DE2113407B2 - Traglufthalle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Traglufthalle mit einer unter einem Überdruck gc-halteivn, am Boden verankerten
Hülle aus zwei mit Abstand tbereinanderü^gen-
«ien Folien, zwischen denun sich ein Luftpolster befindet,
das durch die Innenfolie hindurch mit dem Hallenraum und durch die Außenfolie hindurch mit der
Außenluft in Verbindung steht.
Traglufthallen dieser Art werden beispielsweise als Tennis-, Lager- und ganz allgemein als Schutzhallen gegen
Witterungseinflüsse benutzt. Ihre doppelwandige Konstruktion dient der Wärmeisolierung des Hallenirnenraums
bei kalter Witterung, jedoch auch zur Verhinderung einer zu starken Aufheizung der Hallenluft
bei intensiver Sonneneinstrahlung in der wärmeren lahreszeit. wobei im letzteren Fall das Luftpolster zwischen
den beiden Folien durch den Luftstrom ständig erneutert wird, der aus dem Halleninneren in den Folienzwischenraum
eintritt und durch eine Belüftungsöffnung in der Außenfolie ins Freie entweicht (FR-PS
1 24J 346). Die durch den im Halleninneren wirkenden Überdruck und auch durch die von außen auf die Halle
einwirkenden Windkräfte in den Hüllenfolien erzeugten Zugkräfte müssen vom dem Folienmaterial in die
Hüllenverankerung am Erdboden abgeleitet werden können, ohne daß die Folien reißen. Zu diesem Zweck
müssen die Folien aus verhältnismäßig starkem und entsprechend teurem gewebeverstärktem Material bestehen.
Abgesehen von dem größeren Kostenaufwand, den solche gewebeverstärkten Folien verursachen, sind
diese Folien gewöhnlich auch nicht lichtdurchlässig, so daß das Halleninnere elektrisch beleuchtet werden
muß. In vielen Fällen lassen sich aber dadurch die Vorteile des natürlichen Tageslichtes auch nicht annähernd
erreichen.
Es ist ferner eine Traglufthalle bekanntgeworden, deien
mit Abstand übereinanderliegende beide Hüllend lien auf dem Randflansch eines kastenförmigen Baukörpers
mit massiven Seitenwänden verankert sind (US-PS J 389 510). Die verwendeten Fohenmaterialien
sind gasundurchlässig, so daß zur Aufrechierhaliung
eines bestimmten Abstands zwischen der Außenfolie und der Innenfolie in den Folienzwischenraum parallele
Rippen eingefügt sind, die sich quer zur Hallonlangv
achse erstrecken. Zwischen der flexiblen Außenfuhe
ίο und den Rippen befindet s.ch ein Netzwerk aus vor
zugsweise transparenten, dünnen Polyäthylenstrangen Folien Rippen und Netzwerk bilden somit eine verhalt
nismäßig aufwendige Sandwichkonstruktion, die noch dazu den Nachteil hat. daß der Abstand zwischen den
■ 5 beiden Folien durch die !!ehe der verwendeten Rippen
feSBefeinerSandereii Traglufthalle ist es bereits bekannt,
die Hülle im Bereich des Hallendaches aus drei mit Abstand
übereinander angeordneten Folien aufzubauen, wobei jedoch auch hier luftundurchlässige Materialien
verwendet werden müssen, die aus Fest.ekeitsgründen
besonders verstärkt s."d. um die einwirkenden Kraft:.
