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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Absaugbeutel zur medizinischen oder chirurgischen Verwendung. Der Absaugbeutel weist einen Anschluss für ein Absaugziel auf. Der Absaugbeutel umfasst einen Beutelteil und damit fest verbunden einen Deckel, der einen Unterdruckkanal zum Führen von Unterdrucksog zum Absaugbeutel, eine Installationsvertiefung für einen Filter, umgeben mit einer Hülse, und einen in der Installationsvertiefung in Verbindung mit dem Unterdruckkanal installierten Filter umfasst.
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Ein Problem bei der vorstehend beschriebenen Anordnung ist, dass der Durchtritt von Luft durch den Filter behindert ist, wenn ein zusätzlicher Filter in Verbindung mit Diathermie verwendet wird, oder der Filter als Ergebnis von in den Filter gespritzter Flüssigkeit teilweise verstopft ist.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher ein Ziel der Erfindung, einen Absaugbeutel zu entwickeln, bei dem die vorstehend genannten Probleme gelöst wurden. Das Ziel der Erfindung wird durch einen Absaugbeutel und eine Absaugbeutelanordnung erreicht, die durch das gekennzeichnet sind, was in den unabhängigen Ansprüchen offenbart ist. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart.
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Der erfindungsgemäße Absaugbeutel wird in Verbindung mit medizinischen oder chirurgischen Eingriffen verwendet, um Flüssigkeit aus dem Absaugziel abzusaugen. Das Absaugziel ist für gewöhnlich ein Patient, an dem ein Eingriff vorgenommen wird. Das Volumen des Absaugbeutels beträgt häufig 1000 bis 6000 ml. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Absaugbeutels besteht darin, dass Luft auch in solchen Situationen gut fließt, in denen ein zusätzlicher Filter in Verbindung mit Diathermie zwischen dem Filter und der Hülse verwendet wird, oder wenn die abgesaugte Flüssigkeit auf die untere Oberfläche des Filters gespritzt ist.
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Im Folgenden werden der Absaugbeutel und die Absaugbeutelanordnung in ihren Betriebspositionen beschrieben.
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Der Absaugbeutel umfasst einen Beutelteil und einem damit fest verbundenen Deckel. Mit anderen Worten ist der Beutelteil permanent am Deckel angebracht, so dass der Beutelteil und der Deckel nicht voneinander getrennt werden können, ohne die Struktur zu zerstören. Der Deckel kann ein integrales Stück sein, wobei der Deckel mit Ausnahme des Filters aus dem gleichen Material gebildet ist. Das Kunststoffmaterial des Deckels ist in der Regel Polypropylen. Das Kunststoffmaterial des Beutelteils ist in der Regel Polyethylen. Der Deckel ist bezüglich seines Materials steif, während der Beutelteil flexibel ist.
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Der Absaugbeutel weist einen Anschluss für das Absaugziel und einen Anschluss für Unterdruck auf. Der Anschluss für das Absaugziel wird in der Regel durch einen im Deckel ausgebildeten sogenannten Patientenanschluss realisiert. Durch Verwendung des Patientenanschlusses ist es jedoch möglich, Flüssigkeit von anderen Zielen als einem Patienten abzusaugen; beispielsweise kann Flüssigkeit, die auf einen Boden eines Operationssaals ausgelaufen ist, von dort abgesaugt werden. Der Patientenanschluss kann daran ein ablösbares Winkelanschlussstück für einen Patientenschlauch aufweisen.
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Der Anschluss für Unterdruck ist in der Regel ein Kanal, der an einem Rand des Deckels ausgebildet ist und sich innerhalb des Deckels fortsetzt. Der Deckel umfasst eine Filterinstallationsvertiefung, wo sich der vorstehend genannte Kanal vereint. Die Installationsvertiefung weist einen Filter auf, durch den der Unterdruck auf die Innenseite des Absaugbeutels wirkt und einen Sog auf das Ziel veranlasst, das durch den Patientenanschluss angesaugt wird.
