DE2123233A1 - Verfahren zur Herstellung von fein teihgem grossoberflachigen Silicium dioxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von fein teihgem grossoberflachigen Silicium dioxidInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD-TJND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt/Main, Weissfrauenstr. 9
Verfahren zur Herstellung von feinteiligem grossoberflächigen
Siliciumdioxid.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feinteiligen
Siliciumdioxids durch hydrolytische Umsetzung flüchtiger Siliciumhalogenide im Gemisch mit unter Wasserbildung
verbrennenden Gasen und Sauerstoff in einer Flamme, wobei grossoberflächige Produkte mit sehr hoher Verdickungswirkung
in organischen Medien erhalten werden.
Es ist bekannt, feinverteilte Oxide, z.B. Siliciumdioxid oder
auch Titandioxid, durch Verbrennung entsprechender Halogenide oder anderer flüchtiger Verbindungen herzustellen. Weiterhin
ist bekannt, die Umsetzung von flüchtigen Metall- oder Metalloidverbindungen zu Oxiden ganz oder teilweise über eine Hydrolyse
ablaufen zu lassen, indem der Dampf der flüchtigen Ausgangsstoffe, z.B. SiCIi, mit einem brennbaren Gas, z.B.
Wasserstoff, gemischt und dieses Gemisch in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre nach der Gleichung
SlCIj+ + 2 H2O ^ SiOy + k HCl
umgesetzt wurde.
Das nach den bekannten praktizierten Verfahren gewonnene
Siliciumdioxid zeichnet sich durch eine geringe Primärteilchengrösse
im Bereich von 1o bis ^o Millimikron und
einer spezifischen Oberfläche, gemessen nach der BET-Methode, im Bereich von 5o bis 3Ro m*~/g sowie einer hohen Verdickungswirkung
in organischen Medien aus.
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Mit diesen Primärteilchen- und Oberflächengrössen wurde
nach den bisherigen Verfahren eine untere und obere Grenze gesetzt, welche auch bei Variation aller Reaktionsbedingungen
nicht unter- bzw. überschritten werden konnten.
Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, auch pyrogen gewonnenes
Siliciumdioxid in seiner Beschaffenheit den gefällten Kieselsäuren
im Oberflächengrössenbereich anzugleichen, um bei geringer Primärteilchengrösse eine möglichst grosse Oberfläche
und damit erhöhte Adsorptionsfähigkeit bei grösster
chemischer Reinheit, wie sie pyrogenem SiO_ zu eigen ist, zu
erreichen. Nach den bekannten Verfahren einer pyrolytischen Umsetzung von z.B. SiF^ oder SiClj Hessen sich bisher Produkte
herstellen, deren Oberflächengrösse 3Mo m /g.BET nicht
wesentlich übersteigt und deren PrirnärteilchengrÖssen nicht unter 1o Millimikron liegen.
Der Erfindung lag die Aufgabenstellung zugrunde, ein Verfahren anzugeben zur Herstellung von feinteiligem Siliciumdioxid mit
einer Oberfläche von ^ 38o m*"/g DHT durch Umsetzung von einem
Siliciumhalogenid mit einem brennbaren, Wasserstoff enthaltendem Gas und Sauerstoff oder Luft in einer Flamme unter Verwendung
eines inerten Traggases, wobei die Mengen an Sauerstoff und brennbarem Gas so bemessen sind, dass einerseits
der Sauerstoffgehalt der Mischung zur vollständigen Verbrennung
des brennbaren Gases mindestens ausreicht und andererseits das dabei gebildete Wasser zur Hydrolj'se des flüchtigen
Siliciumhalogenides ebenfalls mindestens ausreicht, und
anschliessende Einleitung der Verbrennungsgase mit dem in ihnen suspendierten Siliciumdioxid in eine Abscheidungs—
Vorrichtung.
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.--■ BAD ORIGINAL ._...
Dao Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass
als flüchtiges Siliciumhalogenid Trichlorsilandampf zusammen
mit Stickstoff in einer Menge von 410-565 g pro Nm /h Gesamtgas
verwendet wird, wobei das Verhältnis von Trichlorsilandampf : Stickstoff zwischen o,5 J 1 und 5 1 1 und das von Wasserstoff
zu Sauerstoff zwischen o,5 J 1 und 1,3 1 1 liegt.
In der DP-Schrift °oo 339 wurde u.a. zwar bereits die Verwendung
von SiIiciumchloroform als flüchtige organische
Siliciumverbindung zur hydrolytischen Umsetzung in einer
Knallgasflamme ohne Angabe der Umsetzungsbedingungen vorgeschlagen.
