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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Y-Konnektor für eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD) und ein Set für die CAPD, wobei das Set einen solchen Y-Konnektor umfasst
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Technischer Hintergrund
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Eine Peritonealdialyse (PD) ist ein Verfahren zum Beseitigen von toxischen Substanzen und Stoffwechselprodukten, die normalerweise von den Nieren entfernt werden, und zum Unterstützen der Regulierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts. Das Verfahren wird durch Infundieren von PD-Lösung über eine Leitung in die Bauchhöhle durchgeführt. Osmose und Diffusion erfolgen über die Peritonealmembran zwischen Plasma des Patienten und der Lösung. Um den gesamten Prozess zu realisieren, werden PD-Produkte mit sterilisierten PD-Lösungen und Verpackungen entwickelt.
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Eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse ist eine Form der PD, die es dem Patienten ermöglicht, die PD-Lösungen 3-4 mal täglich zu wechseln. CAPD verwendet in der Regel ein Doppelbeutelsystem (einen Beutel für die Lösung und einen separaten leeren Beutel für den Auslauf aus dem Patienten). Das Doppelbeutelsystem sieht für jede Behandlung oder jeden Austausch einen neuen Lösungsbeutel und einen neuen Drainagebeutel vor.
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Ferner kann CAPD auch ein Einbeutelsystem verwenden, wobei nur ein Lösungsbeutel vorgesehen ist. Der Patient verwendet in der Regel einen gebrauchten leeren Lösungsbeutel aus einer früheren Behandlung oder einem früheren Austausch als Drainagebeutel einer nachfolgenden Behandlung oder eines nachfolgenden Austauschs.
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Sowohl für das Doppelbeutelsystem als auch für das Einbeutelsystem wird ein Y-Konnektor benötigt, um den Lösungsbeutel und den Drainagebeutel mit einem Patientenkonnektor, der mit einem Katheter oder einer Katheterverlängerung verbunden werden soll, vom Patienten zu verbinden. Für das Einbeutelsystem wird weiterhin ein Drainagekonnektor benötigt, um den Drainagebeutel mit dem Y-Konnektor zu verbinden.
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Bei dem bekannten Set für CAPD werden der Y-Konnektor, der Patientenkonnektor und der Drainagekonnektor jeweils als Einzelkomponenten gefertigt, was zu hohen Kosten und zusätzlichen Montageschritten führt. Zudem sind für die Montage dieser Komponenten zusätzliche Prozesse wie Schweißen oder manuelle Montage erforderlich, die möglicherweise zu einem potenziellen Qualitätsproblem wie Leckage führen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im Hinblick auf die im Stand der Technik bestehenden Probleme besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, einen verbesserten Y-Konnektor für eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse und ein Set für eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse, welches einen solchen Y-Konnektor umfasst, bereitzustellen.
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Zum Lösen dieser Aufgabe ist in einem Aspekt ein Y-Konnektor für eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse vorgesehen, wobei der Y-Konnektor als Einzelformteil einen integrierten Patientenanschluss umfasst, der als Patientenkonnektor zur Verbindung mit einem Katheter oder einer Katheterverlängerung konfiguriert ist.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform umfasst der Y-Konnektor ferner einen integrierten Drainageanschluss als Drainagekonnektor zur Verbindung mit einem Drainagebeutel über einen Drainagetransferschlauch.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform umfasst der Patientenanschluss ein Patienten-Luer-Verbindungsstück; und/oder der Drainageanschluss umfasst ein Drainage-Luer-Verbindungsstück.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform ist das Patienten-Luer-Verbindungsstück als erstes männliches Luer-Verbindungsstück konfiguriert; und der Patientenanschluss umfasst ein erstes Innengewinde, das konzentrisch außerhalb des ersten männlichen Luer-Verbindungsstücks angeordnet ist.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform ist das Drainage-Luer-Verbindungsstück als zweites männliches Luer-Verbindungsstück konfiguriert; und der Drainageanschluss umfasst ein zweites Innengewinde, das konzentrisch außerhalb des zweiten männlichen Luer-Verbindungsstücks angeordnet ist.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform ist der Drainageanschluss so konfiguriert, dass er mit einem zerbrochenen zerbrechlichen Konnektor verbunden werden kann, der an einem mit einem Lösungsbeutel verbundenen Lösungstransferschlauch angeordnet ist.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform wird das Formteil durch einen Spritzgussprozess hergestellt.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform umfasst der Y-Konnektor einen Kragen zum Verhindern von Berührungskontaminationen durch einen Patienten.
