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Seilklemme zum Festlegen von Seilen Die Erfindung betrifft eine Seilklemme
zum Festlegen von Seilen, zum Beispiel Schoten von Segelbooten, mit zwei das Seil
zwischen sich einklemmenden Klemmbacken, die einen von der Größe eines auf das Seil
ausgeübten Zug abhängigen Klemmdruck auf dieses ausüben und dabei je nach der Zugrichtung
ihren wirksamen Abstand voneinander zu verkleinern oder zu vergrößern versuchen.
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Zum Festlegen von Seilen, zum Beispiel Schoten von Segelbooten, sind
sogenannte Curry-Klemmen bekannt, die zwei drehbare Klemmbacken mit zu den Drehachsen
exzentrisch gekrümmten Klemmflächen aufweisen, zwischen die die festzulegenden Seile
eingebracht werden. In Abhängigkeit von der Richtung eines auf das Seil ausgeübten
Zuges werden die Klemmbacken infolge des Reibungseingriffes dieses Seiles mit demselben
um ihre Drehachsen verdreht und dabei der wirksame Abstand zwischen den Klemmbacken
entweder vergrößert oder verkleinert. Dadurch kann einerseits die Schote festgeklemmt
und
andererseits freigegeben werden. Ein Nachteil der Curry-Klemme besteht darin, daß
der Abstand zwischen den Klemmbacken nur sehr gering variiert werden kann, so daß
mit dieser Klemme nur Schoten festgelegt werden können, deren Durchmesser gering-£Ggig
voneinander variieren. Für unterschiedlich starke Seile werden verschieden große
Klemmen benötigt.
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Darüber hinaus bedingen die gekrümmten Oberflächen der Klemmbacken-daß
nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der auf diesen Oberflächen befindlichen Zahnung
mit der Schote im Eingriff steht, was einerseits eine starke Abnützung der Schoten
und andererseits eine relativ geringe Kraftübertragung von den Backen auf die Schoten
zur Folge hat. Schließlich kommt dazu, daß die Klemmbacken der Curry-Klemme sich
um Stifte drehen, die den gesamten Klemmdruck aufnehmen müssen, so daß die bekannte
Klemme nur eine begrenzte Brucksicherheit hat, was sich beispielsweise beim Segeln
in Wettkämpfen nachteilig auswirken kann.
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Es ist weiter eine sogenannte Keilklemme bekannt, bei der in einem
rechteckigen Block ein V-förmiger Einschnitt vorgesehen ist. Die in einem Winkel
von 45 Grad divergierenden Wände haben eine senkrecht zu dem Scheitel des V-förmigen
Einschnittes verlaufende Zahnung, die mit den in den Einschnitt eingelegten Schoten
in Eingriff kommt. Diese Klemme, die zwar Seile mit unterschiedlichen Durchmessern
aufnehmen kann, hat jedoch den Nachteil, daß die Seile nicht schlupflos in ihr festgelegt
werden können, was wiederum dann ein Nachteil ist, wenn, wie in einem Segelboot,
ein exaktes Festlegen von Schoten gefordert wird.
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Die Erfindung bezweckt eine Seilklemme, mit der Seile mit unterschiedlichen
Durchmessern festgelegt werden können und die ein schlupfloses Festlegen dieser
Seile
erlaubt. Die Seilklemme soll bruchsicher und einfach zu bedienen
sein.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Klemmbacken in einem
spitzen Winkel zu den Klemmflächen verlaufende Laufflächen aufweisen, welche von
konvergierenden Führungsflächen eines Klemmengehäuses geführt werden, die in einem
Winkel divergieren, der etwa doppelt so groß wie der spitze Winkel ist, unter dem
die Klemmfläche zu der Lauffläche jeder Klemmbacke angeordnet ist. Dadurch, daß
die Klemmbacken auf den konvergierenden Führungsflächen geführt werden, können die
immer prallel zueinander verlaufenden Klemmflächen, die vorzugsweise mit Zähnen
besetzt sind, zur Anpassung an unterschiedlich dicke Seile unterschiedlich weit
voneinander entfernt werden. Bei einem Seilzug in Richtung der Konvergenz dieser
Führungsflächen werden die Klemmbacken durch den Reibungseingriff mit dem Seil aufeinander
zu bewegt und halten das Seil dadurch fest. Das Seil steht dabei immer mit den gesamten
Klemmflächen in Reibungseingriff und kann präzise festgelegt werden. Durch einen
Zug in der Richtung, in der die Führungsflächen divergieren, können die von dem
Seil mitgezogenen Rlemmbacken auseinanderweichen, so daß das Seil dadurch freigelegt
wird.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Klemmbacken in
einem Gehäuse angeordnet, das eine mit einen Schlitz versehene Decke, einen Boden
und konvergierende Seitenwände aufweist, die die Führungsflächen für die Klemmbacken
bilden. Durch den Schlitz in der Decke wird das Seil eingelegt. Diese Ausgestaltung
stellt eine einfache und wirtschaftliche Konstruktion mit hoher Betriebssicherheit
dar.
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Eine zweckmäßige Begrenzung der Verschiebbarkeit der Klemmbacken innerhalb
des Gehäuses wird durch in diesen vorgesehene Führungsschlitze und im Gehäuse angeordnete
Anschläge erreicht.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bestehen diese Anschläge
aus durch die Führungsschlitze geführte Hülsen, durch die die Befestigungsschrauben
für die Klemmeinrichtung verlaufen. Die Hülsen werden zweckmäßigerweise zwischen
der Decke und dem Boden des Gehäuses eingesetzt, wodurch eine Versteifung des Gehäuses
erhalten und eine einfache Montage der Klemmbacken ermöglicht wird.
