DE2118284A1 - Tränkharze - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G12/00—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
- C08G12/02—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
- C08G12/26—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds
- C08G12/34—Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with heterocyclic compounds and acyclic or carbocyclic compounds
Description
Unser Zeichen: O.Z. 27 464 Mu/AR
6700 Ludwigshafen, 13. 4. 1971
6700 Ludwigshafen, 13. 4. 1971
Wäßrige bzw. wäßrig-alkoholische Lösungen von Melamin-Formaldehyd-Vorkondensaten,
im folgenden auch kurz als Melaminharze bezeichnet, eignen sich zum Tränken von saugfähigen Trägermaterialien,
z.B. Papierbahnen, Vliesstoffen oder Geweben, die nach dem
Trocknen durch Heißverpressen zu Schichtpreßstoffen (Laminaten) verarbeitet oder zur Oberflächenvergütung von Holzwerkstoffen,
z.B. Hartfaser- oder Holzspanplatten verwendet werden. Man kann auf diese Weise harte, kratzfeste, gegen Wasser und Chemikalien beständige Werkstoffoberflachen von hervorragender Brillanz
und Farbklarheit erzeugen, die vor allem im Möbelbau verlangt
werden. Melaminharzgebundene OberflächenbeSchichtungen, z.B. von Arbeitsplatten für Küchen, Kantinen etc., sind weithin als
"Kunststoffoberflächen" schlechthin bekannt.
Trocknen durch Heißverpressen zu Schichtpreßstoffen (Laminaten) verarbeitet oder zur Oberflächenvergütung von Holzwerkstoffen,
z.B. Hartfaser- oder Holzspanplatten verwendet werden. Man kann auf diese Weise harte, kratzfeste, gegen Wasser und Chemikalien beständige Werkstoffoberflachen von hervorragender Brillanz
und Farbklarheit erzeugen, die vor allem im Möbelbau verlangt
werden. Melaminharzgebundene OberflächenbeSchichtungen, z.B. von Arbeitsplatten für Küchen, Kantinen etc., sind weithin als
"Kunststoffoberflächen" schlechthin bekannt.
Trägerstoffe, die mit reinen Melaminharzen getränkt sind, lassen sich jedoch, insbesondere bei der Oberflächenvergütung von Holzwerkstoffen
relativ geringer Dichte, wie beispielsweise Spanplatten, nur schwer verarbeiten; da nur niedrige, im Bereich bis
zu 20 kp/cm liegende Preßdrücke angewandt werden können, reicht die Fließfähigkeit der an sich noch thermoplastisch verformbaren
Harze oft nicht aus; man erhält porenreiche, unruhige Oberflächen, die bei späterer thermischer Belastung häufig Spannungsrisse bekommen.
Man hat schon vorgeschlagen, die Fließfähigkeit von Melaminharzen durch Zusätze von Toluolsulfonamid, Lactamen, mehrwertigen Alkoholen,
Acetalen und dergleichen zu verbessern. Sicher hängt die Fließfähigkeit auch von anderen Umständen, z.B. vom Kondensationsgrad des Harzes, der Art des Trägermaterials, den Verarbeitungsbedingungen usw. ab.
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209843/0937
- 2 - m _ O.Z. 27
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Im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Umstände, die die Fließfähigkeit
des Melaminharzes beeinflussen, besteht jedoch Interesse
an neuen Mitteln, die die Tränkfähigkeit von Harzlösungen, die Fließfähigkeit von Melaminharzen und den Glanz, die Härte, die
Porenfreiheit, die Wasser-, Chemikalien- und Hitzebeständigkeit und andere Eigenschaften von mit diesen Melaminharzen erzeugten
OberflächenbeSchichtungen verbessern.
