DE2120891A1 - Verfahren zum Herstellen beliebig langer Hohlkörper aus Halbleitermaterial, insbesondere aus Silicium - Google Patents
Verfahren zum Herstellen beliebig langer Hohlkörper aus Halbleitermaterial, insbesondere aus SiliciumInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT München 2, 2 8.APR. 1971
Berlin und München Wittelsbacherplatz 2
71/1064
Verfahren zum Herstellen beliebig langer Hohlkörper aus
Halbleitermaterial, insbesondere aus Silicium
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen beliebig langer Hohlkörper aus Halbleitermaterial, insbesondere aus
Silicium.
Hohlkörper aus Halbleitermaterial, insbesondere Siliciumrohre, finden Verwendung als Diffusionsräume für Gas- und Festkörperdiffusicnen
in Halbleiterkristallen und sind wegen ihrer Reinheit und Temperaturfestigkeit den herkömmlichen Diffusionsrohren aus Quarz, Graphit oder Keramik vorzuziehen.
Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern, insbesondere Rohren, aus Halbleitermaterial sind bekannt. So ist beispielsweise
aus der deutschen Patentschrift 1 o61 593 bekannt, einen Silicium
stab durch thermische Zersetzung einer Silicium enthaltenden Verbindung und Abscheiden auf einem aus Silicium bestehenden
Trägerkörper herzustellen und diesen so gefertigten Siliciumstab zur Herstellung eines rohrförmigen Gebildes mit mechanischen
Mitteln auszubohren. Dies bedeutet aber einen großen Materialverlust. . .
Gemäß einem anderen in der deutschen Offenlegungsschrift 1 8o5 97o (VPA 68/1635) beschriebenen Verfahren geht man bei
der Herstellung eines aus Halbleitermaterial bestehenden Hohlkörpers so vor, daß ein Trägerkörper aus einem hitzebeständigen
Material, z. B. aus Graphit, Tantal,'Molybdän oder Keramik
als Ausgangsträgerkörper verwendet wird, daß auf der Außenfläche eines solchen Trägerkörpers durch thermische Zersetzung
aus einer gasförmigen Halbleiterverbindung Halbleitermaterial
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abgeechieden wird und daß abschließend der aus fremdem
Material bestehende Trägerkörper ohne' Zerstörung der aufgebrachten
Halbleiterschicht mechanisch und/oder chemisch entfernt wird. Mit diesem Verfahren ist es möglich, an
zwei gegenüberliegenden Seiten offene Hohlkörper, z. B. Rohre, aus Silicium herzustellen.
Die nach der deutschen Offenlegungsschrift 1 8o5 97o hergestellten
Rohre sind aber in ihrer Länge durch die Länge der Vorrichtung, in der sie gefertigt werden, begrenzt. Daher
sind diese für Ganz-Silizium-Systeme, bei denen auch die aus
der Heizzone herausragenden kalten Rohrteile aus Silicium sein müssen, zu kurz. Auch für Diffusionen von beispielsweise
großflächigen Bauelementen, deren Platzbedarf im Diffusionsraum sehr groß ist, oder für höhere Stückzahlen an zu
diffundierenden Kristallen genügen diese Rohre nicht mehr und man ist wieder auf die herkömmlichen, mit allen Nachteilen
des Einschleppens von Verunreinigungen behafteten Rohre aus Quarz und dergl. angewiesen. Quararohre reagieren
aber mit Siliciumkristallscheiben unter Bildung von unerwünschten
Kristallversetzungen.
Die vorliegende Erfindung soll hier Abhilfe schaffen und dient zur Lösung der Aufgabe, Hohlkörper aus Halbleitermaterial,
insbesondere Siliciumrohre, mit beliebiger Länge herzustellen,
wobei die Gefahr des Einschleppens von Verunreinigungen bei. · den nachfolgenden Diffusionsprozessen, sei es durch einen bei
der Herstellung verwendeten Trägerkörper oder durch äußere Einflüsse, möglichst gering gehalten wird. .
