird ein Dekorpapier von 150 g/m2 Gewicht getränkt und bei 130
bis 150° C so weit getrocknet, daß nach 5 Minuten Nachtrocknen bei 160" C ein Gewichtsverlust von
etwa 5% eintritt. Das Dekorpapier enthält in getrocknetem Zustand etwa 125% seines Gewichtes
an Harz. Anschließend wird eine 19 mm dicke Spanplatte mit geschliffenen Oberflächen beidseitig
mit den wie beschrieben hergestellten Papieren belegt und zwischen zwei hochglanzpolierten, verchromten
Preßblechen 10 Minuten bei 140° C mit einem Druck von 20 kp/cm2 verpreßt. Danach
wird unter vollem Preßdruck auf 40° C abgekühlt und entfoirmt.
b) Eine zweite Beschichtung wird in gleicher Weise unter Verwendung eines nach Beispiel 1 hergestellten
Harzes durchgeführt.
c) Zum Vergleich wird eine Beschichtung mit der unmodifizierten Harzlösung vorgenommen.
Die vergüteten Spanplatten werden nach einer Zwischenlagerung von einem Tag 24 Stunden bei 80° C
in einer Luftumwälzanlage ausgerüsteten Trockenschrank getempert
Unter diesen Bedingungen bleiben die unter Ver-
insbesondere ihre typische Transparenz, Chemikalien- 50 wendung der mit 2-Methoxyäthylcarbamat modifizier-
und Wasserdampfbeständigkeit, werden durch Zusatz ten Harze vergüteten, gut ausgehärteten Oberflächen
völlig rißf-ei, obwohl sie lediglich eine Papierlage enthalten,
während die Oberflächen der Platten, die mit
der angegebenen Mengen an Modifizierungsmitteln nicht beeinträchtigt.
Herstellung eines modifizierten Tränkharzes im Molverhältnis Melamin : Formaldehyd = 1:1,82
Eine Suspension, die 126 Gewichtsteile Melamin, 136,5 Gewichtsteile 40%ige, wässerige Formaldehydlösung,
62,5 Teile Wasser und 18 Gewichtsteile 2-Methoxyäthylcarbamat enthält, wird auf 96° C erhitzt und
durch Zufügen wässeriger Natronlauge auf einen pH-Wert von 8,7 eingestellt. Dieser pH-Wert wird durch
kontinuierliche Zuführung von Natronlauge konstant Papieren beschickt wurden, die reines Melaminharz
enthielten, eine Vielzahl von Rissen aufweisen.
Beispiel 3
Beschichtung von Spanplatten
100 Gewichtsteile der im Beispiel 2 benutzten Lösung des pulverförmiger!, unmodifizierten Harzes werden
in entsprechender Weise mit 5 Gewichtsteilen 2-Hydroxyäthylcarbamat vermischt und die erhaltene
Harzlösung wie angegeben verarbeitet. Als Trägerma
gehalten und das Reaktionsgemisch unter Rühren so 65 terial wird ein 110 g/ms schweres Dekorpapier benutzt,
lange auf der angegebenen Temperatur gehalten, bis aus Die vergüteten Oberflächen der Spanplatten zeigen
einer gezogenen und auf 20°C abgekühlten Probe durch einen Zusatz der gleichen Menge Wasser Harz
nach einer 20stündigen Temperung bei 80°C nur vereinzelt Haarrisse, während die mit unmodiflziertem
Harz unter gleichen Bedingungen hergestellten Besohichtungen
nach der Prüfung starke Rißbildung aufweisen.
Beispiel 4
Beschichtung von Spanplatten
Beschichtung von Spanplatten
100 Gewichtsteilen der im Beispiel 2 angeführten Harzlösung werden 2,5 Gewichtsteile Allylcarbamat
zugesetzt und das Gemisch mit Ameisensäure auf eine Gelierzeit von 90 Sekunden eingestellt. Mit der so er- xo
haltenen Imprägnierflotte wird ein hochgefülltes Papier auf Basis «-Cellulose rait einem Flächengewicht von
110 g/ma in der Weise getränkt, daß eine Harzaufnahme von etwa 140 %, bezogen auf das Papiergewicht,
erreicht wird. Der Restfeuchtegehalt, ermittelt durch 5 Minuten Nachtrocknung bei 1600C, beträgt etwa 5 %.
