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Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche
oder dergleichen befindlichem Öl Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten übergeordneten
Erfindungsgedanken ein Verfahren zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche oder
dergleichen befindlichem Öl und gemaß einem zweiten übergeordneten Erfindungsgedanken
eine Vorrichtung zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche oder dergleichen befindlichem
Öl, welche sich insbesondere für die Durch£Uhrung des Verfahrens nach dem erstgenannten
Erfindungsgedanken eignet.
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Die Erfindung befaßt sich im allgemeinen mit der Aufnahme von Ölen
oder ölhaltigen Substanzen auf physikalischem und chemischem Wege zum Zwecke des
entfernens
solcher unerwünschter Ilaterialien und betrifft Dabei
insbesondere das Entfernen von Öl von Wasseroberflächen und dergleichen. Dabei wird
unter Öl nicht nur raffiniertes Ül, sondern auch Petroleum, Rohöl oder Erdöl verstanden.
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Ein stets wachsendes Problem ist die Beschädigung von Sigentum und
die Schädigung und Dezimierung von Blora und Fauna an Land und im Wasser infolge
von Ulverunreih nigungen. Vor der Künste gelegene Bo/rstellen, Schiffswracks und
Hafenabwässer speien ungeheure Nengen von Öl in die Gewässer. In der Vergangenheit
wurde dieses Problem auf mehrere Weisen bekämpft, welche sich als weniger als zufriedenstellend
erwiesen haben. Chemische Reinigungsmittel und oberflächenaktive Agenzien wurden
dazu benutzt, flachen zu dispergieren, sie verbreiten Jedoch das Öl lediglich über
einer größeren Fläche und schaffen somit noch schlechtere Bedingungen. Solche ChemiZalien
sind ihrerseits selbst Verunreinigungen und töten das mi#kroskopische Leben im Meer
und Fische.
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Physikalisch wirkende Mittel zum Aufnehmen des Öls wie beispielsweise
Abatreifen oder Abheben weisen zur Zeit noch keine praktische Eignung auf, um mit
großen Ö1-mengen fertig zu werden, und zwar dies insbesondere erst recht nicht in
offener und rauher See. Frilhere Versuche mit dem Einkreisen und behälterartigen
Aufnehmen von Öl weisen die gleichen Nachteile auf und sind aus dem gleichen Grunde
zu bemängeln. Es ist bereits Stroh benutzt worden, um das Öl zu sammeln, dieses
ist Jedoch in großem Naße unwirksam, da das Öl am Stroh lediglich aus Gründen der
Oberflächenspannung haftet. Selbst wenn das Stroh gehäckselt ist, weist es nur geringe
Kapillarwirkung und vernachlässigbare Absorbtionsfähigkeiten auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile aer bisher
bekannten Arten, Ölverunreinigungen zu bekampfen, auszuschalten und ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche oder dergleichen
befindlichem Öl zu schaffen, welche es gestattet, durch physikalisches Sammeln des
Öles dieses in ursprünglicher, unverfäischter Borm zu retten oder es zu entfernen
und durch Verbrennen zu beseitigen, falls eine Rettung des Gles nicht die Aufgabe
ist. Die Erfindung bezweckt dabei gleichzeitig die Schaffung einer Möglichkeit,
wirksam Strände, Häfen und andere spezifische Bereiche vor Schäden durch Ülverschmutzungen
zu schützen. Weiterhin ist der Erfindung gleichzeitig die Aufgabe gestellt, ein
Material für das Sammeln von Verschmutzungen an Stränden, Straßen, Poldern oder
anderen Land- oder Wasseroberflächen derart, daß Verseuchungen und Beuer-Gefahr
ausgeschaltet sind, zu schaffen, welches aus billigen und praktisch überall verfügbaren
Grundstoffen schnell und kostengünstig hergestellt werden kann.
