DE2114260C3 - Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten - Google Patents
Vorrichtung zur Messung von RegenintensitätenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten mit einer dem Regen ausgesetzten
Auffangfläche, mit einem eine Abflußöffnung aufweisenden Meßbehälter zur Aufnahme des auf die
Auffangfläche fallenden Regenwassers, und Einrichtungen zur Ermittlung der Regenintensität aus der
Steighöhe des Regenwassers im Meßbehälter.
Durch die US-PS 22 51 352 ist eine Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten bekannt, bei der das auf
eine vorgegebene Beregnungsfläche fallende Wasser einen mit einer Ausflußöffnung versehenen Meßbehälter
zugeführt wird. Der Meßbehälter hat über die Höhe seiner Seitenwandung mit in Richtung nach oben
verminderten Abständen gleich bemessene Auslaßöff- do
nungen. Gemessen wird die jeweilige, im Meßbehälter vorhandene Wassermenge als Gewicht, das nach dem
Wägeprinzip auf ein Schreibgerät übertragen wird. Es handelt sich nicht um eine unmittelbare Bestimmung der
Regenintensität aus der Steighöhe. Auch sind durch die Anwendung der übereinander angeordneten Ausilußöffnungen
nur sprungweise Messungen möglich, die nicht zu einer genauen Messung führen.
Aus der CH-PS 3 46 710 ist eine Einrichtung zur Messung und Registrierung der als Niederschlagsintensität
definierten minütlichen Niederschlagshöhe bzw. -menge bekannt. Dabei gelangt der von einem Trichter
autgefangene Niederschlag zunächst in ein Stapelgefäß, sodann durch ein der Füllung und Entleerung dienendes
Kolbenventilsystem in ein Schwimmgefäß. Die Registrierung des sich der Niederschlagsintensität entsprechend
einstellenden Wasserstandes im Schwimmergefäß erfolgt mittels eines Schwimmers, auf dessen
Führungsstab ein Schreibschlitten ruht, der seinerseits von einer Arretiervorrichtung in beliebiger Stellung
fixiert oder freigegeben werden kann. Das Kolbenventil und die Arretiervorrichtung des Schreibers werden von
einem Synchronmotor mit einer Kurvenscheibe und einem Auslenkhebel 00 betätigt, daß durch eine jeweils
über eine Minute sich erstreckende Arbeitsphase eine treppenartige Aufzeichnung der Niederschlagsintensifäten
mit rechtwinkligen Koordinaten resultiert. Die aufwendige Einrichtung gestattet nicht die unmittelbare
Messung der Regenintensitäten aus der Steighöhe.
Die DL-PS 21 978 beschreibt eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Durchflußmessung mit der Maßgabe,
daß zwei ganz oder teilweise durchsichtige Gefäße übereinander angeordnet und durch eine Düse zur
Stauung der Flüssigkeit sowie durch ein Luftdruckausgleichsrohr verbunden sind und das eine Gefäß mit einer
Skala versehen ist. Zur Messung der Regenintensität aus der Steighöhe ist die bekannte Vorrichtung nicht
ausgelegt.
Schließlich ist es bekannt, die Füllstandshöhe eines Behälters kapazitiv zu messen, vergl. Grave, Elektrisches
Messen nichtelektrischer Größen, Akad, Verlagsges. Leipzig 1962, S. 260-266.
Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, einfache und sichere Vorrichtungen zu schaffen, mit der
eine unmittelbare Messung der Regenintensität aus der Steighöhe und die Fernübertragung der Meßwerte
möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten, mit einer dem
Regen ausgesetzten Auffangfläche, mit einem eine Abflußöffnung aufweisenden Meßbehälter zur Aufnahme
des auf die Auffangfläche fallenden Regenwassers, und Einrichtungen zur Ermittlung der Regenintensität
aus der Steighöhe des Regenwassers im Meßbehälter, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Einrichtung
zur Ermittlung der Regenintenbität einen Kondensator
umfassen, dessen eine Elektrode vom Regenwasser im Meßbehälter und dessen andere Elektrode von einem
auf der Außenseite des Meßbehälters angebrachten metallischen Belag gebildet ist, dessen Breite zur
Oberseite des Meßbehälters hin gemäß der reziproken Wurzel aus der Steighöhe abnimmt.
