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Hierdurch wird es möglich, unter Verwendung von Tonbandgeräten die
Auswahl der richtigen, zusammengehörenden Leitungen durch Dritte nochmals zu erschweren
und praktisch unmöglich zu machen.
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An Hand der Zeichnungen ist ein Ausführungs-
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beispiel der Erfindung beschrieben. In der Fig. 1 ist ein Auszug aus
einem Fernsprechnetz gezeigt. Es sind vier Amter bzw. Anlagen dargestellt, wobei
jede Anlage mit jeder anderen Anlage verbunden ist; die F i g. 2 zeigt die Einrichtungen,
die in einer Anlage für das Mithörverhindern vorgesehen sind.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum Erschweren
des Mithörens in Fernsprechnetzen, vorzugsweise in maschenförmig ausgebildeten Netzen
der öffentlichen Systeme bzw. auch in Privat- und Sondernetzen bzw. in Nebenstellenanlagen.
Informationen können bekanntlich zum Erschweren des Mithörens auf ihrem tJbertragungsweg
verschlüsselt werden, um sie dem Zugriff des Unbefugten zu entziehen. Verschlüsseln
bedeutet dabei Unverständlichmachen der Sprachübertragung gegen unbefugtes Mithören.
Hierfür gibt es verschiedene Verfahren, auf die hier nicht näher eingegangen wird.
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Verschlüsselungsverfahren beurteilt man nach dem Erschwernisgrad
der Entzifferung. Die Entzifferung des Nachrichteninhaltes ist umso schwieriger,
je komplizierter die Verwürfelung der zu übertragenden Sprachelemente vorgenommen
wird, und je mehr Kombinationsmöglichkeiten für die Reihenfolge ihrer Durchgabe
zur Verfügung stehen. Nach dem heutigen Stand der Technik sind Sprachsyntheseverfahren
im Gebrauch, bei denen die Sprache in digitalisierte Signale umgeformt und diese
von einem Rechenwerk oder einer rechnergesteuerten Einrichtung verschlüsselt und
anschließend leitungsgerecht auf den Übertragungsweg gegeben wird. Auf der Empfangsseite
erfolgt dann durch eine umgekehrte Prozedur die Rückverwandlung der synthetischen
Sprache in Klartext.
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An die Entzifferungsfestigkeit verschlüsselter Nachrichten werden
in aller Regel die höchsten Ansprüche gestellt, denn die von ihnen benutzten tZbertragungswege
sind besonders mithörgefährdet. Das Bestreben, die Entzifferungsfestigkeit zu steigern,
ist daher immer aktuell. Bei der nachfolgend beschriebenen Anordnung wird die Erschwerung
des Mithörens erreicht, indem der Sende- und Empfangsweg der Verbindung über verschiedene
Übertragungstrassen verläuft und diese Trassen periodisch gewechselt werden, wobei
zur Irreführung die nicht für die Übertragung von Nutztext benutzten Trassen mit
fingiertem Text beaufschlagt werden. Bei diesem Verfahren läßt sich das Mithören
verschlüsselt übertragener Nachrichten erschweren, ohne daß dabei die herkömmliche
Verschlüsselungskonzeption geändert zu werden braucht.
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Das Verfahren ist also nicht auf spezielle Geräte zugeschnitten.
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In Fig. 1 sind die vier Anlagen A, B, C, D dargestellt, zwischen
denen Sonderverbindungen hergestellt werden können. Hierzu sind beispielsweise die
in den Anlagen vorhandenen Fernsprechnebenstellenaniagen über besondere Querverbindungen
miteinander verbunden. Von jeder Anlage führt ein Querverbindungsleitungsbündel
zu jeder anderen Anlage. Alle Querverbindungsleitungsbündel enden beiderseits auf
Leitungsübertragungen mit Vorsatzübertragungen. In jeder Vorsatzübertragung werden
jeweils die zu übertragenden Schaltkennzeichen leitungsgerecht umgesetzt bzw. der
Gegenseite angepaßt. Die Querverbindungsleitungsbündel sind über eine vorgeordnete
Sprachverschlüsselungseinrichtung
mit der Nebenstellenanlage verbunden. Der Belegt- bzw. Freizustand der Leitungen
ist von Belegtlampen gekennzeichnet.