in den Hallenboden ableiten /ti können (I)I (,hm
1 HW 788). · -T-ifUM
>-, Schließlich ist es nicht mehr neu. Traglufthallen :-,u>
-mem Seilnetz abzudecken, um dadurch die auf das F-o
!,enmaterial einwirkenden Zugkräfte aufzunehmen
(DT-Oh 1 4ί4 635); hierbei handelt e.·. sich jedoch nur
um einwandige Hallen, wobei Ausbauchungen des Folicnmatcrials innerhalb der Netzmaschen nicht beabsichtigt
sind und erst recht nicht zur Verbesserung der Wärmeisolierung des Halleninnenraumes benutzt -alt-
'l Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Traglufihalle
der eingang', genannten An so auszubilden,
daß nicht nur für die folien ein billigeres Material verwendet
werden kann, ohne daß dadurch die Standfestigkeit der Halle in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern
auch die Wärmeisolierwirkung des Fclienzwiw
schenraums verbessert und in gewisser Weise an sich ändernde Umgcbungsbcdingungc.i anpaßbar gemacht
Wird. nil L
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß beide Folien aus einem luftdurchlässigen Fo-
lien'material bestehen, daß auf der Außenfolie ein .Seilnetz
aufliegt und daß die Außenfoiic an den Flachentei-
ien aiii denen auüeii uic ocinuonB1· «*- · ■■"■
liegen an der Außenfläche der Innenfolie anliegt. Die Verwendung luftdurchlässiger Folien, die ge-
wohnlich aus.einem Material bestehen, das wesentlich
elastischer und dehnbarer ist als die Gewebcfolien, bringt nicht nur eine wesentliche Kosteneinsparung gegenüber
letzteren mit sich, sondern führt auch dazu, daß die im Halleninneren unter Überdruck stehende
Luft beim Durchströmen der Folien diese in einem in bestimmten C3renz.cn einstellbaren Abstand zueinander
hält, wodurch sich die Isolierwirkung des Folien-Zwischenraums in Abhängigkeit von der Dicke des Luftpolsters
steuern läßt. Die dabei auf das Folienmaterial
einwirkenden Zugkräfte werden von dem direkt auf
der Außenfolie aufliegenden Seilnctz aufgefangen und in den Hallenboden abgeleitet. Auf Grund der Elastizität
und Dehnfähigkeit der Außenfolie wölbt sich diese zwischen den Seilnetzsträngen aus, während sie im Be-
reich der Seilnetzstränge die äußere Oberfläche der Innenfolie berührt. Dadurch entsteht eine Vielzahl in sich
mehr oder weniger geschlossener Luftpolsterräume, die untereinander durch die Innenfolie hindurch in
Luftaustausch stehen. Die -Starke der Auswolbung zwi
»L'hen den ein/einen Seilneizmaschen ist bei konstanten
Umgebungsbedingungen und gegebenem Folienmaterial im wesentlichen vom Hallcninnendruck abhängig
und laut sich auf diese Weise in gewissen Grenzen steuern, so daß auch die Dicke der einzelnen I uftpol-Ster
zwischen den Seilnetzmasehen und damit der Warmedurchgangswiderstand
beeinflul.lt werden können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Lrfin-(lungsvorschlags
laut sich die Luftdurchlassigkeit für die beiden F.Mien verschieden groß wählen, wodurch
der Grad der Ausbauchung zwischen den Seilnet/ma
ichen beeinflußt werden kann. Des weiteren kann die l-uftdurchlässigkeit der verwendeten Folien bei der
Herstellung der Schweißnähte beim Zusammensehwei-Ben
einzelner Folienbahnen beeinflußt werden, wobei die Schweißnähte mit einer mehr oder weniger großen
Durchlässigkeit hergestell' werden. Auch die Anordnung
der Schweißnähte der beiden Folien in bezug aufeinandei kann als Mittel für die Einstellung der LuftuiiichLi-Nicken
bc;i,i Durchströmen der Halknr.uiüiluft
diuvli Jen l-ohen/w isehenr.tum luich außen «. ortctlhal!
eingesetzt werden.
Die Lrlmdung wird nachfolgend an Man-' der in der
Zeichnung dargestcliieii 'Nusfiihriings^eispiele na!1.·::"
crkuik! t. In der Zeichnung zeigt
I- ■ ϊ! \ einer, (^uerschniit einer I r;it.-luf!halle gemäß
der LrI dung.
Γ 1 g J eine Außenansicht der rraglufihaile von
I Ii!. 1.
F 1 1:. 3 eine Außenansu-ht einer ,«nderen i'ragliifi-ImIIc.
wobei die Schweißnähte der beiden Folien dartrestelii
sind.