Es wurde gefunden, daß man im Sinne dieser Aufgabenstellung vielfältig
vorteilhafte und fortschrittliche Tränkharze auf der . Grundlage von Vorkondensaten von Melamin und Formaldehyd erhält,
wenn man in an sich bekannter Weise Melamin und Formaldehyd im Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd wie 1 : 1,6 bis 1 : 6
und gegebenenfalls übliche Zusätze in untergeordneten Mengen in wäßriger Lösung kondensiert und kurz vor dem Ende der Kondensation
oder danach 1 bis 20 Gew.-^, bezogen auf den Feststoffgehalt der
wäßrigen Lösung, eines in der wäßrigen Tränkharzlösung löslichen Propionsäureamidderivates der allgemeinen Formel
R 0
I Il
X - CH2 - CH - C - NH2
I Il
X - CH2 - CH - C - NH2
in der X für einen Alkoxy-, Alkenoxy-, Alkylthio-, Alkenylthio-
oder Dialkylphosphon-Rest steht, wobei die in X enthaltenen
Alkyl- oder Alkenylreste jeweils 1 bis 5 G-Atome aufweisen, und in der R für Wasserstoff oder eine Methylgruppe steht, zusetzt.
Propionsäureamidderivate der genannten Art, deren an den Stickstoff
der Amidgruppe gebundene Wasserstoffatome ganz oder teilweise
durch Alkylgruppen mit 1 bis 2 C-Atomen, Methylol- oder Methyloläthergruppen substituiert sind, sind in gleicher Weise
erfindungsgemäß wirksam und als Äquivalente zu den eingangs
erwähnten Propionsäureamidderivaten anzusehen.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Propionsäureamidderivate können
nach bekannten Methoden, beispielsweise durch Addition von Alkoholen, Mercaptanen oder Dia lkylphosph.it en an cC,ß-unge satt igte
Carbonsäureamide hergestellt werden.
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- 3 - O.Z. 27 464
So erhält man z.B. durch Anlagerung von gesättigten oder ungesättigten
Alkoholen, Hercaptanen oder Dialkylphosphiten an Acrylamid oder Methacrylamid erfindungsgemäß wirksame Verbindungen,
wie z.B. 3-Hethoxypropionsäureamid, 3-Butoxy-2-methylpropionsäureamid,
3-Thioäthyl-propionsäureamid, 3-Dipropyl-phosphono-2-methylpropionsäureamid.
Verbindungen dieser Art behalten ihre Wirksamkeit oder lassen sich in ihrer erfindungsgemäßen Wirkung verbessern, wenn die
an den Stickstoff der Amidgruppe gebundenen Wasserstoffatome
ganz oder teilweise durch einen 1-2 C-Atome aufweisenden Alkylrest
substituiert oder durch Umsetzung mit einem Alkohol, vorzugsweise Formaldehyd und anschließende Veretherung mit einem
1-5 C-Atome aufweisenden Alkohol ganz oder teilweise durch Alkoxyalkylgruppen ersetzt werden.
Ein weiteres Kennzeichen der erfindungsgemäß v/irksamen Propionsäureamidderivate
ist ihre Löslichkeit in V/asser bzw. wäßriger Melaminharzlösung; die Löslichkeit muß mindestens so groß sein,
daß eine Menge von 1 bis 20 c/o des Propxonsaureamidderxvates,
bezogen aui den Harzgehalt der Lösung dieser in gelöster Form zugesetzt werden kann.
Geeignete Melamin-Formaldehyd-Vorkondensatlösungen, die mit
den genannten Propionamiden kurz vor dem Ende der Polykondensation
oder nach beendeter Polykondensation gemischt werden können, werden nach gebräuchlichen Methoden, wie sie beispielsweise
in Ullmann's Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 3,
3. Auflage, auf den Seiten 485 bis 492 beschrieben sind, mit einem KoIverhältnis von Melamin zu Formaldehyd wie 1 : 1,6 bis
Λ- : 6, insbesondere von 1 : 1,6 bis 1 : 3,0 hergestellt.
