DE2120205B2 - Verfahren zur Herstellung eines Katalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines KatalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen für die katalytische Umlagerung von Cyclohexanonoxim zu ε-Caprolactam
in der Gasphase geeigneten Boroxid-Aluminiumoxid-Trägerkatalysator.
Es ist bekannt, für die Herstellung von ε-Caprolactam
durch katalytische Umlagerung von Cyclohexanonoxim in der Gasphase boroxidhaltige Aluminium-Trägerkatalysatoren
zu verwenden. Bei den bekannten Aluminiumoxidträgern, die durch Umfaller
zu Hydrargillit hergestellt werden, erweist sich als Nachteil, daß sie in einer Wirbelschicht einen verhältnismäßig
hohen Abrieb aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß man einen für die katalytische
Umlagerung von Cyclohexanonoxim zu ε-Caprolactam in der Gasphase besonders gut geeigneten
Boroxid enthaltenden Aluminiumoxid-Katalysator erhält, wenn man Fällungstonerde verwendet, die
durch Hydrolyse von Aluminiumalkoholaten oder von aluminiumorganischen Verbindungen erhalten worden
ist.
Zur Herstellung dieser Katalysatoren werden zunächst in bekannter Weise Aluminiumalkoholate oder
aluminiumorganische Verbindungen hydrolysiert, zum Beispiel indem man Aluminiumalkoholate mit
wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen, insbesondere wäßrig-methanolischen oder wäßrig-äthanolischen
Ammoniaklösungen hydrolysiert. Als Aluminiumalkoholate eignen sich beispielsweise Aluminiummethylat,
Aluminiumäthylat, Aluminiumsopropylat, Aluniiniumbutylat und Aluminiumalkoholate von C11
bis C11, primär-geradkettig-Alkanolen. Als aluminiumorganische
Verbindungen eignen sich beispielsweise auch Triäthylaluminium, Tributylaluminium,
Triisobutylaluminium, Cs- bis Cm-Aluminiumalkyle.
Die Hydrolyse wird in Gegenwart von mindestens stöchiometrischen Mengen von Wasser, wäßrig-alkoholischen
Lösungen, wäßrig-ammoniakalischen Lösungen oder wäßrig-alkoholischen Ammoniaklösungen
durchgeführt. Vorteilhaft verwendet man jedoch einen Überschuß des Hydrolysemiitels.
Die so hergestellten Fällungstonerden weisen eine sehr hohe Reinheit auf und sind von Böhmitstruktur.
Sie sind im allgemeinen gut kristallisiert, und zwar mit Plättchenstruktur. Fällungsböhmite, die wie üblich aus
Hydrargillit hergestellt werden, weisen keine so gut kristallisierte Form auf, da sie faserig sind oder feine
Nadelstrukturen aufweisen.
Aus den aus den Aluminiumalkoholaten oder alu- -, miniumorganischen Verbindungen durch Hydrolyse
hergestellten Fällungsböhmiten werden in üblicher Weise die Katalysatoren hergestellt, indem man beispielsweise
Boroxid, Borsäure oder Borsäure liefernde Verbindungen wie Ammoniumborat oder
in Borsäureester in einer Menge auf die Fällungstonerde
aufbringt, daß ein Verhältnis von Boroxid zu Aluminiumoxid von 1:3 bis 3:2 erhalten wird. Der
Borsäure bzw. den Borsäure liefernden Komponenten können auch Zusätze, beispielsweise von Mangan,
ι -, Cobalt, Nickel, Chrom, Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Zink, Cadmium, Kupfer, Silber und/oder Gold
in Mengen bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtkatalysator, zugefügt werden. Ira Zuge der
Trocknung und der chemischen Behandlung gehen
JiI diese Metalle in die Form von Oxiden oder von Boraten
über. Das Aufbringen geschieht in üblicher Weise. Die Fällungstonerde und die Borsäure liefernde Verbindung
und gegebenenfalls die metallischen Zusätze, die beispielsweise in Form von Mangannitrat, Mang-
> anacetat, Cobaltnitrat, Cobaltacetat, Nickelnitrat,
Nickelacetat, Rhodiumchlorid, Iridiumchlorid, Palladiumnitrat, Palladiumchlorid, Zinknitrat, Cadmiumnitrat,
Kupfernitrat, Silbernitrat und/oder Goldchlorid, aufgebracht werden können, werden zunächst
!,, gemischt, mit Wasser angeteigt, geknetet und dann zu Pillen, Tabletten, Strängen oder anderen Preßlingen
verformt. Anschließend wird der Katalysator getrocknet und bei etwa 150 bis 400° C getempert.
Wenn die Teilchen nicht ohnehin eine entsprechende
j-, Korngröße aufweisen, wird der Katalysator noch gebrochen.