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Gemäß dem auf ein Verfähren zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche
oder dergleichen befindlichem Öl gerichteten übergeordneten Erfindungsgedanken kennzeichnet
sich die Erfindung durch folgende Verfahrensschritte: a.) Behandlung einer schwimmfähigen
ölabsorbierenden, Zellulosebestandteile enthaltenden Insasse, welche durch federndes
Basermaterial verstärkte Luftkwnmern mit @ dungen aus Pulpe-Material enthalt, mit
einem wasserabstoßenden Mittel derart, daß dieses die Puipe- ;andungen und das Fasermaterial
vollständig durchdringt und allseitig mit einem Überzug versieht; b.) anschließendes
Einbringen dieser Masse aus Zellulosebestandteile enthaltendem Material in eine
durch
einen Formhohlkörper aus Netzmaterial gebildete Borm zwecks
Bildung eines Formkörpers; c.) Aufbringen dieses Formkörpers auf eine das Öl aufweisende
Wasseroberfläche oder dergleichen derart, daß der Formkörper mit dem Öl in Berührung
kommt; und d.) Entfernen dieses Formkörpers nach dessen Kontaktnehme mit dem Öl,
wodurch dieses von der Wasseroberfläche oder dergleichen in im Formkörpermaterial
enthaltenem Zustand entfernt wird.
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gemäß einer erfinderischen Weiterbildung kann durch das Netzmaterial
ein zylindrischer Borakörper gebildet werden. Hierdurch wird in überraschender Weise
mit einfachen Mitteln gewährleistet, daß der Formkörper sich selbst unter Windeinwirkung
stets so stellt, daß er mit seiner Breitseite vor dem Winde treibt und sich dabei
ständig um seine eigene Achse dreht und dadurch immer wieder frische, vom Öl bisher
nicht benetzte Oberflächenbereiche darbietet, also praktisch selbsteinstellend ist.
Gemaß einer weiteren vorteilhaften Fortbildung kann gegen Feuer beständiges Netzmaterial
verwandt werden. Hierdurch wird in Fällen, in denen das Verfahren nach der Erfindung
zur Aufnahme brennenden Öls benutzt wird, oder aber der mit von der Wasseroberfläche
oder dergleichen abgezogenem Öl getränkte Formkörper zwecks Beseitigung des Öls
einem Verbrennungsvorgang unterworfen wird, verhindert, daß brennende Partikel vom
Formkörper weggesprengt bzw. weggetrieben werden.
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Gemäß dem eine Vorrichtung zum Entfernen von auf einer Wasseroberfläche
oder dergleichen befindlichem Öl gerichteten zweiten übergeordneten Erfindungsgedanken
kennzeichnet
sich eine solche Vorrichtung durch ein gleichmäßiges
Konglomerat von schwimmfähigen, in bezug auf Öl saugfähigen Körpern, welche eine
Zellulosebestandteile enthaltende Nasse mit einem Mittel aufweisen, dadurch welches
dieses ohne 3eeinträchtigung ihrer ölauSsaugenden Eigenschaften hydrophob gehalten
ist, das durch eine Formgebungseinrichtung zu einem Formkörper zusammengehalten
ist.
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Es ist erkennbar, daß die Erfindung die gestellten Aufgaben auf physikalischem
Wege bewältigt, indem sie nämlich physikalisch wirkende Sammlermaterialien benutzt,
die eine Afinität zu O1 aufweisen, die Jedoch auf chemischem Wege so behandelt sind,
daß sie zu gleicher Zeit hydrophob bleiben. Dabei verwendet die Erfindung in neuartiger
Weise eine einheitliche Massenansammlung feinverteilter, ölabsorbierender und adsorbierender
Zellulosematerialien mit zum Zwecke der Schwimmfähigkeit vorgesehenen Luftzellen
sowie einen Gehalt an federnden Fasern, um eine Verdichtung der Masse zu vermeiden,
sowie ferner zum Zwecke des Vermeidens einer Sättigung der Masse mit Wasser ein
diese durchtränkendes wasserabstoßendes Mittel und schließlich ein den Zusnmmenhalt
der Masse bewirkendes, diese von außen umschließendes Netzwerk.