las Reaktionsgemisch kann außer Melamin und Formaldehyd noch
in untergeordneten Mengen, z.B. bis zu 20 '~/o, andere, zur Bildung
von Aminoplasten befähigte Stoffe, wie Harnstoff, Harnstoffderivate, ?ria;:ine, Toluolsulfonamide, andere reaktive Verbindungen
wie ein- oder mehrwertige Alkohole, Amine, wasserlösliche lisci;·..:?: aliphatische und aromatische Aldehyde oder Acetale
und gegebenenfalls übliche Zuschlagstoffe wie Farb-
?'.offe etc. erhalten. 209843/0937 ~4~
ORIGINAL
- 4 ~ O.Z. 27
Melamin, Formaldehyd und gegebenenfalls zusätzliche Stoffe der angegebenen Art werden in solchen Mengen kondensiert, daß
■wäßrige Harzlösungen mit einem Feststoffgehalt von 30 bis 70,
vorzugsweise 50 bis 60 c/o entstehen.
Der Kondensationsgrad der Harze wird dabei zweckmäßig durch die Wasserverdünnbarkeit, auch Wasserverträglichkeit genannt,
der Harzlösung charakterisiert, die eine Eigentümlichkeit der Chemie der Aminoplaste und Phenoplaste darstellt. Unter Wasserverdünnbarkeit
wird im allgemeinen dasjenige Verhältnis von Harzlösung zu Wasser verstanden, das bei Raumtemperatur gerade
eben noch hergestellt werden kann, ohne daß eine Trübung auftritt, Wasserverdünnbarkeit von 1 : 1 bedeutet demnach z.B., daß zu
einer jeweils 30- bis 70-prozentigen Lösung des Harzes, die nach der Kondensation auf Zimmertemperatur abgekühlt wurde,
bis zum Auftreten einer schwachen Trübung gerade die gleiche Menge Wasser zugesetzt werden kann.
Die Wasserverdünnbarkeit kann auch ein geeignetes Maß dafür sein, wann frühestens der erfindungsgemäße Propionsäureamidderivat-Zusatz
erfolgen kann, um die erfindungsgemäße Wirkung zu erzielen. Der Zusatz des Propionsaureamidderivates kurz vor dem
Ende der Kondensation bedeutet dabei im allgemeinen, daß das Harz vor dem Zusatz mindestens bis zu einer Wasserverträglichkeit
von 1 : 1,8 kondensiert worden war.
Zur Abmischung wird die wäßrige Harzlösung gegebenenfalls auf
einen solchen Harzgehalt gebracht, daß nach Zumischen von 1 bis 20, insbesondere 5 bis 10 "Gew.-<fo eines der erfindungsgemäßen
Propionsäureamide, wiederum eine Lösung mit einem Feststoffgehalt
von 30 bis 70, vorzugsweise 50 bis 60 % erhalten wird.
Aus der japanischen Patentanmeldung 33 970/1964 ist nun zwar bekannt, daß Melamin und Formaldehyd in Gegenwart von Alkoxy-'propionamiden
in wäßriger Lösung zu Tränkharzen kondensiert werden kann und daß die erhaltenen Harze zur Herstellung nachverformbarer
Schichtpreßstoffe geeignet sind; jedoch werden zur Herstellung dieser Harzlösungen die Modifizierungsmittel dem
Reaktionsgemisch aus Melamin und Formaldehyd vor Beginn der PoIy-
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- 5 - O.Z. 27 464
kondensationsreaktion zugeführt. Auch werden die so hergestellten Harzlösungen ausschließlich zu Schichtpreßstoffen unter Mitverwendung
von Polyamidfaservliesen als Trägermaterialien verarbeitet.
Harzlösungen, denen Alkoxypropionamide vor Beginn der Polykondesation
zugesetzt worden waren, sind zwar zum Tränken von Papierbahnen geeignet; jedoch bieten die beharzten Papier für die Beschichtung
von Holzwerkstoffen keine erkennbaren anwendungstechnischen Vorteile gegenüber solchen Papieren, die mit unmodifizierten
Melaminharzen getränkt wurden.
Insbesondere wird die Spannungsrißanfälligkeit bei thermischer Belastung der Oberflächen von beschichteten Holzwerkstoffen
wie beispielsweise Spanplatten nicht nennenswert verringert, wenn Melaminharze verwendet werden, denen das Alkoxypropionamid
vor der Polykondensation zugesetzt wurde. Dies wird noch in Vergleichsverauchen gezeigt werden.