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In einem anderen Aspekt ist ein Set für eine kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse, welches den vorstehenden Y-Konnektor umfasst, vorgesehen.
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Gemäß einer optionalen Ausführungsform ist das Set für ein Einbeutel-CAPD-System oder ein Doppelbeutel-CAPD-System ausgelegt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Anzahl an Komponenten reduziert, der Herstellungsprozess vereinfacht und die Kosten reduziert werden. Zudem weist der erfinderische Y-Konnektor hohe Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auf.
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Figurenliste
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Die Erfindung und ihre Vorteile lassen sich durch Lesen der folgenden ausführlichen Beschreibung einiger bevorzugter beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen besser verstehen. Hierbei zeigen:
- 1 ein beispielhaftes Doppelbeutel-CAPD-Set mit einem Y-Konnektor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 2 den Y-Konnektor als Einzelformteil gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Vorderansicht.
- 3 den in 2 dargestellten Y-Konnektor in einer Querschnittdarstellung.
- 4 ein beispielhaftes Einbeutel-CAPD-Set mit einem Y-Konnektor gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
- 5 einen Zustand, in dem ein gebrauchter Lösungsbeutel zusammen mit einem Lösungstransferschlauch von einem gebrauchten Einbeutel-CAPD-Set getrennt wird, indem ein zerbrechlicher Konnektor zerbrochen wird.
- 6 den Y-Konnektor als Einzelformteil gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Vorderansicht.
- 7 den in 6 dargestellten Y-Konnektor in einer Querschnittdarstellung.
- 8 einen Verbindungszustand des Y-Konnektors mit anderen Teilen in einer Vorderansicht.
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Eingehende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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Einige beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Nachstehenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zum besseren Verständnis des Grundkonzepts der Erfindung näher beschrieben.
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Zunächst wird ein beispielhaftes Doppelbeutel-CAPD-Set anhand von 1 beschrieben, wobei das Set einen Y-Konnektor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Wie in 1 dargestellt besteht das Doppelbeutel-CAPD-Set hauptsächlich aus einem Y-Konnektor 1, einem Drainagetransferschlauch 2, einem Lösungstransferschlauch 3, einem Drainagebeutel 4, einem Lösungsbeutel 5 und einem zerbrechlichen Stopfen 6.
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Der Y-Konnektor 1 umfasst einen integrierten Patientenanschluss 11, einen Drainageanschluss 12 und einen Lösungsanschluss 13. Der integrierte Patientenanschluss 11 ist als Patientenkonnektor zur Verbindung mit einem Katheter oder einer Katheterverlängerung (nicht dargestellt) konfiguriert. Vor der Verwendung kann der Patientenanschluss 11 durch eine Abdeckung 14 abgedeckt sein, um Kontamination zu vermeiden. Der Drainageanschluss 12 ist über den Drainagetransferschlauch 2 mit dem Drainagebeutel 4 verbunden. Der Lösungsanschluss 13 ist über den Lösungstransferschlauch 3 und den zerbrechlichen Stopfen 6 mit dem Lösungsbeutel 5 verbunden. Der zerbrechliche Stopfen 6 kann verhindern, dass Lösung in dem Lösungsbeutel 5 in einem Anfangszustand zu dem Y-Konnektor 1 fließt, und kann im Gebrauch manuell zerbrochen werden, damit die Lösung zum Y-Konnektor 1 fließen kann.
