DE2121593A1 - - Google Patents
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- DE2121593A1 DE2121593A1 DE19712121593 DE2121593A DE2121593A1 DE 2121593 A1 DE2121593 A1 DE 2121593A1 DE 19712121593 DE19712121593 DE 19712121593 DE 2121593 A DE2121593 A DE 2121593A DE 2121593 A1 DE2121593 A1 DE 2121593A1
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08F2/00—Processes of polymerisation
- C08F2/12—Polymerisation in non-solvents
- C08F2/16—Aqueous medium
- C08F2/18—Suspension polymerisation
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/33—Synthetic macromolecular compounds
- D21H17/34—Synthetic macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Bindemittel für die Herstellung von Flächengebilden aus Faserstoffen
Seitdem zum ersten Male vor annähernd 2000 Jahren in China aus einem durch Zerstampfen von Maulbeerbäst, Hanf
und Lumpen hergestellten wäßrigen Faserbrei Papier hergestellt
wurde, hat der Prozeß, aus der wäßrigen Suspension von Fasern auf Sieben ein Flächengebilde herzustellen
und dieses durch Pressen und Trocknen zu verfestigen, in mannigfaltigen Abwandlungen eine große Bedeutung erlangt.
Die steilste Entwicklung hat dabei in der Neuzeit die Papierherstellung selbst durchgemacht, bei der
heute Produktionsgeschwindigkeiten von mehr als 1000 m/Min., bei Bahnbreiten von mehreren Metern, keine Seltenheit mehr
sind. Das grundsätzlich gleiche Verfahren wird auch zur Herstellung anderer Flächengebilde,, von denen die Faservliesstoffe
an erster Stelle genannt werden müssen, benutzt, jedoch müssen bei der Vliesherstellung längere
Fasern verarbeitet werden, um dem fertigen Gebilde einen textlien Griff zu verleihen. Nach einem Vorschlag des
deutschen Normenausschusses werden Vliesstoffe - gleich- ™
lautend mit der amerikanischen Norm für "non-woven-products" folgendermaßen
definiert: "Vliesstoffe sind flexible, poröse Fl-üchengebilde aus Textilfasern, die gegebenenfalls
nach Vorverfestigung auf mechanischem Wege (z.B. durch Nadeln ohne Zuhilfenahme anderer textiler Erzeugnisse)
durch Verkleben mit Hilfe eines Bindemittels, durch Anlösen, durch Verschweißen oder durch eine
Kombination dieser Verfahren untereinander verbunden sind."
209848/1121
Von den verschiedenen Herstellungsverfahren für Vliesstoffe, nämlich dem mechanischen, dem pneumatischen, dem
Spinnvlies- und dem Naßverfahren, sei der zuletzt genannte Prozeß im Hinblick auf die im nachstehenden beschriebene
Erfindung skizziert:
A'hnlich wie bei der Papierherstellung werden Fasern in
V/asser suspendiert, wobei das häufig als "Stoff" bezeichnete Gemisch aus V/asser und Faserstoffen in einer
im Vergleich zum Papierbrei außerordentlich hohen Verdünnung vorliegen muß, um die Gefahr des Verspinnens,
die bei längeren Fasern besteht, zu vermeiden. - Der Stoff wird dem Vliesbildungsteil, z.B. einem Schrägsieb,
zugeleitet. Die Vliesbildung erfolgt durch Ablegen der Fasern auf das Sieb, wobei das V/asser abgesaugt und das
Vlies anschließend verfestigt wird. Wahrend bei der Papierherstellung die äußerst fein gemahlenen Cellulosefasern
einen innigen Verbund eingehen und dabei unter Ausbildung von Wasserstoffbrücken eine gute initiale
Naßfestigkeit erreichi?wird, müssen die längeren Fasern
der Vliesstoffe zusätzlich durch ein Bindersystem gebunden werden. Dabei wird der Binder entweder der
wäßrigen Fasersuspension zugesetzt oder nach der Blattbildung auf das Vlies in einem zusätzlichen Arbeitsgang
aufgebracht.
Als Rohstoffe von Faservliesen werden bevorzugt Chemiefasern, zum Teil auch in Mischung mit Zellstoff, eingesetzt,
deren Stapellänge etwa 5 bis ^O mm beträgt. Fasern
aus mineralischen bzw. anorganischen Stoffen, wie Steinwolle oder Glas, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ebenso als glatte technische Äquivalente zu Cellulose- bzw. Textilfasern anzusehen, wie z.B. aus
Lederabfällen gewonnene Fasern.
209848/1121
Bei der Herstellung von Vliesstoffen nach dem Naßverfahren bedient man sich bisher vornehmlich folgender
Verfestigungsmethoden: des Zusatzes schmelzbarer Bindefasern, des Zusatzes wasserquellbarer Bindefasern, des
Zusatzes von Kunststoffdispersionen, die in der Fasersuspension ausgefällt werden, und schließlich des Zusatzes
bereits gefällter Kunststoffdispersionen.
Die Verfestigung von Vliesstoffen mit Hilfe von Bindemitteln der erfindungsgemäßen Art ähnelt einerseits in
gewisser Hinsicht den beiden zuletzt genannten Methoden, unterscheidet sich andererseits jedoch von diesen in ™
einem so erheblichen Maße, daß in den infrage stehenden
Produkten eine neue Klasse von Bindemitteln für die Herstellung von Flächengebilden aus Fasern gesehen werden muß,
mit deren Verwendung eine Reihe markanter Vorteile verbunden ist. - Um diese Vorteile deutlich zu machen, sei
zu der Ausfällung von Kunststoffdispersionen auf die Fasern in der Suspension und zu dem Zusatz von vorgefällten Bindemitteldispersionen auf folgendes hingewiesen:
Die Latexteilchen lassen sich nicht rasch und vollständig ausflocken. Dies führt zu erheblichen Binderverlusten und
auch zum Auftreten des sogenannten "vagabundierenden
Binders" - einer Zusammenballung der nicht an den Fasern ä
haftenden Dispersionsteilchen zu größeren Klumpen. Es liegt auf der Hand, daß die nicht fixierten Binderanteile zu
Abwasserproblemen führen. - Es muß weiterhin darauf hingewiesen werden, daß die Ausflockung des Latex hinsichtlich
einer einheitlichen Größe der geflockten Teilchen nur in weiten Grenzen gesteuert werden kann. Die unvermeidbaren
Anteile an kleinen Agglomeraten führen nicht zu Klebstellen, belasten vielmehr die Faser nur mit Binder und verschlechtern
so den textlien Griff des Materials.
209848/ 1121 - 4 -
Bei der Vorkoagulation der Dispersion sind besondere
apparative Maßnahmen erforderlich, ohne daß bei dieser Arbeitsweise ein vollständiges Ausflocken aller Latexteilchen
erreicht wird, so daß auch hier Binderverluste und Abwasserprobleme auftreten. Es soll nicht unerwähnt
bleiben, daß als Binder wirkende Polymerisate auch aus organischen Lösungen ausgefällt werden können, jedoch
ist diese Arbeitsweise mit erheblichen Nachteilen belastet.
Der mit der Verwendung von Dispersionen als Bindemittel bei der Herstellung von Vliesstoffen verbundene Vorteil,
daß nämlich durch Wahl der Monomeren bzw. Monomerengemische Produkte hergestellt werden können, die je nach Wunsch
"hart" oder "weich" sind und dementspreohende Vliesstoffe entstehen lassen, ist, wie noch auszuführen sein wird,
auch den erfindungsgemäßen Suspensionspolymerisaten eigen.
Bindemittel der infrage stehenden Art unterscheiden sich
von den bisher gebräuchlichen Kunststoffdispersionen dadurch, daß sie wäßrige Suspensionen von nach dem
Suspensionspolymerisationsverfahren hergestellten Homo- oder Copolymerisaten darstellen, wobei solche Kunststoffe
zur Anwendung kommen, die "weiche Perlen" bilden. Als Maß für die Weichheit bzw. Härte der erfindungsgemäßen
Suspensionspolymerisate können dabei entweder die "Glasübergangstemperatur" T (glass transition temperature)
oder die mit Hilfe des Torsionssehwingungsversuchs (DIN 53445) ermittelten Meßwerte benutzt werden.
Die Glasübergangs temperatur wird bekanntlich dilatometrisch
bestimmt. Diese Meßmethode hat den Nachteil der erheblichen Ungenauigkeit bei Produkten mit sehr niedrigen Glasübergangstemperaturen.
Da die erfindungsgemäß zu verwendenden
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Suspensionspolymerisate jedoch durch einen Maximalwert der Glasübergangstemperatur gekennzeichnet sind, d.h.
da alle Suspensionspolymerisate, deren Glasübergangstemperatur
unterhalb des genannten Grenzwertes liegt, unter den nachgesuchten Schutz fallen, ist die eben genannte
Unzulänglichkeit der Bestimmungsmethode für T
im vorliegenden Falle ohne praktische Bedeutung. Pur die
Kennzeichnung der infrage stehenden Polymerisate durch
die Glasübergangstemperatur war in erster Linie entscheidend, daß diese für zahlreiche makromolekulare Verbindungen aus Tabellenwerken abgelesen werden kann.
Beispielsweise werden im "Polymer Handbook" von Brandrup und E.H. Immergut, Interscience Publishers a division of John Wiley & Sons, New York · London · Sydney, 1966, in
dem Kapitel III - Solid State Properties, Seiten 6\ bis 85, die Glastemperatüren einer sehr großen Anzahl von Homo-
und Copolymerisaten aufgeführt, sowie Wesen und Bestimmungsmethoden dieser Kenngröße erläutert.
die Glasübergangstemperatur war in erster Linie entscheidend, daß diese für zahlreiche makromolekulare Verbindungen aus Tabellenwerken abgelesen werden kann.
Beispielsweise werden im "Polymer Handbook" von Brandrup und E.H. Immergut, Interscience Publishers a division of John Wiley & Sons, New York · London · Sydney, 1966, in
dem Kapitel III - Solid State Properties, Seiten 6\ bis 85, die Glastemperatüren einer sehr großen Anzahl von Homo-
und Copolymerisaten aufgeführt, sowie Wesen und Bestimmungsmethoden dieser Kenngröße erläutert.
Homo- und Copolymerisate der erfindungsgemäß zu verwendenden Art sind einmal dadurch gekennzeichnet, daß sie,
wie bereits ausgeführt, als Suspensionspolymerisate hergestellt werden, in Form ihrer wäßrigen Suspension zur
Anwendung kommen und zum andern einen T -Wert < 55°C
(< 3SO8°K) aufweisen.
Die bereits erwähnten Daten aus dem Torsionsschwingungsversuch werden in neuerer Zeit in steigendem Umfange zur
Charakterisierung von Kunststoffen herangezogen. Da auch die erfindungsgemäß zu verwendenden Suspensionspolymerisate
durch diese Meßwerte gekennzeichnet werden können, sei auf deren Bestimmungsmethode kurz eingegangen:
Beim Torsionsschwingungsversuch wird die Temperaturabhängigkeit
des dynamischen Schubmoduls G (T) und der Torsionsschwingungsdämpfung Λ (T) mittels freier
209848/1 121
Torsionsschwingungen gemessen.
Der Schubmodul ist der Quotient aus Schubspannung und Scherdeformation. Er stellt damit ein Maß für die
Steifigkeit eines Polymerisatfilmes dar.
Zur Charakterisierung des Erweichungsbereiches bedient man sich einer weiteren, aus dem Torsionsschwingungsversuch
bestimmbaren Größe, dem T\max~Wert* Man versteht
darunter die Temperatur, bei der das logarithmische Dekrement der Torsionsschwingungsdampfung ein Maximum
durchläuft. Das Dämpfungsdekrement ist ein Maß für
die innere Reibung des Materials und wird aus der Amplitudenabnahme einer freien gedämpften Torsionsschwingung
bestimmt.
Der T, X-Wert, der der kennzeichnenden Glasübergangstemperatur
T von J55°C entspricht, beträgt rund 60°C. -
Es sei jedoch wiederholt, daß in Zweifelsfällen die Glasübergangstemperatur als entscheidendes Merkmal für
die infrage stehenden Suspensionspolymerisate gelten soll.
Die Suspension- oder Perlpolymerisation polymerisierbarer
monomerer Verbindungen kann bekanntlich als eine gut gekühlte Blockpolymerisation aufgefaßt werden, bei
der wasserunlösliche Monomere in Gegenwart sogenannter Suspensionsstabilisatoren oder Verteilungsmittel, z.B.
Gelatine, Pektin, wasserlösliche Stärke und synthetische Hochmolekulare, oder auch in V/asser suspendierte Stoffe,
wie Talkum, Magnesiumcarbonat oder Aluminiumhydroxyd, unter Rühren in V/asser wft& in Form feiner Tröpfchen
verteilt und unter der Einwirkung von im Monomeren löslichen Beschleunigern polymerisiert werden. Bei der Polymerisation
werden die zunächst flüssigen Tröpfchen gummiartig und schließlich fest. Ziel der Suspensionspolymerisation ist
209848/1121 "7 "
bisher in aller Regel die Herstellung von Pestprodukten, die sich in einfacher Weise, z.B. durch Filtration, von
der wäßrigen Phase abtrennen lassen und die als "harte", d.h. nicht zusammenklebende, perlförmige Teilchen entstehen.
Die Herstellung von Suspensionspolymerisaten aus "weichen Kunststoffen", d.h. die Herstellung solcher
Produkte, die bei Abtrennung der wäßrigen Phase zusammenkleben, erschien bisher im Hinblick auf das genannte Ziel
der 3uspensionspolymerisation, nämlich das Polymerisat
in einfacher Weise abtrennen und trocknen zu können, widersinnig. Die Verwendung eben solcher Perlpolymerisate als
Bindemittel für aus Pasern entstandene Flächengebilde μ
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Auf die Technik der Suspensionspolymerisation im einzelnen braucht zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung nicht
näher eingegangen zu werden. Es genüge der Hinweis, daß der Fachmann durch Wahl der Polymerisationsbedingungen,
insbesondere durch die Intensität des Rührens und durch Art und Menge des Suspensionsstabilisators, die Größe
der entstehenden Perlen beeinflussen kann und es mit diesen Maßnahmen in der Hand hat, Perlen mit einem
Durchmesser von z.B. l/l00 bis einigen Millimetern herzustellen. - Während es für die Ausbildung definierter
MonomerentrÖpfchen und zur Verhinderung des Verklebens \
der entstehenden kugelförmigen Polymerisatteilchen während des Polymerisationsvorgangs unerläßlich ist,
dem System die bereits erwähnten Suspensionsstabilisatoren oder Verteilungsmittel zuzusetzen, kann es zweckmäßig
sein, die fertige Perlsuspension in dem Sinne zusätzlich zu stabilisieren, daß ein Absitzen der Peststoffteilchen
- dann nämlich, wenn deren Dichte größer als die der wäßrigen Phase ist - bzw. ein Aufschwimmen der Feststoffteilchen
- bei einem geringeren spezifischen Gewicht der Perlen als der des Wassers - und damit ein
bei langer Lagerzeit nicht auszuschließendes Verkleben
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-O- 214871
verhindert wird. Eine solche Stabilisierung erreicht man,bei Perlen, deren Dichte größer als 1 ist, z.B.
derart, daß man der Suspension wasserlösliche Salze, z.B. Kochsalz, oder andere, die Dichte der wäßrigen
Phase beeinflussende Stoffe, zusetzt. - Eine andere Möglichkeit der Stabilisierung besteht darin, die
wäßrige Phase zu verdicken. Hierfür eignen sich makromolekulare Naturprodukte (Stärke, Alginate, Pektine),
deren abgewandelten Formen (Methylcellulose, Carboxymethylcellulose usw.) und synthetisierte makromolekulare
Produkte. Beispiele für die zuletzt genannte Stoffklasse sind carboxylgruppenhaltige Copolymerisate oder deren
Alkaljslze, etwa Copolymerisate der Acryl- oder Methacrylsäure,
sowie Polyvinylpyrrolidon.
Voncen im Sinne der vorliegenden Erfindungverwendbaren
Monomeren, die nach dem Suspensionspolymerisationsverfahren in Perlpolymerisate übergeführt werden können,
seien in erster Linie Acrylester mit 1 bis 18 C-Atomen im Alkoholrest, Methacrylester mit 4 bis 18 C-Atomen im
Alkohölrest, Butadien, Vinylidenchlorid und Vinylacetat genannt. Diese Monomeren können im Gemisch miteinander
oder auch zusammen mit solchen Monomeren, die als Homopolymerisate harte Produkte ergeben, polymerisiert werden.
In dem zuletzt genannten Falle ist der Mengenanteil, in denen harte Homopolymerisate ergebende Monomere, z.B.
Methacrylsäuremethylester oder -äthylester, (Meth-)Acrylnitril, Acryl- oder Methacrylamid oder Styrol, mitverwendet
werden können, durch die Forderung begrenzt, daß die Glasübergangstemperatur des entstandenen Polymerisats
den die Erfindung kennzeichnenden Grenzwert nicht übersehreiten darf. - Es sei darauf hingewiesen, daß eine die
erfindungsgemäß zu verwendenden Suspensionspolymerisate kennzeichnende Glasübergangstemperatur T durch die Mit-
g verwendung sogenannter "äußerer Weichmacher", z.B. Phthal-
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säureester, auch in jenen Fällen eingestellt werden kann, in denen das zu polymerisierende Monomere bzw.
Monomerengemisch ohne Zusatz solcher Weichmacher zu
Polymerisaten mit höheren Glasubergangstemperatüren
führen würde.
Am Aufbau der erfindungsgemäß zu verwendenden Suspensionspolymerisate
können vernetzend wirkende Monomere beteiligt sein, jedoch mit der Maßgabe, daß eine Vernetzung
des suspendierten Teilchens nur in einem solchen Maße vorliegen darf, daß die thermoplastische Verschweißung
des gelegten Vlieses nicht verhindert wird. Ein Beispiel für solche Vernetzungsmechanismen ist die ^
Mitverwendung von Methylol- bzw. Methylolatherverbindungen von Acryl- und Methacrylsäureamid oder von Monomeren mit
mindestens 2 C-C-Doppelbindungen im Molekül als Comonomere. Auch durch Pfropfreaktionen kann eine Vernetzung makromolekularer
Verbindungen erzielt werden.
In besonderen Fällen kann es vorteilhaft sein, Binder der erfindungsgemäßen Art mit Kunststoffdispersionen
der bekannten Art zu kombinieren, um beispielsweise das Filmbildungsvermögen des Kunststoffes zu erhöhen. Auch
die Verwendung von Mischungen verschiedener Kunststoffsuspensionen, die sich hinsichtlich Zusammensetzung,
Teilchengröße und Molekulargewicht unterscheiden, kann q
vorteilhaft sein.
Kunststoffsuspensionen der erfindungsgemäßen Art können
mit Vorteil mit einem Feststoffgehalt von 50 bis 70 Gew.-$
hergestellt und - ggf. unter Durchführung der erwähnten Staoilisierun^smaßnahmen - in dieser Form gelagert und
verschickt werden. Die Mengen der der vliesbildenden B'asersuspension zuzusetzenden Suspensionspolymerisate
können je nach der Natur des herzustellenden Faservlieses in weiten Grenzen schwanken.
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214871
Die nachstehenden Beispiele erläutern den Erfindungsgegenstand, ohne den nachgesuchten Schutz auf eben die
beschriebenen AusfUhrungsformen zu beschränken. Die dem
Fachmann sich anbietenden Maßnahmen, wie Mitverwendung von Farbstoffen, Pigmenten u.dgl., die Auswahl von hier
nicht genannten synthetischen, natürlichen oder anorganischen Fasern und die Verwendung von nicht aufgeführten
Homo- oder Copolymerisaten, soweit diese als Suspensionspolymerisate vorliegen und eine unterhalb des
kennzeichnenden Grenzwertes liegende Glastemperatur aufweisen, erweitern die Anwendungsmöglichkeiten der
erfindungsgemäßen Bindemittel, ohne aus dem Bereich des Schutzrechts herauszuführen. Insbesondere sei
darauf hingewiesen, daß sich für einen jeweiligen Verwendungszweck
durch die stoffliche Zusammensetzung des Suspensionspolymerisats und seine mittlere Teilchengröße
quasi maßgeschneiderte Produkte herstellen lassen. Allen diesen Produkten ist gemeinsam, daß sie, gegebenen
falls durch Anwendung zusätzlicher Stabilisierungsmaßnahmen, lange Zeit gelagert werden können, sich auch
aus außerordentlich geringen Konzentrationen (auf die Wasserphase bezogen) auf den Fasern ablagern und dort
•s·* te,
beim zu einer gleichmäßigen, punktförmigen Verklebung führen. Bei der Verwendung der beschriebenen Kunststoffsuspensionen tritt der von der Verwendung von Dispersionen her bekannte Nachteil der vagabundierenden Binderanteile nicht auf, wodurch Binderverluste ebenso vermieden werden wie Abwasserprobleme .
beim zu einer gleichmäßigen, punktförmigen Verklebung führen. Bei der Verwendung der beschriebenen Kunststoffsuspensionen tritt der von der Verwendung von Dispersionen her bekannte Nachteil der vagabundierenden Binderanteile nicht auf, wodurch Binderverluste ebenso vermieden werden wie Abwasserprobleme .
hk/h? s /nrozess
7 1
- 11 -2 0 9 8 4 8/1121
I. Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Kunststoffsuspensionen
Die in Tabelle 1 aufgeführten Perlpolymerisate werden in einem 2 1 -Glasrundkolben mit Dreieckrührer bzw. in einem
100 1 -V 4A-Kessel mit Impellerrührer und Wellenbrecher hergestellt. Die Beheizung erfolgt im ersten Pail durch
ein Wasserbad, im zweiten Fall durch einen Heizmantel mit Wasserumlauf. Beide Apparaturen sind mit Temperaturfühlern,
Rückflußkühler und Einrichtungen für die Spülung mit Inertgas ausgerüstet, die Rührgeschwindigkeit
läßt sich über Getriebe variieren. Bei der Polymerisation von Monomeren, die bei der Polymerisationstemperatur gas- .λ
förmig vorliegen (z.B.Vinylidenchlorid) wird der 100 1 Kessel
druckdicht verschlossen.
Die Polymerisation wird in folgender Weise durchgeführt:
Der Verteiler (Suspensionsstabilisator) wird in der vorgelegten Gesamtmenge an entionisiertem V/asser unter Rühren,
Durchleiten von Inertgas (N2 bzw. COp) und Aufheizen auf
Polymerisationstemperatur (65 - 80°C) gelöst bzw. suspendiert. Als wasserlösliche Verteiler werden, wie
aus der Tabelle 1 zu ersehen ist, teilweise verseiftes Polyvinylacetat (Handelsname: Mowiol N 70 - 88) oder
das Natriumsalz eines aus Methacrylsäure und einem ihrer φ höheren Alkylester (>
4 C im Alkoholrest) aufgebauten Mischpolymerisats - in der Tabelle 1 als PMAS-Copol. bezeichnet
- verwendet. Zur Erzeugung eines wasserunlöslichen Verteilers wird aus Aluminiumsulfat mittels Sodalösung
Aluminiumhydroxyd ausgefällt. Zur Verbesserung der Verteilerwirkung werden 5 )Ό, berechnet auf Al(OH)-) eines
C l4 bis 16-Alkylsulfonats in Form des Natriumsalzes
(Handelsname: Statexan Kl) zugesetzt.
- 12 -
209848/1121
In diese Verteilerlösung bzw. -suspension wird die Monomerenphase, die den Initiator und ggf. Molekulargewichtsregler
und sonstige Zusätze, wie Weichmacher, Farbstoffe usw. in gelöster Form enthält, eingebracht
und durch die Scherwirkung des Rührers in Form feiner Tröpfchen dispergiert.
Form und Drehzahl des Rührers sind in weiten Grenzen
variierbar. Voraussetzung ist, daß durch das Rührsystem neben der Dispergierung des Monomeren zu
Tröpfchen gewünschter Größe eine so starke Vertikalumwälzung des Kesselinhalts erfolgt, daß das durch
Dichteunterschiede zwischen Wassa?- und Monomerphase
bedingte Aufrahmen bzw. Absinken der Monomertröpfchen
verhindert wird. Als für die Perlpolymerisation geeignete Monomere kommen vor allem in V/asser schwer-
bzw. unlösliche Verbindungen in Betracht, doch können auch wasserlösliche Monomere, wie Acryl- oder Methacrylsäure
und deren (ggf. substituierte) Amide in untergeordneter Menge mitverwendet werden. Entscheidend
für das Gelingen einer Perlpolymerisation ist hierbei, daß das Verteilungsgleichgewicht dieser Monomeren zwischen
Wasser- und Monomerenphase die Polymerisation im Monomerentropfchen ermöglicht. Das Mengenverhältnis
zwischen Wasser- und Monomerenphase wird zwischen 4 :
und 1,5 J 1 variiert. Bei dem in der Regel verwendeten Verhältnis von J : 1 ergeben sich folgende Ansatzgrößen:
2 1 - Rundkolben : 900 g Wasser, 300 g Monomeres
100 1 - Kessel : 45 kg Wasser, 15kg Monomeres
Bei der Wahl der Polymerisationshilfsmittel (Initiator, Regler) unterliegt man für die Herstellung der weichen
Perlen nur den für die Perlpolymerisation allgemein gültigen Beschränkungen, z.B. hinsichtlich des Löseverhaltens
dieser Zusätze gegenüber Wasser und Monomeren.
2 0 9 8 A 8 / 1 1 2 1 ' v
- 1J - 211871
Die Zusammensetzungen der hergestellten Perlpolymerisate sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Während der Polymerisation wird die Außentemperatur (Wasserbad bzw. Umlaufheizung) konstant gehalten. Die
Innentemperatur steigt aufgrund der frei werdenden Polymerisationswärme an und erreicht nach etwa 50 - 120 Min.
ein Ma:
liegt.
liegt.
ein Maximum, das etwa 10 - 20°C über der Anfangstemperatur
Die erreichte Temperatur wird durch Regelung der Heizung'
etwa 2 Stunden konstant gehalten, danach wird der Ansatz auf
etwa 25°C abgekühlt und in einen Vorratsbehälter μ
abgelassen.
Durch nachfolgende Abtrennung eines Teiles der Wasserphase wird der Peststoffgehalt der Perlsuspensionen auf 50 /3
eingestellt.
Da in der Regel Diehteunterschiede zwischen Perlpolymerisat
und Wasserphase bestehen, setzt sich das Polymerisat entweder ab oder schwimmt auf. Die Wirkung des vor der
Polymerisation zugesetzten Verteilers reicht jedoch in der Regel aus, um ein Verkleben der Perlen unter diesen
Bedingungen auch bei längerer Lagerung zu verhindern.
Die mittlere Teilchengröße der Polymerisatperlen wird, soweit angegeben, mikroskopisch bestimmt. '
Zur Kennzeichnung der Molekülgröße ist in Tabelle 1 der bei 20 G in Chloroform gemessene rsp/c-Wert (Makromolekulare
Chemie 7, 3. 294, 1952) angegeben.
- 14 209 848/1 121
label 1 e 1
uspen- ion |
ISJ
O |
Appa- Verteiler ' ratur |
Al(OH)3 | Zusammensetzung d.Polymerisationsansätze+) Monomere Initiator Regler Zusätze |
0,5 Lauroyl- Peroxyd |
It | 0,2 Dodecyl- mercaptan |
Pol. temp. 0C |
Rührg. U/min |
Perl- größe mm |
05 | i/g | Tg 0C |
ro |
,-ι |
CD 3
OO |
KesselO,4 | ti | SO Butylacrylat/ 20 Acrylnitril |
It | tt | tt tt _ | 75 | 170 | 0, | 10 | 0,080 | -25 | —k |
3 | co H | tt | tt | It tt | tt | ti | 11 tt _ | υ | 110 | 0, | 15 | 0,078 | -25 | |
C | *-> I | It | tt | tt It | tt | tt | tt tt | tt | 90 | 0, | 20 | 0,079 | -25 | 593 |
D | tt | Il | It It | It | It | tt tt _ | tt | 75 | 0, | 25 | 0,077 | -25 | ||
L | tt | ti | tt tt | I! | It | 0,5 Äthyl- hexylthiö- glykolat |
ti | 65 | 0, | 0,080 | -25 | |||
7>Γ | tt | ti | It It | tt | AIBN++ | 0,1 Dodecyl- mercaptan |
75 | 110 | 0,050 | -25 | ||||
1. | It | Al(OH)3 | tt Il | 0,2 | tt | 0,2 " 0,1 Makro lex· blau R+1""* |
75 | 110 | 10 | 0,15 | -25 | |||
KolbenO,4 | It | bO Butylacrylat/ 20 Methylmethacry- lat |
It | ti | tt tt ti | 75 ■) |
710 | 0, | 15 | 0,085 | -25 | |||
Il | It | tt It | It | tt | It tt tt | ti | 610 | 0, | 20 | 0,086 | -25 | |||
tt | it | 1t »t | tt | It | tt Il tt | ti | 470 | 0, | 25 | 0,087 | -25 | |||
Il | It | It It | tt | It | tt tt _ | It | 590 | 0, | 0,084 | -25 | ||||
it | It | 60 Butylacrylat/ 40 Methylmeth- acrylat |
tt | tt tt _ | 75 | 610 | 0,085 | • 8 | ||||||
it | 45 Butylacrylat/ 55 Methylmeth- acrylat |
75 | 610 | 0,088 | ■35 | |||||||||
Suspen- Appa- Vertdler sion ratur
- 15 Fortsetzung T a b e 1 1 e
+ ' Zusammensetzung der Polymerisationsansaize4' ' Pol.
Monomere Initiate* Regler Zusätze temp,
0C
Rührg U/min 1/g
Tg
On
Kolben 0,1 PMAS- 75 Butylacrylat/ 0,5 Lauroyl- 0,4 Äthyl-
Cop. 20 Acrylnitril/ Peroxyd hexylthio-
5 Methacrylamid glykolat
" 0,4 Al(OH)3 95 Äthylacrylat/3 0,2 " 0,2 Dodecyl-
^ Methylolmethacryl- mercaptan amid/2Me thacrylamid
Druck- 0,4 Al(OH)* 65 Vinylidenchlorid/Q,3 "
kessel J 35 Athylacrylat
Kolben 1,0 Mowiol 75 iithylacrylat/15 0,3 AIBN+4") 0,2 Thio-
Methylmethacrylat/ glykol 10 Methacrylsäure
" 0,4 Al(OH), 80 Butylacrylat/ 0,5 Lauroyl· 0,2 Dodecyl-
20 Vinylacetat Peroxyd mercaptan
" " 100 C12_l8-Alkyl- 0,5 " 0,2 "
methacrylat
' !t " 100 C12_lb-Alkyl- 0,5 " 0,2 "
acrylat
" 100 2-A"thylhexyl- 0,5
acrylat
0,1 PMAS- 70 Methylmeth-Cop.
acrylat
" 50 Methylmeth- 0,2 acrylat
0,2
0,2 t-Butyl- 0,1 perpivalat
0,1 Dibutylphthalat
"
75 75
80 75
75 75
75
75 65
610 610 110
610
610 610
610 610
610
0,10
nicht meßbar
0,078
nicht meßbar
0,13 0,031
0,048
0,062 0,075
-15
-20
+15 isJ
+20
< -30
610 0,053
+30 -13
II. Herstellung der Flächengebilde aus faserförmigen Stoffen mit Kunststoffsuspensionen gemäß I. als
Binder
Es wird vorwiegend nach folgenden Verfahren gearbeitet:
Zu einer 0,1 $igen +) wäßrigen Fasersuspension wird der
Binder in Form einer wäßrigen 50 $igen Suspension periförmiger
Kunststoffteilchen zugegeben. Die angewandte Menge richtet sich nach der gewünschten Binderauflage.
Nach guter Durchmischung wird die Suspension auf einem V4A-Schrägsieb (Siebgewebe Nr. 0,l6j DIN 4188) in Vliesform
abgelegt und entwässert, wobei durch die Geschwindigkeit
der Blattbildung das Flächengewicht des Vlieses bestimmt wird. In allen untersuchten Fällen wird ein klares
Ablaufwasser erhalten.
Das gebildete Vlies wird dann einer Wärmebehandlung, z.B. auf beheizten Zylindern, unterworfen, um das restliche
Wasser zu verdampfen und die Kunststoffteilchen mit den Fasern zu verkleben. Hierbei sind die Temperaturen auf
die Härte bzw. die Weichheit des als Binder eingesetzten Kunststoffes abzustimmen.
Unter Verwendung von Zellwollfasern (1,7 dtexj Lan ^e: umm)
und den Bindern A bis G werden Vliese mit einem Gewicht von 50 g/m'1" und einer Binderauflage von 50 \j hergestellt
und getrocknet, einschließend werden sie mit einem Druck
von 1 t/cm bei 200C kalandert und auf einer Bügelpresse
während 1 min bei I70 C und unter einem Druck von I5 p/cm'1
behandelt. Alle Vliesstoffe zeigen einen angenehmen weichen
+) Falls andere Stoffkonzentrationen gewählt wurden, ist dies in den Beispielen an;jC-:ooGn.
209848/1 121
- 17 -
und textlien Griff. Nach DIN 53Ö57 wird die Reißfestigkeit
an 5 cm breiten Proben bestimmt. Die erhaltenen Vierte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Suspension mittlere Teilchengröße der Kunststoffteilchen (mm)
(l/g)
Reißlast (Mittelwert) )
A | 0,05 |
B | 0,10 |
C | 0,15 |
D | 0,20 |
E | 0,25 |
P | 0,10 |
3 | 0,10 |
G | 0,10 |
Beispiel 2 |
ca.0,08
1,0
1,1 2,1
i,4 0,7
0,05
o,o8
o,o8
1,0
1,1
1,3
Beispiel 1 wird mit Binder C wiederholt jedoch mit dem
Unterschied, daß unterschiedliche Binderauflagen gewählt werden. Auch hierbei werden die Pestigkeitswerte gemäß
DIN 5ZJo57 bestimmt.
Binderauflage
20
25
30
35
40
30
35
40
Reißlast (kp)
Reißdehnung
1,2
2,1
2,8 3,3
20
25
30
45
30
45
55
Beispiel
~'j
Beispiel 1 wird wiederholt mit den Unterschieden, daß
209848/ 1121
- 18 -
214871
unter Verwendung von Binder C aus Zellwollfasern oder
aus Mischungen von Zellwollfasern mit Polyamid- bzw. Polyesterfasern Vliesstoffe (Flächengewicht: 100 g/m )
mit einer Binderauflage von 80 'p hergestellt werden.
Die Stoffdichte der Fasersuspension beträgt in diesem Falle 0,3 C,L Die nach DIN 53857 gemessenen Festigkeitswerte sind in folgender Tabelle zusammengestellt:
Faser bzw. Fasermis chung |
Mischungsverhältnis Reißlast (Gewichtsteile) (kp) |
13,5 | Reiß dehnung (>j) |
ZW (1,7 dtex; Länge 6 mm) |
100 | 19,7 | 65 |
ZV/ (1,7 dt ex j Länge.6 mm)/PA (6 dtex; Länge 3 mm) |
70/30 | 60 | |
ZVi (1,7 dtex; Länge 6 mm)/PES (1,7 dtex; Länge 6 mm) |
70/30 | 68 | |
Beispiel 4 | |||
Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß die
gefärbten Binder H bis L eingesetzt werden. Im fertigen Vlies lassen die farbigen Kunststoffteilchen deutlich die
gleichmäßige Verteilung der punktförmigen Klebestellen erkennen.
Suspension mittlere Teilchen- Reißlast
größe der Kunst- (kp) Stoffteilchen
(mm)
(mm)
H 0,10 0,2
I 0,15 0,7
K 0,20 0,2
L 0,25 0,3
- 19 209848/112
1
Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß Vliese mit den Bindemitteln I,M und N hergestellt
werden. An den fertigen Vliesstoffen ist manuell deutlich zu erkennen, daß ein steigender Anteil an Methylmethacrylat
einen härteren Griffausfall bewirkt.
Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß als Bindemittel die Binder C, 0 und P eingesetzt werden.
Das Vliesgewicht beträgt 50 g/m2, der Binderanteil 50 cß). Die fertigen Vliesstoffe werden einer Peinwäsche
nach DIN 54Ol4 (50 min bei 40°C mit 5 g Seife /l Flotte
im ABK-Lavatest) und einer chemischen Reinigung nach *
DIN 54024 (50 min bei JO0C in Perchloräthylen unter Zusatz
von 3 g Reinigungsverstärker /1 Flotte im ABK-Lavatest) unterworfen. Nach der Feinwäsche ist bei
allen Vliesstoffen der Vliesverband noch erhalten.
Das unter Verwendung von Bindemittel C hergestellte Vlies wird bei chemischer Reinigung vollständig zerstört,
das Vlies mit Bindemittel 0 zeigt noch einen gev/issen Zusammenhalt des Vliesverbandes. Der Vliesstoff
mit dem ein selbstvernetzendes Acrylharz darstellenden Bindemittel P ist jedoch beständig gegenüber
den Beanspruchungen der chemischen Reinigung nach ä
DIN 54024.
"..'ie in Beispiel 1 angegeben, werden Vliesstoffe mit
Bindemittel Q, bei stellender 3inderauflage verfestigt.
Bei einer Binder auflage ab J>0 ,■>
wird eine flammhemmende ■Jirkung beobachtet (DIN-Norm: Bestimmung des Brenn- und
Glimniverhaltens brennbarer Textilien (Bogentester) j zur
Zeit im Entwurf).
- 20 -
209848/ 112 1
Unter Verwendung von Binder R wird, wie in Beispiel 1 angegeben, ein Vliesstoff hergestellt. Der fertige
Artikel wird auf seine Wasserbeständigkeit nach H. JÖRDER (Textil-Industrie 71., S. 302, I969) geprüft.
Es zeigt sich, daß bei Verwendung dieses carboxylgruppenhaltigen
Copolymerisats als Binder bis zur Zerstörung des Vlieses nur eine Zeit von 60 see erforderlich
ist. Eine solche begrenzte Wasserbeständigkeit ist von Bedeutung für viele Hygienen-Artikel.
Beispiel 1 wird wiederholt unter Verwendung der Bindemittel S bis V. Die gelegten Vliese (Binderauflage 50 #)
werden bei 80 - 1000C vorsichtig getrocknet. Sie zeigen
einen klebrigen Griff und können am Kalander unter Druck miteinander verklebt werden.
Unter Verwendung der Binder V/ und X v/erden, wie in Beispiel 9 angegeben, Vliesstoffe hergestellt. Die Binderauflage
beträgt 50 %. Beide Vliesstoffe sind heißsiegelfähig, d.h. sie lassen sich unter Druck bei Temperaturen von
14O°C mit BW-Gewebe verkleben. Es ist deutlich zu beobachten,
daß mit dem Binder X eine bessere Verklebung zu erreichen ist als mit Binder W.
- 21 -
209848/1121
Claims (1)
- PatentansprücheAnspruch 1Nach dem Suspensionspolymerisationsverfahren hergestellte perlförmige Homo- und Copolymerisate, deren Glastemperatur T (glass transition temperature) < 550C ist, in Form einer wäßrigen Suspension als Bindemittel für die Herstellung von Flächengebilden aus in Wasser suspendierten faserförmigen Ausgangsstoffen.Anspruch 2Bindemittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatzstoff, der die Dichte der wäßrigen Phase der Dichte des als Perlpolymerisat vorliegenden Kunststoffes angleicht.Anspruch 3Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität der wäßrigen Phase durch Zusatz eines Verdickungsmittels in einem solchen Maße erhöht wird, daß die Kunststoffteilchen auch bei längerer Lagerung weder absinken noch aufschwimmen.Anspruch 4Bindemittel gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Perlpolymerisat vorliegende Kunststoff zum überwiegenden Teil aus einem Ester der Acrylsäure mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest aufgebaut ist.209848/ 1121Anspruch 5Verfahren zur Herstellung von Plachengebxlden aus in Wasser suspendierten faserförmigen Ausgangsstoffen unter Verwendung von Bindemitteln nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Suspension der perlförraigen Kunststoffteilchen unter guter Durchmischung zu der wäßrigen Fasersuspension gegeben, die Paser danach als Vlies auf einem Sieb abgelegt, das gebildete Vlies entwässert und anschließend getrocknet und gegebenenfalls thermisch nachbehandelt wird.209848/1121
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