DE2123160A1 - Näheinrichtung zur Herstellung von paspelierten Öffnungen in Arbeitsstücken - Google Patents
Näheinrichtung zur Herstellung von paspelierten Öffnungen in ArbeitsstückenInfo
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Description
Näheinrichtung zur Herstellung von paspelierten Öffnungen
in Arbeitsstücken
Für die Herstellung von- paspelierten, d. h., eingefaßten
Knopflöchern, Taschenschlitzen od. dgl. sind selbsttätig
arbeitende Näheinrichtungen bekannt, die mit einer, - :
in ihrem Bewegungsablauf gesteuerten Stoffvorschub-Vorrichtung für den Transport des im wesentlichen aus"
Haupt- und Paspelstoff bestehenden Arbeitsstückes ausgerüstet sind. Das Einlegen der Arbeitsstückteile
erfolgt unmittelbar vor der Nähstelle. Dabei wird der Hauptstoff unter der in gelüfteter Ausgangsstellung
verharrenden Stoff vor Schubvorrichtung auf der Tischplatte ausgerichtet und der Paspelstoff in eine an der Oberseite
der Stoffvorschubvorrichtung befindliche FaIt- und Klemmvorrichtung eingeführt. Während dieser zeitraubenden
Beschickung verharrt die Näheinrichtung in Ruhestellung. Daraus ergeben sich relativ große Leerlaufzeiten, welche
die Arbeitsleistung der Näheinrichtung erheblich beeinträchtigen, zumal die Bedienungsperson andererseits
während des laufenden Arbeitszyklus entsprechende Leerlauf zeiten hat, die nicht durch Nebenarbeiten zu
überbrücken sind.
Die Erfindung bezweckt den Abbau dieser Leerlaufzeiten, um die Arbeitsleistung der Näheinrichtung zu intensivieren
und ihr liegt die technische Aufgabe zugrunde, einen während des Arbeitszyklus der Näheinrichtung freien Platz für das.
Auflegen und Ausrichten der im Anschluß an den gerade laufenden Zyklus zu bearbeitenden Arbeitsstückteile zu
schaffen, von dem aus die nach Beendigung des laufenden
Arbeitszyklus in ihre Ausgangsposition zurückkehrende Stoffvorschubvorrichtung das dort vorbereitete Arbeitsstück
ohne Zeitverlust übernehmen kann.
Die Lösung des aufgezeigten Problems sieht zwischen der Nähstelle und dem Arbeitsstück-Aufgabeplatz eine von der
Stoffvorschubvorrichtung im Eilgang zu überbrückende freie Fläche vor, die etwa der Länge des Arbeitsstückes
- in Vorschubrichtung gemessen - entspricht. Diesem Aufgabeplatz ist eine oberhalb desselben angeordnete, zur
ausgerichteten Lage des Hauptstoffes orientierte, bei der Übernahme des Arbeitsstückes durch die Stoffvorschubvorrichtung
auf diese absenkbare Lege vor richtung für den Paspelstoff zugeordnet, die eine Halteklammer und ein
Teilstück einer aus zwei in Stoffvorschubrichtung hintereinander angeordneten, in bezug auf die Tischplatte
unabhängig voneinander heb- und senkbaren Teilstücken bestehenden Faltschiene umfaßt, von denen das zur
Legevorrichtung gehörende Teilstück im Bereich des Arbeitsstück-Aufgabeplatzes angeordnet ist und das zweite
Teilstück im Bereich der freien Fläche vor der Nähstelle.
Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung kann die Bedienungs· person nunmehr bereits während eines gerade laufenden
Arbeitszyklus die beiden Arbeitsstückteile eines in der Folge zu bearbeitenden Arbeitsstückes auflegen und ordnungsgemäß
ausrichten, so daß zwischen den aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen praktisch kein Stillstand erforderlich ist.
Die Leerlaufzeiten werden somit wesentlich reduziert und die Arbeitsleistung der Näheinrichtung gesteigert. Auch
entfällt damit die den Arbeitsrhythmus störende Leerlaufzeit auf seiten der Bedienungsperson.
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Weitere, mit dem Erfindungsgedanken in unmittelbarem Zusammenhang stehende, vorteilhafte bauliche Ausgestaltungen
sind in der folgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels und in den Patentansprüchen
niedergelegt.
