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Die
Erfindung betrifft eine zahnmedizinische Bohranordnung, die verwendet
werden kann, um Löcher in den Knochen eines Patienten zu
bohren, um ein Zahnimplantat zu befestigen, sowie eine Methode die
Anordnung herzustellen und zu benutzen.
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In
der zahnärztlichen Behandlung sind Methoden und Vorrichtungen
bekannt, um die ideale Platzierung eines Implantats zu bestimmen.
Solche Behandlungsverfahren umfassen gewöhnlich eine Anzahl
von Schritten. Zunächst wird ein diagnostisches Wachsmodel
(Wax-up) erstellt, um das erwünschte prothetische Endergebnis
darzustellen. Das Wachsmodel wird verbessert, um eine einwandfreie
Okklusion, Morphologie, Ästhetik und Phonetik zu erzielen.
Als nächstes wird eine Scan-Vorlage oder Scan-Prothese
hergestellt. Diese ist eine Kopie des Wachsmodels, hergestellt aus
einem röntgenstrahlenundurchlässigen Material,
um sicherzustellen, dass sie in den medizinischen Aufnahmen deutlich
sichtbar ist, wenn der Patient gescannt wird.
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Im
Anschluss an die Herstellung der Scan-Vorlage wird der Patient zu
einem Radiologen zum Scannen (CT, MRI oder Ähnliches) geschickt. Das
Ergebnis des Scannens ist ein Stapel von 2 dimensionalen (2D) Scheiben,
die einen dreidimensionalen (3D) Datensatz bilden. Aus diesem Datensatz können
virtuelle 3D Modelle erstellt werden und ein Projektplan wird erstellt.
Der Chirurg nutzt dieses Projekt um die Implantatpositionen und
die Implantatneigungen mit Hilfe eines Computerprogramms wie SimPlantTM zu planen. Das Computerprogramm erlaubt
die CT-Bilder des einzelnen Patienten in einer dreidimensionalen
Weise zu beurteilen und festzulegen, wo Zahnimplantate idealer weise
platziert werden können. Implantate können aus einer
digitalen Implantatdatenbank ausgewählt werden (unterschiedliche
Implantatmarken, Längen, Durchmesser, etc.). Mehrere Querschnitte
können senkrecht sowohl zu dem Bogen der Kieferwölbung
als auch zu den axialen Scheiben ausgewählt werden. Gewöhnlich
werden Implantataufnahmestellen in diesen Querschnitten ausgewählt.
Der Fachmann kann die Positionen und Neigungen jedes Implantats
wie benötigt in jeder der verfügbaren Ansichten
modifizieren. Eine Feinabstimmung wird durch verschieben oder kippen
der Implantatdarstellungen oder durch Änderung ihrer Abmessungen
erreicht. Jede einzelne Implantatposition kann bezüglich
des verfügbaren Knochenvolumens bewertet werden. Die Qualität
des Knochens wird in dem Computerprogramm durch Verwendung von Hounsfield-Einheiten
als Maß für die Knochendichte sichtbar gemacht.
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Sobald
die Implantatplanung festgelegt ist, muss sie so genau wie möglich
auf den Patienten übertragen werden. Das
US-Patent US 2005/0170301 A1 beschreibt
eine Methode und eine Vorrichtung um Zahnimplantate zu platzieren.
Eine maßgefertigte chirurgische Schablone, die einen bestimmten
Anschlussbereich im Mund des Patienten (entweder auf dem Kieferknochen,
dem Zahnfleisch oder den Zähnen) aufweist, hat Bohrhülsen
mit vorgegebenen Positionen und Neigungen. Bohrbuchsen sind in die
Bohrhülsen in der Schablone eingesetzt und diese dienen
der Führung von Stufenbohrern und Kalibrierbohrern um Implantat-Aushöhlungen
in dem Kiefer des Patienten zu erstellen. Nach dem Bohren werden
die vorstehend genannten Bohrbuchsen aus der Schablone entfernt
und die Implantate durch die Bohrhülsen auf geführte
Weise eingebracht. Aufbauhalterungen werden dann oben auf den Implantaten
angebracht. Die Aufbauhalterungen gleiten in die Bohrhülsen,
die in der chirurgischen Schablone befestigt sind.