Die erfindungsgemäß modifizierten Tränkharzlösungen eignen sich
zum Tränken von Trägerstoffen, wie sie für Schichtpreßstoffplatten
und insbesondere für die Oberflächenbeschichtung von
Holz und Holzwerkstoffen Verwendung finden. Als Trägerstoffe eignen sich besonders saugfähige Papiere.
Die Herstellung von getränkten Trägerstoffen mit den erfindungsgemäßen
Tränkharzlösungen unterscheidet sich nicht vom Stande der Technik; auf eine ausführlichere Abhandlung kann daher an
dieser Stelle verzichtet werden. Geeignete technische Hinweise zur Herstellung harzgetränkter Papiere finden sich beispielsweise
bei Walter Enzensberger, Moderne Beschichtungsverfahren für Holzwerkstoffplatten in der Monographie Holz als Roh- und
Werkstoff, Band 2T7, S. 441 - 464 (1969).
Die erfindungsgemäß hergestellten Harze haben bei der Verarbeitung
der mit ihnen getränkten Papiere eine soweit gesteigerte Fließfähigkeit, daß die Anwendung niedriger, den
Beschichtungsuntergrund schonender Preßdrücke von 10 bis 20 kp/
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2
cm ermöglicht wird.
cm ermöglicht wird.
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211828A
Ferner ist die Elastizität der mit erfindungsgemäß hergestellten
Harzen vergüteten Oberflächen soweit erhöht, daß die Spannungsrißbildung
in hohem Maße unterdrückt wird.
Mit erfindungsgemäß bereiteten Harzlösungen hergestellte Schichtpreßstoffe
sind nachverformbar.
Werden im Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd wie 1 : 1,6 bis 1 i 2 in bekannter Weise hergestellte, durch Einkondensation
von z.B. 5 $> [ -Caprolactam und z.B. 3 i» Toluolsulfonamid,
bezogen auf den Feststoffgehalt der Harzlösungen, modifizierte
wäßrige Harzlösungen mit 1 bis 20, vorzugsweise 5 bis ^ 10 i» der beschriebenen Verbindungen vermischt, oder werden diese
Verbindungen dem Reaktionsgemisch aus Melamin, Formaldehyd, Caprolactam und Toluolsulfonamid kurz vor Beendigung der Kondensation
zugesetzt, so werden Tränkharzlösungen erhalten, die
für die Vergütung von Holzwerkstoffen auch unter erhöhter thermischer Belastung, beispielsweise infolge erhöhter Preßtemperatur,
geeignet sind.
Eine DiaIk;; lphosphongruppe enthaltende Propionamide der Zusammensetzung
Q
Alkyl-0 f R j? R1
NP - CH0 - CH - CiI
Alkyl-0 R2
' haben dabei noch glanzerhöhende Wirkung.
Die übrigen Eigenschaften der Melamin-Tränkharze, insbesondere
Transparenz, Härtungsgesehwindigkeit, Chemikalien- und Wasserdampfbeständigkeit werden durch die angegebenen Verbindungen
nicht beeinträchtigt.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Mengen und Mengenverhältnisse
beziehen sich, wenn nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
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■ O.Z. 27 464
Herstellung eines modifizierten Tränkharzes im Molverhältnis Melamin ; Formaldehyd 1 : 1,82
Eine Suspension von 126 Teilen Melamin in 136,5 Teilen 40 wäßriger Formaldehydlösung und 80,5 Teilen Wasser, wird auf 960C
erhitzt und durch Zufügen wäßriger Natronlauge auf einen pH-Wert von 8,7 eingestellt. Dieser pH-Wert wird durch kontinuierliche
Zuführung von Natronlauge konstant gehalten und das Reaktionsgemisch unter Rühren solange auf der angegebenen Temperatur gehalten,
bis aus einer Probe bei 200G durch Zusatz der eineinhalbfachen
Wassermenge Harz ausgefällt werden kann. Danach fügt man dem Reaktionsgemisch 18 Teile 3-Methoxypropionsäureamid zu und
kondensiert noch solange bei 960C, bis aus einer Probe bei 200C
durch Zusatz der gleichen Menge Wasser Harz ausgefällt werden kann. Danach wird abgekühlt und die Harzlösung auf einen pH-Wert
von 9»6 eingestellt.
