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Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze
Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, mit zwei gelenkig
miteinander verhundenen Beschlagteilen, die in wählbarer Winkellage mittels einer
Feststellvorrichtung arretierbar sind, welche drei Sperrteile aufweist, von denen
das erste am ersten Beschlagteil vorgesehen ist und eine zur Gelenkachse konzentrische
Verzahnung besitzt und die beiden anderen je als drehbar gelagerte Zahnräder ausgebildet
sind, von denen zumindest das eine in ständigem Eingriff mit dem ersten Sperrteil
steht und das andere mittels eines Betätigungsgliedes zwischen einer Sperrstellung,
in der es mit den beiden übrigen Sperrteilen in Eingriff ist,und einer Sperrstellung,
in der es nur mit einem der beiden anderen Sperrteile in Eingriff steht, bewegbar
ist.
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Für einen bekannten Gelenkbeschlag dieser Art wird die Verzahnung
des ersten Beschlagteils durch einen mit diesem verbundenen, innen verzahnten Zahnkranz
gebildet, was insbesondere insofern eine aufwendige Lösung darstellt, als die Herstellung
eines solchen Zahnkranzes verhältnismäßig teuer ist, da seine Verzahnung gefräst
wird. Aber auch das Befestigen des Zahnkranzes am Beschlagteil ist aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag zu
schaffen, der wie der vorbekannte Beschlag ein sicheres Arretieren der Beschlagteile
gewährleistet und eine Xnderung des Winkels zwischen den beiden Beschlagteilen um
sehr kleine Schritte ermöglicht, jedoch konstruktiv einfach und damit wirtschaftlicher
ist. Ausgehend von einem Beschlag der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das erste Sperrteil durch
einen sich über die
Gelenkachse hinaus in radialer Richtung erstreckenden, längs seines zur Gelenkacilse
kollzentrischerL Randes eine Außenverzahnung bcsitzenden Fortsatzes des Beschlagteiles
gebildet ist.
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Die Verzahnung eines solchen Fortsatzes kann sehr rationell hergestellt
werden, beispielsweise durch Feinstanzen. Außerdem erhält man einen in axialer Richtunq
sehr schmalen Beschlag, was vor allem bei Sitzen für kleinere Kraftfahrzeuge für
die Verwendbarkeit entscheidend sein kann.
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Sofern der Beschlag für sehr hohe Belastungen dimensioniert werden
muß, kann man, um die Stärke des Beschlagteils nicht unnötig groß machen zu müssen,
im Bereich des vorzugsweise als ebene Platte ausgebildeten Fortsatzes die Stärke
durch mindestens eine auf den Fortsatz aufgelegte und mit ihm verbundene Verstärkungsplatte
vergrößern, die eine sich mit der Außenverzahnung des Fortsatzes deckende Außenverzahnung
besitzt. In einem solchen Falle werden zweckmäßigerweise alle Verstärkungsplatten
im Abstand von der Gelenkachse an mindestens einer sich mit einer Aussparung im
Fortsatz deckenden Stelle mit einer in ihrer Form der Aussparung angepaßten, aus
der Platte herausgedrückten Erhöhung versehen, welche formschlüssig in die Aussparung
bzw. in die durch die Erhöhung auf der anderen Plattenseite gebildete Vertiefung
eingreifen. Hierdurch vereinfacht sich das Positionieren der Verstärkungsplatte
erheblich. Außerdem ergeben die Erhöhungen je eine formschlüssige Verbindung, so
daß die Kraftübertragung nicht über Schweißstellen oder Niete erfolgen muß, welche
die Verstärkungsplatten in Anlage aneinander und an dem Fortsatz halten. Die Stärke
der Platten und damit auch die Anzahl wird zweckmäßig so gewählt, daß ein Feinstanzen
der Verzahnung ohne Schwierigkeiten möglich ist.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das erste Zahnrad drehbar,
aber ortsfest am zweiten Beschlagteil und das zweite Zahnrad drehbar an einem mittels
des Betätigungsgliedes schwenkbaren Schwenkhebel im Abstand von dessen Schwenkachse
gelagert.
Die Schwenkachse des Schwenkhebels kann hierbei mit der Gelenkachse oder der Drehachse
des ersten Zahnrades fluchten. Es ist aber auch möglich, die Drehachse des zweiten
Zahnrades zwischen die Schwenkachse des am zweiten Beschlagteil gelagerten Schwenkhebels
und die Gelenkachse zu legen und die Schwenkachse des Schwenkhebels zumindest nahezu
in einer durch die Gelenkachse und die Eingriffsstelle der Zähne des zweiten Zahnrades
in die Verzahnung des Fortsatzes in der Sperrstellung des zweiten Zahnrades gehenden
Ebene anzuordnen.