Zur Lösung dieser Aufgabe wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß mindestens zwei aus Halbleitermaterial bestehende Hohlkörper mit ihrer offenen Stirnseite in Kontakt
gebracht und mittels einer auf das Halbleitermaterial abgestimm-
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ten Verschweißmethode gasdicht zusammengeschmolzen werden.
Durch diese Methode können aus mehreren kürzeren Siliciumrohren, die nach bekannten Verfahren hergestellt sind,
Siliciumrohre "beliebiger Länge gefertigt werden, wobei gewährleistet ist, daß diese Rohre in bezug auf Reinheit,
Temperaturfestigkeit und Gasdichte den Anforderungen in der Halbleitertechnik genügen. Das Entfernen eines aus
einem andersartigen Material bestehenden Trägerkörpers entfällt ganz und gestaltet das Verfahren einfach und
reproduzierbar. . .
Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, daß dae
Verschweißen im Hochvakuum mittels scharf gebündelter Elektronenstrahlen vorgenommen wird. Die starke örtliche
Konzentration der Strahlenenergie erlaubt eine hohe Schweißgeschwindigkeit
bei nur geringen Gefügeänderungen. Da unter Hochvakuum gearbeitet werden muß, erhält man auch bei
dem oxydationsempfindlichen Silicium saubere gasfreie Schweißnähte. Eine weitere Möglichkeit der Verschweißung
bietet die Verwendung von Wärmestrahlen, insbesondere von
laserstrahlen. Hier ist kein Vakuum notwendig; dafür
lassen sich diese Strahlen besser fokussieren.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel nach der Lehre der Erfindung
ist es auch günstig, die Verschweißung in Schützgasatmosphäre, insbesondere Argon,mittels eines Plasmabrenners oder im
Argon-Ärc-Bogen durchzuführen, wobei die zum Verschweißen
vorgesehenen, aus Halbleitermaterial bestehenden Hohlkörper nicht als Elektrode geschaltet sein dürfen.
Gemäß einem anderen, besonders günstigen Ausführungsbeispiel nach der Lehre der Erfindung wird die Verschweißung mittels
Hoehfrequenzenergie durch induktive Erwärmung durchgeführt.
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"■ - A - _■-■■-.
Dabei ist es von großen Vorteil, wenn eine haarnadelförinig
ausgebildete Induktionsheizspule verwendet und eine Frequenz
von ca. 3o MHz eingestellt wird. Hier empfiehlt es sich- vor
allen Dingen, die Hohlkörper beim Verschweißen in langsame Umdrehungen zu versetzen, damit der gesamte Umfang aufgeschmolzen
wird.
In allen* Fällen 'ist.es zweckmäßig, die zur Verbindung vorgesehenen
Bereiche der Hohlkörper vorzuerwärmen, da das Material sehr spröde ist und durch die spontane Erhitzung
beim Verschweißvorgang Risse entstehen können. Die Vorerwärmung auf ca. 1ooo°C erfolgt zweckmäMgerweise durch
Strahlung oder Hochfrequenz.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand von .Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den in den
Figuren 1 - 3 dargestellten Vorrichtungen näher erläutert. Fig. 1 zeigt das Verschweißen von zwei Siliciumrohren mittels
eines scharf gebündelten Elektronenstrahls,
Fig. 2rden Schweißvorgang unter Verwendung von Hochfrequenzenergie
mittels eines haarnadelförmigen Induktors und
Fig. 3 das Verschweißen unter Verwendung eines Plasmaschweißgerätes.