Man erhält eine wasserklare, schwach opaleszierende Tränkharzlösung
mit einem Feststoff gehalt von 53 bis 55 i° (ermittelt durch zweistündiges Erhitzen einer 1 g-Probe auf 1200C), die
bei 200C ei ie Viskosität von 35 bis 40 cP besitzt.
Beispiel 2
Herstellung eines modifizierten Tränkharzes im Molverhältnis
Herstellung eines modifizierten Tränkharzes im Molverhältnis
Melamin ; Formaldehyd 1 ; 1,82
Es wird dem Beispiel 1 entsprechend, jedoch unter Zusatz von 18 Teilen Carbamoyläthanphosphonsäuredimethylester anstelle
von 18 Teilen ß-Methoxypropionsäureamid verfahren.
Die entstehende, wasserklare Harzlösung besitzt bei 200C eine
Viskosität von 40 bis 50 cP.
a) 50 Teile eines Melaminharzpulvers, das durch Kondensation
von 126 Teilen Melamin mit 162 Teilen 37 $iger wäßriger Formaldehydlösung und danach sich anschließende Sprühtrocknung
erhalten worden war, werden in 50 Teilen Wasser gelöst und Teile 3-Methoxypropionsäureamid zugesetzt. Die entstandene
2 09843/0937 "^
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52,5 folge lösung wird mit soviel 10 folgev Ameisensäure versetzt,
daß eine Probe des Harzes (ca. 1 g) in einem Druckrohr im Ölbad auf HO0C erhitzt, nach zwei Minuten geliert. Mit
dieser Tränkharzlösung wird ein Dekorpapier von ca. 1TO g/m
Gewicht getränkt und bei 130 bis 1500C soweit getrocknet,
daß nach 5 Minuten Nachtrocknen bei 1600C ein Gewichtsverlust
von ca. 5 $ eintritt. Das Dekorpapier soll in getrocknetem Zustand etwa 130 fo seines Rohgewichts an Harz enthalten. Anschließend
wird eine Spanplatte mit geschliffenen Oberflächen beidseitig mit den wie beschrieben hergestellten Papieren belegt
und zwischen zwei Preßblechen aus verchromten Messingplatten 10 Minuten bei HO0C mit 20 kp/cm verpreßt. Danach
wird unter vollem Preßdruck auf etwa 5O0C gekühlt und dann
entformt.
b) Eine zweite Beschichtung wird in analoger Weise, jedoch unter Verwendung eines nach Beispiel 1 "hergestellten Harzes durchgeführt
.
c) Als Vergleichsprobe nimmt man eine Beschichtung in gleicher Weise unter Verwendung des zusatzfreien Harzes vor.
Die wie beschrieben vergüteten Spanplatten werden 20 Stunden bei 700C in einem mit ein
fe Trockenschrank getempert.
fe Trockenschrank getempert.
bei 700C in einem mit einer Luftumwälzanlage ausgerüsteten
Unter diesen Bedingungen bleiben die unter Verwendung der mit ß-Methoxypropionsäureamid' versetzten Harzlösungen erzeugten,
gut ausgehärteten Oberflächen völlig rißfrei, während die Oberflächen der Platten, die mit reinen Melamin-Harz enthaltenden
Papieren beschichtet werden, eine Vielzahl von Rissen aufweisen,
Je 100 Teile der im Beispiel 3 verwendeten, durch Auflösung eines Harzpulvers mit V/asser erhaltener. Lösung eines unmodifizierten
Harzer werden mit 5 Teilen CarLamoyläthanphosphonsäure
dimethyl er4; er vr-iMii ~cht und wie angegeben verarbeitet.