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2 zeigt den Y-Konnektor 1 als separates Teil gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Vorderansicht. Wie aus 2 ersichtlich ist, umfasst der Y-Konnektor 1 vorzugsweise weiterhin einen Kragen 15 zum Verhindern von Berührungskontamination durch einen Patienten und einen Griff 16, der die Handhabung des Y-Konnektors durch den Patienten erleichtert.
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3 zeigt den in 2 dargestellten Y-Konnektor 1 in einer Schnittdarstellung. Wie in 3 dargestellt kann der integrierte Patientenanschluss 11 als Patientenkonnektor ein Patienten-Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise ein männliches Luer-Verbindungsstück 17, umfassen, das mit einem entsprechenden Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise einem weiblichen Luer-Verbindungsstücks des Katheters oder der Katheterverlängerung, verbunden werden und eine Dichtung bilden soll.
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Ferner kann der integrierte Patientenanschluss 11, vorzugsweise wenn das männliche Luer-Verbindungsstück 17 vorgesehen ist, weiterhin ein Innengewinde 18 umfassen, das konzentrisch außerhalb des männlichen Luer-Verbindungsstücks 17 angeordnet ist, wie in 3 dargestellt ist. In 3 ist auch ein Kanal 19 als Fließweg zu sehen.
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Nun wird ein beispielhaftes Einbeutel-CAPD-Set anhand von 4 beschrieben, wobei das Set einen Y-Konnektor gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Wie in 4 dargestellt besteht das Einbeutel-CAPD-Set hauptsächlich aus einem Y-Konnektor 21, einem Lösungstransferschlauch 22, einem Lösungsbeutel 23, einem zerbrechlichen Stopfen 24, einem zerbrechlichen Konnektor 25 und einem Verbindungsschlauch 26.
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Der Y-Konnektor 21 umfasst einen integrierten Patientenanschluss 31, einen Drainageanschluss 32 und einen Lösungsanschluss 33. Der integrierte Patientenanschluss 31 ist als Patientenkonnektor zur Verbindung mit einem Katheter oder einer Katheterverlängerung (nicht dargestellt) konfiguriert. Vor der Verwendung kann der Patientenanschluss 31 durch eine Abdeckung 34 abgedeckt sein, um Kontamination zu vermeiden. Der integrierte Drainageanschluss 32 ist als Drainagekonnektor zur Verbindung mit einem Drainagebeutel über einen Drainagetransferschlauch konfiguriert. Ein Einbeutel-CAPD-System unter Verwenden des Einbeutel-CAPD-Sets verwendet in der Regel einen gebrauchten leeren Lösungsbeutel aus einem früheren Austausch oder einer früheren Behandlung als Drainagebeutel für einen späteren Austausch oder eine spätere Behandlung. Daher ist der zerbrechliche Konnektor 25 zwischen dem Verbindungsschlauch 26 und dem Lösungstransferschlauch 22 vorgesehen
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In diesem Fall wird der Lösungsanschluss 33 über den Verbindungsschlauch 26, den zerbrechlichen Konnektor 25, den Lösungstransferschlauch 22 und den zerbrechlichen Stopfen 24 mit dem Lösungsbeutel 23 verbunden. Der zerbrechliche Stopfen 24 kann ähnlich wie bei dem Doppelbeutel-CAPD-Set verhindern, dass Lösung in dem Lösungsbeutel 23 in einem Anfangszustand zu dem Y-Konnektor 21 fließt, und kann bei Gebrauch manuell zerbrochen werden, um die Lösung zum Y-Konnektor 21 fließen zu lassen.