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Es sei noch erwähnt, daß jede der Anlagen auch ein öffentliches Amt
im beliebigen öffentlichen Netz sein kann, d. h. ein Sondernetz ist nicht Voraussetzung.
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Die Querverbindungsleitung LQa 1 verbindet die AnlageA mit der Anlagen,
die Querverbindungsleitung LQa 2 verbindet die AnlageA mit der Anlage C usw.
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Jeder Anlage, z. B. A, ist eine SprachverschlüsselungseinrichtungSVa
bzw. SVb bzw. SVc bzw. SVd zugeordnet. Über ein dem Querverbindungsleitungsbündel
zugeordnetes Koppelfeld Ka bzw. Kb bzw. Kc bzw. Kd wird von der entsprechenden Anlage
aus die von der Vermittlung bestimmte bzw. die vom Sonderteilnehmer gewählte Leitung
belegt. Jeder Querverbindungsleitung ist, wie bereits erwähnt, eine Vorsatzübertragung
zugeordnet. Der Querverbindungsleitung LQa 1 ist die Vorsatzübertragung Va 1 zugeordnet.
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In der Fig. 2 sind die Einrichtungen in einem Amt bzw. in einer Anlage
gezeigt. Jedes Amt bzw.
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jede Anlage verfügt über die gleichen Einrichtungen.
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Verschlüsselte Gespräche werden über die gezeigten Querverbindungsleitungen
von Teilnehmer zu Teilnehmer vierdrähtig geführt. Damit werden Echos praktisch ausgeschlossen.
Da die jeweils pro Anlage vorgesehene Vermittlung für Zweidrahtabfrage eingerichtet
ist, wird für den Übergang von Vierdraht auf Zweidraht eine Gabelschaltung pro Anschalteleitung
der Vermittlung benötigt.
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Es sei noch erwähnt, daß in der Fig. 1 die Vermittlungen VPa, VPb,
VPc, VPd über Verschlüsselungseinrichtungen VSa bzw. V8b bzw. VSc bzw. VSd und über
nicht gezeigte Gabelschaltungen an den Verbindungswegen an die dargestellten KoppelfelderKa
bzw. Kb bzw. Kc bzw. Kd anschaltbar sind.
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Das in Fig. 2 im einzelnen gezeigte Vierdraht-l Zweidraht-Koppelfeld
steht mit der zentralen Einrichtung ZE über Steuerleitungen kf und kn in Verbindung.
Die Steuerleitungen sind für das Einschalten und Abschalten der Koppelrelais in
zwei Gruppen unterteilt. Über die eine Steuerleitungsgruppe kn werden die RelaisKN1
bis KNx ein- und abgeschaltet, über die der Nutztext, d. h. die verschlüsselte Sprache,
an die von der zentralen Einrichtung bestimmte Übertragungstrasse für die Sprachübertragung
angeschaltet wird. Über die Steuerleitungen der Steuerleitungsgruppe kf wird bestimmt,
welche Ubertragungstrassen mit Falschtext des Tonbandgerätes zu beaufschlagen sind.
Über diese Leitungen werden die Relais KF 1 bis KFx gesteuert. Die Reihenfolge und
der Zeitpunkt der Beaufschlagungen mit Nutz- bzw.
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Falschtext steuert in der zentralen Einrichtung die Auswahischaltung
A W und die Ablaufsteuerung, z. B.
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die Takteinrichtung TE. Die AuswahlschaltungAW und die Takteinrichtung
TE können in bekannter Weise aus mit Relais bzw. mit Kippschaltungen gebildeten
Kettenschaltungen bestehen, die von einem zentralen Takt gesteuert werden. Sie können
aber auch Bestandteil eines Programms sein, das zeitabhängig, von der Ablaufsteuerung
TE gesteuert, abläuft.