In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß das Verhältnis der Auffangfläche
zur Querschnittsfläche der Abflußöffnung zwecks Einstellung des Auflösungsvermögens einstellbar ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist anhand der in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erklärt. Es zeigt
Fig. 1 als Stand der Technik die mit einem gebräuchlichen Regenmesser erhaltene Regenhöhenkurvc,
bei welcher die Regenhöhe N in mm über der Zeit Tin Minuten aufgetragen ist,
F i g. 2 eine Vorrichtung zur unmittelbaren Messung
von Regenintensitäten und/oder Regenspenden und
Tig. 3 auf der linken Bildhälfte die graphische Darstellung der in der Beschreibung definierten
Funktionen / proportional \z bzw. r proportional | ζ und auf der rechten Bildhälfte die metallische Wirkfläche
der Fig. 2 in einem in eine Ebene ausgebreiteten Zustand.
Bei der Bemessung von Abwassertransporteinrichtungen,
wie Kanalisation in offener und geschlossener Bauart, sowie zur Auslegung von Fördereinrichtungen
und zur Inhaltsbestimmung von Regenspeicheranlagen richten sich deren Abmessungen nach der abzuführenden
oder abgeführten Niederschlagsmenge und deren Zulaufdauer.
Unter Regenspeicher sind auch solche Einrichtungen zu verstehen, welchen Niederschläge durch Bachläufe
zugeführt werden, z. B. Talsperren.
Die Niederschlagsmenge q0 eines Regens, welche in
der Zeiteinheit T auf eine beregnete Fläche F niedergeht, beträgt
waren, um hieraus zutreffende Bemessungsgrößen abzuleiten. Bei den bisher gebräuchlichen Verfahrer
wird lediglich die Niederschlagshöhe /Vin mm entweder in Auffanggefäßen gemessen oder mit bekannten
Regenmessern registriert. Bei den registrierenden Geräten wird nach Fig. 1 die Regenhöhe N in mm in
ihrem zeitlichen Ablauf als Kurve (1) der Funktion N= [(T) auf Papierstreifen aufgezeichnet.
Bei diesen Diagrammen nach F i g. 1 ist die Steigerung der Kurve zu einem Zeitpunkt T, ein Maß für die
Regenintensität. Es gilt für einen Kurvenpunkt
Formel
o = r- T=F-N
Die einen Regen kennzeichnende Größe /'errechnet sich aus Formel 1 zu
Formel 2
und wird in der Literatur üblich als Regenspende bezeichnet. In der vorstehenden Formel bedeutet:
Formel 3
JOOOC
60
60
(mm)
'min)
'min)
Das Verhältnis -ψ kennzeichnet die Heftigkeit, mit
welcher der Niederschlag erfolgt und wird auch als Intensität / bezeichnet. Hiermit kann Formel 3 auch
geschrieben werden als
Formel 4
/· = 1.66,67 - f
sek. ha
Wie aus Formel 4 hervorgeht, steht die Regenspende r proportional zur Regenintensität /. Die Intensität /ist die
entscheidende Größe für Bemessungen, denn es ist wesentlich, in welcher Zeit T ein Niederschlag N
gefallen ist.
