DE2115411A1 - Injektionskammer zum Kuhlen heißer Gase - Google Patents
Injektionskammer zum Kuhlen heißer GaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Injektionskammer zum raschen
Kühlen heißer Gase, insbesondere korrosiver Gase aus der Verbrennung von Halogenkohlenwasserstoffabfällen.
Bei bestimmten industriellen chemischen Prozessen finden heftige exothermische Reaktionen statt, bei denen häufig
Flammen auftreten; bei solchen Prozessen ist es erforderlich, die dabei entstehenden Gase rasch abzukühlen, um beispielsweise
ihre kondensierbaren Bestandteile zu kondensieren, besonders mit dem Ziel, sie wieder zu gewinnen.
Solche zu kühlenden Gase können indessen veränderliche Fraktionen hoch korrosiver Verbindungen enthalten, derentwegen
die Verwendung gebräuchlicher Werkstoffe für die Kühlvorrichtung nicht in Frage kommt, da sie rasch zerstört würden
und ihre Zersetzungsprodukte zudem die Kondensationsprodukte der Gase verunreinigen würden. Dies gilt beispielsweise, wenn
die zu kühlenden Gase Verbrennungsprodukte bestimmter Abfälle aus der Herstellung von Halogenkohlenwasserstoffen sind, die
für sich genommen nur geringen Wert haben und bei der großtechnischen Fabrikation in großen Mengen anfallen, jedoch
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durch rasche Kühlurr nutzbar gemacht werden können, da sie
beachtliche Me -_.„u von Halogenwasserstoffen ergeben, die den
in •'hr..;". enthaltenen Halogenen entsprechen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Injektionskammer
zum raschen Kühlen von insbesondere korrosiven Verbrennungsgasen derart zu gestalten, daß sie von der großen
Mehrzahl der in diesen Gasen enthaltenen Verbindungen nicht angegriffen wird.
Diese Aufgäbe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Kammer einen inneren Mantel aus porösem Graphit umfaßt, der unter Freilassung eines Zwischenraumes von einem äußeren
Mantel umgeben ist und Öffnungen aufweist, durch die in den Zwischenraum eingeleitete Kühlflüssigkeit unter zweckentsprechendem
Druck in den Innenraum des inneren Mantels gelangt.
Der Zwischenraum kann durch Schotten und Dichtungen in
zwei oder mehrere Abteile unterteilt sein, die mit verschiedenen Kühlflüssigkeiten beschickbar sind.
Die Korrosionsbeständigkeit und die gute Wärmeleitfähigkeit von Graphit sind bekannt; bei der erfindungsgemäßen
Injektionskammer hat sich indessen herausgestellt, daß der
aus Graphit bestehende innere Mantel trotz seiner guten Wärmeleitfähigkeit den starken Temperaturunterschieden zwischen
den heißen Gasen und den Kühlflüssigkeiten im Zwischenraum zwischen den beiden Mänteln nur dann standhalten kann, wenn
der Graphit, aus dem der innere Mantel besteht·, porös ist. Vermutlich beruht dies darauf, daß die Kühlflüssigkeiten durch
die Poren des inneren Mantels mit den heißen Gasen ia Berührung kommen, von diesen verdampft werden und dabei eine erhebliche
Temperatursenkung hervorrufen. Wenn der innere Mantel dagegen aus durch Imprägnieren mit verschiedenen Kunstharzen oder
anderen fließfähigen, härtbaren Werkstoffen abgedichtet ist,
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dann zeigen sich Abblätterungen, unter denen die Lebensdauer der gesamten Vorrichtung leidet.
Der äußere Mantel kann aus verschiedenen Werkstoffen bestehen, die naturgemäß den in den Zwischenraum zwischen den
beiden Mänteln einzuleitenden Kühlflüssigkeiten angepaßt sein müssen. Wenn diese Flüssigkeiten wenig aggressiv sind, dann
können gebräuchliche Werkstoffe wie Stahl genügen; wenn diese Flüssigkeiten dagegen aggressiv sind, beispielsweise verdünnte
Säuren, kann der äußere Mantel beispielsweise aus verschiedenen korrosionsbeständigen Legierungen, aus Titan, oder in bestimmten
Fällen auch aus durch Imprägnierung abgedichtetem Graphit bestehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine Injektionskammer, die vor allem
den Zweck hat, mit Wasser und verdünnter Salzsäure Gase rasch zu kühlen, die aus der Verbrennung von Abfallprodukten aus der
Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen hervorgegangen sind.