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Zur besseren Übersicht ist das Koppelfeld einadrig dargestellt. Die
Koppelrelaisgruppen »KN« und »KF« sind in nicht dargestellter Weise unter sich in
eine Sende- und Empfangsrichtungsgruppe unterteilt, die von der zentralen Einrichtung
ZE getrennt voneinander
gesteuert werden. Dadurch ist es möglich,
den Sendetext nur an den Sendeleitungen einer Trasse (Senderichtung) und den Empfangstext
nur an den Empfangsleitungen einer Trasse (Empfangsrichtung) einzuspeisen.
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Eine dritte Koppelrelaisgruppe mit Koppelrelais DU1 bis D Ux dient
für das Durchschalten der Durchgangsverbindungen. Die Relais DU 1 bis D Ux sind
an den Durchgangsstellen eingeschaltet, über die verschlüsselter Transitverkehr
fließt. Der Transitverkehr kann über mehrere im Übertragungsweg hintereinander liegenden
Vermittlungen verlaufen.
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Das Verfahren ist, wie bereits vorstehend erläutert, nicht auf Sondernetze
beschränkt; es kann auch in öffentlichen Netzen angewendet werden. Wenn die Verwendung
des öffentlichen Netzes beabsichtigt ist, können die möglichen Wege, die zum Ziele
führen, an Hand eines Netzplanes einschließlich der zu wählenden Kennzahlen ermittelt
werden. Voraussetzung bei der öffentlichen Technik ist aber, daß nicht nur Kurzwege
und Direktwege, sondern auch Umwege gezielt belegt werden können. Hierzu können
sowohl vorprogrammierte, zentrale Einrichtungen als auch handbediente, halbautomatische
Vermittlungen verwendet werden.
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Im nachfolgenden ist ein Beispiel für den Verbindungsaufbau beschrieben;
es wird angenommen, daß zwischen den Anlagen A und C (siehe Fig. 1) ein Gespräch
über das Sendeleitungsnetz abzuwickeln ist.
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Weiterhin sei angenommen, daß die Vermittlungsperson in der Anlage
A im Auftrage eines Teilnehmers der Anlage A Anrufender ist.
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Auf Grund der Belegtlampen kann die Vermittlungsperson feststellen,
welche Leitungen von jedem der drei dargestellten, abgehenden Leitungsbündel frei
und somit für die Sonderverbindung benutzbar sind. Die benötigten Leitungen werden
vorweg mittels Belegungstasten reserviert und in der AnlageA als besetzt gekennzeichnet.
Die belegten Leitungen sind damit dem anderweitigen Zugriff, z.B. durch eine andere
Vermittlungsperson einer anderen oder der eigenen Anlage und auch der Teilnehmerstellen
entzogen.
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Mit der Belegung jeder Querverbindungsleitung wird zugleich ein Ruf
zur Gegenanlage ausgesendet.
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Wird zuerst die Direktverbindung zur Anlage C hergestellt, so leuchtet
die Anruflampe der Anlage C und der entsprechenden Plätze in bekannter, nicht dargestellter
Weise auf. Auch wird beispielsweise ein Hörsignal bei nicht besetztem Vermittlungsplatz
übertragen. Weiterhin ist der Anruf über die Querverbindungsleitung anders signalisiert
als der interne Anruf aus der Anlage. Die Signalisierung erfolgt in bekannter, nicht
dargestellter Weise. Es ist weiterhin durch ein besonderes, die gewünschte Sonderverbindung
ankündigendes Zeichen der anrufenden Anlage oder auch durch das die besondere Leitungsart
kennzeichnende Zeichen dafür gesorgt, daß der Anruf nur bei der dafür bestimmten
Vermittlungsperson wirksam wird.