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Einer
der Nachteile des beschriebenen Verfahrens betrifft das Entfernen
der Bohrbuchse. Wegen des begrenzten Raumes im Mund des Patienten ist
das Handhaben der Bohrbuchsen schwierig. Üblicherweise
muss, nachdem die Löcher in den Kiefer gebohrt worden sind,
die chirurgische Schablone von ihrem Platz in dem Mund des Patienten
entfernt werden, um die Bohrbuchsen zu entfernen. Anschließend
wird die Schablone zurückgesetzt.
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Ein
zusätzliches Problem tritt auf, wenn die chirurgische Schablone
direkt auf dem Weichgewebe oder den Zähnen des Patienten
angebracht ist. Wenn keine chirurgische Klappe hergestellt wird
ist allerdings das Vorhandensein von Weichgewebe, das über
der entsprechenden Implantatstelle im Kiefer liegt, störend.
Wenn die Implantat-Aushöhlungen gebohrt werden ohne zunächst
das Weichgewebe örtlich zu entfernen, kann Zahnfleischmaterial
in die Bohröffnung gezogen werden und kann die Implantatstelle
kontaminieren, was unter Umständen zum Versagen des Implantates
führen kann. Alternative Lösungen umfassen das
Markieren der Position wo das Implantat benötigt wird durch
die Schablone mittels eines Gewebemarkers. Die Schablone wird dann entfernt,
das Gewebe von dem markierten Bereich entfernt, und die Schablone
wieder eingesetzt. Dies fügt weiter Schritte zum gesamten
Implantationsprozess hinzu und birgt die Gefahr, dass die Schablone an
einer anderen Position im Mund wieder eingesetzt wird.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte zahnmedizinische
Bohranordnung bereitzustellen, die verwendet werden kann, um Löcher
in Knochen von Patienten zu bohren, um Zahnimplantate aufzunehmen,
ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung und Anwendung der Anordnung.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sie wenigstens einer
der Nachteile der oben angeführten Geräte des
Standes der Technik überwinden kann.
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Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine zahnmedizinische
Bohranordnung bereit, die einen Bohrer und eine Buchse, die koaxial mit
dem Bohrer montiert oder montierbar ist. Dadurch, dass die Buchse
an dem Bohrer montierte oder montierbar ist, kann die Buchse mit
dem Bohrer in ein Bohrloch einer chirurgischen Schablone eingeführt
werden und kann ebenso aus dem Bohrloch entfernt werden, wenn ein
Loch gebohrt wurde. Dies vermeidet die Notwendigkeit nach der Bohroperation die
chirurgische Schablone aus dem Mund des Patienten zu entfernen,
um eine Buche aus der Schablone zu entfernen. Die Buchse kann dauerhaft
an dem Bohrer montiert sein, oder die Buchse kann lösbar
an dem Bohrer montierbar sein, beispielsweise mittels eines Bajonettverschlusses
oder einer spiralartigen, insbesondere korkenzieherartigen, Verbindung.
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Vorzugsweise
weist die Buchse mindestens eine Schneidfläche zum Schneiden
von Weichgewebe auf. Die Schneidfläche kann eine gezackte
Vorderkante der Buchse umfassen, eine Messerschneide oder jede andere
geeignete Form. Dies hat den Vorteil, dass kein separates Werkzeug
zum Gewebeschneiden benötigt wird. Solche Werkzeuge bedingen
normalerweise das Entfernen der Schablone aus dem Mund des Patienten.
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Vorzugsweise
ist ein Pfad zwischen dem Bohrer und der Buchse definiert, der,
bei Verwendung, der Räumung von Weichgewebe von der Schneidfläche
dient. Dies stelt sicher, dass das Weichgewebe von der Schnittstelle
entfernt wird und hilft eine Kontamination der Implantatstelle zu
verhindern.