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In weiterer nicht naheliegender Fortbildung des auf eine Vorrichtung
gerichteten Erfindungsgedankens kann die Zellulosebestandteile enthaltende Nasse
eine Ansammlung von Luft enthaltenden, Wandungen aus Zellulose-Pulpe aufweisenden
zellenartigen Kammern und eine Vielzahl von federnden Zellulosefasern aufweisen,
die diese Ansammlung durchdringend gleichmäßig in dieser verteilt sind und eine
durchschnittliche Lange aufweisen, die wesentlich größer ist als die durchschnittliche
Querabmessung
der zellenartigen Kammern.
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Weiterhin kann mit Vorteil das Rydrophobierungsmittel ein wasserabstoßendes
ttittel enthalten, das die Wandungen der zellenartigen Kammern vollständig durchdringt
und allseitig mit einem Überzug versieht. Zweckmäßigerweise kann das Verhältnis
von Pulpenmaterial zu Fasermaterial in trockenem Zustand der Zellulosebestandteile
enthaltenden Masse im Bereich von etwa 75 bis 95 Gewichts-% liegen. Ferner hat es
sich als zweokmäig erwie sen, wenn das waaserabstOBende mittel aus folgenden in
Gewichtsprozenten bezogen auf das Gesamtgewicht des wasserabstoßenden Mittels angegebenen
Materialien besteht: Benetzungs-Hemmittel auf Silikon-Basis und Paraffin von zusammen
mindestens 60% mit einer Zusnmmensetzung von Silikon im Bereich von etwa 20% bis
0%, Paraffin im Bereich von etwa 40% bis 60%, Rest bestehend aus Metallstearat und
Emulgiermittel, wobei mindestens 2% Emulgiermittel sind.
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Andererseits hat es sich auch bewährt, wenn das wasserabstoßende Mittel
aus etwa 92 bis 98 Gewichts-% Paraffin und dem Rest aus Emulgiermittel besteht.
Besonders gute Erfolge haben sich gezeigt, wenn bezogen auf das kombinierte Trockengewicht
von Pulpe und Fasermaterial etwa 0,5 bis 5 Gewichts-% wasserabstoßendes Mittel enthalten
sind.
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Eine besonders vorteilhafte, weil extrem billige und aus praktisch
überall verfügbarem Materialien herstellbare Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß die Zellulosebestandteile enthaltende
Masse Pulpe-Material
in Form von weraufbereitetem Papier und Fasermaterial zumindest anteilig in Form
von IIolzschnitzeln aufweist. Weiterhin hat sich eine Weiterbildung der Erfindung
als zu bevorzugen, weil eine höchst geringe Toxidität für das Leben im Meer beim
Zerfall aufweisend, herausgestellt, welche sich dadurch kennzeichnet, daß das Stearat
Calciumstearat ist.
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Gemaß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Formkörper
die Form einer flachen Platte aufweisen und dadurch auf geringem Raum durch Zusammenrollen
lagerbar und durch einfaches Aufrollen über das Öl zum Einsatz bringbar sein. Dabei
kann zweckmäßigerweise eine der Deckoberflächen des mattenförmigen Formkörpers durch
eine Öl nicht absorbierende Membran abgedeckt sein.
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Gemäß einer anderen erfinderischen Fortbildung kann der Formkörper
eine praktisch zylindrische Form aufweisen.
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Hierdurch wird mit überraschend einfachen Mitteln ermöglicht, daß
sich die Vorrichtung nach der Erfindung im Einsatz praktisch selbsttätig in die
günstigste Arbeitslage einstellt, indem der Formkörper sich unter der Einwirkung
bereits geringer Windstärken stets selbsttätig so einstellt, daß er mit seiner Lingendimension
quer zur Windrichtung zeigt, wobei gleichzeitig eine günstige Rollbewegung um seine
Längsachse hervorgerufen wird, durch welche stets ein neuer Bereich seiner Oberfläche
der Kontaktnahme mit dem aufzunehmenden Öl und der Benetzung durch dieses dargeboten
wird.
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In weiterer erfinderischer Ausgestaltung kann die Formgebungseinrichtung
durch Netzmaterial gebildet sein,
durch welches ein Aufnahmehohlkörper
für das Konglomerat von schwimufähigen, in bezug auf Öl saugfähigen Körpern gebildet-ist.
