DE2117250A1 - Kontrastmittel für die Radiographie - Google Patents
Kontrastmittel für die RadiographieInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 8 MÜNCHEN 8O. MAUERKIRCHERSTR. 45
Datum
^1 APJ« 197J
LABORATOIRES ANDRE GUERBET, 93 Aulnay-Sous-Bois
Prankreich
Kontrastmittel für die Radiographie
Die Erfindung- betrifft ein Kontrastmittel (Trübungsmittel)
für die Radiographie, insbesondere für die Urographie, Angiographie und Myelographie.
Das Kontrastmittel (produit opacifiant) 1st dadurch gekennzeichnet,
daß es als aktives Prinzip eine Säure der
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allgemeinen Formel I enthält
COOH
CH3-CO-N
(D
CO-NH-CH.
in der R einen niederen Alkylrest, vorzugsweise einen
Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere einen Rest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Die Säuren der Formel I können in freier Form, in Form ihrer Niedrigalkylester (mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen)
oder in Form von Salzen oder Salz gemischen, insbesondere
in Foria von Alkalimetallsalzen, z. B. in Form der Salze von Natrium, Kalium, Ammonium, in Form von Erdalkalimetallsalzen,
z. B. in Form der Calciumsalze , in Form der
Salze von organischen Basen, wie z. B. Äthanolamin oder Methylglucamin, verwendet werden.
Da diese Salze vorzugsweise in Form von wässrigen Lösungen verwendet werden, ist es nicht nötig, sie aus dem wässrigen
Milieu, in dem sie hergestellt werdens zu isolieren.
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Diese Herstellung besteht darin, daß die Säuren der Formel I in wässrigem Milieu· durch die stöchiometrlsche
Menge decBase neutralisiert werden. Es können auch mehrere
Basen gleichzeitig verwendet werden. Die auf diese Weise erhaltenen Salzlösungen werden, gegebenenfalls nach
Zusatz von Konservierungsmitteln, wie z. B. Dinatriumcalcitetracemat,
beispielsweise durch 10-minütiges Erwärmen auf HO0C»sterilisiert und auf pH 7 eingestellt.
Bei den erfindungsgemäßen Säuren der Formel I handelt
es sich um neue Produkte, die man durch Alkylierung von Iotalamsäure herstellen kann. Bei der 5-Acetamido-2,*l,6-trijod-3-(methylcarbamyl)-benzoesäure
oder Iotalamsäure handelt es sich um ein bekanntes Produkt, dessen Herstellungsverfahren
von Hoey et Al in "J. Med ♦ Chem." 6,
24 (1963) und in der französischen Pat ent schrift!': 313 Q88
beschrieben sind.
Die Alkylierung und insbesondere die Methylierung oder Äthylierung, wird vorzugsweise so durchgeführt, daß man
auf die Iotalamsäure ein Reagens der Formel X(R)n einwirken
läßt, in der R die oben angegebene Bedeutung besitzt, X einen anionischen Rest und η die Valenz dieses
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Restes bedeuten. Man kann z. B. solche Reagentien verwenden, in denen X ein Halogen-atom, insbesondere ein Jododer
Chloratom, oder ein Sulfatanion bedeutet.
Diese exotherme Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur unterhalb etwa 2IO0C durchgeführt, wobei man
die Wände des Reaktionsgefäßes kühlt. Im allgemeinen arbeitet man zwischen etwa lö und etwa 3O0C. Es wird
empfohlen, das Reagens in kleinen Portionen auf einmal zuzugeben. Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung
näher erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
benzoesäure (R = CH,)
j>-
Man löst 122,8 g Iotalamsäure in 92 ml 5-n-Natronlauge.