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Die
zahnmedizinische Bohranordnung wird in Verbindung mit einer chirurgischen
Schablone verwendet, die mindestens ein Bohrloch aufweist, das die
Position zeigt, wo es erforderlich ist, den Bohrer zum Einsatz zu
bringen, dabei weist das Bohrloch einen Durchmesser auf, der den
Bohrer und die Buchse aufnimmt. Wo das Bohrloch mit einer Bohrhülse ausgekleidet
ist, weist die Bohrhülse einen Durchmesser auf, der den
Bohrer und die Buchse aufnimmt. Vorzugsweise weist das Bohrloch
oder die Bohrhülse einen Durchmesser auf, der nur unwesentlich
größer ist, als die Buchse, so dass die Buchse
in einem Gleitsitz aufgenommen wird. Dies hilft, eine präzise
Positionierung des Bohrers an der gewünschten Bohrstelle
sicherzustellen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
von Beispielen weiter erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
einen Querschnitt einer Scan-Prothese, die während eines
vorbereitenden Schrittes der Implantatoperation verwendet wird;
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2:
eine Bohrschablone (chirurgische Schablone), die verwendet wird,
wenn Löcher in den Kieferknochen eines Patienten gebohrt
werden;
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3:
eine schematische Darstellung einer Bohranordnung entsprechend einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, im Eingriff
mit der Bohrhülse einer chirurgischen Schablone;
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4:
eine Verbindung zwischen einem Bohrer und Buchse, die sicherstellt,
dass das Drehmoment, das an dem Bohrer ansteht, auch auf die Buchse übertragen
wird;
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5 und 6:
eine Buchse mit einem Flansch entsprechend einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, um eine Steuerung über die Eindringtiefe
des Bohrers in die chirurgische Schablone bereitzustellen;
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7:
eine weitere Ausführungsform der Bohranordnung, in der
die Buchse eine gezackte Vorderkante aufweist;
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8:
eine weitere Ansicht der Bohranordnung in 7;
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9:
die Buchse, die Teil der Bohranordnung in 7 und 8 ist.
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10: weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, einschließlich Anordnungen von
Buchse und Bohrer.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand bestimmter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf bestimmte Zeichnungen erläutert,
aber die Erfindung ist darauf nicht beschränkt sondern
nur durch die Ansprüche. Die beschriebenen Zeichnungen
sind nur schematisch und nicht beschränkend. In den Zeichnungen
kann die Größe einiger Elemente zu Darstellungszwecken
vergrößert wiedergegeben oder nicht maßstabsgetreu
sein. Wo der Begriff „umfassend" in der vorliegenden Erfindung
und den Ansprüchen verwendet wird, werden andere Elemente oder
Schritte nicht ausgeschlossen. Weiterhin werden die Begriffe erster,
zweiter, dritte in der Beschreibung und in den Ansprüchen
zur Unterscheidung ähnlicher Elemente verwendet und nicht
notwendigerweise zur Beschreibung einer sequentiellen oder zeitlichen
Abfolge. Es ist selbstverständlich, dass die so verwendeten
Begriffe unter bestimmten Umständen austauschbar sind und
das auch andere Kombinationen von Ausführungsformen als
die beschriebenen oder gezeigten erfindungsgemäß geeignet
sein können.
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Vor
der detaillierten Beschreibung der Bohranordnung werden die ersten
Schritte eines Implantatverfahrens und die in dem Verfahren verwendeten Vorrichtungen
erläutert. Ziel des Verfahrens ist es einen zahnärztlichen Überbau
herzustellen, der auf Implantate passt, die im Kieferknochen eines
Patienten befestigt worden sind. Der Überbau unterstützt künstliche
Zähne. Mit der Absicht, einen Überbau herzustellen,
wird zunächst ein diagnostischer Aufbau der zukünftigen
Zähne erstellt. Dieses wird normalerweise mit einem Artikulator
erreicht, einem Gerät, in dem zwei Zahnformen oder Gipsmodelle/Gipsabgüsse
in korrekter Relation zueinander positioniert werden können,
so dass eine realistische Kieferbewegung simuliert werden kann.
Der diagnostische Aufbau wird auf Gipsmodellen der verbleibenden Zähne
oder Zahnfleischs gemacht, der die zukünftigen Positionen
der Zähne anzeigt. Die gleiche Testanordnung wird auch
in einem röntgenstrahlenundurchlässigen Material
angefertigt, um eine Scan-Prothese 1 zu erhalten (1),
deren Zweck in der weiteren Beschreibung erläutert wird.
Anstatt diesen diagnostische Aufbau in einem mechanischen Artikulator
zu verwirklichen, kann, entsprechend einer Variante des Verfahrens,
die Testanordnung auch virtuell, mittels eines Computers, in einem
sogenannten virtuellen Artikulator erstellt werden, der die Bewegungen
des oberen Kiefers in Relation zum unteren Kiefer simulieren kann.
In diesem Fall werden die Kiefer des Patienten oder ein Abdruck
davon gescannt, beispielsweise mit einem Laser-Scanner. Die beiden
eingescannten Kiefer werden relativ zueinander angeordnet, indem
die zugehörigen Zahnoberflächen auf einander eingerastet
werden oder indem einer der Kiefer mit einer formbaren Paste darauf
so abgetastet wird, dass die Oberfläche von einem Kiefer
genau dem anderen Kiefer entspricht.