Für den Planenden ist es wichtig zu wissen, von welcher Intensität beobachtete Niederschläge sind oder
ί = tang \ =
I iV (mm)
VT (min)'
VT (min)'
r = Regenspende ^
F — 3eregnungsfläche
N = Niederschlagshöhe
T = Beregnungsdauer
Wird eine beregnete Einheitsfläche zu 1,0 ha angenommen, so entfallen auf diese Einheitff'äche 10 000 Itr.
pro 1,0 mm Niederschlagshöhe, bei einer Regenhöhe von /V mm entsprechend N ■ 10 000 Itr. pro ha. Üblich
wird die Regendauer T in Minuten gemessen, die Regenspende hingegen auf die Zeit in Sekunden
bezogen. Hieraus beträgt die Regenspende
Die Auswertung von Fig. 1 entsprechenden Regenaufzeichnungen
nach Regenintensitäten ist außerordentlich mühsam und zeitlich sehr aufwendig, da die
Intensität /während eines Regens häufig wechsel! und die untersuchten Intervalle zur Erzielung einer brauchbaren
Genauigkeit sehr klein sein müssen. Das wird besonders deutlich, wenn bedacht wird, daß ein
Kalenderjahr durchschnittlich bis zu 200 Einzelregen aufweist und ein Regen oft bis zu 30 unterschiedliche
Intensitäten aufweisen kann.
Bei Zuflüssen, welche größer als das Abflußvermögen der Bodenöffnung (4) des Meßbehälters (2) nach F i g. 2
sind, steigt der Flüssigkeitsspiegel im Meßzylinder zu einer Beharrungslage oder Steighöhe ζ an, die ein
direktes Maß für die Regenintensität ist, denn für die Beharrunglage des Flüssigkeitsspiegels gilt die Gleichgewichtsbeziehung
Formel 5 Der Zufluß errechnet sich aus der Beziehung
5a) q^riuß= r ■ A
Der Abfluß errechnet sich für die Bodenöffnung zu
5b) qaMm
5b) qaMm
nuß=μ ■ f ■ i/2 · g ■ ζ
Formel 5 geht durch Gleichsetzen von Forme! 5a und 5b
über in
■Formel 6
■Formel 6
/■■ A= μ ■ f ■
-•=166,67 · /(Formel4)
A ■ 166,67 ■ \= μ ■ f ■ \/2 ■ g ■ ζ
und man erhält für die Regenintensität /damit
und man erhält für die Regenintensität /damit
55 Formel 7 In den vorstehenden Formeln bedeutet:
r =
A
=
μ =
f =
g =
Regenspende
Auffangfläche
Formbeiwert der Bodenöffnung (4)
Fläche der Bodenöffnung (4)
Gravitationskonstante (9,81 m/s2)
I/2 : κ
K = Beiwert,gebildet aus
/<■/■■
· Γ6667
/ = Regenintensität = gesuchte Größe
ζ = Steighöhe im Meßbehälter (2).
ζ = Steighöhe im Meßbehälter (2).
Nach F i g. 2 ist am Meßbehälter (2) für Ablesezwecke eine Skala (5) angebracht, welche eine der Formel 4
oder Formel 7 entsprechende nichtlineare Teilung hat Formel 8
dz
K ■ —- =
fi
und eine Ablesung in den Einheiten r ( j oder /
(5) ermöglicht.
Bei entfernt liegenden oder schlecht zugänglichen Beobachtungsstationen ist es wünschenswert, wenn die
Meßwerte r und / fernübertragbar sind. Dazu wurden die Meßwerte r und / in elektrische Analoggrößen
überführt, welche auf Entfernungen verlustfrei übertragbar sind. Um dies zu erreichen, ist auf den
Außenumfang des Meßbehälter (2), der vorteilhaft aus einem elektrisch nicht leitfähigen Kunststoff besteht,
eine metallische Wirkfläche (6) angebracht, die mit einem Meßbehälterinhalt (14) unter einer angelegten
Meßwechselspannung eines Oszillators (7) einen Kondensator bildet. Die Änderung der Kapazität wird durch
die aufgefangene Niederschlagsmenge erzeugt, welche in dem Meßbehälter jeweils unterschiedlich hoch
ansteigt.
Durch eine besondere Formgebung der Wirkfläche
(6) wird erreicht, daß der funktionelle Zusammenhang von r= f(z)bzw. /= /(z^linearisiert wird.