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Nach Melden der Vermittlungsperson der Gegenseite durch Abfragen
des Anrufes betätigt die sich meldende Vermittlungsperson die Anruftaste. Ein Rückruf
zur Vermittlung der AnlageA wird dabei aber unterdrückt. Die Anruflampe in der Vermittlung
der Anlage C wird gelöscht und die Belegtlampe eingeschaltet. Bereits beim Anruf
in der Anlage C wurde die Leitung als besetzt gekennzeichnet und dem Zu-
griff anderer
Anrufer entzogen. Mit der Betätigung der Anruftaste in der Vermittlung der Anlage
C wurde das leitungszugeordnete Anschalterelais, z. B. das dem Relais AS 2 in F
i g. 2 der Anlage A entsprechende Relais der Anlagen, eingeschaltet, welches die
Abfrageanschaltung der Vermittlung VPc (vgl. Fig. 1) über die Sprachtarnverschlüsselungseinrichtung
VSc, die in Fig. 1 nicht dargestellte GabelschaltungGA und den Koppelpunkt 12 kn
2 bzw. llkf2 mit der Vorsatzübertragung Vc 2 und somit mit der Leitung LQc 2 verbindet.
Nach dieser Verbindungsherstellung kann die Vermittlungsperson der AnlageA der Vermittlungsperson
der Anlage C das nachfolgende Sondergespräch ankündigen. Das Gespräch zwischen den
Vermittlungen wird im Klartext geführt.
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Die Vermittlungsperson der AnlageA belegt nun als weiteres eine Leitung
zu der Anlagen, über die eine Durchgangsverbindung zur AnlageC herzustellen ist.
Der Anschaltewechsel der VermittlungA, d. h., das Austreten aus der Direktverbindung
und Eintreten in die andere Leitung der Umwegverbindung verursacht keine Verbindungsauslösung.
Die Leitung, aus der ausgetreten wird, bleibt im Wartezustand.
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An dieser Stelle sei noch erwähnt, daß im vorliegenden Beispiel kein
Unterschied zwischen Direktweg und Kurzweg gemacht ist. Es ist aber angenommen,
daß der Unterschied aus der öffentlichen Technik bekannt ist.
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Meldet sich die Vermittlung der Anlage B, so wird der Verbindungswunsch
angekündigt. Anschließend ruft die Vermittlungsperson der AnlageB die Vermittlungsperson
der AnlageC an, während die Vermittlung der AnlageA mit abgehobenem Handapparat
auf das Zustandekommen der Durchgangsverbindung wartet. Meldet sich die vorinformierte
Vermittlung der Anlage C, so wird die Verbindung durchgeschaltet. Zu diesem Zweck
betätigt die Vermittlung der Anlage B eine nicht dargestellte Durchschaltetaste
und schaltet damit die beiden Leitungen über die in ihrer Vermittlung vorhandenen
Relais »DU« zusammen. Aus der F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Kontakte der in
der AnlageA vorgesehenen Relais DU 1 bis DUx Durchgangsverbindungen durch Zusammenkoppeln
der Vorsatzübertragungen herstellen. Nach dem Durchschalten der zweiten Verbindung
kann sich die Vermittlungsperson der AnlageA durch Rückfrage bei der Vermittlungsperson
der AnlageC in Fig. 1 über den ersten Weg von dem Vollzug der Durchschaltung der
Durchschalteverbindung überzeugen.
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In entsprechender Weise kann auch die Durchgangsverbindung über die
Anlage D hergestellt werden. Die bereits durchgeschalteten beiden ersten Verbindungen
bleiben dabei gehalten.
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Nachdem andere Verbindungen hergestellt sind, verständigen die entsprechenden
Vermittlungen die beiden zusammenzuschaltenden Teilnehmer der Anlage A und C, es
sei denn, die Vermittlungspersonen selbst sind Gesprächspartner. Zur Zusammenschaltung
der zusammenzukoppelnden Teilnehmerstellen betätigen die Vermittlungen die Verbindungstasten,
z. B. die Vermittlung der Anlage A die Verbindungstaste VT in Fig. 2. Dadurch werden
mit Hilfe des Koppelfeldsteuerzusatzes KS das Relais KN2 der zuerst belegten Leitung
und die Relais KF 1, KFx der nachfolgend belegten Leitungen eingeschaltet. Die zuerst
belegte Leitung ist somit vorbereitend über den Kontakt 4 kn 2 mit der Sprachverschlüsselungseinrichtung
SVA verbunden. Die anderen Leitungen
sind über die Kontakte 6 kf
1 und 7 kfx mit der Tonbandanschaltung verbunden. Das Tonband ist aber zu diesem
Zeitpunkt noch nicht eingeschaltet. Auf dem Tonband kann ein mit dem Tonband der
Anlage C korrespondierendes fiktives Gespräch gespeichert sein.