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Anschließend
können Zähne aus einer digitalen Datenbank ausgewählt
werden und an den Plätzen positioniert werden, wo Zähne
fehlen. Nach diesem vorbereitenden Abschnitt wird, vorzugsweise als
ein erster Schritt des tatsächlichen Verfahrens, ein Computerplan
im Hinblick auf die Platzierung der Implantate erstellt. Dies kann
gemacht werden, indem beispielsweise zunächst der Patient
durch eine Computertomographie (CT) gescannt wird und die Implantate
auf den CT-Bildern simuliert werden, wie in dem
Belgischen Patent No. 1.011.205 offenbart. Es
ist nützlich, wenn der Patient mit einer sogenannten Scan-Prothese
1,
wie in
1 dargestellt, gescannt wird. Dies ist eine Kopie
einer losen Prothese des Patienten oder des diagnostischen Aufbaus,
der mittels eines Artikulators erstellt wurde. Diese Scan-Prothese
1,
die während des Scans auf dem Zahnfleisch oder der Schleimhaut
2 angeordnet
ist, ist aus einem röntgenstrahlenundurchlässigen
Material hergestellt, und ist daher auf CT-Bildern sichtbar, wobei
die Zähne
3 dieser Scan-Prothese
1 einen
anderen Grad der Durchlässigkeit haben als der Basisteil
4,
der auf dem Zahnfleisch oder der Schleimhaut
2 abgestützt
ist und den Knochen des Patienten abdeckt.
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Die
Zähne
3 können aus einem geeigneten Material
sein, beispielsweise ein Acrylharz gemischt mit 30% Bariumsulfat,
während der Rest der Prothese
1 aus einem weniger
röntgen strahlendurchlässigen Material, beispielsweise
eine Mischung aus Acrylharz und 10% Bariumsulfat, besteht. Dies
bietet den Vorteil, dass die Zähne
3 gut sichtbar
auf den CT-Bildern sind und somit auf einfache Weise separat aufgeteilt
werden können. Zusätzlich wird die Form des Zahnfleisches
2 auch
sichtbar sein, da das Basisteil
4 der Scan-Prothese
1 erkannt
werden kann, die das Zahnfleisch abgrenzt und dessen untere Seite
die Form des Zahnfleisches darstellen. Darüber hinaus ist
durch die CT-Bilder die Form der Oberfläche des Knochens
5 besonders
gut sichtbar. Anschließend wird eine Bohrschablone oder
eine chirurgische Schablone
6 erstellt. Diese Bohrschablone kann
möglicherweise auch als Montageschablone dienen, da die
Implantate
7 mit ihrer Hilfe gesetzt werden können.
Das Einbringen der Implantate kann möglicherweise auch
durch eine separate Montageschablone erreicht werden. Die Schablone
6,
und möglicherweise die Montageschablone, können
beispielsweise durch Rapidprototyping-Techniken erstellt werden,
wie in dem
Belgischen Patent
No. 1.011.205 beschrieben.
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Wie 2 zeigt,
passt die Schablone 6 auf Teil 8 des Knochens 5 des
Patienten (nachdem das Zahnfleisch 2 eröffnet
wurde) und ermöglicht die pre-operative Übertragung
der Bohrrichtungen in Übereinstimmung mit der Planung des
Chirurgen. Zu diesem Zweck weist die Schablone 6 Durchführungen 9 für
einen oder mehrere Bohrer 10 auf. Es sollte beachtet werden,
dass der Knochen 5 eine sehr unregelmäßige
Oberfläche haben kann. Da die Schablone 6 basierend
auf Daten aus dem Computertomographen entworfen wurde, weist der
Teil der Schablone, der in Kontakt mit dem Knochen ist, eine innere Oberfläche 8 auf,
die jederzeit der Form der unregelmäßigen Oberfläche
sehr präzise folgt. Das Ergebnis ist immer eine genaue
Positionierung. Es sollte auch beachtet werden, dass entsprechend
einer Variante, besagte Schablone, Montageschablone und möglicherweise
auch besagte Positionierschablone, mit einem Kontaktbauteil versehen
werden können, welches so entworfen wurde, dass es nicht
nur oder nicht ausschließlich auf den Knochen 5 abgestützt ist,
sondern auch mit Teilen des Zahnfleisches 2 und/oder übriggebliebenen
Zähnen des Patienten zusammenwirkt. Die Schablone 6 wird
verwendet, wenn Löcher 11 für Implantate 7 gebohrt
werden. Die Schablone 6 ist derart entworfen, dass sie
für alle Implantate 7 verwendet werden kann. Diese
Schablone 6 wird einmalig an dem Patienten angebracht und wird
möglicherwesie vorübergehend festgeschraubt. Die
Durchführungen 9 sind, wie dargestellt, vorzugsweise
aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. Zunächst ist
eine Anzahl von Führungsröhren 12 vorhanden,
vorzugsweise in der Form von Kragen, die einteilig mit dem Kontaktteil 8 der
Schablone ausgeführt sind. Die Durchführungen 9 sind
mit Bohrhülsen 14 ausgekleidet, die beispielsweise
aus Metall gefertigt sind.