Das Fließvennögen, bestimmt mit Hilfe der Blättchenmethode1)
beträgt etwa 2 bis 3%. Mit je einem Bogen des so vorbehandelten Papiers wird eine Holzspanplatte
von 19 mm Dicke durch 10 Minuten Verpressen mit 20 kp/cm2 bei 14O0C beiderseitig beschichtet und
nach einer Zwischenlagerung von wenigstens einem Tag folgende Prüfung vorgenommen:
Test
Beurteilung
sehr gute Aushärtung
keine Risse
keine Risse
kaum sichtbarer Glanzverlust
geringe Gelbfärbung
Härtung1)
Rißanfälligkeit8)
Rißanfälligkeit8)
Verhalten gegen Wasserdampf (DIN 53 799)
Vergilbung bei hoher Temperatur3)
l) W Enzberger, Moderne Beschichtungsverfahren, Holz
als Roh- und Werkstoff (27) 1969, H. 12, S. 441 bis 464.
*) Die Platte wird 24 Stunden in einem mit Luftumwälzanlage
ausgerüsteten Trockenschrank bei 1000C getempert.
3) Auf das Prüfobjekt wird die plane Stirnseite eines auf
225° C erhitzten Stahlstempels zwei Minuten mit 30 kp/cma
aufgedrückt und dann das Entstehen von Blasen sowie Vergilbungen beurteilt.
Eine ohne Zusatz von Allylcarbamat mit dem gleichen Harz imprägniertes Papvci liefert, nach gleicher
Methode verarbeitet, vergütete OLerflächen, die nach dem Rißtest sehr starke Rißbildung zeigen.
Claims (2)
1. Tränkharze auf der Grundlage von Konden- Tränkharze, die die geschilderten Nachteile nicht oder
säten von Melamin und Formaldehyd im Molver- 3 in erheblich vermindertem Maße aufweisen, und die
hältnis 1:1,6 bis 1: 6, erhältlich durch an sich be- insbesondere schon bei geringen Preßdrucken zu glatkannte
Kondensation von Melamin mit Formal- ten, harten und rißfreien Oberflächen aushärten,
dehyd, wobei vor, während oder nach der Konden- Es wurden leichtfließende Tränkharze auf der sation 1 bis 25 Gewichtsprozent eines wasserlösli- Grundlage von Kondensaten von Melamin und Formchen Carbaminsäureesters der allgemeinen Formel io aldehyd im Molverhältnis von 1:1,6 bis 1: 6 gefunden; die Tränkharze können dadurch erhalten werden,
dehyd, wobei vor, während oder nach der Konden- Es wurden leichtfließende Tränkharze auf der sation 1 bis 25 Gewichtsprozent eines wasserlösli- Grundlage von Kondensaten von Melamin und Formchen Carbaminsäureesters der allgemeinen Formel io aldehyd im Molverhältnis von 1:1,6 bis 1: 6 gefunden; die Tränkharze können dadurch erhalten werden,
/ R daß man Melamin mit Formaldehyd kondensiert, wo-
RO — CO — N^ bei vor, während oder nach der Kondensation 1 bis 25
\ τ,,, Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Carbaminsäure-
15 esters der allgemeinen Formel
worin R für eine Hydroxyalkyl-, Alkoxyalkyl- oder r/
Alkenyl-Gruppe mit jeweils 2 bis 5 C-Atomen und /'
R' und/oder R" für Wasserstoff oder eine kurz- RO — ^ — ^
kettige Alkyl-, eine Hydroxymethyl- oder eine kurz- R"
kettige Alkoxymethylgruppe steht, zugesetzt wor- ao
den sind. worin R für eine Hydroxyalkyl-, Alkoxyalkyl- oder
den sind. worin R für eine Hydroxyalkyl-, Alkoxyalkyl- oder
2. Verfahren zur Herstellung eines Tränkharzes Alkenyl-Gruppe mit jeweils 2 bis 5 C-Atomen und R'
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man und/oder R" für Wasserstoff oder eine kurzkettige
einer Lösung oder Suspension des Harzes bzw. sei- Alkyl-, eine Hydroxymethyl- oder eine kurzkettige
ner Vorprodukte vor, während oder nach der Kon- as Alkoxymethylgruppe steht, zugesetzt worden sind,
densationsreaktion 1 bis 25 Gewichtsprozent eines Die neuen Harze werden in an sich bekannter Weise wasserlöslichen Carbaminsäureesters der allgemei- im allgemeinen in Form wäßriger bzw. wäßrig-alkohonen Formel lischer Lösungen bzw Dispersionen angewandt und
densationsreaktion 1 bis 25 Gewichtsprozent eines Die neuen Harze werden in an sich bekannter Weise wasserlöslichen Carbaminsäureesters der allgemei- im allgemeinen in Form wäßriger bzw. wäßrig-alkohonen Formel lischer Lösungen bzw Dispersionen angewandt und
ρ / sind sowohl als feste, trockene Pulver wie auch in Form
s " 30 mäßig konzentrierter Lösungen oder Dispersionen in
RO — CO — N den Verkehr zu bringen.
