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Entlüftungseinrichtung, insbesondere für Schweineställe Angemeldet
am: Beginn der Patentdauer: Den Gegenatand der Erfindung bildet eine Entlüftungsein
richtung, mit deren Hilfe Raume, insbesondere Schweineställe, möglichst gleichmäßig
mit Frischluft beaufschlagt und ebenfalls möglichst flächenmäßig verbrauchte Luft
abgesaugt wird.
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Bisher sind verschiedene Ausführunsformen für die Frischluftzufuhr
und Abfuhr der verbrauchten Luft bekannt geworden.
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Einerseits ging man dabei so vor, daß man in den Aussenwänden Ventilatoren
einbaut, die verbrauchte Raumluft absaugen. Die Absaugung erfolgte in einer Höhe,
die ausserhalb des Zutrittsbereichs der Tiere, knapp unterhalb der Raumdecke, lag.
Damit erreichte man aber eine Absaugung der wärmeren Luft schichten und keine oder
nur mangelhafte Beseitigung der spezifisch schwereren Faulgase aus dem Mistbereich
der Ställe. Um diesem Nachteil zu begegnen, ordnete man senkredhte, die Ansaugöffnung
des Wandventilators umschließende Luftführungen an, die in die Bodennähe des Raumes
hinabreichten. Dies brachte einerseits wohl eine Verbesserung der Abfuhr der Paulaese,
Jedoch trat damit in dem näheren Bereich der AnsaugUffnung eine Zugwirkung auf.
Weiters konnte auf diese Art nicht vermieden werden, daß bei Ausführung der Schweinebuchten-Trennwände
in massiver Konstruktion nur jeweils im Bereich der Absaugöffnungen ein Luftwechsel
stattfand, während in den dazwischen oder daneben liegenden Buchten die spezifisch
schwereren Faulgase im Mistbereich und teilweise auch in den Buchten am Boden liegen
blieben, Als weiteres Problem trat hinzu, daß die Frischluftzufuhr in ähnlicher
Weise wie die Absaugung zumeist an der den Ventilatoren gegenüber liegenden Wand
angeordnet und mehr oder weniger punktförmig erfolgte. Damit war verbunden, daß
weder eine gute Durchmischung der verbrauchten warmen Luft mit der zuströmenden
kälteren Luft stattfand, noch eine Zugwirkung fUr die im Stall befindlichon Tiere
verlässlich vermieden
werden konnte. Durch die geschilderte Anordnung
ergab sich auch eine kaum kontrollierbare unerwünschte Luftströmung von der Frischluftseite
zur Abluftseite, wobei nur schmale Bereiche der Bodenfläche gut belüftet waren und
durdh die konstruktive Ausbildung der Boxentrennwände bedingt, viele unbelüftete
Stellen verblieben. Andererseits sind Systeme bekannt geworden, die lotrechte Abluftschächte
und dazu konzentrisch angeordnete, rund um die Abluftschächte befindliche Zuluftschächte
besaßen. Die Ansaugöffnung des Absaugrohres lag dabei annahernd in Deckenhöhe. Die
Absaugung erfolgte durch Axialventilatoren über Dach ins Preie. Der damit bei geschlossenen
Fenstern und Türen entwickelte Unterdruck saugte im kreisförmigen Zuluftrohr Frischluft
an, die am Ende des Luftrohres mittels annähernd horizontal liegenden Austrittsdüsen
in den Stallraum gesaugt wurde. Dieses System ließ wiederum die spezifisch schwereren
Anteile der Stallatmosphäre ausser Acht. Ebenso ergab sich der Nachteil, daß ungefähr
kreisförmige Flächen des Stallraumes rund um das Ansaugrohr belüftet wurden, kaum
aber eine verlässliche, den verschiedenen Grundrißformen angepasste Flächenabsaugung
möglich war. Zu den geschilderten Nachteilen der beiden hauptsächlichsten Systeme
trat noch hinzu, daß kaum eine kontinuierliche stufenlose Regelung der Buftzuv und
abfuhrmengen vorgesehen wurde.
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Erfindungsgemäß ist vorgevehen, daß im Bereich der Mistgänge bzw.
Spaltenböden Luft annähernd flächenmäßig abgesaugt wird und durch Anordnung von
über den ganzen Stall verteilten Zuluftrohren eine möglichst gleichmäßige Frischluftzufuhr
gewährlelstet ist. Dies wird dadurch erreicht, daß an sich bekannte Axialventilatoren
in Rohrleitungen eingebaut werden, die in einen Hohlraum münden, der seinerseits
ter Luft schlitze mit dem Raum unterhalb des Spaltenbodens verbunden ist. Dieser
Raum unterhalb des Spaltenbodens ist wiederum über die Schlitze
dieses
mit dem Stallraum verbunden. Der Stallraum hat seinerseits über Rohrstücke, die
zumeist als Boxen- und Trennwandstützen ausgeführt sind, Verbindung mit den zumeist
unterhalb der Bedienungsgänge angeordneten Hohlräumen. Saugt nun ein Ventilator
über die Rohrleitung aus dem unterhalb der Boxen befindlichen Raume Luft an, so
strömt über die Schlitze aus dem unterhalb des Spaltenbodens befindlichen Raume
Luft nach. Dabei ist es auf Grund der Größenverhältnisse gleichgültig, wo die Ansaugoffnung
des Luftrohres sich befindet, um eine gleichmäßige Saugwirkung in srmtlichen Schlitzen
zu erreichen. Damit wird aus dem gesamten Bereich eines beispielsweise als Spaltenboden
ausgerüsteten Mistganges Luft ahgesaugt. Wenn nun durch gleichmäßige Anordnung der
Schlitze Unterdruck im Raum unterhalb des Spaltenbodens entsteht, erreicht man eine
gleichmäßige Ansaugung aus dem Stallbereich durch die Schlitze des Spaltenbodens.