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Entsprechend
der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dürfen
Metallbohrhülsen in der Schablone sein oder nicht. Die
Buchse die an den Bohrern montiert wird ist vorzugsweise aus Metall hergestellt,
allerdings ist dies nicht zwingend. Alternative Materialien sind
im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst, beispielsweise Baukunststoffe und
Arten von harten Kunststoffen.
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Falls
die Schablone 6 als Montageschablone verwendet werden soll,
werden die Implantate 7 durch die Bohrhülsen 14 eingebracht.
Die Implantate 7 werden einzeln an den Haltern 19 montiert.
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3 zeigt
eine Bohranordnung entsprechend einer Ausführungsform der
Erfindung, die in Verbindung mit der chirurgischen Schablone 6 verwendet
werden kann. Da Bohrer üblicherweise während eines
Eingriffes mit Wasser gekühlt werden, ist immer ein gewisser
Grad an hydraulischer Schmierung vorhanden. 3 zeigt
einen Querschnitt einer Schablone mit einem Führungszylinder,
ausgekleidet mit einer Bohrhülse, in die der Bohrer mit
der Buchse eingeführt worden ist. Der Bohrer 30 weist
einen Körper 32 auf, der sich zwischen einer Bohrspitze 33 (apikales
Ende des Bohrers) und einer Begrenzung 34 (koronales Ende
des Bohrers) erstreckt. Ein Schaft 35 erstreckt sich der
Länge nach von der Begrenzung 34. Der Schaft 35 ist
in einem Handstück (nicht dargestellt) angeordnet, das
den Bohrer antreibt. Das Handstück kann jeden geeigneten
Antrieb verwenden, um den Bohrer anzutreiben, beispiels weise einen
elektrischen Motor oder eine pneumatische Turbine in bekannterweise.
In dieser Ausführungsform wesit der Bohrer eine einzelne
Bohrspitze auf. In weiteren Ausführungsformen kann der
Bohrer 30 ein Stufenbohrer sein, wobei der Körper 32 eine Mehrzahl
von Bohrsektionen umfasst, mit stufenweiser Durchmesservergrößerung
in der Richtung von der Bohrspitze 33 zu der Begrenzung 34 hin.
Dies dient der Erstellung eines Loches mit stufenweise zunehmender
Weite wenn der Bohrer in den Knochen 5 getrieben wird.
Die Größe des Kopfes des Bohrers (das heißt
die Begrenzung 34) in 3 wurde übertrieben.
Tatsächlich ist dies die zylindrische Anschlussfläche
die nicht weggeschnitten wird um Arbeitsraum zu erstellen.
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Der
Bohrer 30 ist mit einer Buchse 40 ausgestattet,
die koaxial zu der Längsachse des Bohrers 30 montiert
ist. Die Buchse 40 weist eine röhrenförmige Struktur
auf, die hauptsächlich eine zylindrische Form hat. Die
Buchse weist einen Flansch 43 auf, der sich radial von
der äußeren Oberfläche der Buchse 40 erstreckt.
Bei Verwendung ruht der Flansch 43 auf einer Bohrhülse 14 der
Schablone 6. Ein erster Teil 41 der Buchse 40,
der unterhalb des Flansches 43 angeordnet ist, ist innerhalb
einer Bohrhülse 14 angeordnet und ein zweiter
Teil der Buchse 40 sitzt oberhalb der Bohrhülse 14.
Die Buchse 40 weist einen, sich radial nach innen erstreckenden,
Kragen 44 auf.