Mit Vorteil verwendet man den Katalysator in Durchschnittskorngrößen von 0,01 bis 2 mm, insbesondere
von 0,2 bis 1 mm. Nach dem Tempern und gegebenenfalls dem Brechen erhitzt man den Kataly-
ii, sator im allgemeinen auf Temperaturen von 400 bis
500° C, vorteilhaft auf 800 bis 1000° C. Die Nutzkornausbeute, d. h. die Menge an Katalystor mit der
gewünschten Korngröße (0,2 bis 1 mm) liegt bei etwa 55 bis 60%. So hergestellte Katalysatoren eignen sich
r, hervorragend für die katalytische Umlagerung von Cyclohexanonoxim zu ε-Caprolactam in der Dampfphase.
Die Umlagerungsbedingungen hierfür sind an sich bekannt. Cyclohexanonoxim wird wasserfrei, gegebenenfalls
auch wasserhaltig, z. B. mit bis zu
-,(ι 10Gew.-% Wasser, gegebenenfaiij auch mit einem
Zusatz von Borsäure, Bortrioxid oder Borsäure bildenden Verbindungen, z. B. einer Menge bis zu 5%,
bezogen auf Jas Cyclohexanonoxim, dampfförmig, flüssig oder in fester Form über den sich in wirbelnder
-,-, Bewegung befindlichen Katalysator geleitet, der bei der Umlagerungstemperatur von Cyclohexanonoxim
zu ε-Caprolactam gehalten wird. Diese liegt bei etwa 210 bis 440° C, vorzugsweise bei 250 bis 370° C. Man
kann die Umlagerung bei Normaldruck, bei vermin-
Mi dertem oder leichtem Überdruck ausführen. Sofern
man verminderten Druck anwendet, wird ein Bereich von 20 bis 200 Torr bevorzugt. Bei Anwendung von
überdruck werden im allgemeinen Drücke über 2 atü nicht angewendet. Man kann die Umlagerung auch
h-, in Gegenwart inerter Gase, z. B. Kohlendioxid, Argon,
Stickstoff oder Äthylen, durchführen. Das Inertgas wird dazu verwendet, den Katalysator in wirbelnder
Bewegung zu halten. Hierzu benötigt man im
allgemeinen 0,3 bis 3Nm3 Inertgas je Liter Katalysator,
sofern man bei Normaldruck arbeitet.
In der Wirbelschicht hält man das Verhältnis Katalysator zu Cyclohexanonoxim vorteilhaft bei 1:4 bis
6:1, vorteilhaft bei 1:1 bis 1:3, und man hält Verweilzeiten von 0,01 bis 30 Sekunden, vorzugsweise
von 0,1 bis 5 Sekunden ein.
Beim Nachlassen der Aktivität läßt sich der Katalysator
durch Behandlung mit Luft oder Sauerstoff bei Temperaturen von 500 bis 800° C in üblicher Weise
regenerieren.
4 kg Aluminiumisopropylat werden mit 8 Liter entionisiertem Wasser gut gemischt. Nach 45 Minuten
werden weitere 8 Liter entionisiertes Wasser zugesetzt und nochmals 45 Minuten gerührt. Die Fällungstonerde wird abgenutscht. Der Rückstand wird mit
6 Liter entionisiertem Wasser aufgenommen, 2 Stunden bei 80° C gerührt und dann abgenutscht. Der
Rückstand wird 4 Stunden bei 160° C getrocknet. Man erhält 1,2 kg Aluminiumoxidhydrat (Al3O3-Gehalt
an 70%) mit Böhmitstruktur. Das so erhaltene Aluminiumoxidhydrat wird mit 1,6 kg Borsäure und
wenig Wasser verknetet, zu Strängen verformt, 16 Stundenbei 120° Cgetrocknet, 6 Stunden bei 400° C
getempert, auf eine Korngröße von 0,2 bis 1 mm gebracht und 8 Stunden bei 800° C geglüht. Der erhaltene
Katalysator enthält 50.5% Aluminiumoxid und 49,5% Boroxid.
4 kg Aluminiumalkoxid von g /adkettigen primären
C8 bis Cls-AIkoholen, wurden mit entionisiertem
Wasser bei einer Temperatur von 8: 3 C hydrolysiert. Die organische Phase wird abgetrennt und die feste
Phase wird mit Butanol extrahiert. Der Rückstand wird mit entionisiertem Wasser aufgeschlämmt, bei
80° C gehalten und filtriert. Der Filterkuchen wird 3 Stunden bei 160° C getrocknet und dann maximal
bis auf 270° C erhitzt. Man erhält 0,31 kg Aiuminiumoxidhydrat
mit Böhmitstruktur und einem Kohlenstoffgehalt von 0,5% bestehend aus C8 bis C14-Fettalkoholen.