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Die den Teilnehmern zugeordneten Sprachverschlüsselungseinrichtungen
werden in einem von den Gesprächspartnern bestimmten Kode betrieben. Für die Trassenumschaltung
wird auch ein Takt bzw. ein Kode vereinbart. Der Kode kann beispielsweise durch
Kennziffernwahl verschlüsselt eingespeist werden.
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Durch Betätigen der Starttasten, z. B. »ST«, an beiden Teilnehmerstellen
werden die den Anlagen zentralen Einrichtungen mit dem vorgespeicherten Programm
in Betrieb gesetzt. Dabei wird die zentrale Einrichtung auf einen vereinbarten,
dem Kode entsprechenden synchronisierten Startsprung gebracht. Das Programm für
das Steuern der Koppelrelais »KN« und »KF«, d. h., das Programm für die Trassenumschaltung
wird beispielsweise von Lochkarten oder sonstigen Speichern bestimmt.
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Die Steuersignale, die sowohl auf der Sendeseite Ms auch beim Empfänger
erzeugt werden, müssen genau synchronisiert bleiben, damit zu jedem Zeitpunkt Ubereinstimmung
zwischen dem sendeseitig und empfangsseitig erzeugten Steuersignal besteht. Zur
ständigen Kontrolle des Gleichlaufes der zentralen Einrichtung an beiden beteiligten
Seiten der durchgeschalteten Verbindung werden in gewissen Zeitabständen Synchronisierungszeichen,
z. B. einer bestimmten Frequenz, in den Obertragungsweg eingeblendet.
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Durch diese Synchronisierungszeichen können die zentralen Einrichtungen
ihren Gleichlauf selbst korrigieren. Ist der Nachholbedarf für die Synchronisation
sehr groß, z. B. von Beginn eines Gespräches, oder wenn aus irgendwelchen Gründen
die zentralen Rechner außer Betrieb gebracht wurden, so können zum schnelleren Erreichen
des Gleichlaufs einzelne Informationsabschnitte, sogenannte Einstellabschnitte,
übersprungen werden.
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Den bevorzugten Teilnehmern, die diese Sonderverbindungen aufbauen
können, können Signalanzeigemittel, z. B. Lampen mit tÇberwachungsfunktionen, zugeordnet
werden, welche Abweichungen charakteristischer Merkmale des Empfangssignals vom
festgelegten Toleranzbereich, zu niedriger Pegel, oder länger anhaltende Gleichlaufsymmetrie,
verursacht durch eine Störung, signalisieren. An dem Verhalten der Lampen erkennt
der bevorzugte Teilnehmer, ob die Verschlüsselung ordnungsgemäß abläutf.
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Mit dem Startimpuls, z. B. durch Tastenbetätigung, werden die Verschlüsselungseinrichtungen
und die Tonbandgeräte an beiden Seiten betriebsbereit geschaltet. Das kann durch
Tastenbetätigung einer Stelle bzw. beider beteiligten Stellen erfolgen. Der auf
der Sendeseite gesprochene Text wird in bekannter Weise verschlüsselt, wobei die
zentrale Einrichtung, z. B. der anrufenden Seite, die Verschlüsselung bestimmt und
steuert. Es wird dabei in bekannter Weise mit Gegensprechbetrieb gearbeitet.
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Die Trassenumschaltung wird grundsätzlich in Sprachpausen vorgenommen,
um etwaige Wortverstümmelungen zu unterbinden. In der Sprachverschlüsselungseinrichtung,
z. B. SVA, ist ein Relais zur Erkennung der Sprache vorhanden, so daß beim Unterbrechen
des Redeflusses durch Abschalten des
Relais die Umschaltung vorgenommen werden kann.