Fig. 1 ist eine aus Gründen der Übersichtlichkeit vereinfachte,
in der Länge stark verkürzte Seitenansicht der Näheinrichtung und -
Fig. 2 eine schaubildliche Ansicht des Arbeitsstück -Aufgabeplatzes vor der Nähmaschine.
Die gesamte Näheinrichtung ist auf einer auf einem Gestell 1 ruhenden Tischplatte 2 angeordnet. Das eigentliche
Nähaggregat besteht aus einer mit Mitteln zum Abtrennen der Nähfäden und mit einem Messer zum Schneiden der
einzufassenden Öffnung ausgestatteten Zweinadelnähmaschine 3 bekannter Bauart, die von einem nicht dargestellten
Elektromotor über eine ein- und ausrückbare Kupplung und Nadelpositioniervorrichtung antreibbar ist, wobei
die Einleitung und Beendigung des Nähvorganges und der sonstigen Arbeitsfolgen durch eine programmierte Steuerung
bewirkt werden. Der erwähnte, ständig laufende Elektromotor treibt auch eine Riemenscheibe 4 an, die mit einer Spindel 5
für den Antrieb einer Stoffvorschubvorrichtung 6 kuppelbar ist.
Die Spindel 5 ist einenends in einem an der Nähmaschine 3 angebrachten Lagerschild 7 und anderenends in einem auf
der Tischplatte 2 angebrachten Lagerschild 8 drehbar gelagert.
Die beiden Lagerschilde 7 und 8 tragen außerdem noch zwei parallel zur Spindel 5 verlaufende Schienen 9 und 10, auf
denen ein mittels der Spindel 5 hin- und herbewegbarer . Schlitten 11 geführt ist. Dieser Schlitten 11 ist über ein
Gestänge 12 mit der bereits erwähnten Stoffvorschubvorrichtung 6 verbunden.
Die Spindel 5 und die Schienen 9 und 10 sind in der Zeichnung verkürzt dargestellt, ihre freie Länge χ .
muß mindestens der Strecke xl entsprechen, die die ^ Stoffvorschubvorrichtung 6 während eines Arbeitszyklus
zurückzulegen hat. Wegen dieser großen Länge der Antriebs spindel 5 ist zwischen dem nähmaschinenseitigen
Lagerschild 7 und dem Schlitten 11 eine die Spindel 5 abstützende Lünette 13 vorgesehen, die auf
den Schienen 9 und 10 geführt ist und die von dem Schlitten 11 etwa bis zur Mitte der Spindel 5 mitgenommen
wird, wenn der Schlitten 11 sich von der Nähmaschine 3 weg bewegt. Auf seinem Rückweg nimmt der Schlitten die
Lünette 13 dann wieder mit zurück in ihre Ausgangsstellung.
fk In Arbeitsrichtung (Pfeil A) vor der Nähmaschine 3 ist
oberhalb der Tischplatte 2, parallel zu ihr, eine Achse angeordnet, die von einem Arm 15 getragen wird, der an
einem Ständer 16 höheneinstellbar befestigt ist. Auf dieser Achse 14 sind drei, je einen Druckluftzylinder 17,18,19
tragende Zwingen 20, 21 und 22 angeordnet, von denen die der Nähmaschine 3 benachbarte Zwinge 20 den
Druckluftzylinder 17 für ein unmittelbar vor der Nähmaschine arbeitendes, im Querschnitt ± -förmiges Faltschienen
-Teilstück 23, die mittlere Zwinge 21 den Druckluftzylinder
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für ein im Bereich des Arbeitsstück-Aufgabeplatzes arbeitendes, ebenfalls im Querschnitt -L -förmiges
Faltschienen-Teilstück 24 und die von der Nähmaschine 3 am weitesten entfernte Zwinge 22 den Druckluftzylinder
für eine den Paspelstoff aufnehmende Halteklammer 25 trägt. Außerdem ist an der Achse 14 noch ein Bügel 26
befestigt, der eine der Halteklammer 25 zugeordnete, kleine Platte 27 trägt. Der Druckluftzylinder 17 mit dem
an seiner Kolbenstange angebrachten Faltschienen -Teilstück 23 steht senkrecht zur Tischplatte 2, während
die Druckluftzylinder 18 und 19 unter verschiedenen Winkeln zur Tischplatte geneigt angeordnet sind.