Zur Fernübertragung der Meßwerte r, i oder ζ wird der Oszillator (7) mit einem kapazitiven Sender (8)
verbunden, an welchen Anzeige- und sonstige Auswertgeräte (10), (11) und (12), anschließbar sind. Da die
Werte rund /funktionell mit der Steighöhe ζ verknüpft
sind, wird die Begrenzungsfunktion der Wirkfläche (6) aus der 1. Funktionsableitung der Formel 7 gewonnen.
Diese Begrenzungsfunktion errechnet sich hieraus zu
und stellt eine semiquadratische Hyperbel (13) dar, die in F i g. 3, rechte Bildhälfte, wiedergegeben ist. Für den
Wert Z=NuII liefert die Funktion nach Formel 8 den Wert /'=00. Da der Umfang des Meßbehälters, wie z. B.
eines Meßzylinders mit dem Durchmesser D, endlich begrenzt ist, wird vorteilhaft im unteren Meßbereich ein
Flächenausgleich (9) nach Fig.3 vorgenommen. Die Messung beginnt dann ab der Steighöhe zss und läßt als
unteren Meßwert
'min = ' ■ J
dz = K ■:
Die Meßvorrichtung ist vorteilhaft so über einem bekannten Regenhöhenmesser angeordnet, daß diesem
die Abflüsse aus dem Mleßbehälter (2) zufließen. Auf
diese Weise werden im oberen Teil der Vorrichtung die Regenspende rbzw. Intensität /erhalten und im unteren
Teil die Niederschlagshöhen Nbzw. die Regenergiebigkeit
gemessen.
Um eine absolut sichere Aussage über die Zusammenhänge von Regenintensitäten, Niederschlagsmenge und
Abflußmenge zu erhalten, ist eine synchrone Messung dieser verschiedenen Größen von Vorteil. Dies wird
erreicht durch die Maßnahme, elektrische Analogwerte dieser Meßgrößen synchron auf einer gemeinsamer
Schreibstreifenanlage (Mehrfarbenschreiber) zu registrieren. Eine Auswertung der Meßwerte liefert dam
genaue Aussagen über die Regendichte und da: Abflußverhalten eines beregneten Gebietes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten, mit einer dem Regen ausgesetzten Auffangfläehe,
mit einem eine Abflußöffnung aufweisenden Meßbehälter zur Aufnahme des auf die Auffangfläche
fallenden Regenwassers, und Einrichtungen zur Ermittlung der Regenintensität aus der Steighöhe
des Regenwassers im Meßbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur
Ermittlung der Regenintensität einen Kondensator umfassen, dessen eine Elektrode vom Regenwasser
(14) im Meßbehälter (2) und dessen andere Elektrode von einem auf der Außenseite des Meßbehälters
angebrachten metallischen Belag (6) gebildet ist, dessen Breite zur Oberseite des Meßbehälters (2) hin
gemäß der reziproken Wurzel aus der Steighöhe (z) abnimmt.
.'!. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Auffangfläche (3)
zur Querschnittsfläche der Abflußöffnung (4) zwecks Einstellung des Auflösungsvermögens einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der das Dielektrikum des
Kondensators bildende Meßbehälter (2) aus Kunststoffbesteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator
mit einer Hochfrequenzquelle (7) verbunden ist, und daß Einrichtungen (8, 10) zur
Registrierung von dem Kapazitätswert entsprechenden elektrischen Ausgangsgrößen vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Grenzwertgeber
und Zähleinrichtungen (12) enthaltende Auswerteschaltungen zur Ermittlung der Häufigkeit
von bestimmten Regenintensitäten vergesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen
zur Fernübertragung der Meßwerte vorgesehen sind.
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DE19712114260 DE2114260C3 (de) | 1971-03-24 | Vorrichtung zur Messung von Regenintensitäten |
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DE2114260A1 DE2114260A1 (de) | 1972-10-12 |
DE2114260B2 DE2114260B2 (de) | 1977-03-03 |
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