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Diese Umschaltung erfolgt dann, wenn die Kennzeichen »Sprachpause«
und »Umschalten« zeitlich zusammentreffen, wobei das Kennzeichen für Umschalten
bereits länger anstehen kann. Wird die Sprachpause an der ankommenden Seite festgestellt,
so wird ein Rücksignal zur Ursprungsanlage übertragen. Auf jeden Fall wird von der
zentralen Einrichtung der Ursprungs anlage die Trassenumschaltung gesteuert.
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Die Umschaltung erfolgt mittels Synchronisierkennzeichen in beiden
Anlagen gleichzeitig mittels der schnell schaltenden Koppelrelais »KF« und »KN«.
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Bei der vorgenannten Trassenumschaltung bzw.
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Trassenwechsel sind zwei Verfahren zu unterscheiden, der Vierer- und
der Zweierbetrieb. Beim sog.
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Viererbetrieb werden Sende- und Empfangsübertragungsweg gemeinsam
in ein und demselben Bündel geführt (üblicher Vierdrahtübertragungsweg). Der Zweierbetrieb
dagegen sieht eine getrennte Führung des Sende- und Empfangsübertragungsweges in
zwei verschiedenen Bündeln vor, die über zwei verschiedene Verkehrsrichtungen zum
gemeinsamen Ziel verlaufen und am Ziel übertragungstechnisch wieder zu einem Vierer
verknüpft werden. Dies bedeutet im Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 beispielsweise,
daß der Sendeübertragungsweg im DirektbündelLQa2 zwischen der Anlage A und der Anlage
C liegt, während der Empfangsübertragungsweg im Umwegbündel über die Anlage B über
die Leitungsbündel LQa 1, LQb 3 geführt wird. Nach dem Ablauf einer Nach--richtenübertragungsperiode
erfolgt ein programmierter Wechsel, beispielsweise derart, daß der Sendeübertragungsweg
nun im Umwegbündel über die Anlage D und der Empfangsübertragungsweg über den Direktweg
zwischen den Anlagen A und C liegt. Ist die zweite Nachrichtenübertragungsperiode
abgelaufen, so werden Sende- und Empfangsübertragungsweg wieder gewechselt usw.
Dieses Wechselspiel wird bis zum Ende des Gespräches fortgesetzt, wobei nach einem
Durchlauf der möglichen Wechsel von neuem begonnen wird. Der zweite Durchlauf kann
in einer anderen Reihenfolge, z. B. umgekehrt, vorgesehen werden. Die Verwürfelung
der Durchläufe ist eine reine Programmieraufgabe für die zentrale Einrichtung. Das
Auseinanderlaufen der getrennten Übertragungswege für Senden und Empfangen über
unterschiedliche Strecken bringt auch beim Fernsprechverkehr zu Nachbarstaaten keine
Laufzeitprobleme. Bei weltweiten Umwegverbindungen sorgen Echosperren für den störungsfreien
Obertragungsbetrieb. Der Zweier- und Viererbetneb kann nach Belieben während einer
Gesprächsverbindung kombiniert werden.
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Die Signalsteuerung für den Trassenwechsel kann der anrufenden Seite
zugeordnet werden. Dies bedeutet, daß die zentrale Einrichtung der anrufenden Anlage
die Steuerungsführung übernimmt. In der Gegenanlage werden die eintreffenden Steuerungssignale
durch Rückkennzeichen quittiert.
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Mit dem Starttastendruck wird das Steuerungsprogramm eingeleitet.
Die zentralen Einrichtungen der beiden miteinander korrespondierenden Teilnehmerstellen
laufen synchron. Beim Verbindungsaufbau sind auf beiden Seiten, wie bereits vorstehend
erwähnt, die entsprechenden »KN«- bzw. »KF«-Relais der in Benutzung genommenen Leitungen
eingeschaltet. Der erste von der anrufenden Teilnehmerstelle abgehende Übertragungsweg
soll über die Bündel LQa 1 und LQb 3 geführt werden.