Die Teile 24, 25 und 27 bilden zusammen eine Legevorrichtung für den Paspelstoff. Dieser wird bereits
während eines laufenden Arbeitszyklus auf die Platte 27 aufgelegt und mit einer Längskante in die mittels eines
Druckluftzylinders 251 betätigbare Halteklammer eingespannt. Unterhalb der Platte 27 wird während des noch laufenden
Arbeitszyklus der Hauptstoff, z. B. ein Sakkoteil, aufgelegt und nach vorgesehenen, z. B. optischen Markierungen
ausgerichtet. Wenn dann nach Beendigung des Arbeitszyklus die Stoffvorschubvorrichtung 6 durch den zur Nähmaschine
hin bewegten Schlitten 11 in gelüfteter, d.h., von der Tischplatte 2 abgehobener Position in die Ausgangslage
zurückgeführt wird, kann sie in der Endstellung sofort auf den Hauptstoff des nächsten Arbeitsstückes abgesenkt werden.
Gleichzeitig geht auch die Halteklammer 25 nach unten und legt den Paspelstoff auf die Stoffvorschubvorrichtung 6 ab.
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Die Stoffvorschubvorrichtung 6 besteht aus zwei langgestreckten, in einem bestimmten Abstand parallel zueinander verlaufenden
Schienen 60,. 61, jede an einem aus drei Stangen gebildeten Gestänge 12 angebracht, die an dem Schlitten 11 um eine
Achse 111 schwenkbar gelagert sind. Die beiden im Querschnitt annähernd rechtwinklig-dreieckigen
Schienen 60, 61 lassen zwischen sich einen von den Spitzen des Dreiecks begrenzten Spalt a frei, durch den der aufgelegte
Paspelstoff mittels des Jr -förmigen Faltschienen
-Teilstückes 24 auf den Hauptstoff niedergedrückt wird. Der dabei etwa U-förmig gefaltete Paspelstoff wird mittels
Formbleche 62, 63, die an der Oberseite der Schienen 60, in Richtung auf den Spalt a gegeneinander verschiebbar
angebracht sind, dem Faltschienenquerschnitt angepaßt
und kann nunmehr von der Stoffvorschubvorrichtung 6 zusammen mit dem Hauptstoff zur Nähmaschine 3 hingeführt
werden. Die Formbleche 62, 63 werden mittels je eines
Luftzylinders.64, 65 über an den Schienen 60, 61 schwenkbar gelagerte Winkelhebel 66, 67 bewegt. Zwecks Parallelverschiebung
sind in den Schienen 60, 61 entsprechende Führungsschlitze 68 eingearbeitet, in die an den Formblechen 62,63
vorgesehene Führungsstifte 69 eingreifen.
Beim Transport des aus Haupt- und Paspelstoff bestehenden Arbeitsstückes mittels der Stoffvorschubvorrichtung 6
wird der Paspelstoff von dem Faltschienen-Teilstück 24 herunter auf das unmittelbar vor der Nähmaschine 3
angeordnete Faltschienen-Teilstück 23 geschoben, welches zwecks besseren Übergleitens des geformten Paspelstoffes
eine verjüngte, leicht nach oben gebogene Spitze 231 aufweist. Die zweiteilige Ausbildung der Faltschiene ist
erforderlich, um bereits während eines laufenden
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Arbeitszyklus am Aufgabeplatz ein neues Arbeitsstück für den folgenden Arbeitszyklus aufgeben zu können. Die
Längen der Paltschienen -Teilstücke 23, 24 sind so aufeinander abgestimmt, daß das Teilstück 24 bei
Arbeitsbeginn der Nähmaschine bereits wieder frei ist und gelüftet, d. h., von der Tischplatte 2 abgehoben
werden kann, um den Aufgabeplatz für das Auflegen eines ■ neuen Arbeitsstückes freizugeben. Das Teilstück 23 wird
nur vom Druck des Zylinders 17 entlastet, jedoch nicht von der Tischplatte abgehoben. Es wird gegen die
Tischplatte 2 angedrückt, sobald ein Arbeitsstück die Nähstelle erreicht hat und entlastet, wenn der Nähvorgang
beendet ist. Im entlasteten Zustand wird es nähmaschinenseitig durch ein schwenkbar am Kopf der Nähmaschine
angebrachtes Führungsteil leicht belastet, wodurch die Spitze 231 etwas abgehoben wird.