Dabei kann mit Vorteil der Aufnahmehohlkörper aus Netzmaterial Befestigungseinrichtungen
zum Ankoppeln weiterer gefüllter Aufnehmehohlkörper aufweisen. Als besonders zweckmäßig
hat es sich weiterhin erwiesen, wenn der Formkörper aus Konglomerat von schwimmfähigen,
in bezug auf Öl saugfähigen Körpern eine Verankerungseinrichtung aufweist. Dabei
haben Versuche erwiesen, daß eine besondere Wirksamkeit der Vorrichtung nach der
Erfindung sich dann, wenn diese einen Formkörper zylindrischer Form aufweist, dadurch
ergibt, daß die Verankerungseinrichtung in der Mitte der Länge des zylindrischen
Formkörpers angreifend angeordnet ist.
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In Fällen, in denen es darauf ankommt der Vorrichtung nach der Erfindung
eine besonders große Schwimmfahi..gkeit und damit auch Tragfähigkeit sowie eine
extrem lange Schwimmdauer zu vermitteln, hat es sich bewährt, wenn in dem Konglomerat
von schwimmfähigen, in bezug auf Öl saugfähigen Körpern eine Vielzahl wasserdichter,
Luft enthaltender kugeliger Hohlkörper eingelagert ist.
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Weiterhin kann mit Vorteil das Netzmaterial metallisch sein, um zu
verhindern, daß das Konglomerat von schwimmfähigen, in bezug auf Öl saugfähigen
Körpern in brennendem Zustand seinen Verband auflöst.
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Eine für den Großeinsatz besonders geeignete vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung kennzeichnet sich durch eine Vielzahl von zylindrischen Formkörpern,
die jeweils mit einem ihrer Enden nahe einem gemeinsamen Mittelpunkt so zusammengekoppelt
sind, daß sie eine Drehbewegung um ihre Zylinderachse durchmachen können,
wobei
an diesem Zusammezikopplungspunkt angreifend eine Verankerungseinrichtung vorgesehen
ist. Es hat sich aber auch insbesondere für das Einkreisen einzelner Öllachen eine
andere bevorzugte Äusführungsform der Erfindung, die gleichfalls für den Großeinsatz
bestimmt ist, bewährt, welche sich durch Bne Vielzahl von zylindrischen Formkörpern
kennzeichnet, die Jeweils mit ihren Enden an benachbarten FormkUrpern eine Art Kette
bildend so angekoppelt sind, daß sie eine Drehbewegung um ihre Zylinderachse durchmachen
können, wobei an den freien Enden der beiden am Ende der Kette gelegenen Formkörper
eine eine gleichartige Drehbewegung ermöglichende Einrichtung zum Verbinden dieser
beiden Formkörper vorgesehen ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer zu lösender
Teilaufgaben und diese bewältigender Ausführungsformen anhand einiger bevorzugter
Ausführungsbeispiele, die in den Zeichnungen dargestellt sind, rein beispielsweise
näher beschrieben. Dabei zeigen: Figur 1 eine Detaildarstellung der Feinstruktur
des Materials nach der Erfindung; Figur 2 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht
eines bevorzugten Formkörpers nach der Erfindung; Figur 3 in verkleinertem Maßstab
eine Stirnansicht des Formkörpers gemäß Figur 2 im Einsatz zur Beseitigung von Öl
von einer Wasseroberfläche; Figur 4 eine Draufsicht auf eine bevorzugte Anordnung
mehrerer Formkörper gemäß Figur 2;
Figur 5 in perspektivischer
Darstellung die Mivrdnung gemäß Figur 4 in Lagerungszustand; Figur 6 in perapektivischer
Darstellung eine weitere bevorzugte Anordnung von Formkörpern gemäß Figur 2; Figur
7 in perspektivischer Darstellung den Einsatz eines Formkörpers gemaß Figur 2 bei
im Vergleich zu der Darstellung gemäß Figur 3 entgegengesetzter Windrichtung; und
Figur 8 in perspaktivischer Darstellung eine Rolle eines gemäß der Erfindung hergestellten
mattenförmigen Borakörpers.
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einander entsprechende Teile sind dabei jeweils durch gleiche Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Figur 1 stellt eine vergrößerte Darstellung der Feinstruktur der vorliegenden
Erfindung dar. Sie besteht aus einer cohäsiven Aggregation von Lufteinschlüsse enthaltenden
zellenartigen Kammern 12 mit Wandungen aus Pulpe, welche durch in gleichmäßiger
Verteilung eingelagerte Masern 14 verstärkt ist, wobei das Ganze mit wasserabstoßendem
Material behandelt ist, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Bei dem bevorzugten Aus£ührungsbeispiel ist die zur Verwendung kommende
Pulpe Abfallpapier, wie beispielsweise alte Zeitungen, und als Fasermaterial werden
Holzschnitzel oder als Excelsior" bekanntes Material verwandt. Die einzelnen Fasern
sind verhältnismäßig lang, und die durchschnittliche Faser durchdringt eine große
Anzahl Zellen. Bei der Herstellung wird der Papiervorrat durchfeuchtet,
mit
E=ulgiermittel und wasserabstoßenden Agenzien gemischt, in einem Hochgeschwindigkeits-R5hrwerk
zu einem Pulpe-Schaum geschlagen, mit dem Fasermaterial, welches gleichfalls mit
dem wasserabstoßenden Mittel behandelt worden ist, gemischt und in einzelnen Stücken
von etwa 101,6 bis 152,4 mm (4 bis 6 Zoll) Durchmesser getrocknet, wobei diese Stückgröße
die normalerweise zu verwendende Größe darstellt, andererseits aber auch jede beliebigen
anderen Größen für besondere Zwecke Verwendung finden können. Das Urockengewichtsverhaltnis
der Pulpe zu dem kombinierten Gewicht von Pulpe und Fasermaterial liegt im Bereich
von etwa 75 bis 95%. Die Wirksamkeit bzw. der Wirkungsgrad des Produktes fällt wesentlich
ab, wenn dieser Bereich über schritten wird, und zwar mit einem Verlust an Öl aufnahmekapazität
zur Seite des geringeren Prozentsatzes und mit einem Verlust an Widerstandsfähigkeit
und Federungseigenschaften zur Seite des hohen Prozentsatzes hin.
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Zelluloseartiges bzw. Zellulosebestandteile enthaltendes Material
hat im allgemeinen gute Affinitätseigenschaften zu Öl. Die nach der Erfindung resultierenden
großen Oberflächenbereiche, die durch das sehr fein aufgeteilte, nach der Erfindung
behandelte Material geschaffen werden, haben eine vergleichsweise enorme Öl-Absorbierungs-
und -Adsorbieruugs-Kapazität in bezug auf das Gewicht des verwandten Materials.
Zusätzlich setzt das so behandelte Material auf Zusammendrücken und Verfilzen gerichteten
Beanspruchungen einen sehr guten Wivderstand entgegen und weist eine gute Schwinimfähigkeit
im Wasser für für den Einsatz besonders nützliche lange Zeiträume auf, ohne dabei
mit Wasser gesättigt zu werden. Wie noch zu erkennen sein wird, ist es insbesondere
für die Vorrichtung nach der Erfindung besonders nützlich, wenn diese während möglichst
langer Zeiträume mit einem möglichst
großen Teil ihres Volumens
oberhalb der Wasseroberfläche schwimmt.
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Es hat sich überraschend herausgestellt, daß das erfindungsgemäß verwandte
wasserabweisende Mittel in überraschend hohem Maße die erforderliche Kombination
bietet, einerseits das fein aufgeteilte Zellulosebestandteile enthaltende Material
wasserdicht zu machen, ohne andererseits die Ölaufnahmefähigkeit des Naterials zu
verringern. Zu diesem Zwecke werden bevorzugt die folgenden Materialien in den im
folgenden als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung angegebenen Verhältnissen
verwandt: Prozent vom Gesamtgewicht des verwandten wasserabstoßenden Mittels
bevorzugt Bereich kombinierter |
Prozentsatz |
Silikon 100% 20%-0% 609o' |
Paraffin 50% 40%-60% |
Stearat 30%, 0%-30% 40% |
# 40% |
Emulgier- |
10% 2%-10% |
mittel |
Benetzungs-Hemm-Agenzien auf Silikon-Basis, wie beispielsweise Dimethylsilikon-Flüssigkeiten,
von denen die Dimethylpolysiloxane Beispiele sind, werden bevorzugt, da sie eine
verhältnismäßig lange Schwimmfähigkeit schaffen, sie sind aber auch verhältnismäßig
teuer. Oberhalb 20% und unterhalb 10% des oben angegebenen kombinierten Gewichtes
erbringen sie eine verhältnismäßig geringe Verbesserung.
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Paraffin ist billig in weitem Maße verfügbar und sehr wirksam für
die vorliegenden Zwecke. Das verwandte Stearat
kann ein beliebiges
von mehreren Metallstearaten oder eine Mischung derselben sein, es wird Jedoch Calciumstearat
bevorzugt, da es bei seinem Zerfall von geringer Toxizität für das Leben im Meer
ist. Die Stearate bewirken, daß das Material nach der Erfindung unter den normalen
Einsatzbedingungen dieses Materials etwaa atraktiver für öl ist, dh. eine größere
Saugfähigkeit und verbesserte Haftung und Aufnahmeeigenschaften für öl aufweist.
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Emulgiermittel, vorzugsweise öllösliches Emulgiermittel, wird in der
Menge verwandt, die notwendig ist, um die erforderliche Struktur des Zellulosebestandteile
enthaltenden Materials bei der Herstellung zu bilden, Jedoch in geringer enge, als
daß diese das Material hydrophil machen würde. Ein Emulgiermittel vom Verdampfer-Typ
ermöglicht die beste Steuerung des Verfahrens und eine wirtschaftlichste Herstellung.
Es wurden Alkylarylpolyäther-Alkohol oder 3,5-Dimethyl-1-Hexyn-3-01 in dem oben
angegebenen Prozentsatz-Bereich als besonders zufriedenstellend für diesen Zweck
gefunden.
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Ein wirtschaftlioheres und unter gewissen Einsatzbedingungen in gleicher
Weise zufriedenstellendes wasserabweisendes Mittel für den Einsatz in Verbindung
mit der vorliegenden Erfindung setzt sich aus.Paraffin und dem oben angegebenen
Emulgiermittel allein zusammen, und zwar in einer relativen Gewichtszusammensetzung
im Bereich von etwa 90 bia 98 Gewichts-% Paraffin. In Abhängigkeit vom Typ des auf
zunehmenden Öls kann die Wirksamkeit des Materials wegen der Reduzierung der Rezeptur
auf zwei Bestandteile geringer sein.
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In beiden Fällen ist das Zugabeverhältnis des wasserabstoßenden Materials
im Bereich von 0,5 bis 5% des kombinierten Trockengewichtes von Pulpe und Fasermaterial.
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Ein geringeres Verhältnis als dieses gestattet eine zu schnelle Aufnahme
von Wasser durch die Masse, und ein größeres Verhältnis als dieses trägt nicht mehr
merklich zur Verbesserung der ÖlaufnahmefBhigkeit bei.
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Das resultierende Öl-Sanmiler-Naterial, das nach der Erfindung präpariert
und wasserdicht gemacht ist, ist in überraschend hohem Maße wirkungsvoll. Versuche
haben gezeigt, daß eine vorgegebene Materialmenge das 6,6-fache ihres Eigengewichtes
an Öl abstrbiert. Eine Ölaufnahmefahigkeit in dieser Größenordnung ist nach dem
Stand der Technik beispiellos.
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In Figur 1 sind weiterhin kleine kugelförmige Hohlkörper 16 gezeigt.
Diese können wahlweise zum Einsatz kommen. Sie können dafür Verwendung finden, zusätzliche
Schwimmfähigkeit dort zu vermitteln, wenn diese für extrem lange Schwimmdauern erforderlich
ist. Diese winzigen Hohlkörper können aus Harnstofformaldehyd, Phenolharzen oder
anderen geeigneten Kunststoffmaterialien bestehen, welche die Festigkeit haben,
der mit Hochgeschwindigkeit erfolgenden Schlagbeanspruchung des Zellulo sebestandteile
aufweisenden Materials während der Herstellung zu widerstehen.
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Figur 2 zeigt eine Nasse des bl-Absorbierungs-Materials nach der Erfindung
in durch ein Netzwerk 18 gesammeltem und zusammengehaltenem Zustand in Form eines
Elementes oder Formkörpers 20 mit einer zylindrischen Bormgebung.
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Die in Figur 2 gezeigte zylindrische Formgebung bietet einzigartige
Vorteile, wie im folgenden noch zu zeigen sein wird.
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Das Netzwerk setzt das in ihm enthaltene und von ihm zusammengehaltene
Material und die Zwischenoberflächen
zwischen den Materialstücken
zum Zwecke der Ölaufnahme dem Öl aus, wahrend es einen ausreichenden Zusammenhalt
der Masse bewirkt und für eine leichte und bequeme Rückhaltemöglichkeit mittels
eines Ankers sorgt. Metallnetzwerk, welches aus galvanisiertem oder mit Vtnylkunst
stoff beschichtetem Eisendraht bestehen kann, wird bevorzugt, wenn Feuer gegenwärtig
ist, um ein Absprengen des Öl-Sammler-Materials durch Verbrennen des Netzwerkes
zu vermeiden. Zum Einsatz in anderen Anwendungsfällen kann Netzwerk aus Kunststoffmaterial,
wie beispielsweise Polypropylen oder irgendeinem anderen Kunststoffmaterial, welches
Festigkeit, Federungseigenschaften, Widerstand gegen Abnutzung und leichte Beseitigungsmöglichkeit
durch Anzünden aufweist, Verwendung finden.
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Eine Schnellbefestigungseinrichtung wie beispielsweise ein gelenkgelagerter
Karabineranschluß 22, ist an einem oder beiden Enden des zylindrischen Elementes
bzw. Formkörpers vorgesehen, so daß mehrere Elemente miteinander zu einer Einheit
verbunden werden können, falls erforderlich, wie in Figur 4 bis 6 dargestellte Figur
3 zeigt den Formkörper gemäß Figur 2 im Einsatz bei der Aufnahme von Öl auf See.
Der Formkörper ist im Windluv vor einer Öllache angeordnet. Er treibt, entsprechend
der natürlichen Tendenz länglicher Formkörper, mit seiner Breitseite quer vor dem
Wind liegend, in das Öl hinein. Es ist erkennbar, daß unter geeigneten Bedingungen
der Zylinder eine Rollbewegung durchmachen kann, wahrend er sich vorwärts bewegt,
wobei er fortlaufend frische Oberflächenbereiche dem Öl darbietet.
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Figur 4 zeigt eine sternförmige Anordnung 40 von Formkörpern 20 wie
dem gemäß. Figur 2 und 3. Diese sind durch
die gelenkig ausgebildeten
Schnappverschlüsse 22 an ihren Enden verbunden. Jeder der zusammengekoppelten Formkörper
kann eine Rollbewegung um seine Zylinderachse durchmachen, wodurch die Ölaufnahmefähigkeit
und der Wirkungsgrad der gesamten Anordnung vergrößert wird.
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Figur 5 stellt die Anordnung gemäß Figur 4 in Lagerungszustand dar,
wobei die Formkörper 20 parallel zueinander bündelartig zusammengelegt und mittels
einer Verschnürung 24 zusammengehalten sind. Wenn die Verschnürung durchschnitten
ist, Sieht die Eigenelastizität der einzelnen Formkörper dieser Anordnung diese
zu der in Figur 4 dargestellten Stellung auseinander, wenn sie auf die Öloberfläche
geworfen werden.
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Ein Seeanker oder ein Schleppanker 28 vorzugsweise aus Leichtmetall
oder Kunststoffmaterial, der vor dem Auseinanderfalten der Anordnung 40 an deren
oberem Ende verstaut ist und mit dem Nittelpunkt der Anordnung über eine Beine 30
verbunden ist, kann wie gezeigt, dazu Verwendung finden, die Anordnung in einer
Öllache zu verankern, um zu gewährleisten, daß die Vorrichtung nach der Erfindung
in maximaler Weise der Ülaufnahme dargeboten wird.
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Figur 6 verdeutlicht, in welch einfacher und schaeller Weise mittels
auch eines kleinen Bootes B die Vorrichtung nach der Erfindung auch dazu benutzt
werden kann, einen schweren Ölfleck einzukreisen, wie bei 26 gezeigt, der sich andernfalls
schnell ausbreiten und eine große Fläche verschmutzen würde. Infolge des geringen
Gewichtes des Formteils 20 können große Anzahlen derselben auch von verhältnismäßig
kleinen Fahrzeugen getragen und selbst in rauhem Wetter auch ohne weitere Hilfe
sicher gehandhabt werden.
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Figur 7 verdeutlicht eine andere Anordnung, bei welcher der bereits
vorher genannte Seeanker 28 Verwendung findet. Wenn ein oder mehrere der Elemente
bzw. Formkörper 20 als linienförmige Barriere angeordnet werden, um vom Wind oder
den Gezeiten getragenes Öl abzufangen, wie beispielsweise dazu, um zu verhindern,
daß Öl einen Strand erreicht, ist ein solcher Anker dazu sehr nützlich, die Elemente
20 davon zurückzuhalten, vor dem antreibenden Ölfleck vorwegzutreiben. In flachem
Wasser wirkt der Seeanker, wenn er vom starren Netall-Typ ist, als herkömmlicher
Pilzanker, der sich am Untergrund festlegt.
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Der Seeanker wird vorzugsweise an beiden Enden angeleint, wie gezeigt,
wodurch der Effekt erbracht wird, daß die Befestigung in der Mitte der Länge angreift,
so daß die Barriere durch den Anker nicht so gezogen werden kann, daß sie mit ihrem
Ende dem Öl zugewandt zu liegen kommt Figur 8 zeigt eine Rolle aus flachem Mattermaterial,
das nach der Erfindung hergestellt ist und dazu dient, von allgemeinen Feuerwehrhilfsfahrzeugen
mitgeführt zu werden, um vornehmlich an Land dazu zu dienen, vorschüttete oder ausgelaufene
Mengen von Petroleum-Produkten aufzusaugen. Die Matte ist in Jeder beliebigen erforderlichen
Größe durch ein Netzwerk 818 in der gewünschen li'orm gehalten, welches ein Drahtnetzwerk
sein kann, um eine maximale i'ederungseigenschaft zu bieten, und kann schnell und
leicht und bequem durch einfaches Aufrollen auf die Lache des aufzunehmenden Materials
aufgebracht werden.
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Nachdem die Elemente bzw. Formkörper nach der Erfindung das Ül von
dem verschmutzten Bereich aufgenommen haben, können sie ausgepreßt werden, um das
Öl in seiner ursprünglichen
Form wieder zurückzugewinnen. Die
von ihrer Öllast befreiten Elemente bzw. Formkörper können dann als Brennstoff benutzt
werden oder nochmals zur Aufnahme von Öl Verwendung finden.
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Wahlweise können die Formkörper nach ihrem Ölaufnahmeeinsatz auch
ohne Rückgewinnung des Öls verbrannt werden.
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In jedem Halle ist nach der Erfindung behandeltes Wasser gänzlich
frei von Verschmutzungen durch das Ölentfernungs-Verfahren oder die verwandte Ölentfernungs-Vorrichtung,
es ist vielmehr schnell und wirkungsvoll von treibenden bzw. schwimmenden Ölverschmutzungen
befreit.
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Obgleich lediglich einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und erläutert sind, ist die erfindung nicht auf diese beschränkt. Es
stehen dem Fachmann vielmehr vielfältige Möglichkeiten offen, die erfindung an die
Jeweiligen konstruktiven und herstellungstechnischen Erfordernisse und Möglichkeiten
sowie die Gegebenheiten des jeweiligen Einsatzfalles durch andere Kombination ihrer
Merkmale oder Austausch derselben gegen gleichwirkende Kittel anzupassen, ohne dadurch
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.