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Bei
Gebrauch wird eine Buchse 40 verwendet, die einen äußeren
Durchmesser aufweist, der geringfügig kleiner ist, als
der Durchmesser der Bohrhülse 14. Die erlaubt
der Buchse und dem Bohrer innerhalb der Bohrhülse 14 der
Schablone 6 zu gleiten. Dieser Gleitsitz hat einen Zentriereffekt
auf den Bohrer 30 und dient der Sicherstellung einer genauen, durch
die Bohrhülse 14 vorgegebenen, Ausrichtung des
Bohrers mit der benötigten Bohrposition und Richtung/Neigung.
Obwohl hier Bohrhülsen 14 gezeigt werden ist es
alternativ möglich, die Schablone ohne jegliche Bohrhülse 14 zu
nutzen und die Buchse 40 passt direkt in ein Loch in der
chirurgischen Schablone 6. Die Buchse 40 kann
dauerhaft an dem Bohrer 30 montiert sein oder, vorzugsweise
lösbar mit dem Bohrer 30 verbunden sein. Dies
gestattet die Verwen dung eines Satzes Buchsen 40 mit unterschiedlichen
Größen. In dieser Ausführungsform ist die
Buchse 40 so an dem Bohrer montierbar, dass das Drehmoment
zwischen dem Bohrer und der Buchse übertragen wird, dass
heißt die Buchse 40 rotiert mit dem Bohrer 30.
Wie besonders gut in 4 dargestellt kann die Verbindung
zwischen dem Bohrer 30 und der Buchse 40 die Form
eines Bajonettverschlusse 36 aufweisen, der in Aussparungen 45 in
der Buchse 40 angeordnet sein kann. Die Verbindung ist
derart angeordnet, dass das Bajonett in die Aussparungen 45 getrieben
wird, wenn der Bohrer 30 in seiner normalen Arbeitsrichtung
rotiert. Eine Besonderheit der Verbindung ist ein Stabilisierungsbereich
von mindestens 1 Millimeter. Solch ein Stabilisierungsbereich kann
durch eine enge Passung (dass heißt Tolleranzen von beispielsweise
0,02 Millimeter) zwischen der Buchse 40 und dem Bohrer 30 über
eine angemessene Länge von mindestens 1 Millimeter erstellt
werden. Der Stabilisierungsbereich ist in 7 und 8 dargestellt.
Es ist der kurze röhrenförmige Bereich der Buchse 40 zwischen
dem Bajonettverschluss, beispielsweise 36 und der Knochensplitterextrahierungsöffnung,
beispielsweise 55, in der Buchse 40.
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Auf 5 verweisend,
kann der Flansch 43 an unterschiedlichen Positionen in
Längsrichtung entlang der Buchse 40 angeordnet
sein. Der Flansch 43 weist einen Kragen auf, der zwei oder
mehr Zähne aufweist, die sich radial nach innen erstrecken.
Diese Zähne greifen in umlaufende Nuten 46 auf
der Buchse. Die Nuten sind in Intervallen entlang der Längsachse
der Buchse 40 angeordnet. Die Nuten 46 können
leicht verjüngt oder konisch ausgebildet sein, so dass
die Zähne fest in diese eingreifen, und dabei in Position
schnappen.
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Die
Struktur der Nuten umfasst eine Anzahl von diskreten Positionen.
Um von einer Position zu der folgenden Position zu gelangen, muss
der Zahn, der in die Nut eingreift, der Struktur folgen. Jede Position
ist in einem Winkel relativ zur vorherigen angeordnet. Auch wenn
dies nicht notwendig ist, bietet es den Vorteil, dass die Wandstärke
der Buchse nicht über seine gesamte Länge verringert
wird, sondern nur auf kurzen Strecken, die radial abweichen. Dies trägt
zur Stärke des Bauteils bei.
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Jede
laterale Nut weist einen Anfangspunkt (wo der Zahn zuerst eingreift)
und einen Endpunkt (wo der Zahn letztendlich blockiert wird) auf.
Die Nuten können konisch oder sich verjüngend
ausgeführt sein, dass heißt, das die Breite der
Nut am Startpunkt größer sein kann als am Endpunkt.
Dadurch wird, je weiter unten der Zahn in die Nut eingreift, das
Spiel zwischen dem Zahn und der Nut kleiner und kleiner, die Reibung
zwischen den Bauteilen nimmt zu, so dass diese in einer Position
festgesetzt oder eingeklemmt werden.
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Nun
wird ein Bohrvorgang unter Verwendung des Bohrers und der Buchse
beschrieben. Bei Verwendung, und wie besonders gut in 3 dargestellt,
dient der Flansch 43 als eine Tiefenkontrolle beim Bohren.