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Bei der letztgenannten Lösung kann in einfacher Weise ein ungewolltes
Öffnen der Feststellvorrichtung verhindert werden, wenn man den Schwenkhebel als
doppelarmigen Hebel ausbildet, dessen einer Endabschnitt das zweite Zahnrad trägt
und dessen anderer Endabschnitt mittels eines Bolzens gelenkig mit einem Handhebel
verbunden ist, wobei der Bolzen den Handhebel drehfest mit einem Sperrnocken verbindet,
der in eine Kulisse des zweiten Beschlagteils eingreift und nur in der Ausgangsstellung
des Handhebels, in der eine Ruckstellfeder diesen zu halten suchen, den doppelarmigen
Hebel in der Eingriffstellung formschlüssig verriegelt.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei auf der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
des ersten Ausführungsbeispiels; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II - II der
Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III - III der Fig. 1; Fig. 4 eine Seitenansicht
des zweiten Ausführungsbeispiels;
Fig. 5 einen Schnitt nach der
Linie V - V der Fig. 4.
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Ein Gelenkbeschlag für einen Fahrzeugsitz mit neigungsverstellbarer
Rückenlehne besitzt einen mit dieser verbindbaren ersten Beschlagteil 1 und einen
mit dem Sitzteil verbindbaren zweiten Beschlagteil 2, welche beide die Form einer
ebenen Platte haben und mittels eines Gelenkzapfens 3 gelenkig miteinander verbunden
sind. Der Gelenkzapfen 3 ist mit einem der beiden Beschlagteile, im Ausführungsbeispiel
mit dem zweiten Beschlagteil 2, drehfest verbunden und an seinem überstehenden Ende
mit einem Schlitz für den Eingriff des inneren Endes einer nicht dargestellten Rückholfeder
versehen, deren anderes Ende am ersten Beschlagteil 1 angreift.
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Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, weist der erste Beschlagteil 1 einen
sich über den Gelenkzapfen 3 in radialer Richtung hinaus erstreckenden Fortsatz
5 auf, der einstückig mit dem Beschlagteil ausgebildet ist und etwa die F6rm eines
Kreissektors besitzt. Längs des zur Längsachse des Gelenkzapfens 3 konzentrischen
Randes des Fortsatzes 5 ist eine Außenverzahnung 5' vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel
durch Feinstanzen hergestellt ist. Der erste Beschlagteil einschließlich seines
Fortsatzes 5 ist daher ein äußerst einfaches Bauteil.
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Am zweiten Beschlagteil 2 ist mittels eines Zapfens 6 ein Ritzel 7
fliegend gelagert, das in ständigem Eingriff mit der Außenverzahnung 5' des Fortsatzes
5 steht. Das Ritzel 7 ist so angeordnet, daß es nahe dem vorderen Ende der Außenverzahnung.5
in diese eingreift, wenn der erste Beschlagteil 1 in seiner vorderen Endlage steht.
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Am-einen Ende eines Winkelhebels 8, der aus zwei gleich ausgebildeten,
parallel und im Abstand zueinander liegenden plattenförmigen Teilen 8 und 8' besteht,
ist ein zweites Ritzel 9 mittels eines Zapfens 9'
drehbar gelagert,
das in gleicher Weise wie das Ritzel 7 ausgebildet ist. Der Winkelhebel 8 ist mittels
eines Zapfens 10 schwenkbar am zweiten Beschlagteil 2 gelagert.
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Die zur Längsachse des Gelenkzapfens 3 parallele Längsachse des Zapfens
10 durchdringt den Winkelhebel 8 dort, wo sich die beiden Längsmittelebenen der
beiden Arme des Winkelhebels 8 schneiden. Der Abstand des Zapfens 10 vom Gelenkzapfen
3 und seine Lage bezüglich des Zapfens 6, auf dem das Ritzel 7 sitzt, ist so gewählt,
daß das zweite Ritzel 9 sowohl in Eingriff mit der Außenverzahnung 5' als auch mit
dem Ritzel 7 steht, wenn die Drehachse des zweiten Ritzels 9 etwas aus der durch
die Langsachsen des Gelenkzapfens 3 und des Zapfens 10 definierten Ebene heraus
gegen das Ritzel 7 hin versetzt ist.
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Das zweite Ritzel 9 bildet einen Abstandhalter für die beiden Teile
8' und 8'8 des Winkelhebels 8, die auf der einen bzw.
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anderen Seite des zweiten Beschlagteils 2 liegen. Ein Langloch 11
im zweiten Beschlagteil gestattet die Schwenkbewegung des diesen Beschlagteil durchdringenden
Zapfens 10 und der in das Langloch eingreifenden Nabe des zweiten Ritzels 9.