Infolge der schwierigen Handhabung des Silicochloroforms führte dieser Vorschlag bisher jedoch nicht zu
einem in der Praxis verwendeten Verfahren. Ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Siliciumdioxid
geht davon aus, Silicium oder eine Si-Legierung bei erhöhter Temperatur mit Chlorwasserstoff zu behandeln, wobei eine
Mischung aus dampfförmiger Chlorsiliciumverbindung und/oder Chlorsiliciumwasserstoffverbindung und Wasserstoff gebildet
wird; in diese Mischung wird zur Hydrolysierung der Chlorsilicium-
und/oder Chlorsiliciumwasserstoffverbindung zu Chlorwasserstoff und Siliciumdioxid Sauerstoff und/oder
Wasserdampf eingeleitet, wobei die Umsetzung in einer Flamme erfolgt. Die nach diesen» Verfahren erhaltenen Produkte weisen
jedoch Primärteilchengrössen im Bereich von ^o bis I60 Millimikron
auf.
Überraschenderweise lassen sich jedoch nach dem erfindungsgemässen
Verfahren Produkte mit Teilchengrösse von \ 1o Millimikron
bis 5 Millimikron und mit Oberflächenwerten von >38o bis = 650 m /g BET herstellen, welche sich durch eine
besonders hohe Verdickungswirkung in organischen Medien auszeichnen.
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Während sich in üblicher Weise auf pyrogenem Wege aus SiCl., Alkylchlorsilanen oder anderen leicht flüchtigen siliciumhaltigen
Rohstoffen Produkte ergeben, die eine maximale Verdickungswirkung bei BET-Oberflachen von 3oo bis 3^o m /g aufweisen,
zeigen die erfindungsgemäss aus Trichlorsilan hergestellten Prodtikte bei BET-Oberf lachen von 4oo bis=6.5o m~ /ß
Verdickungswerte, die um 5o - 1oo $ über denen normaler
pyrogener Kieselsäuron liegen (vgl. Tabelle i).
Die erfindungsgemäss heirgestellten Produkte zeichnen sich
weiterhin gegenüber den bekannten Produkten durch eine extrem niedrige mittlere Teilchengrö'sse sowie ein äusserst
enges Teilchengrössenband aus (vgl. Tabelle II). Die neuen
Produkte übertreffen in ihrer * Teil cherif einheit alle bisher bekannten
hochdispersen Füllstoffe.
Weiterhin zeichnen sich die neuen Produkte gegenüber den herkömmlichen durch eine erheblich geringere Silanolgruppendichte
aus (vgl. Tabelle III).·
Tn den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert;
a) Aus einem Druckbehälter werden 31 kg/h Trichlorsilan unter
einem Stickstof f druck von 2,ο ata über eino Mnnibrankolbpnpumpe
dosiert und in einem Fallfilmverdampfer bei 12o C
total verdampft, wobei eine Stickstoffinen *e von 3 Nm /h
arn Boden dos Verdampfers eingegeben wird. Das Gemisch aus
Trichlorsilandampf und Stickstoff, das am Kopf dos Verdampfers austritt, wird einem der drei um jeweils 12o
versetzten tangential am Kopf eines zylindrischen Brennorrohres
von .?3 ium lichter Weite angebrachten Einlassrohres
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BAD ORIGINAL
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zugeführt. Durch das zweite Einlassrohr werden 7 Nm /h trockener Wasserstoff, durch das dritte Einlaserohr 44 Nm /h
Trockenluft zugeführt. Das mit einer Geschwindigkeit von etwa 5o ra/sec. am Brennermund ausströmende homogene Gasgemisch
wird mit einer Lunte gezündet, worauf eich eine kurze scharfe Flamme mit einer Temperatur von 11oo° C ausbildet,
deren Verbrennungsgase die hochdisperse Kieselsäure als Aerogel enthalten. In bekannter Veise durchlaufen
dann die heissen Gase einen Ofen und eine Kühlzone, wobei Koagulation der Kieselsäure erfolgt, die in üblicher
Weise, z.B. in Fliehkraftabscheidern abgeschieden und in
Gegenwart von Wasserdampf
wasserstoff befreit wird.
wasserstoff befreit wird.
Gegenwart von Wasserdampf bei 7°o C von adsorbiertem Chlor-
Die so erhaltene Kieselsäure (ca. 14 kg/h) besteht zu über
9o $ aus Teilchen, deren Durchmesser unter 1o Millimikron
liegt. Die mittlere Teilchengrösse beträgt etwa 6 Millimikron.
Durch die Stickstoffabsorption nach Brnnauer, Emmet
und Teller (BET) gemessene absorptive Oberfläche beträgt 487 m /g. Das Produkt ergibt bei einer Konzentration von
1,6 G$ in einem Testsystem aus ungesättigtem Polyesterharz eine
Viskosität des Systems von 2.64o Centipoise.
b) 4o kg/h Siliciumtetrachlorid werden in bekannter Weise verdampft und in einem Brenner von 25 mm lichter Weite
mit 13 Nnr/h Wasserstoff und 44 Nm3/h Luft vermischt.
Das Gemisch tritt aus dem Brenner mit einer Geschwindigkeit von etwa _5o m/sec. aus. Aus der am Brennermund gezündeten
Flamme (Temperatur 1c>5o C) wird das Gemisch der Verbrennungsgase
wie unter I a) angegeben abgekühlt, die Kieselsäure koaguliert und entsäuert (l4 kg/h).