Zur Herstellungeiner gut rührbaren Lösung gibt man 10 ml Wasser zu und gießt unter starkem Rühren tropfenweise
24,5 ml Dimethylsulfat ein. Die Umsetzung ist exotherm. Man kühlt den Reaktionskolben von außen in der V/eise/daß
die Temperatur der Mischung 3O0C nicht übersteigt. Wenn
die Zugabe von Methylsulfat beendet ist, wird die Lösung
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eine Nacht lang bei Umgebungstemperatur gerührt. ·
Die erwartete Säure wird anschließend mit verdünnter
Chlorwässerstoffsäure ausgefällt. Sie wird dann abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Die Reinigung dieser
Säure erfolgt über das Natriumsalz, das unter den folgenden Bedingungen hergestellt wird:
Zu 50 g der Säure gibt man 17 ml 5 η Natronlauge. Nach
1 1/2 stündigem Rühren bei 700C gibt man 50 ml 12 η
Natronlauge zu. Das Natriumsalz fällt zuerst aus, dann kristallisiert es. Es wird abgesaugt, in Wasser wieder
aufgelöst und aus dieser Lösung wird die erwartete Säure zum zweiten Mal mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure
ausgefällt. Sie wird anschließend abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Trockengewicht: 61,5 g, Ausbeute 49 %, P. = 3010C (sofort
bestimmt mit dem Maquenne-Block), Azidität 99 %, Jodgehalt:
Gefunden 59,5 %» berechnet 60,6 %.
benzoesäure (R = O0E1.)
Man löst 6l,4 g Io_talamsäure in 42 ml 5 η Natronlauge
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Bei einer Temperatur von 2Q0C gibt man tropfenweise
8,9 fill ÄthyiiJodid zu* rührt dann die Mischung eine
Nacht lang bei 400G. Die erwartete Säure wird mit- verdünnter Chlorwasserstoffsäure ausgefällt« Nach mehrstündigem.
Abkühlen auf O0C wird die Säure abgesaugt, gewaschen, getrocknet und in Methanol kristallisiert«
Trockengewicht 4l,7 g, Ausbeute $5 %, F. 3400C, Azidität
99,5 %i Jodgehalt: Gefunden 59,2 %t berechnet 58,6 %.
Ein Vergleich der nachfolgend wiedergegebenen pharmakologischen Versuche zeigt, daß die erfindungsgemäßen Säuren
und ihre Salze für das Nervengewebe wenig toxisch sind. Diese; geringe Neurotoxizität konnte durch Bestimmung
der letJdalen Dosen LD1-Q auf intracerebralem V/ege bei der
Maus gezeigt werden.
In der folgenden Tabelle sind diese letftalen Dosen für
verschiedene Methylglucaminsalzlosungen mit der gleichen Konzentration an Jod von 28 #, die aus den üblicherweise
in der Radiographie verwendeten Säuren und den erfindungsgemäßen Säuren hergestellt wurden, angegeben.
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Bezeichnung der Salze
Methylglucamindiatrizoat Methylglucaminiotalamat
Methylglucaminsalz der 2,k,6-Trijod-3-N-methylcarbamyl-5-(N-hydroxyäthyl-N-acetylaraino)benzoesäure
(R = CH2CH2OH in der Formel I)
Methylglucaminsalz des Beispiels 1
DLCA bei intracerebraler Verabreichung bei der Maus
g Salz/kg g Jod/kg
0,085
0,32
0,32
0,58
0,75
0,75
0,04
0,15
0,26 0,35
Die Toxizität der erfindungsgemäßen Säuren der Formel I
ist etwa zweimal niedriger als diejenige der Iotalamsäure. Die lethale Dosis der zuletzt genannten Säure,
ausgedrückt in Jod, ist nahezu dreimal niedriger als
diejenige der erfindungsgemäßen Säure gemäß Beispiel 1.
Diese Überraschende Nervenunschädlichkeit ist für alle radiographischen Anwendungszwecke von Vorteil, beispielsweise
in der ürographie, der Angiographie, für Untersuchungen,
in denen früher ein neurotoxischeres Kontrastmittel (Trübungsmittel) verwendet worden war. Vor allem
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aber erlaubt sie die Ausweitung der Anwendung des er-•findungs
gemäße η Kontrastmittels auf ein bisher für die Iotalamsäure oder ihre bekannten Derivate verbotenes
Gebiet, d. h. auf das Gebiet der Myelographie.
Nachfolgend sind die Ergebnisse von pharmakologischen
Versuchen angegeben, welche die trübenden Eigenschaften (Kontrastmitteleigenschaften) und die Unschädlichkeit
der erfindungsgemäßen Säuren der Formel I zeigen.
Urographie:
In drei nüchterne Kaninchen mit"einem Gewicht von 2^5
bis 3,5 kg, denen 24 Stunden vor der Untersuchung das Wasser entzogen worden war, wurde die Lösung des Methylglucaminsalzes
der Säure des Beispiels 1 mit einer Jodkonzentration von 28 % mit einer Geschwindigkeit von
12 ml pro Minute in die Randvene des Ohres injiziert. 5, 10, 20, 50 und 80 Minuten nach der Injektion wurden
Röntgenaufnahmen hergestellt. Von der ersten Aufnahme an waren die Becken sowie die Ureter undurchsichtig gemacht.
Die Kelche wurden auf den Aufnahmen 50 bis 80 Minuten später nach der Injektion sichtbar. Die Undurchsichtigmachung
der Harnblase war zunehmend und intensiv.
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Anglographie:
Jede vasculäre Injektion der gleichen Lösung ergab ausgezeichnete radiographische Aufnahmen der injizierten
Gefäße und der Vasculärorgane.
Myelographie:
Bei einem mit Penthotalanaesthesierten Hund mit einem Gewicht von 28 kg wurde auf suboccipitalem Wege eine
Punktion von 2 ml der Cephalo-Rückgratflüssigkeit durchgeführt.
Anschließend wurden 2 ml einer Lösung des Methylglucaminsalzes der Säure des Beispiels 1 (Lösung
mit einer Konzentration von 28 % Jod) injiziert.
Das Tier wurde 15 Minuten lang mit erhobenem Kopf gehalten, die radiographische Aufnahme zeigte die Cysterne
und den subarachnoiden Dorsalbereich.
Eine Stunde nachüer Injektion lief das Tier und sein
Zustand war die folgenden Tage vollkommen normal. Wenn eine solche Injektion unter den gleichen Bedingungen
(mit dem gleichen Volumen und der gleichen Konzentra-
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tion an Jod) mit einem Salz einer anderen Säure-der
Tabelle durchgeführt wurde, -traten sofort konvulsive Krisen auf»
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Säuren der Formel I in der Humanmedizin als Kontrastmittel (Trübungsmittel) für radiologische
Zwecke verwendbar sind, was durch eine klinische Untersuchung bestätigt wurde. Die Hauptanwendungsgebiete
des erfindungsgemäßen Kontrastmittels sind die Uro~ graphie, die Angiographie und die Myelographie.
Die intravasculäre Injektion ist die Verabreichungsart
der Wahl, man kann aber auch den oralen und retrograden Weg anwenden. Die bevorzugte pharmazeutische Form des
erfindungsgemäßen Kontrastmittels sind die wässrigen Lösungen des aktiven Prinzips, wobei dieses dann in Form
des Salzes oder in Form von Salzgemischen vorliegt. Die was srigai Lösungen enthalten vorzugsweise 30 bis 100,
besser 20 bis 70 g des Salzes oder der Salzmischung auf 100 ml und die Menge der injizierten Lösungen in die
Cephälo-Rüekgrat-Flüssigkeit kann zwischen 5 und 20 ml
variieren.
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Claims (2)
- PatentansprücheIl Säuren, gekennzeichnet durch die allgemeine FormelCOOHCH^CO-N T CO-NH-CH, 3(1 3in der R einen niederen Alkylrest bedeutet, sowie ihre Salze von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen und organischen Basen.
- 2. Methylglucaminsalze der Säuren gemäß Anspruch 1.3· Verwendung der Säuren oder Salze gemäß Anspruch 1 oder 2 als Kontrastmittel für die Radiographie.109844/1952J*Lee rseite
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