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Der in der Installationsvertiefung installierte Filter ist im Wesentlichen zylindrisch. Die Form des Querschnitts der Installationsvertiefung unterscheidet sich von einer Kreisform. Ihre Form kann länglich oder eine andere, von einer Kreisform verschiedene, sein. Die Installationsvertiefung ist von einer Hülse mit einem anderen Querschnitt als kreisförmig umgeben, deren Querschnitt den Durchmesser der breitesten Stelle und den Querschnitt der schmalsten Stelle aufweist. Der Querschnitt der Hülse kann länglich oder eine andere, von einer Kreisform verschiedene, sein. Der Durchmesser des Querschnitts der Hülse an ihrer breitesten Stelle ist mindestens 0,90% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. Der Durchmesser des Querschnitts der Hülse an ihrer breitesten Stelle kann 3,00 bis 10,00% größer sein als der Durchmesser ihrer schmälsten Stelle, vorteilhafterweise ist er 4,00 bis 9,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, und am vorteilhaftesten 4,80 bis 8,60% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. In der Regel ist der Durchmesser der breitesten Stelle mindestens 0,90% größer als der Durchmesser ihrer schmälsten Stelle. Der Durchmesser des Querschnitts der breitesten Stelle kann 3,00% größer sein als der Durchmesser ihrer schmälsten Stelle, vorteilhafterweise ist er mindestens 4,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, und am vorteilhaftesten ist er mindestens 4,80% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. In der Regel ist der Querschnitt der breitesten Stelle nicht mehr als 10,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, vorteilhafterweise ist er nicht mehr als 9,00% größer als der Durchmesser ihrer schmälsten Stelle, und am vorteilhaftesten ist er nicht mehr als 8,60% größer als der Durchmesser ihrer schmälsten Stelle.
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Die vorgenannten Prozentzahlen P werden unter Verwendung des äußeren Durchmessers d1 der breitesten Stelle der Hülse und des äußeren Durchmessers d2 der schmalsten Stelle der Hülse berechnet, so dass P = ((d1-d2)/d2) * 100. Die Berechnung wird mit einer Genauigkeit von zwei Dezimalstellen durchgeführt, so dass die dritte Dezimalstelle aufgerundet wird, wenn die dritte wegzulassende Dezimalstelle 5, 6, 7, 8 oder 9 beträgt, und die dritte Dezimalstelle abgerundet wird, wenn die dritte wegzulassende Dezimalstelle 1, 2, 3 oder 4 beträgt. Der breiteste Durchmesser und der schmalste Durchmesser der Hülse können in einem beliebigen Winkel bezüglich zueinander stehen. Die Messung wird natürlich durch den Mittelpunkt des Filters durchgeführt. Die Durchmesser können zum Beispiel im Wesentlichen senkrecht zueinander sein, wie es eine längliche Form erfordert, oder der breiteste und der schmalste Durchmesser können in einem Winkel von weniger als 90° bezüglich zueinander sein.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nun in weiterem Detail im Zusammenhang mit bevorzugten Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
- 1 und 2 Querschnitte eines Absaugbeutels und eines Kanisters zeigen;
- 3 eine Draufsicht auf den Absaugbeutel und den Kanister ist;
- 4 einen Deckel des Absaugbeutels von unten gesehen zeigt;
- 5 eine perspektivische Ansicht des Deckels des Absaugbeutels schräg von unten gesehen ist;
- 6 und 7 mögliche Querschnittsformen einer Hülse zeigen.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 bis 5 veranschaulichen die gleiche Ausführungsform der Erfindung, das heißt, die in diesen Figuren dargestellten Details gehören alle zu ein und demselben Absaugbeutel oder derselben Absaugbeutelanordnung. Einige der veranschaulichten Details sind nicht wesentlich, was bedeutet, dass sie so dargestellt sind, dass sie in der Struktur eingeschlossen sein können.