2 η «ι iuf) / ü <?.' t;
BAD ORIQINAL
Die auf diese Weise erhaltene Kieselsäure besteht zu über
9o $ aus Teilchen, deren Durchmesser swischen 3 und 16
Millimikron liegt. Die mittlere Teilchengrö33e beträgt
7 Millimikron.
Die adsorptive Oberfläche beträgt 31 ο m /g. Eine 1,6 #ig·
Dispersion in dein unter 1 a) angeführten Testsystem aus
ungesättigtem Polyesterharz ergibt eine Viskosität von nur i6ko Centipoise.
a) Bei entsprechend Beispiel 1 a) durchgeführter Verbrennung
in einem Brenner mit 23 mm lichter Weite mit 31 kg/h Trichlorsilan,
3 NnT/h Stickstoff, 7 Nm3/h Wasserstoff und
52 Nnr*/h Trockenluft wird ein Produkt mit einer BET-Oberfläche
von 596 ra /g und einer Verdickungsv/irleung von
31^o cP erhalten.
b) Bei entsprechend Beispiel 1 b) durchgeführter Verbrennung in einem Brenner mit 25 mm lichter Weite mit ^o kg/h
SiCl., 13 Nm3/h Wasserstoff und 52 Nm3/h Trockenluft wird
ein Produkt mit einer BET-Oberfläche von 378 m /g und
einer Verdickungswirkung von I600 cP erhalten.
Das erfindungsgemäss hergestellte feinteilige grossoberflächige
Siliciumdioxid eignet sich für folgende Anwendungszwecke:
Viskositätserhöhung und Thixotropierurig von organischen Medien,
insbesondere von ungesättigten Polyeaterlacken, Verstärkung
von heissvulkanisierendem, transparentem Siliconkautschuk, letzteres insbesondere Ln Form dee nach an sich bekannten
Verfahren hydrophobierten Produktes.
Claims (2)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von feinteiligem Siliciumdioxid mit einer Oberfläche von ^ 38o m /g BET durch Umsetzung von einem Siliciunihalogenid mit einem brennbaren, Wasserstoff enthaltendem Gas und Sauerstoff oder Luft in ejLner Flamme unter Verwendung eines inerten Traggases, wobei die Mengen an Sauerstoff und brennbarem Gas so bemessen sind, dass einerseits der Sauerstoffgehalt der Mischung zur vollständigen Verbrennung des brennbaren Gases mindestens ausreicht und andererseits das dabei gebildete Wasser zur Hydrolyse des flüchtigen Siliciumhalogenide ebenfalls mindestens ausreicht, und anschliessende Einleitung der Verbrennungsgase mit dem in ihnen suspendierten Siliciumdioxid in eine Abscheidungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass als flüchtiges Siliciumhalogenid Trichlorsilandampf zusammen mit Stickstoff in einer Menge von h\o — 565 {ζ pro Nm /h Gesamtgas verwendet wird, wobei das Verhältnis von Trichlorsilandampf : Stickstoff zwischen o,5 1 1 und 5 i 1 und das von Wasserstoff zu Sauerstoff zwischen o,5 ί 1 und 1,3 : 1 liegt.
- 2.) FeinverteJltes, grossoborflächiges Siliciumdioxid, herstellbar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es eine spezifische Oberfläche, gemessen nach der DET-Methode, im Bereich von 3Ro m /g bis 65o m /g, eine mittlere Priniärteilchengrb'sse im Bereich von 5 nm bis 7 rim, einen pH-Wert tier 5$i&en wässrigen Aufschlämmung von 3»^ bis ktht ein Schuttgewicht von 2o bis 12o g/l, ein Stampfvolumen von I000 bis 2ooo ml/ioo g, eine Verdi ckungswirkung von 2ooo-32oo cP und eine Silanolgruppendichte fio-H5 X 2/Si0II aufweist.Go-/Spi
1o.5.749849/092GTabelle Isioaus»Spezifische Oberfläche nack BEi Verdickung eines Polyester- ! sy st en s mit 1,6 r/o Silicium- | dioxia (cp) jH
Ό Ti
CO310360 378 164-0 1680 1610 1600405 487 596 659 2500 2640 3140 2Ο9ΟBAD ORIGINALTabelle IISiO2 aus» m2/s SiCl^ 374 SiHCl3 Spezifische Oberfläche
nach BETran 291 7,0 544 Teilchengröße
arithmet. Mittelma 8,1 !
2,5-13,5
j5,5
ιStreubereich der
Teilchenp-rößen,
90 %-Spanne3-14,5 S
2,5-9,5
ίTabelle IIISiO axis: m2/ic SiCl^ : 378 SiHCl3 544 opeζifiRche Gberflache
nach BuTA /SiOH 297 77,0 j 475 65,0 ; Flächenbelegung
rait Silanolgruppen02 /
A /SiOH73,5 68,5 ; 85,0 80,5 '■
Ijflächenbelegunp nach
3Ö Min. bei 1100O
und 10-3 i'orr65,5 85,0 209849/0926
BAD ORIGINAL
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