Die Kammer umfaßt zwei konzentrische Mäntel: Als innerer
Mantel 1 der Kammer ist ein Rohr aus porösem Graphit mit einer Schulter 2 vorgesehen; die heißen Gase treten durch das Ende
3 in diesen inneren Mantel e.'n. Der äußere Mantel ist vom inneren
Mantel durch einen Zwischenraum getrennt und aus einem vorderen Teil 4 und einem hinteren Teil 5 zusammengesetzt. Das
vordere Teil 4 ist an seinem einen Ende mit enger Passung auf die Schulter 2 aufgeschoben und an seinem anderen Ende durch
drei nach innen weisende, um je 120° gegeneinander versetzte Vorsprünge 6\dem inneren Mantel 1 zentriert. Dieses vordere
Teil 4 weist ferner einen inneren Bund 7 auf, der ein vorderes Abteil 8 mittels einer Ringdichtung 9 begrenzt und
abdichtet. Das hintere Teil 5 ist durch eine Passung 10 am
vorderen Teil 4 zentriert und über eine zwischengelegte Dichtung 11 durch einen Kranz von Schrauben 12 gegen das vordere
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Teil 4 gepreßt. Die Schrauben 12 verspannen an den Mantelteilen
4 und 5 befestigte Metallteile miteinander.
Das vordere Teil 4 weist einen Kranz von sechs Löchern 13 auf, durch die sich eine Kühlflüssigkeit in die Kammer,
doh. in den Innenraum des Inneren Mantels 1 einleiten läßt; diese Flüssigkeit gelangt durch eine Leitung 14 in das Abteil
8. Das hintere Mantelteil 5 weist an seinem hinteren Ende einen Bund 15 auf, der vom hinteren Ende des inneren Mantels
durch einen Ringspalt 16 getrennt ist. Der Ringspalt 16 läßt
eine zweite Kühlflüssigkeit in die Kammer gelangen; diese Kühlflüssigkeit wird durch eine Leitung 17 in ein zweites Abteil
18 des Zwischenraumes zwischen den beiden Mänteln eingeleitet.
Eine solche Kühlkammer kann beispielsweise einen Innendurchmesser von 0,7 m und eine Länge von 2,4 m und einen
Durchsatz von stündlich 5 t 12000C heißen Gases aus der Verbrennung
von Abfallprodukten aus der Herstellung von Chlorkohlenwasserstoffen aufweisen. Zum Kühlen wird durch die Löcher 13
stündlich eine Tonne passer eingeleitet, das vollständig verdampft.
Durch den Ringspalt 16 werden stündlich 100 t in den Kreislauf zurückgeführte Salzsäure von 20 Gewichtsprozent
und 500C eingeleitet; diese Sal-zsäure ist das Kondensationsprodukt der im zu behandelnden Gas enthaltenen Chlorwasserstoff
säure. Dem Kreislauf dieser 20^igen Salzsäure entnimmt man ständig den Anteil, welcher der Menge der durch Kondensation
der Gase in der Kammer erhaltenen Lösung entspricht; dieser Anteil kann weiter verwendet werden, wie er ist, oder
destiliert oder konzentriert werden. Die nicht kondensierte, noch säurehaltige Fraktion der Gase wird mit ¥asser und verdünntem
Soda gewaschen, ehe sie in die Atmosphäre abgelassen wird.
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Claims (4)
1. Injektionskammer zum Kühlen heißer Gase, insbesondere
korrosiver Gase aus der Verbrennung von Abfallprodukten aus der Halogenwasserstoffherstellung, gekennzeichnet
durch einen inneren Mantel (1) aus porösem Graphit, der unter Freilassung eines Zwischenraumes (8, 18) von einem äußeren
Mantel (4,5) umgeben ist und Öffnungen (13, 16) aufweist, durch die in den Zwischenraum (8, 18) eingeleitete Kühlflüssigkeit
in den Innenraum des inneren Mantels gelangt.
2. Injektionskammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum in zwei oder mehrere
Abteile (8, 18) unterteilt ist, die mit verschiedenen Kühlflüssigkeiten beschickbar sind.
3. Inj ektionskammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel (4, 5) aus
durch Imprägnierung abgedichtetem Graphit besteht.
4. Injektionskammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel (4, 5) aus
Metall besteht.
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