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Beim Zweierwechsel sei angenommen, daß die Teilnehmerstelle der Anlage
A über das Bündel LQa 1 sendet und über das Bündel LQa 2 empfängt. Die Gegenstelle
dagegen empfängt über das BündelLQcl und sendet über das Bündel LQc 2. Im Durchgangsamt
B ist über eingeschaltete Relais »DU« das Bündel LQb 1 auf Senden und das Bündel
LQb 3 auf Empfangen geschaltet. Die vierdrähtige Durchschaltung wird nicht gewechselt,
sie bleibt bis zum Gesprächsende bestehen. Die nicht belegten Bündel können von
der Tonbandanschaltung mit fiktivem Gesprächsstoff bespielt werden. Vor dem Ende
der ersten Nachrichtenübertragungsperiode gibt die zentrale Einrichtung der anrufenden
Stelle das erste Umschaltesignal zur Gegenstelle. Als Signal kann eine beliebige
Tonfrequenz gewählt werden, die an der Gegenstelle von der Sprachverschlüsselungseinrichtung
ausgewertet wird. Nach dem Quittieren dieses Signals durch den Rechner der Gegenanlage
werden auf beiden Seiten die Schaltmittel, die den nachfolgenden Trassenwechsel
vollziehen, auf ihre Einschaltung vorbereitet. Wird während dieses Betriebszustandes
eine Sprachpause festgestellt, so werden auf beiden Seiten die nicht dargestellten
Sprachüberwachungsrelais ausgeschaltet bzw. es wird nur an einer Seite das Sprachüberwachungsrelais
eingeschaltet und ein Signal zur Gegenanlage gegeben, und es werden dadurch die
im Programm bestimmten Relais »KN« in beiden Anlagen eingeschaltet und die bisherigen
eingeschalteten Relais ausgeschaltet, so daß jetzt beispielsweise in der AnlageA
die Relais KN 2 für den Zweitübertragungsweg und KF 1 und KFx für den ersten und
dritten Übertragungsweg eingeschaltet sind, vorausgesetzt, daß jetzt der Direktweg,
der Nutzweg ist und Sende-und Empfangsleitung derselben Leitung angehören (Viererbetrieb).
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Beim Zweierwechsel ist die Kombination anders, und es sind dann dort
pro Verbindungsweg nicht ein Relais KN 1 oder KN2 für die Durchschaltung vorhanden,
sondern beispielsweise ein Relais für die Senderichtung und ein Relais für die Empfangsrichtung
pro Querverbindungsleitung, vorausgesetzt, daß jede nicht benutzte Richtung vom
Tonband bespielt werden soll. Auf diese Weise kann dann die vorstehend bereits erwähnte
Kombination beim Zweierwechsel vorgenommen werden. Zur Vereinfachung der F i g.
2 ist dies dort nicht dargestellt. Die Einschaltung der Relais erfolgt, wie bereits
erwähnt, in Abhängigkeit des in der zentralen Einrichtung gespeicherten Programms.
Es würde also nach dem Zweierwechsel jetzt die AnlageA über die Trasse LQa 2 senden
und über die TrasseLQa3 empfangen. Es müßten dann natürlich die entsprechenden,
den Sende- bzw. Empfangsleitungen zugeordneten Relais im Koppelfeld eingeschaltet
sein.
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In dem Durchgangsamt D wäre dann dieses Amt über die Leitung LQd 3
mit der Anlage C verbunden; die AnlageC sendet jetzt über die LeitungLQc3 und empfängt
über die Leitung LQc 2. Auch in dieser Anlage sind dann die entsprechenden der Sende-
und Empfangsrichtung zugeordneten Relais eingeschaltet.