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Der dadurch auftretende Unterdruck im Stallraum sorgt nunmehr über
die in großer Zahl über den Grundriß des Stalles annähernd gleichmäßig verteilten
Zuluftrohre für eine nahezu völlig gleichmäßige Xrischluftverteilung im Stallraum.
Dabei ist die Dimensionierung der Querschnitte der Zuluftrohre eine wesentliche
Voraussetzung für eine gute Durchmischung der kühleren Luft mit der wärmeren an
der Decke sich befindlichen Stalluft. Durch das Einströmen von Frischluft durch
die Zuluftrohre entsteht im zumeist unter den Bedienungsgängen befindlichen Frischluftkanal
ein Unterdruck, der für die Zufuhr von Frischluft in diesem sorgt.
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Um den Stallraum möglichst von Insekten frei zu halten, wird am offenen
Ende des Zuluftkanals ein Insektengitter angebracht.
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Zumeist befindet'sich diese Öffnung im Bereich der Manipulationsräume
und kann auf diese Weise leicht ein Heizkörper an eine Heizungsanlage angeschlossen
werden, so daß im Winter die Frischluft erwärmt werden kann. Dazu ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß ein Wärme fühler im Kanalbereich angeordnet ist und damit ein Misch-
oder Thermostatventil geregelt wird, das seinerseits die
Heizleistung
des Heizkörpers regelt. Weiters ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß bei Anordnung
unsymmetrischer Abluftrohre zum Ausgleich verschieden großer Erfahrungswiderstände
durch unterschiedliche Rohrleitungslängen am kürzeren Ende eine Blende angeordnet
wird.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen zweireihigen Stall dargestellt, während
Fig. 2 den Grundriß eines zweireihigen Stalles veranschaulicht, wobei der obere
Teil der Figur das Innere des Stalles und der untere Teil einen waagrechten Querschnitt
unterhalb des Stallbodens zeigt.
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Die Abluft wird mittels der Ventilatoren-1, vorzugsweise Axialventilatoren,
welche an lotrechten Abluftrohren 3 über Dach befestigt und mit Regenschutzhauben
2 versehen sind, aus dem unterhalb-der Boxen 8 gelegenen Hohlraum 5 absaugt. Der
dadurch in den Hohlräumen 5 entstehende Unterdruck läßt aus dem unterhalb des vorzugsweise
als Spaltenboden ausgerüsteten Mistbereiches 11 gelegenen Kanalraum 1o, in dem sich
zumeist Jauche 12 befindet, über die Ansaugschlitze 9 Buft nachströmen. Dadurch
wird wiederum ein Unterdruck im Kanalraum 1o erzeugt, der seinerseits die Ansaugung
von Stallraumluft durch die Spalten im vorzugsweise als Spaltenbodon ausgeführten
Mistbereich 11 bewerkstelligt. Auf diese Weise wird im Stallraum 13 ebenfalls Unterdruck
erzeugt, der nun dazu führt, daß durch die vorzugsweise an Redienungsgängen 7 angeordneten
und zweckmänig als Trennwand stützen ausgebildeten Ansaugrohre 14 Ituft aus dem
darunter gelegenen Kanal 15 nachströmt. Das Luftführungssystem bedingt entsprechend
der geschilderten Wirkungsweise geschlossene Fenster 16. Die Ventilatoren 1 werden
entsprechend den Witterungsverhältnissen und der Stalltemperatur in an sich bekannter
Weise über ein kombiniertes Warmefühler- und Schaltgert 4 elektronisch und stufenlos
geregelt.
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In der unteren Hälfte der Fig. 2 ist dargestellt, wie beim Einsatz
eines einzelnen Ventilators zur Absaugung aus zwei unter den Boxen befindlichen
Räumen 5 vorgegangen wirde Um einen gleichmäßigen
Unterdruck in
den Räumen 5 zu erzielen, wird am kürzeren Ende der Rohrleitung 3 eine Blende 20
angebracht. Am Ende des Zuluftkanals 15 ist erfindungsgemäß ein Fliegengitter 18
angeordnet, sowie ein Heizkörper 19, der über einen Temperaturfühler 21 ein Thermostat-
oder Mischventil 22 regelt und damit die Temperatur des Heizkbrpers 19. Das Ende
des Kanals 15 ist vorzugsweise unterhalb einer Putterküche 17 angeordnet und mündet
von da ins Freie.
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P a t e n t a n s p r ü c h e : 1.Entlüftungseinrichtung, insbesondere
für Schweineställe, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise axial wirkende Ventilatoren
in an sich bekannter Weise e in einer Entlüftungsrohrleitung angeordnet sind und
in einem unterhalb der Schweineboxen gelegenen Hohlraum Luft absaugen, dadurch Unterdruck
herstellen und damit über Öffnungen aus dem Mistkanal Luft absaugen, wodurch aus
dem Stallraum durch die Schlitze im Spaltenboden Luft angesaugt wird und der damit
im Stallraurn auftretende Unterdruck durch vorzugsweise am Futtergang angeordnete
Rohre, die vorteilhaft als Boxentrennwandstützen dienen, aus dem darunter anceordneten
Hohlraum Frischluft in den Stallraum einströmen läßt.
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2. Entlüftungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelung der abgesaugten liuftmengen vorzugsweise durch an sich bekannte
stufenlose Verstellung der Ventilatordrehzahl entsprechend den Stalltemperaturen
mithilfe elektronischer Regelgeräte bewerkstelligt ist.