In Fig. 1 sind mit den Bezugszeichen T und 2 zwei Siriciumrohre
bezeichnet, welche' an ihren zur Verschweißung vorgesehenen offenen Stirnflächen 3 und 4 geschliffen und geläppt'
worden sind, um ein dichtes· Aufeinandersitzen der beiden
Rohre zu gewährleisten. Zur besseren Zentrierung und Stütze befindet sich während des Verschweißens der beiden Rohre
1 und 2 unterhalb der Schweißstelle ein Graphit- oder Keramikstopfen
5, welcher an seiner den Siliciumrohren zugewandten
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Oberfläche mit einem. Quarzgewebe· .6 versehen ist. Die durch die parallellaufenden Pfeile 7 angedeuteten Elektronenstrahlen
treffen auf die Stoß- oder Stirnflächen 3 und 4 .der Rohre 1 und 2 und stellen durch Verschmelzen eine
gasdichte Verbindung der beiden Rohre i und 2 zu einem einheitlichen Rohr her. Während des Verschweißeris werden
die beiden Rohre 1 und 2 gemeinsam in langsame Umdrehung versetzt, wie durch den Pfeil 8 angedeutet ist. Auf die
Abbildung der Hochvakuumapparatur wurde hier verzichtet.
In Pig. 2 sind wieder mit 1 und 2 die beiden zur Verschweißung -vorgesehenen Siliciumrohre bezeichnet. Zur Erzeugung der
Schmelzwärme ist hier eine haarnadelförmig gebogene Induktionsheizspule 9 vorgesehen, welche den Vorteil hat, daß
ein kleiner Bereich geschmolzen wird, so daß durch langsames Drehen der Anordnung in Pfeilrichtüng 1o der gesamte
Umfang ohne Rissebildung aufgeschmolzen wird. Die Frequenz wird möglichst hoch, beispielsweise auf ca. 3o MHz, eingestellt,
Pig. 3 zeigt das Verschweißen der beiden Siliciumrohre 1 und mittels eines Plasmaschweißgerätes 11. Dabei sind die gleichen
Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 1. Das aus der Düse 12 ausgeblasene Plasma 13 erzielt sehr hohe Temperaturen und'
bewirkt, daß das Verschmelzen der beiden aus Silicium bestehenden Hohlkörper 1 und 2 erfolgt, ohne daß diese als Elektrode
geschaltet sind.
Das Verfahren gemäß vorliegender Patentanmeldung läßt sich
für das Verschmelzen von Hohlkörpern verwenden, welche gemäß einem Verfahren nach der deutschen Offenlegunggschpift
1 917 o16 und 1 8o5 97o sowie der älteren Patentanmeldungen
2 o16 339.7, 2 o22 o25.1, 2 o5o o76.9 und 2 o59 36o.9 hergestellt
sind.
12 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
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Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen beliebig langer Hohlkörper aus
Halbleitermaterial, insbesondere aus Silicium, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei aus Halbreitermaterial
bestehende Hohlkörper mit ihrer offenen Stirnseite in Kontakt gebracht und mittels einer auf das Halbleitermaterial
abgestimmten Verschweißungsmethode gasdicht zusammengeschmolzen werden. · ■
ψ 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Verschweißung vorgesehenen Stirnfrächen vorher geschliffen und geläppt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschweißen im Hochvakuum mittels scharf gebündelter
' Elektronenstrahlen durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschweißen in Schutzgasatmosphäre, insbesondere Argon, mittels Plasmabrenner erfolgt, wobei die Hohlkörper nicht
als Elektrode geschaltet werden.
*' 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschweißen in Schutzgasatmosphäre im Argon-Arc-Bogen durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch .1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschweißen in Vakuum oder Schutzgasatmosphäre mittels Wärme strahlen, insbesondere Laserstrahlung, durchgeführt
wird. """'-■■
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschweißen in Vakuum oder Schutzgasatmosphäre mittels
Hochfrequenzenergie durchgeführt wird.
VPA 9/Mo/io42 209846/0460
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß
eine haarnadelförmig ausgebildete Induktionsheizspule verwendet
wird und eine Frequenz von ca. 3o MHz eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Verschweißung vorgesehenen Hohlkörper im Bereich der Schweißstellen-auf ca. 1ooo°C vorgewärmt werden".
10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorerwärmung mittels einer die Verschmelzungsstelle umschließenden
HP-Spule erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorerwärmung mittels einer ringförmigen Strahlungsheiζquelle
erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlkörper während des Verschweißens mit langsamen Drehbewegungen beaufschlagt werden.
VPA 9/11o/1o42
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Lee rse i te
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