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Wenn von vornherein dafür gesorgt wird, daß seitens der Sprachverschlüsselungseinrichtung
von sich aus die jeweils nicht benutzte Sende- bzw. Empfangsrichtung einer Leitung,
die nicht mit der Nutzsprache versorgt wird, vom Tonband besprochen wird, ohne daß
eine
Anschaltung über die Relais »KF« vorliegt, so kann auch für die Durchkoppelung ein
einziges Koppelrelais, wie in Fig. 2 dargestellt ist, vorgesehen sein. Dies wäre
die dritte Variante.
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Nach einer bestimmten Zeit wird, wie bereits erwähnt, ein dritter
Zweierwechsel vorgenommen usw.
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Dieser Trassenwechsel erfolgt wiederum in der Sprachpause. Das Spiel
wiederholt sich in vorgegebenen Zeitabschnitten bis zum Gesprächsende. Sind die
Zeitabschnitte kurz gewählt, so kann es vorkommen, daß während eines längeren Gespräches
mehrere Programmdurchläufe bezüglich des Zweierwechsels und/ oder Viererwechsels
notwendig werden. Je nach Programmierung der Durchläufe können dann im zweiten Durchlauf
die Trassen in der gleichen Reihenfolge belegt werden wie der erste oder nicht.
Es können aber die Trassenbelegungen beim zweiten Durchlauf auch in einer anderen
Reihenfolge, z. B. mit einer Rückwärtsfolge beginnend, abgewickelt werden.
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Das Auslösen wird durch Auflegen des Hörers an einer der beteiligten
Sprechstellenapparate eingeleitet.
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Die dadurch verursachte Schleifenunterbrechung bewirkt das Auslösen
der Leitungsübertragung, das Stillsetzen der zentralen Einrichtung und das Ausschalten
der Sprachverschlüsselungseinrichtungen.
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Der zuerst auflegende Teilnehmer bewirkt das Aussenden eines Schlußsignals
zur Gegenanlage, wodurch die Einrichtungen der Gegenanlage ausgeschaltet werden.
Legt der Teilnehmer in der Gegenanlage auf, so wird sein Schluß signal unterdrückt.
Alle Relais kehren in die Ruhelage zurück, die Leitungen sind wieder zur Vermittlungsperson
der Anlage durchgeschaltet. Die Besetztanzeige wird aufgehoben.
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Handelt es sich bei den genannten Querverbindungsleitungen um echte
Querverbindungsleitungen zwischen verschiedenen Sintern bzw. Anlagen, so gilt die
Fig. 2. Es ist aber auch möglich, die Sonderverbindungen über Amtsleitungen von
Privatanlagen und das öffentliche Netz zu führen. Um dann bei nicht vorhandenen
Vierdrahtleitungen einen Vierdrahtkreis bilden zu können, müssen zwei Zweidrahtleitungen
miteinander verknüpft werden. Beim Verbindungsaufbau sind dann die beiden betreffenden
Amtsleitungen nacheinander zu belegen. Das Ziel ist, zuerst über eine Amtsleitung
und einen Verbindungsweg über das öffentliche Netz zu führen und nach dem Melden
der Gegenstelle muß eine zweite Amtsleitung und ein zweiter Weg über das öffentliche
Netz zu der betreffenden Gegenstelle angewählt werden.
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Jede Vermittlungsperson muß über mehrere Leitungen erreichbar sein.
Beim Wechseln von der einen in die andere Amtsleitung bleibt dann der Weg über die
vorher benutzte Leitung bestehen. Das Verknüpfen der beiden Zweidrahtleitungen zu
einem Vierdrahtkreis erfolgt in einer Leitungsübertragung mit zwei Zweidrahtanschlüssen.
Es haben dann also bei jedem Vierdrahtweg zwei Zweidrahtwege eine gemeinsame Leitungsübertragung.
Gabelübertragungen sind in diesem Falle nicht erforderlich. Die Wege werden von
Vermittlungspersonen belegt im Handbetrieb oder halbautomatisch mittels Wahl. Oder
die zu belegenden Wege sind vorprogrammiert in den zentralen Wegesucheinrichtungen
oder die Wege werden vom Teilnehmer gezielt oder in freier Wahl in einem Leitungsbündel
mittels Anwahl des zu belegenden Bündels bestimmt.