2 0 9 8 Λ 3 / fJ 9 3 '' ~ 9"
BAD
- 9 - O.Z. 27 464
In gleicher Weise wird ein nach Beispiel 2 hergestelltes durch Zugabe des Phosphonsäureesters kurz vor Kondensationsende modifiziertes
Harz zur Beschichtung verwandt.
Die Oberflächen bleiben im Rißtest völlig frei von Rissen und
zeigen gegenüber den mit unmodifizierten oder durch ß-Methoxypropionsäureamid
modifizierten Harzen hergestellten Oberflächen deutlich erhöhten Glanz.
100 Teile der im Beispiel 3 und 4 verwendeten Lösung eines unmodifizierten
Harzes werden mit 5 Teilen Ν,Ν-Dimethoxymethylcarbamoyläthanphosphonsäuredimethylester
vermischt und wie beschrieben verarbeitet.
Die gut ausgehärteten Oberflächen zeigen sehr hohen Glanz und nach 20stündiger Temperatur bei 700G nur vereinzelt Haarrisse.
100 Teile der in Beispiel 3 bis 5 verwendeten Lösung eines unmodifizierten
Harzes werden mit 5 Teilen 3-Allyloxypropionsäureamid
versetzt und ander im Beispiel 3 angegebenen Weise für die
Beschichtung von Spanplatten verwendet.
Die gut ausgehärteten Oberflächen zeigen nach dem Rißtest keinerlei
Risse.
100 Teile einer durch Kondensation von je 126 Teilen Melamin
mit 148 Teilen 37 $iger Formaldehydlösung erhaltenen und durch
Zusatz von je 10 Teilen Gaprolactam vor Beginn der Kondensation und 6,7 Teilen o/p-Toluolsulfonamid nach beendeter Kondensation
modifizierten, ca. 54 i° Pestgehalt enthaltenden, wäßrigen Harzlösung
werden mit 5,4 Teilen 3-Methoxypropionsäureamid vermischt und das Gemisch mit 20 $iger Ameisensäure nach den Angaben in
Beispiel 3 auf eine Gelierzeit von 90 Sekunden eingestellt. Mit
·■;■:-„ 209843/0937 "10"
- 10 - O.Z. 27 464
der so erhaltenen Imprägnier-Flotte wird ein besonders riß—
anfälliges, hochgefülltes Papier auf Basis .»-Cälulose mit einem
Plächengewicht von 150 g/cm in der Weise getränkt, daß eine Harzaufnahme
von. etwa 125 $, "bezogen auf das Papiergewicht, erreicht
wird. Trocknung und Verarbeitung werden wie.in Beispiel 3 geschildert
durchgeführt, jedoch wird die Preßzeit variiert.
Preßzeit beip140°C Aushärtung Rißbildung1'
mit 20 kp/cm
2 Minuten schwache Aushärtung keine Rißbildung
6 Minuten " gute Aushärtung keine Rißbildung
10 Minuten sehr gute Aushärtung keine Rißbildung
20 Minuten Überhärtung keine Rißbildung
Ein ohne Zusatz von ß-Methoxypropionsäureamid mit dem gleichen
Harz imprägniertes Papier weist, in gleicher Weise verarbeitet, bereits nach einer Preßzeit von 6 Minuten, im Rißtest geprüft,
starke Risse auf.
Weitere Prüfungen an den mit 10 Minuten Preßzeit beschichteten Platten durchgeführt, ergaben:
Test Beurteilung
Verhalten gegen Wasserdampf
(nach DIN 53 799) geringer Glanzverlust
2)
Vergilbung bei hoher Temperatur geringe Gelbfärbung,
Vergilbung bei hoher Temperatur geringe Gelbfärbung,
keine Blasenbildung
Verhalten gegen heiße Topfboden
(nach DIE" 53 799) geringer Glanzverlust
'nach einer 24stündigen Temperung bei 800C in einem mit Luftumwälzanlage ausgerüsteten Trockenschrank,
2) ο
'auf das Prüfobjekt wird die plane Stirnseite eines auf 225 C
erhitzten Stahlstempels zwei Minuten mit 30 kp/cm aufgedrückt und dann das Entstehen von Blasen sowie von Vergilbungen beurteilt.