R" Die mit den genannten Verbindungen durch Ein-
kondensation oder Abmischen zu modifizierenden
worin R, R' und R" die oben angegebene Bedeu- Melamin-Formaldehyd-Tränkharze werden nach getung
haben, zusetzt. 35 bräuchlichen Methoden, wie sie beispielsweise in Uli
manns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Bd 3, dritte Auflage, auf den S. 485 bis 492 beschrieben sind,
durch Kondensation von Melamin und Formaldehyd
in einem Molverhältnis zwischen 1:1,6 und 1: 6
40 vorzugsweise zwischen 1:1,6 und 1: 3,0, in wäßriger
Melamin-Formaldehyd-Kondensate werden im all- bzw. wäßrig-alkoholischer Lösung oder Dispersion
gemeinen in der Form ihrer wäßrigen oder alkoho- hergestellt.
lisch-wäßrigen Lösungen oder Dispersionen zum Um ein vorteilhaftes Tränkharz nach der Erfindung
Tränken von saugfähigen Trägermaterialien, z. B. Pa- zu erhalten, kann man den Carbaminsäureester vor,
pierbahnen, Geweben oder Faservliesen, verwendet. 4j während oder nach der Kondensation dem zu kcnden-Die
Trägeraiaterialien werden nach dem Tränken und sierenden Reaktionsgemisch bzw. der Kondensatlö-Trocknen
durch Heißverpressen zu Schichtpreßstoffen sung zusetzen.
verarbeitet oder dienen zur Oberflächenvergütung von Geeignete Carbaminsäureester sind ■£. B. Ester der
Holzwerkstoff«» Die vergüteten Oberflächen sind Carba.ninsäure mit Dioden mit 2 bis 4 Kohlenstoffhart, kratzfest, gegen Wasser und Chemikalien bestän- 50 atomen, mit Monomethyl- oder Monoäthyläthern von
dig und zeichnen sich durch Brillanz und Farbklarheit solchen Dioden oder Ester mit einfachen ungesättigten
aus. Sie finden auf Grund dieser besonderen Eigen- Alkoholen, wie z. B. dem Allylalkohol. Die Carbaminschaften
ausgedehnte Verwendung vor allein im Ge- säureester können an der Aminogruppe ein- oder zweibrauchsmöbelbau,
beispielsweise zur dekorativen Be- fach z. B. methyliert, äthyliert, methyloliert oder meichichtung
von Küchenmöbelteilen, bei der Herstel- 55 thyloliert und dann mit einem 1 bis 3 C-Atome aufweilung
von Arbeits- und Tischplatten, von Paneelen für senden Alkohol veräthert sein. Als Beispiele für erfindie
Innenverkleidung von Fahrzeugen und anderem dungsgemäß besonders geeignete gefundene Carbaminmehr.
säureester wären zu nennen: 2-Me thoxyäthylcarbamat,
Bei der Verarbeitung von mit reinen Melamin-For- AUylcarbamat, Hydroxyäthylcarbamat und Hydroymaldehyd-Kondensaten
getränkten Trägerstoffen tre- 60 propylcarbamat. Die Herstellung der Carbaminsäureten
jedoch, besonders bei der Oberflächenvergütung ester, auch kurz Carbamate genannt, geschieht im allvon
Holzwerkstoffen, wie beispielsweise Spanplatten, gemeinen nach bekannten Methoden, beispielsweise
die eine relativ geringe Dichte aufweisen und nur nied- dutch Umsetzung von Harnstoff oder Alkylharnstofrige,
z. B, zwischen 10 und 20 kp/cma liegende Preß- fen mit den Monoäthern von Diolen unter Ammoniakdrücke
zulassen, Schwierigkeiten auf. Infolge der nur 65 abspaltung bei erhöhter Temperatur, sowie gegebenengeringen
Fließfähigkeit der Kondensate untei den Be- falls Umsetzung der erhaltenen Produkte mit Formal,
dingungen geringen Druckes führt die Beschichtung zu dehyd und gegebenenfalls einem kurzkettigen Alkoho #
porenreichen, unruhigen Oberfläcit?n, die zudem unter Die zur Herstellung der Tränkharze benötigte'
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DE19712125592 DE2125592C3 (de) | 1971-05-24 | 1971-05-24 | Melamin-Tränkharze und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |