DE2123321A1

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Info

Publication number: DE2123321A1
Application number: DE19712123321
Authority: DE
Original assignee: Societa Italiana Resine SpA SIR
Current assignee: Societa Italiana Resine SpA SIR
Priority date: 1970-05-12
Filing date: 1971-05-11
Publication date: 1971-12-30
Also published as: US3745125A; CH575992A5; FR2099089A5; GB1291807A; NL7106287A; JPS5141591B1

Description

11. Mai 1971

u.Z.: G 153 G (J/Bz/kä)
Fall 2/70

SOCIETA¹ ITAIIAKA RESINE S.p.A.,
Mailand, Italien

¹¹ Dispergiermittel und seine Verwendung

Priorität: 12. Mai 1970, Italien, ITr. 24 457-A/7O

Die Abwasser aus Kanälen "bebauter Gebiete, die Abfälle der Industrie und die Waschwässer von Frachtern oder Qltankern können die Verschmutzung von Meerwasser, Meeresküsten, Hafeneinrichtungen oder Tanks mit öligen oder teerigen Rückständen hervorrufen. Ferner können durch Unfälle von Öltankern während der Fahrt oder während des Be- oder Entladens sowohl Teile des Meeres als auch Häfen und Strände verschmutzt werden. Wenn ein solcher Fall eintritt, kann die Meeresflora und -fauna irreparabel geschädigt werden.

Das auf der Meeresoberfläche befindliche Öl unterliegt der Verdampfung und dem oxydativen Angriff des luftsauerstoffs und des im Wasser gelösten Sauerstoffs, Ferner ist das Öl dem oxydativen Angriff von Mikroorganismen ausgesetzt. Die genannten Reaktionen bewirken eine Umwandlung des Öls sowohl in niedermole~ kulare, nicht-toxische Verbindungen als auch in hochsiedende

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Verbindungen, wobei letztere durch das Meerwasser emulgiert werden oder sich auf dem Meeresgrund absetzen. Obwohl diese Reaktionen langsam verlaufen, bewirken sie einen ausreichenden

genügend

Abbau und eine / starke Dispersion des Ölfilms auf der Oberfläche des offenen Meeres. Dabei treten keine ernsthaften Schädigungen der Umwelt auf.

Die grössten, auf der Ölverschmutzung beruhenden Schäden treten in der Nähe der Küsten, Häfen und Strände auf, und zwar insbesondere in Gebieten mit Gezeitenwechsel.

Zur Beseitigung der Ölverschmutzung auf der Oberfläche des Meerwasser s sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. So wird z.B. das Öl durch Verbrennen oder mit Hilfe von Pumpen oder anderen Vorrichtungen beseitigt.

In letzter Zeit werden in grossem Ausmass zur Beseitigung von ölverschmutzungen Lösungsmittelgemische verwendet, die auf den Ölfilm gesprüht werden, wodurch das Öl dispergiert wird. Da die j

bekannten Lösungsmittelgemische wasserlöslich sind, werden zum Dispergieren des Öls grosse Mengen dieser Gemische verwendet. Ferner weisen diese Gemische eine toxische Wirkung auf, so dass sich ihre Verwendung, besonders in Küstennähe, schädigend auswirkt. Darüberhinaus ist die Verwendung der bekannten Lösungs-

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mittelgemische nicht ratsam im vDlick auf deren Toxizität gegenüber den ölassimilierenden und -abbauenden Mikroorganismen des Meeres.

Aufgabe der Erfindung war es daher, ein billiges Dispergiermittel zum Dispergieren öliger oder teeriger Rückstände zur

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Verfügung zu stellen, das die llachteile der bekannten Dispergiermittel nicht aufweist. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.

Gegenstand der Erfindung ist somit ein Dispergiermittel, das 20 bis 25 Gewichtsprozent eines nicht-ionischen, grenzflächenaktiven Mittels und 80 bis 75 Gewichtsprozent eines zum grössten Teil aus Alkylbenzolen bestehenden Gemisches enthält, v/obei der Gehalt an Diisopropylbenzolen mindestens 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Dispergiermittels, beträgt.

Das Dispergiermittel der Erfindung ist öllöslich, aber wasserunlöslich. Aus diesem Grund sind zur Beseitigung von Ölverschmutzungen lediglich- geringe Mengen des Dispergiermittels erforderlich. Ferner wirkt sich das Dispergiermittel sowohl auf die Heeresflora und -fauna als auch auf die ölassimilierenden und -abbauenden Mikroorganismen nicht schädigend aus. Besonders vorteilhaft ist weiterhin, dass das Dispergiermittel der Erfindung aus billigen Verbindungen besteht.

Das Dispergiermittel der Erfindung ist flüssig und enthält als Alkylbenzole vor allem die Diisopropylbenzole, die allein oder im Gemisch mit Monoalkylbenzolen vorliegen können. Als Alkylbenzole werden vorzugsweise die bei der katalytischen Isopropylbenzolherstellung aus Benzol und Propylen anfallenden Rückstände verwendet. Insbesondere eignet sich dazu die bei 200 bis 20¹S⁰C siedende Fraktion der genannten Rückstände, die einen Diisopropylbenzolgehalt von über 75 Gewichtsprozent aufweist.

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Zur Herstellung des Dispergiermittels der Erfindung werden als.

insbesondere

nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel/die Reaktionsprodukte eines Alkylphenols oder eines aliphatischen Alkohols mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder einem Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 6000 verwendet. Ferner können als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Reaktionsprodukte aliphatischer Carbonsäuren mit Äthylenoxid oder einem Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 6000 verwendet werden.

Zur Herstellung des nicht-ionischen, grenzflächenaktiven Mittels können Mono- oder Polyalky!phenole mit 5 bis 18 C-Atomen in den Seitenketten mit 6 bis 20 Mol, vorzugsweise mit 8 bis 12 Mol, Äthylenoxid umgesetzt werden. Als Alkylphenole eignen sich insbesondere Diamylphenoi, p-tert.-Octylphenol und Nonylphenol.

Als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel können auch die Reaktionsprodukte eines aliphatischen Alkohols mit mindestens 9 C-Atomen mit Äthylenoxid oder Propylenoxid verwendet werden. Besonders geeignet sind die Reaktionsprodukte aliphatischer Alkohole mit 18 C-Atomen mit mehr als 20 Mol Äthylenoxid.

Ein typisches Dispergiermittel enthält 80 bis 75 Gewichtsprozent der aus dem Rückstand der Isopropylbenzolherstellung erhaltenen Eraktion mit einem Siedebereich von 200 bis 2O5°C und 20 bis 25 Gewichtsprozent der Reaktionsprodukte von Nonylphenol mit Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 6000.

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Die flüssigen Dispergiermittel der Erfindung eignen sich besonders zur Beseitigung von Ölfilmen auf der Meeresoberfläche. Zu diesem Zweck wird eine geringe Menge des Dispergiermittels mit Hilfe von Düsen auf den Ölfilm gesprüht, wodurch eine Dispersion durch Emulgieren des Öls mit dem Meerwasser erreicht wird. Die emulgierten öltröpfchen werden anschliessend durch die Wellenbewegung weggeführt. Um die Dispersion des Öls zu beschleunigen, empfiehlt es sich, für eine verstärkte Bewegung des Wassers zu sorgen. Dies kann z.B. mit Hilfe von Schiffschrauben' oder durch Wasserwerfer erfolgen.

Die dispergierten Öltröpfchen sind von den Mikroorganismen des Meeres leicht assimilierbar und werden in unschädliche Verbindungen, wie Wasser und Kohlendioxid, abgebaut.

Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn bei ruhiger See die verschmutzten Gebiete mit etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Öls, des Dispergiermittels der Erfindung besprüht werden. Bei rauher See muss wegen der unvermeidbaren Verluste eine grössere Menge des Dispergiermittels verwendet v/erden.

Das Dispergiermittel kann auch zuerst mit Wasser emulgiert werden. Diese Emulsion wird dann auf das verschmutzte Gebiet gesprüht. Zu diesem Zweck wird mit Hilfe eines Mischers eine wässrige Emulsion mit einem Wassergehalt von etwa 90 Gewichtsprozent hergestellt.

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Das Dispergiermittel der Erfindung eignet sich auch zur Beseitigung öliger oder teeriger Rückstände auf festen Oberflächen, wie Stränden, Hafeneinrichtungen, Motoren oder Tanks. Dazu wird das Dispergiermittel mit Hilfe von Düsen aufgesprüht, und die verschmutzten Oberflächen werden anschliessend mit Yiasser abgespritzt.

Die Beispiele erläutern die Erfindung.

Beispiel 1

20 Gewichtsteile des Reaktionsprodukts von 1 Mol ITonylphenol mit 6 Mol Äthylenoxid (unter der Bezeichnung FEIiOPAL vertriebenes Handelsprodukt) werden mit 80 Gewichtsteilen der aus dem Rückstand der Isopropylherstellung erhaltenen Fraktion mit einem Siedebereich von 200 bis 2O5°C vermischt. Die genannte Fraktion hat die folgende Zusammensetzung: o-, m- und p-Diisopropylbenzole 76 Gewichtsprozent Dialkylbenzole - 3 Gewichtsprozent

Monoalkylbenzole 18 Gewichtsprozent

ungesättigte Verbindungen ' 1 Gewichtsprozent unbekannt 2 Gewichtsprozent

Das so hergestellte flüssige Dispergiermittel hat die folgenden Eigenschaften:

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Farbe : strohgelb

Dichte (15⁰C): 0,915

Viskosität (2O⁰C): 4,0 cst

Brechungsindex (2O°C): 1,485

Flammpunkt (offenes Gefäss): über 70⁰G

Piarampunkt (geschlossenes Gefäss): über 68⁰C

Reaktion: ■ neutral

Ein zylindrisches Glasgefäss mit 40 cm Durchmesser und 15 cm Höhe wird bis zu einer Höhe von 10 cm mit Meerwasser gefüllt. In das Gefäss werden 50 ml Öl auf solche Weise zugesetzt, dass sich auf der Wasseroberfläche ein gleichmässiger Film bildet. Anschlie 3and wird ein !Tropfen des oben hergestellten Dispergiermittels zugegeben. Dadurch wird der Ölfilm sofort zerstört, und das Öl schlägt sich an der Gefässwand nieder. Die Wasseroberfläche ist vollständig Ölfrei.

Beispiel 2

50 kg Mineralöl werden auf die Meeresoberfläche gegossen, wobei ein ausgedehnter Ölfilm entsteht. Auf diesen Ölfilm v/ird mit Hilfe der Düsen eines motorbetriebenen Zerstäubers mit einer Ausstosskapazität von 40 Liter/Minute bei 4 Atmosphären 40 Sekunden lang das Dispergiermittel gemäss Beispiel 1 gesprüht. Anschliessend wird zur Beschleunigung der Dispersion des Mineralöls mit dem Heerwasser mit Hilfe der Schraube eines Aussenbordmotors eine verstärkte Bewegung des V/assers bewirkt. Die Lseresoberflache ist rasch vollständig ölfrei.

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Beispiel 3

Das Dispergiermittel gemäss Beispiel 1 wird vor der Verwendung mit Meerwasser emulgiert. Der Gehalt des Dispergiermittels in der Emulsion beträgt 10 Gewichtsprozent.

Ein durch Ausgiessen von 50 kg Mineralöl auf die Meeresoberfläche erhaltener Ölfilm wird mit Hilfe der Düsen eines motorbetriebenen Zerstäubers mit einer Ausstosskapazität von 100 Iiter/Minute bei 8 Atmosphären 45 Sekunden lang mit der genannten Emulsion besprüht. Zur Beschleunigung der Dispersion des Öls wird mit Hilfe der Schraube eines Aussenbordmotors eine verstärkte Bewegung des Wassers bewirkt. Die Meeresoberfläche ist rasch vollständig ölfrei.

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Claims

Patentansprüche

1. Dispergiermittel, enthaltend 20 bis 25 Gewichtsprozent eines nicht-ionischen, grenzflächenaktiven Mittels und 80 bis 75 Gewichtsprozent eines zum gröasten Teil aus Alkylbenzolen bestehenden Gemisches, wobei der Gehalt an Diisopropylbenzolen mindestens 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Dispergiermittels, beträgt.

2. Dispergiermittel nach Anspruch 1, enthaltend als Alkylbenzolgemisch die bei der katalytischen Isopropylbenzolherstellung aus Benzol und Propylen anfallenden Rückstände, insbesondere die Fraktion mit dem Siedebereich von 200 bis 205⁰C mit

einem Gehalt an Diisopropylbenzolen von über 75 Gewichtsprozent.

3. Dispergiermittel nach Anspruch 1 und 2, enthaltend als

nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Umsetzungspro- _t

dukte eines Alkylphenols oder eines aliphatischen Alkohols mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder einem Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 6000.

4. Dispergiermittel nach Anspruch 3» enthaltend als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Umsetzungsprodukte eines Mono- oder Polyalkylphenols mit 5 bis 18 C-Atomen in der Seitenkette mit 6 bis 20 Mol, vorzugsweise 8 bis 12 Mol, Äthylenoxid.

5. Dispergiermittel nach Anspruch k, enthaltend als nicht ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Urasetaungsprodukte von Diamy!phenol, p-tert.-Octylphenol oder Nonylphenol mit Äthylenoxid.

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6. Dispergiermittel nach Anspruch 3, enthaltend als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Unisetzungsprodukte eines aliphatischen Alkohols mit mindestens 9 C-Atomen mit Äthylenoxid oder Propylenoxid.

7. Dispergiermittel nach Anspruch 6, enthaltend als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Umsetzungsprodukte eines aliphatischen Alkohols mit 18 C-Atomen mit mehr als 20 Mol Äthylenoxid.

8. Dispergiermittel nach Anspruch 1, enthaltend als nicht-ionisches, grenzflächenaktives Mittel die Umsetzungsprodukte einer aliphatischen Carbonsäure mit Äthylenoxid oder mit einem PoIyäthylengiykol mit einem Molekulargewicht von *}000 bis 6000.

9. Verwendung des Dispergiermittels nach Anspruch 1 bis 8 zum Dispergieren von ölen und/oder teerigen Rückständen.

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