Für die Steuerung des Ablaufes eines Arbeitszyklus ergibt sich hiernach folgender Plan: Bei Beendigung eines
Zyklus wird das fertiggestellte Arbeitsstück durch Lüften der Stoffvorschubvorrichtung 6 freigegeben,
so daß es mittels einer geeigneten Stapelvorrichtung von der Tischplatte 2 entfernt werden kann. Die
Stoff vor Schubvorrichtung 6 wird mittels des sich zur Nähmaschine 3 hin bewegenden Schlittens 11 in gelüfteter
Position nach vorn, d. h., zum Aufgabeplatz hin bewegt und dort auf den bereits ausgerichteten Hauptstoff eines
zu bearbeitenden Arbeitsstückes abgesenkt. Gleichzeitig bewegt der Druckluftzylinder 19 die Halteklammer
mit einem eingelegten Paspelstoff nach unten und legt diesen auf die bereits auf den Hauptstoff abgesenkte
Stoffvorschubvorrichtung 6 ab. Der Halteklammer
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folgt unmittelbar das Faltschienen-Teilstück 24 und drückt den Paspelstoff in den Spalt a zwischen den beiden
Schienen 60,61. Die Halteklammer 25 geht sofort nach dem Ablegen des Paspelstoffes wieder nach oben,
während das Faltschienen-Teilstück 24 in der unteren Position verharrt. Die beiden Formbleche 62, 63
falten nun die Schenkel des Paspelstoffes um die Faltschiene und die Stoffvorschubvorrichtung 6 wird unter Mitnahme des
Arbeitsstückes in Pfeilrichtung A zur Nähmaschine 3 hin bewegt. Dabei wird der gefaltete Paspelstoff von dem
Faltschienen-Teilstück 24 auf das Faltschienen-Teilstück geschoben und von diesem während des folgenden
Nähvorganges geführt. Sobald die Strecke bis zur Nähstelle von der Stoffvorschubvorrichtung im Eilgang
überwunden ist, geht auch das Faltschienen-Teilstück wieder nach oben. Damit ist der Aüfgabeplatz wieder frei,
während in dem in Arbeit befindlichen Arbeitsstück die Paspelöffnung geschnitten und eingefaßt wird. Es ergibt
sich somit eine nahezu lückenlose Arbeitsfolge.
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Claims (4)
1. Näheinrichtung zur Herstellung von paspelierten Öffnungen V1
,' in Arbeitsstücken mit einer Stoffvorschubvorrichtung, die
ein im wesentlichen aus Haupt- und Paspelstoff bestehendes Arbeitsstück auf einer Tischplatte den Näh-
und Schneidwerkzeugen einer Zweinadelnähmaschine . zuführt und die mit einer Faltvorrichtung für den
Paspelstoff ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Nähstelle und dem Arbeitsstück
-Aufgabeplatz eine von der Stoffyorschubvorrichtung im Eilgang zu überbrückende freie Fläche vorgesehen ist,
die etwa der Länge des Arbeitsstückes - in Vorschubrichtung gemessen - entspricht, und daß dem Aufgabeplatz eine
oberhalb desselben angeordnete, zur ausgerichteten Lage des aufgelegten Hauptstoffes orientierte, bei der Übernahme
des Arbeitsstückes durch die Stoffvorschubvorrichtung auf diese absenkbare Legevorrichtung für den Paspelstoff
zugeordnet ist, die eine Halteklammer (25) und ein Teilstück (24) einer aus zwei in Stoffvorschubrichtung
hintereinander angeordneten, in bezug auf die Tischplatte (2) unabhängig voneinander heb- und senkbaren Teilstücken (23, 24)
bestehenden Faltschiene umfaßt, von denen das zur Legevorrichtung gehörende Teilstück (24) im Bereich des Arbeitsstück
-Aufgabeplatzes angeordnet ist und das zweite Teilstück (23) '. im Bereich der freien Fläche vor der Nähstelle.
2. Näheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet·,
daß die Halteklammer (25) und das Faltschienen-Teilstück (24) der Paepelstoff-Legevorrichtung mittels unabhängig
vpneinander arbeitender Druckluftzylinder (18,19) betätigt werden.
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3. Näheinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hub- und Senkbewegungen der
Halteklammer (2.5) und des im Bereich des Arbeitsstück -Aufgabeplatzes angeordneten Teilstückes (24) der
Faltschiene in einer zur Tischplatte (2) geneigten Ebene erfolgen.
4. Näheinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem zur Legevorrichtung
gehörende Faltschienen-Teilstück (24) zugewandte Ende des vor der Nähstelle angeordneten Faltschienen
-Teilstückes (23) in eine verjüngte, leicht nach oben gebogene Spitze (231) ausläuft.
209847/0506
M .
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