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Bei Gebrauch wird, wie in 5 dargestellt, ein gebrauchter Lösungsbeutel 23' zusammen mit dem Lösungstransferschlauch 22 von einem gebrauchten Einbeutel CAPD-Set getrennt, indem der zerbrechliche Konnektor 25 zerbrochen wird. Der zerbrochene zerbrechliche Konnektor 25' kann mit dem integrierten Drainageanschluss 32 so verbunden werden, dass der gebrauchte Lösungsbeutel 23' als Drainagebeutel und der Lösungstransferschlauch 22 als Drainagetransferschlauch verwendet werden kann.
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6 zeigt den Y-Konnektor 21 als separates Teil gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer Vorderansicht. Wie aus 6 ersichtlich ist, umfasst der Y-Konnektor 21 vorzugsweise weiterhin einen Kragen 27 zum Verhindern von Berührungskontamination durch einen Patienten und einen Griff 28, der die Handhabung des Y-Konnektors durch den Patienten erleichtert.
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7 zeigt den in 6 dargestellten Y-Konnektor 21 in einer Schnittdarstellung. Wie in 7 dargestellt kann in ähnlicher Weise wie bei dem Doppelbeutel-CAPD-Set der integrierte Patientenanschluss 31 als Patientenkonnektor ein Patienten-Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise ein männliches Luer-Verbindungsstück 35, umfassen, das mit einem entsprechenden Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise einem weiblichen Luer-Verbindungsstücks des Katheters oder der Katheterverlängerung, verbunden werden und eine Dichtung bilden soll.
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Ferner kann der integrierte Patientenanschluss 31, vorzugsweise wenn das männliche Luer-Verbindungsstück 35 vorgesehen ist, weiterhin ein Innengewinde 36 umfassen, das konzentrisch außerhalb des männlichen Luer-Verbindungsstücks 35 angeordnet ist, wie in 7 dargestellt ist. In 7 ist auch ein Kanal 37 als Fließweg zu sehen.
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Analog kann der integrierte Drainageanschluss 32 als Drainagekonnektor ein Drainage-Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise ein männliches Luer-Verbindungsstück 38, umfassen, das dichtend mit einem entsprechenden Luer-Verbindungsstück, vorzugsweise einem weiblichen Luer-Verbindungsstück des zerbrochenen zerbrechlichen Konnektors 25', verbunden werden kann.
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Ferner kann der integrierte Drainageanschluss 32, vorzugsweise wenn das männliche Luer-Verbindungsstück 38 vorgesehen ist, weiterhin ein Innengewinde 39 umfassen, das konzentrisch außerhalb des männlichen Luer-Verbindungsstücks 38 angeordnet ist, wie in 7 dargestellt ist.
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8 zeigt in einer Vorderansicht einen Verbindungszustand des Y-Konnektors 21 mit dem Katheter oder der Katheterverlängerung 41, dem Verbindungsschlauch 26 und dem zerbrochenen zerbrechlichen Konnektor 25', der an dem Lösungstransferschlauch 22 angeordnet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Y-Konnektor 1 und/oder der Y-Konnektor 21 als Einzelformteil durch einen Spritzgussprozess hergestellt sein.
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Das Grundkonzept der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Patientenkonnektor und/oder den Drainagekonnektor in den herkömmlichen Y-Konnektor zu integrieren, um den erfinderischen Y-Konnektor als Einzelteil zu bilden. Auf diese Weise können die Anzahl an Komponenten reduziert, der Herstellungsprozess vereinfacht und die Kosten reduziert werden. Zudem weist der erfinderische Y-Konnektor hohe Zuverlässigkeit und Haltbarkeit auf.
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Wenngleich bestimmte Ausführungsformen beschrieben wurden, wurden diese Ausführungsformen nur beispielhaft dargestellt und sollen den Schutzumfang der Erfindung nicht beschränken. Die beigefügten Ansprüche und ihre Äquivalente sollen alle Abwandlungen, Ersetzungen und Änderungen abdecken, die in den Schutzumfang und das Wesen der Erfindung fallen würden.