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Die Absaugbeutelanordnung umfasst einen Absaugbeutel 1 und einen Kanister 2. Ein Beutelteil 3 des Absaugbeutels 1 ist innerhalb des Kanisters 2 so installiert, dass ein mit dem Beutelteil 3 fest verbundener Deckel 4 den Kanister 2 verschließt. Der Deckel 4 weist eine Nut 5 auf, innerhalb der sich der Rand des Kanisters 2 anordnet. In der Nähe der Nut 5 können in dem Teil des Deckels 4, der in den Kanister 2 hineingeht, Vorsprünge vorhanden sein, die ein Installieren eines Absaugbeutels 1 mit einer falschen Größe im Kanister verhindern. Eine Möglichkeit besteht darin, dass sich in gleichmäßigen Abständen Vorsprünge auf dem Umfang des Deckels 4 befinden, der in den Kanister hineingeht, und Deckel 4 die Wand des Kanisters 2 kontaktiert.
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Der Deckel 4 des Absaugbeutels 1 weist einen Patientenanschluss 13 auf, an dem ein Winkelanschlussstück 14 des Patientenanschlusses vorinstalliert sein kann. Ein Schlauch, der von einem Patienten kommt und vom Patienten abgesaugte Flüssigkeit führt, wird an den Patientenanschluss 13 über das Winkelanschlussstück 14 angeschlossen. Der Patientenanschluss 13 kann auch verwendet werden, um von anderen Zielen abgesaugte Flüssigkeit zum Absaugbeutel 1 zu leiten. Ein solches Ziel kann zum Beispiel der Boden eines Operationssaals sein.
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Der Patientenanschluss 13 kann durch einen Stopfen 15 des Patientenanschlusses verschlossen werden, der durch eine Kordel 16 an einem Rand des Deckels 4 befestigt ist. Auf der Seite des Stopfens 15, der außerhalb des Deckels 4 bleibt, wenn der Patientenanschluss 13 mit dem Stopfen 15 verschlossen ist, kann sich eine kreisförmige Nut befinden, die in Richtung des Radius des Stopfens Rippen 17 aufweist. Die Rippen 17 verhindern, dass der Stopfen 15 direkt am Winkelanschlussstück 14 des Patientenanschlusses 13 befestigt wird. Die Kordel 16 kann in ihrer Längsrichtung gezahnt sein, wodurch sie flexibel und leicht zu biegen ist, wenn der Patientenanschluss 13 mit dem Stopfen 15 verschlossen werden soll.
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Der Kanister 4 weist einen Unterdruckanschluss 6 auf, an dem ein Winkelanschlussstück 7 des Unterdruckanschlusses vorinstalliert sein kann, an dem der Saugschlauch einer Unterdruckquelle angeschlossen wird. Vom Unterdruckanschluss 6 beginnt ein Unterdruckkanal 8 des Kanisters, der mit einem Unterdruckkanal 9 des Absaugbeutels 1 im Deckel 4 des Absaugbeutels und einem Raum zwischen dem Absaugbeutel 1 und dem Kanister 2 in Kontakt steht. Der Unterdruck wirkt durch einen porösen Filter 10 auf das Innere des Absaugbeutels 1. Der Filter 10 ist ein zylindrisches Teil, das in einer Installationsvertiefung 22 an der Mündung des Unterdruckkanals 9 innerhalb des Absaugbeutels 1 installiert ist. Der Filter 10 schließt sich, wenn der Flüssigkeitsspiegel die untere Oberfläche 10b des Filters 10 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt hört auch der Unterdrucksog auf, Einfluss zu nehmen.
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Der Filter 10 ist von einer Hülse 11 umgeben. Zwischen der Innenwand der Hülse 11 und der äußeren Oberfläche des Filters 10 befindet sich ein Spalt 12, in welchem Spalt ein zusätzlicher Filter installiert werden kann. Die Form des Querschnitts der Hülse 11 unterscheidet sich von einer Kreisform. Die von einer Kreisform unterschiedliche Form trägt auch in Sondersituationen zu einem guten Luftdurchlass bei, wie in Verbindung mit der Verwendung eines zusätzlichen Filters, oder wenn der Filter 10 teilweise verstopft ist, obwohl der Absaugbeutel 1 noch nicht voll ist. Mit anderen Worten funktioniert der Unterdrucksog normal unbeachtlich der Sondersituation, weil die Form des Querschnitts der Hülse 11, die sich von einer Kreisform unterscheidet ist, Raum dafür lässt, dass Luft zwischen dem zylindrischen Filter 10 und der Hülse 11 fließt.