Solche Aluminiumoxidhydrate werden technisch z. B. bei dem »Alfol Prozeß« erhalten und
stehen unter dem Handelsnamen »Catapal« zur Verfugung. (Chem. and Process Engineering Oktober
1969, Seiten 103 bis 106.)
Daraus wird ein Borsäure enthaltender Katalysator wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Beispiel 3:
Bestimmung des Abriebs
Bestimmung des Abriebs
Zur Bestimmung des Abriebs wird je 1 kg Katalysator, der nach einem der Beispiele 1 oder 2 hergestellt
worden ist, und die Korngröße 0,5 bis 1 mm besitzt, in einem senkrecht stehenden Rohr von einer Länge
von 2000 mm und einem Durchmesser von 100 mm, das am unteren Ende eine grobporige Fritte -jesitzt,
mit 3500 Nl/H Stickstoff zum Wirbeln gebracht. Zusätzlich werden über eine Düse je Stunde 1500 Nl
Stickstoff in die Wirbelschicht eingeblasen. Nach 2 Stunden wird der Abrieb bestimmt, wobei man unter
Abrieb jene Menge an Katalysator versteht, die eine Korngröße von <0,l mm besitzt. Der Abrieb beträgt
im Falle des Katalysators 1 3,5%.
Testet man in dergleichen Weise einen Katalysator,
der analog dem Katalysator 1 aus einem Aluminiumoxid hergestellt worden ist, das durch Lösen von Hydrargillit
in Natronlauge und Fällen mit Salpetersäure hergestellt worden ist, so beträgt der Abrieb 9,7%.
In einem senkrecht stehenden Rohr, welches elektrisch
beheizt und am unteren Ende mit einer Glasfritte versehen ist, werden 1200 g Katalysator, der
nach Beispiel 1 oder Beispiel 2 hergestellt worden ist, gebracht. Der Katalysator wird auf Umlagerungstemperatur
von 340 bis 360° C erwärmt. Das Rohr hat eine Länge von 2000 mm, eine lichte Weite von
100 mm. Durch die Fritte werden stündlich 3500 Nl Stickstoff, der auf 340 bis 360° C erwärmt ist, eingeblasen,
um die Wirbelschicht zu erzeugen. Anschließend werden über eine Düse mit Hilfe eines Stickstoffstromes
von 1500 NI/h 7,5 kg/h Caclohexanonoxim
mit einem Wassergehalt von 5 Gew.-% in flüssiger Form in die Wirbelschicht eingeführt. Innerhalb
der Wirbelschicht wird ein Druck von 850 Torr aufrechterhalten. Durch einen überlauf wird ständig
Katalysator entnommen und andererseits über ein Zulaufrohr ständig Katalysator zugeführt, so daß
stündlich 3 kg Katalysator durch den Reaktor geschleust werden.
Das den Reaktor verlassende Dämpfegemisch wird in eine Glockenbodenkolonne geleitet. Hierbei werden
die leichtsiedenden Bestandteile über Kopf geführt, während das Rohlactam kondensiert wird. Man
erhält 6,85 kg Rohlactam, entsprechend 96,1% der Theorie, bezogen auf eingesetztes wasserfreies Cyclohexanonoxim.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Boroxid enthaltenden Aluminiumoxidkatalysators durch
Vermischen von Boroxid oder solches bildenden Verbindungen mit Aluminiumoxid, Verformen
und thermische Behandlung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Aluminiumoxid Fällungstonerden verwendet, wie sie durch Hydrolyse von
Aluminiumalkoholaten und von Aluminium organischen Verbindungen erhalten werden, wobei
man ein Verhältnis Boroxid zu Aluminiumoxid von 1:3 bis 3:2 einhält.
2. Verwendung eines nach Anspruch 1 hergestellten Katalysators für die katalytische Umlagerung
von Cyclohexanonoxim zu ε-Caprolactam in der Dampfphase.
Priority Applications (3)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0667184A1 (de) * | 1994-02-11 | 1995-08-16 | SNAMPROGETTI S.p.A. | Verfahren zur Skeletisomerisierung von linearen Olefinen |
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- 1971-04-24 DE DE2120205A patent/DE2120205C3/de not_active Expired
-
1972
- 1972-02-29 BE BE780028A patent/BE780028A/xx not_active IP Right Cessation
- 1972-04-14 NL NL7205075A patent/NL7205075A/xx active Search and Examination
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0667184A1 (de) * | 1994-02-11 | 1995-08-16 | SNAMPROGETTI S.p.A. | Verfahren zur Skeletisomerisierung von linearen Olefinen |
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