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Am anderen Ende des Winkelhebels 8 ist in dessen beiden Teilen drehbar
ein Verbindungszapfen 12 gelagert, der gleichzeitig als Distanzhalter dient. Er
ist in dem zwischen den beiden Teilen des Winkelhebels 8 liegenden Abschnitt als
Vierkant ausgebildet und verbindet drehfest ei»4 Nockenscheibe 13 mit einem Handhebel
14. Letzterer liegt neben dem zweiten Beschlagteil, während die Nockenscheibe 13
in einer Ausnehmung 15 des zweiten Beschlagteiles liegt, die auf einem Teil ihrer
Begrenzungsfläche eine mit der Nockenscheibe 13 zusammenwirkende Nockenbahn 17 bildet.
Am Handhebel 14 greift eine Rückstellfeder 16 an, die diesen in der Sperrstellung
zu halten sucht. In dieser Sperrstellung liegt der zum Gelenkzapfen 3 hin weisende
Nocken
13' der Nockenscheibe 13 an der Nockenbahn 17 an und verhindert dadurch eine Schwenkbewegung
des Winkelhebels 8, der zusammen mit den beiden Ritzeln 7 und 9 sowie der Außenverzahnung
5' des Fortsatzes 5, die in dieser Stellung des Winkelhebels 8 alle in Eingriff
miteinander sind, eine Feststellvorrichtung bildet,deren drei Sperrteile die beiden
Beschlagteile 1 und 2 in wählbarer Winkellage zu arretieren vermögen.
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Wird der Handhebel 14 hochgezogen, was bei einer Blickrichtung gemäß
Fig. 1 einer Schwenkung im Uhrzeigersinn entspricht, dann wird zunächst nur die
Nockenscheibe 13 so weit gedreht, bis die Nockenbahn 17 den Nocken 13' frei gibt.
Erst dann bewirkt das weitere Hochziehen des Handhebels 14 ein Schwenken des Winkels
8 im Sinne des öffnens der Feststellvorrichtung, weil dabei das Ritzel 7 und das
zweite Ritzel 9 außer Eingriff kommen. Mit der Außenverzahnung 5' bleiben aber beide
Ritzel in Eingriff. In der -nicht dargestellten geöffneten Stellung der Feststellvorrichtung
hat ein Schwenken des ersten Beschlagteils relativ zum zweiten Beschlagteil lediglich
ein Rotieren der beiden Ritzel zur Folge. Gibt man den hochgezogenen Handhebel 14
frei, dann schwenkt ihn die Rückstellfeder 16 in die Sperrstellung. Dabei schwenkt
der Winkelhebel 8 entgegen dem Uhrzeigersinn bei einer Blickrichtung gemäß Fig.
1, was zur Folge hat, daß das zweite Ritzel 9 wieder in Eingriff mit dem Ritzel
7 kommt. Sobald die Sperrstellung des Winkelhebels 8 erreicht ist, bewirkt das weitere
Schwenken des Handhebels 14, daß der Nocken 13'wieder unter die Nockenbahn 17 geschwenkt
wird.
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Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von demjenigen gemäß den Fig. 1 bis 4 nur dadurch, daß zur Erzielung einer höheren
Belastbarkeit des Gelenkbeschlags im arretierten Zustand die Tragfähigkeit der Verzahnung
105'
des Fortsatzes 105 sowie der Ritzel 107 und 109 durch eine größere Zahnlänge erhöht
ist. Zu diesem Zwecke sind mehrere, im Ausführungsbeispiel drei,gleich ausgebildete
Platten 120 auf den Fortsatz 105 aufgelegt,welche die gleiche Form wie der Fortsatz
besitzen und ebenso wie der erste Beschlagteil 101 schwenkbar auf dem Gelenkzapfen
103 gelagert sind. Zur drehfesten Verbindung der Platten 120 ist der Fortsatz 105
mit mehreren Durchbrüchen 121 versehen, die im Ausführungsbeispiel in gleichen Abständen
von der Gelenkachse angeordnet und um gleiche Winkel gegeneinander versetzt sind.
Die Platten 120 haben an denjenigen Stellen, die sich mit den Durchbrüchen 121 decken,
Vorsprünge 122, die aus den Platten herausgedrückt sind, so daß auf der gegenüberliegenden
Seite der Platte eine entsprechende Vertiefung 123 vorhanden ist. Die Vorsprünge
122 der unmittelbar am Fortsatz 105 anliegenden Platte greifen spielfrei in die
Durchbrüche 121 ein, während die Vorsprünge der übrigen Platten in die Vertiefungen
123 .spielfrei eingreifen.
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Im Ausführungsbeispiel sind zusätzlich drei die Platten 120 und den
Vorsprung 105 durchdringende Zentrierstifte vorgesehen. Ferner ist im Ausführungsbeispiel
nur längs des zur Gelenkachse konzentrischen Randes der Platten 120, nicht aber
auch längs des Fortsatzes 105, die Außenverzahnung 105' vorgesehen, mit welcher
die beiden Ritzel 107 und 109 in Eingriff stehen.
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Im übrigen ist dieses Ausführungsbeispiel in derselben Weise ausgebildet
wie dasjenige gemäß den Fig. 1 bis 4.