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Der Durchmesser des Querschnitts der Hülse 11 ist an ihrer breitesten Stelle mindestens 0,90% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. Der Durchmesser des Querschnitts der Hülse an ihrer breitesten Stelle kann 3,00 bis 10,00% größer sein als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, vorteilhafterweise ist er 4,00 bis 9,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, und am vorteilhaftesten 4,80 bis 8,60% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. In der Regel ist der Durchmesser der breitesten Stelle mindestens 0,90% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. Der Durchmesser der breitesten Stelle kann 3,00% größer sein als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle; vorteilhafterweise ist er mindestens 4,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, und am vorteilhaftesten ist er mindestens 4,80% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle. In der Regel ist der Querschnitt der breitesten Stelle nicht mehr als 10,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle; vorteilhafterweise ist er nicht mehr als 9,00% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle, und am vorteilhaftesten ist er nicht mehr als 8,60% größer als der Durchmesser ihrer schmalsten Stelle.
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Die Hülse 11 wird auf der Seite ihrer äußeren Oberfläche gemessen. Da die Materialdicke der Hülse 11 im Wesentlichen unveränderlich ist, stellt die Messung auch zuverlässige Informationen über den breitesten und schmalsten Durchmesser der inneren Oberfläche der Hülse 11 bereit.
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Der Deckel 4 kann einen Reihenanschluss 20 aufweisen, der durch einen Stopfen 21 des Reihenanschlusses verschlossen werden kann. Der Reihenanschluss 20 kann dazu verwendet werden, Absaugbeutel für die Probenahme, die Dosierung eines Verfestigungsmittels und das manuelle Entleeren in Reihe zu verbinden.
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Der Deckel 4 kann auch einen Platz 23 zum Befestigen eines Zubehörs aufweisen. Des Weiteren kann der Deckel 4 Markierungen daran zum Installieren des Absaugbeutels 1 am Kanister 2 aufweisen, so dass der Absaugbeutel 1 korrekt und einfach an seinem Platz installiert werden kann.
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Wenn der Absaugbeutel 1 vom dem Kanister 2 entfernt wird, kann der Absaugbeutel 1 eine Entnahmerippe 18 aufweisen. Die Entnahmerippe 18 wird so nach oben gedreht, dass sich Vorsprünge 19 an der Basis der Entnahmerippe 18 am Rand des Deckels 4 abstützen, wodurch sich der Rand des Deckels 4 zu einem gewissen Ausmaß anhebt, und Luft von außerhalb des Kanisters 2 in den Kanister 2 strömen kann.
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6 und 7 zeigen das Messen des breitesten Durchmessers d1 und des schmalsten Durchmessers d2 der Hülse 11. In 6 ist der Querschnitt der Hülse 11 eine Ellipse, wobei der breiteste Durchmesser d1 und der schmalste Durchmesser d2 senkrecht zueinander stehen. Die Messung wird an der äußeren Oberfläche 11a der Hülse durchgeführt. Die Durchmesser d1 und d2 gehen durch den Mittelpunkt 10a des Filters 10. Zwischen der äußeren Oberfläche des Filters 10 und der inneren Oberfläche der Hülse 11 verbleibt ein Spalt 12.
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In 7 ist der Querschnitt der Hülse 11 geometrisch unregelmäßig, wobei der breiteste Durchmesser d1 und der schmalste Durchmesser d2 in einem Winkel von weniger als 90° zueinander stehen. Die Messung wird an der äußeren Oberfläche 11a der Hülse durchgeführt. Die Durchmesser d1 und d2 gehen durch den Mittelpunkt 10a des Filters 10. Zwischen der äußeren Oberfläche des Filters 10 und der inneren Oberfläche der Hülse 11 verbleibt ein Spalt 12.
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Fachleute auf dem Gebiet werden es offensichtlich finden, dass die Grundidee der Erfindung im Zuge des technischen Fortschritts auf viele verschiedene Weisen umgesetzt werden kann. Die Erfindung und ihre Ausführungsformen sind daher nicht darauf beschränkt, was im Vorstehenden beschrieben wird, sondern können innerhalb des Bereichs der Ansprüche variieren.