Buchse 40 ist an dem Bohrer 30 befestigt und somit
bewegen sich beide zusammen, wenn der Bohrer 30 in eine
Bohrhülse 14 der Schablone 6 eingeführt
wird. Anfänglich gleitet der niedrigere Absatz der Buchse 40 in
eine Bohrhülse 14. Dies zentriert und führt
den Bohrer 30. Schließlich, wenn der Bohrer 30 eine
bestimmte Bohrtiefe in dem Kochen 5 erreicht hat, ruht
der Flansch 43 an der Außenseite der Buchse 40 auf
dem oberen Absatz der Bohrhülse 14 und der Bohrer 30 wird
daran gehindert, tiefer zu bohren.
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Auch
wenn ein Bajonettverschluss in 4 gezeigt
wird, sind andere Arten von Verschlüssen möglich,
beispielsweise eine spiralartige, insbesondere korkenzieherartige,
Verbindung, wobei abgestimmte Gewinde auf der äußeren
Oberfläche des Bohrers 30 und der inneren Oberfläche
der Buchse 40 angeordnet sind. Diese können beispielsweise
in dem Bereich des Stabilisierungsbereiches angeordnet sein. Die
Gewinde an den jeweiligen Teilen greifen ineinander um eine sichere,
aber lösbare Verbindung zu gewährleisten. Das
Verbinden kann jedes geeignete Verbindungsmittel umfassen, beispielsweise
Schraubgewinde, ein per Knopf bedienbarer Schnellauslösemechanismus,
Bajonettverschluss, Magnet, etc..
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Eine
entfernbare Buchse bietet mindestens einen der folgenden Vorteile:
- – Einfaches Reinigen, beispielsweise
der Buchse und/oder des Bohrers
- – Unterschiedliche Buchsen-Längen/Durchmesser
sind möglich. Dies ist aufgrund unterschiedlicher Implantat-Marken
wichtig. Während der Bohrer der Selbe sein kann, muss nur
ein relativ preiswertes Bauteil wie die Buchse hergestellt werden.
- – Langelebigkeit der Bauteile. Das Entfernen von Weichgewebe
ist weniger fordernd als das Bohren eines Loches. Die Buchse darf
mehrmals genutzt werden, wohingegen der Bohrer nur einmal oder begrenzt
verwendet werden darf.
- – Freiheit unterschiedliche Materialien auszuwählen,
beispielsweise Buchse aus Plastik; Bohrer aus Metall.
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7 und 8 zeigen
eine weitere Ausführungsform der Erfindung, in der die
Vorderkante der Buchse 40 (in 8 die untere
Kante) mit einer Schneidfläche ausgestattet ist. In einer
Ausführungsform ist diese Schneidfläche eine gezackte
Kante 51, die eine Anzahl von Zähnen 52 oder
eine Messerschneide umfasst. Üblicherweise variiert die
Größe der Zähne 52 zwischen
0 und 0.6 Millimeter. Die Zahngröße wird in einer
Richtung parallel zu der Achse der Buchse gemessen. Üblicherweise
gestatten es kleinere Zähne, mehr Zähne entlang
des Umfanges anzuordnen.
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Der
Schutzbereich der Erfindung umfasst noch weitere Schneidflächen.
Im Falle einer Messerschneide wird der Rand der Buchse so bearbeitet, dass
die Wandstärke auf eine scharfe Kante reduziert wird. Dies
erzeugt eine sehr scharfe kreisförmige Klinge. Die Klinge
fällt mit der Kante der Buchse zusammen.
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Eine
so scharfe Kante kann genutzt werden, um einen lokal kreisförmigen
Schnitt in dem Weichgewebe durchzuführen, ohne Knochen
zu entfernen. Vorzugsweise sollte das Material und die Form der Schneidkante
der Buchse so angepasst werden, dass sie nur durch das Weichgewebe
schneiden kann, aber nicht weiter in den Knochen schneiden kann.
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Die
(Wand)Stärke der Zähne liegt üblicherweise
in einem Bereich zwischen 0,2 und 0,5 Millimeter. Diese Schneidfunktion
hilft, an der Stelle wo das Implantat eingebracht werden soll, Weichgewebe sauber
auszuschneiden. Das Ausschneiden von Weichgewebe als Teil des Bohrvorganges
verbessert die Genauigkeit der Position des Schnittes, und vermeidet
den Bedarf anderes Werkzeug zu nutzen, die das Entfernen der Schablone
aus dem Mund des Patienten erfordern könnten.