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Um die Griffigkeit der Klemmbacken zu erhöhen, sind an den Klemmflächen
Zähne vorgesehen, die vorzugsweise einseitig gegen die Zugrichtung der eingelegten
Schote aufgestellt sind und deren Kämme vorzugsweise in Zugrichtung gesehen schräg
nach vorne verlaufen, so daß ein zwischen die Klemmflächen eingelegtes Seil in die
Klemme hineingezogen wird.
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Das Festlegen der zwischen die Klemmbacken eingeführten Schoten wird
dadurch gefördert, daß die Klemmbacken in Richtung der konvergierenden Seitenwände
durch Federn vorgespannt sind, wobei die Federn zweckmäßigerweise in den Führungsschlitzen
angeordnete sich mit einem Ende an den Hülsen abstützende Druckfedern sind.
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Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert.
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Figur 1 zeigt eine Draufsicht teilweise im Schnitt einer Seilklemme
nach der Erfindung längs der Linie I-I in Figur 2, und
Figur 2 zeigt
eine Ansicht der Seilklemme nach der Erfindung teilweise im Schnitt längs der Linie
11-11 in Figur 1.
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Die in den Figuren dargestellte Seilklemme besteht aus einem Gehäuse
11 mit einem Boden 12, Seitenwänden 13 und 14 und einer zweiteiligen, in der Mitte
mit einem Schlitz 3 versehenen Decke 15. Durch den Schlitz wird das Seil in die
Seilklemme eingeführt. Die Seitenwände 13 und 14 konvergieren zueinander in einem
spitzen Winkel alpha. Die Klençbacken 16 und 16' sind zwischen die Decke 15 und
den Boden 12 geschoben und liegen mit ihren Laufflächen 1 und 1' an den Innenseiten
der Wände 13 bzw. 14 an. Diese Wände 13 und 14 bilden die Führungsflächen 2 und
2' für die Klemmbacken. Die Laufflächen 1 und 1' der Klemmbacken 16 und 16' verlaufen
in einem Winkel zu den Klemmflächen, der dem halben Konvergenzwinkel der Führungsflächen
1 und 1' entspricht, so daß die Klemmflächen der Klemmbacken immer parallel zueinander
liegen, während sich die Klemmbacken selbst in dem Gehäuse verschieben. Die einander
zugekehrten Seiten der Klemmbacken 16 und 16' sind mit entgegen der Zugrichtung
einer festgelegten Schote wirksamen Zähnen 17 und 17' versehen, die sich über die
Klemmflächen erheben.
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Die Klemmbacken 16 und 16' sind mittels Hülsen 18 und 18', die zwischen
der Decke und dem Boden 12 eingeschoben sind und durch welche Befestigungsbolzen
19 geführt sind, in dem Gehäuse gesichert, wobei diese Hülsen durch Schlitze 20
in den Klemmbacken hindurchgeführt sind und dadurch Anschläge für eine vorbestimmte
Verschiebung der Klemmbacken innerhalb des Gehäuses bilden. In jedem der Schlitze
20 ist eine Druckfeder 21 vorgesehen, die sich mit einem Ende an der Hülse 18 und
mit dem andere Ende an der Schlitzwand abstützen und die
jeweilige
Klemmbacke in Konvergenzrichtung der Seitenwände 13 und 14 drücken, wobei die Klemmbacken
in ihrer Ruhestellung den geringsten vorgesehenen Abstand voneinander erreichen,
wie mit durchgezogenen Linien in Figur 1 dargestellt. Gegenläufig und gegen den
Druck der Federn 21 lassen sich die Klemmbacken bis in die mit gestrichelten Linien
dargestellten Stellungen verschieben, was der größten Öffnungsweite der Klemmbacken
16 und 16' entspricht.
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Die Benutzung der Klemmeinrichtung 10 erfolgt so, daß von der Decke
15 aus die festzulegende Schote zwischen die Klemmbacken l6 und 16' geführt wird,
wobei ein geringfügiger Zug ausgeübt wird, der ein Auseinandergehen der Klemmbacken
verursacht. Zu diesem Zweck sind die Zähne 17 und 17', wie in Figur 2 dargestellt,
oben abgeschrägt oder abgerundet. Bei Loslassen der Schote nimmt diese infolge der
Zugbelastung die Klemmbacken 16 und 16' durch den Reibungseingriff mit, wobei diese
von den Seitenwänden her gleichzeitig aufeinander zu geschoben werden. Dabei drücken
sich sämtliche Zähne in dlA eingelegte Schote und halten diese fest, solange die
Zugbelastung anhalt, bzw. solange die Klemmbacken 16 und 16' in dieser Stellung
verharren. Ein kurzer Ruck an der Schote genügt, um die Klemmbacken 16 und 16' wieder
zurück und damit auseinanderzuschieben, wobei die Schote freigegeben wird, und nach
oben aus dem Gehäuse 11 herausgenommen oder in einer anderen Stellung festgelegt
werden kann. Die Druckfedern 21 führen die Klemmbacke sofort nach dem Freigeben
der Schote wieder in die vordere das Anliegen der Klemmbacken an das eingelegte
Seil fördernde Stellung zurück. Unterschiedlich dicke Seile können innerhalb eines
Stärkenbereichs eingelegt werdenR der zwischen den Massen a und b liegt. Es wird
nochmals hervorgehoben, daß die Klemmbacken 16 und 16' stets mit ihren gesamten
Klemmflächen an den eingelegten Seilen anliegen.