, - 2Ö9 84 3/0 93 7
- 11 - O.Z. 27 464
Je 126 Teile Melamin, 136,5 Teile 40 $iger wäßriger Formaldehydlösung
und 80,5 Teile V/asser werden nach Beispiel 1 bis zu einer Wasserverträglichkeit von 1 : 1,5 bei 20 G kondensiert, anschliessend
18 Teile Methoxypropionsäureamid hinzugefügt und bis zu einer Wasserverträglichkeit von 1 : 1 weiterkondensiert.
Man erhält eine wasserklare, schwach opaleszierende Tränkharzlösung
mit einer Viskosität von 32 cP bei 2O0C.
Zum Vergleich wird eine Tränkharzlösung hergestellt, bei der das Säureamid dem Reaktionsgemisch schon vor Beginn der Polykondensation
zugeführt worden war.
Es entsteht eine wasserklare Tränkharzlösung mit einer Viskosität
von 38 cP bei 2O0G.
Es wird ein Harz in gleicher Weise wie in Beispiel 8 beschrieben, unter Verwendung von 18 Teilen Carbamoyläthanphosphonsäuredimethylester
hergestellt.
Zum Vergleich wird ein Harz unter Zusatz von Carbamoyläthan«
phosphonsäuredimethylester als Modifizierungsmittel vor Kondensationsbeginn
hergestellt.
Die nach Beispiel 8 und 9 hergestellten Harzlösungen werden entsprechend
den Angaben in Beispiel 3 mit Ameisensäure auf eine Gelierzeit von 90 Gekvnden eingestellt und mit dieser Imprängifrflotte
ein besonders rii^anf älliges Dekorpapier von 150 g/m
Gewicht in der V.'eise getränkt, daß eine Karzaufnahme von 130 ,'
bezogen auf das ?apiergt?v.riclit bei einem Restfeuchte-Gehalt von
5 ,0 erzielt wir.i. VAi, diesen Papieren werden Spanplatten in der
im Beispiel /; -_:" ;·% e;
<5n<*.vi V.'eise beschichtet und die Aushärtung
und Riki ildun^ ^r i β chichtetei; Oberflächen geprüft.
2Ü9843/0937 ~]2~
SAD
- 12 - O.Z. 27
Harz nach' Aushärtung RißToildung nach 24stündi-
gem Tempern "bei 7O0C
Beispiel 8 sehr gut wenig Haarrisse
"Vergleich sehr gut starke RißMldung
Beispiel 9- . sehr gut wenig Haarrisse
Vergleich sehr gut starke RißToildung
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Claims (2)
- O.Z. 27 464Patentansprüche1, Verfahren zur Herstellung von Tränkharzen auf der Grundlage von Vorkondensaten von Melamin und Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich "bekannter Weise Melamin und Formaldehyd im Molverhältnis von Melamin zu Formaldehyd wie 1 : 1,6 "bis 1 : 6 und gegebenenfalls übliche Zusätze in untergeordneten Mengen in wäßriger Lösung kondensiert und kurz vor dem Ende der Kondensation oder danach 1 "bis 20 Gewichtsprozent, "bezogen auf den Feststoff gehalt der wäßrigen Lösung, eines in der wäßrigen. Tränkharzlösung löslichen Propionsäureamidderivates der allgemeinen FormelR-O
" . . X - CH2 - GH - d - - NH2in der X für einen Alkoxy-, Alkenoxy-, Alkylthio-, Alkenylthio- oder Dialkylphosphonrest steht, wobei die in X enthaltenen Alkyl- oder Alkenylreste jeweils 1 "bis 5 O-Atome aufweisen, und in der R für Wasserstoff oder eine Methylgruppe steht, zusetzt. - 2. Verfahren zur Herstellung von Tränkharzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Propionsäureamidderivate solche Derivate verwendet, deren an den Stickstoff der Amidgruppe gebundene Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Alky!gruppen mit 1 bis 2 C-Atomen, Methylol- oder Methyloläthergruppen substituiert sind.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG/NSPECTED 209843/0937
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