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7 bis 9 zeigen
keinen Flansch 43, wie in 3, allerdings
sind die Zeichnungen nur veranschaulichend. Ein Flansch könnte
oder könnte nicht in der Ausführungsform in den 7 bis 9 verwendet
werden.
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Es
ist erstrebenswert, dass das weiche Zahnfleischgewebe von der Stelle
des Schneidvorganges entfernt wird. Ein Gewebeentfernungspfad ist zwischen
dem Bohrer 30 und der Buchse 40 vorgesehen. Die
Auskehlung 37 des Bohrers dient der Entfernung von Material
von der Bohrspitze 33 hin zum koronaren Ende des Bohrers.
Diese Auskehlung 37 kann auch helfen, Weichgewebe aus der
Nachbarregion der Schneidfläche 51 zum koronaren
Ende des Bohrers hin zu tragen. Ein Kanal 55 durch die
Buchse 40 ist vorgesehen, der mit der Auskehlung 37 fluchtet.
Dies ermöglicht der Auskehlung eine Materialbewegungsfunktion
in ungehinderter Weise auszuüben. Der Pfad ist an dem oberen
Bereich der Buchse vorgeführt. Spiralnuten 54 fluchten
mit der Auskehlung 37 auf dem Bohrer 30. Der obere
Bereich der Buchse weist Spiralnuten auf, die mit der Auskehlung
fluchten. Die Spiralnuten in der Buchse erstrecken sich von dem
Pfad aufwärts. Sie müssen nicht (können aber)
den ganzen Weg bis zur Spitze der Buchse verlaufen, vorausgesetzt,
dass dies nicht die Stärke der Bauteile beeinträchtigt.
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Vorzugsweise
liegt der Abstand 56 zwischen der unteren Kante der Schneidfläche 51 der
Buchse 40 und der Bohrspitze 33 in einem Bereich,
beispielsweise zwischen 3 bis 4 Millimetern. Dies entspricht der
durchschnittlichen Dicke des Weichgewebes eines Patienten. Die Begrenzung
stellt sicher, dass die Buchse immer den Bohrer zentriert wenn er
in den Knochen des Patienten eingreift. Die 3 bis 4 Millimeter Abstand
bestimmen die Stecke, die der Bohrer über die Buchse hinausragt – in
anderen Worten, der Bohrer wird immer 3 bis 4 Millimeter tiefer
bohren als die Buchse.
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Wenn
der Bohrer nur 3 bis 4 Millimeter relativ zur Buchse herausragt
und die Tiefe des Weichgewebes dieser Strecke gleicht, ist es physikalisch
unmöglich in Knochen zu bohren, ohne dass die Buchse in einen
Führungszylinder eingreift. Falls der Bohrer weiter herausragen
würde, beispielsweise 8 Millimeter, müsste die
Minimalhöhe des Führungszylinders 5 Millimeter
betragen, um sicherzustellen, dass der Bohrer in der Schablone zentriert
ist.
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In
den oben beschriebenen Ausführungsformen wird ein Drehmoment,
das auf den Bohrer ausgeübt wird, auf die Buchse übertragen.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
kann der Bohrer 30 frei, bezogen auf die Buchse, rotieren und
es wird kein Drehmoment zwischen den Bauteilen übertragen.
In dieser alternativen Ausführungsform führt die
Buchse keinen Schneidvorgang durch und erfüllt lediglich
eine Stabilisierungs- und Führungsfunktion für
den Bohrer. Unterschiedliche Zusammenstellungen werden von dem Schutzbereich der
vorliegenden Erfindung erfasst:
- – Der
Bohrer 32 kann einen Flansch 58 aufweisen, auf
dem die Buchse ruht, ohne Einschränkung der Rotation des
Bohrers selbst, aber Achsabweichungen begrenzend (10a).
- – Feste Verbindung mittels einer Art von Lager, beispielsweise
Kugellager.
- – Zahn-Nut-artige Verbindung, dass heißt die
obere Fläche der Buchse 40 arretiert in einer
Aussparung in dem Bohrer 32 (siehe Position 59, 10b), wobei eine Rotation weiterhin möglich ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, die modifiziert oder verändert werden
können, ohne den Schutzbereich des Patentes zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2005/0170301
A1 [0004]
- - BE 1011205 [0026, 0027]