Die in l·' i g. 1 gezeigte Traglufthalle 1 weist zur Wärmeisolierung
eine '\uBenfolie 3 und eine Innenfoiie 4
auf, /.wischen denen sich ein Luftpolster befindet, da .
von der aus dem Inneren der Traglufthalle nach außen durch die beiden Folien hindurch diffundierenden l.ufi
gebildet wird. Fm nicht dargestelltes Geblase häh in
Jer Halle einen Luftüberdruck aufrecht Die beiden Folicn
bestenen aus einem luftdurchlässigen Ma-erial und
sind im Hallenboden verankert. An den Verankerungsstellen weist jede Folie eine nicht dargestellte Abdichtung
auf.
Zur Aufnahme der auf die Hülle der Traglufthalle übertragenen Zugkräfte dient ein auf die Anßenfolie
aufgelegt :s Seilnetz 8 (F i g. 2). Di _■ durch die Innenfolie
nach außen strömende Luft staut sich nun vor der Innenfläche der Außenfolie, bevor sie durch diese ebenfalls
hindurchtritt, und bewirkt dadurch zwischen den Seilneizmaschen ein Abheben der Außenfolie von der
Oberfläche der Inneiifcüe. wobei, wie aus F i g. t ·_γ-sichtlich,
zwischen den Seilsiriingen 7 Ausbauchungen
24 entstehen. Das größte Maß dieser Ausbauchungen läßt sich durch entsprechende Wahl der Folieneigenschaften
bezüglich Elastizität, Porosität und Dehnfähigs keit sowie durch die Höhe des im Halleninneren herrschenden
Überdrucks einstellen, wodurch also die Dikke des Luftpolsters zwischen den einzelnen Seilnetzmasehen
und damit die Größe des Wärmedurchgangs beeinflußt werden können.
ίο Da die Außenfolie 3 von dem Seilrieiz 8 auf d.e
Oberfläche der Innenfolie 4 gedruckt wird, liegt die
Außenfolie mit ihrer Innenseite im Bereich der Seilstränge 7 fest auf der Innenfolie auf, wie dies bei 23 in
F ι g. I dargestellt ist, so daß die Ausbauchungen 24 re-
■ 5 lativ geschlossene Kammern bilden, zwischen denen
auf Grund der Abdichtungen der aufeinanderliegenden Folien im wesentlichen kein Luftaustausch stattfinden
wird. Die Wärmeisolierung wird dadurch noch verbessert
Der Luftdurchgang durch die Folien läßt sich auch mit Hilfe der Schweißnähte beeinflussen, die die cinzcl
neu Mäierialbahnen zusammenhalten. Diese Schwell«
naiite sind gewohnlich luftdurcl assig, lassen sich jedoch
auch bewußt mit einer mehr od ;r weniger großen
-^ Porosität herstellen. Wird die Luftdurchlässigkell der
beiden Folien im wesentlichen durch die Schweißnähte erreicht, so sollten diese, wie in F i g. 3 dargestellt, mehl
d -..Migsgleich übereinander angeordnet sein, damit
kein direktes Durchblasen von der Innenfoiie durch die
31' Außenfolie stattfinden kann. Wie aus F i g. 3 ersichtlich
ist, sind die lotrechten und waagerechten Schweißnähte
9 ;ind 10 der Außenfolie i gegenüber den lotrechten
und waagerechten Schweißnähten 11 und 12 der Innenfolie
4 versetzt angeordnet, so daß auch die Kreuzungs-
i' '.teilen 13 und 14 der einzelnen Schweißnähte einen
ent sprechenden Seiter.abstand voneinander aufweisen.
Auf diese Weise ist es möglich, die durch die Innenfolie
4 in den Folienz.wischenraum eintretende Luft zunächst seitlich abzulenken, bevor sie an den nächstfolgenden
Schweißnähten durch die Außenfolie 3 hindurchdiffundiert.
In F i g. I ist t:ine Möglichkeit der versetzten Anordnung
der Schweißnähte von Außenfolie und Innenfolie
bei 25 und 26 dargestellt.
Die neuartige Traglufthalle kennzeichnet sich somit vor allem durch eine gute Wärmeisolierung bei vorhandener
Lüftung des Folienzwischenraums auf Grund der aus dem Hailenmneren durch die 1 lulle nach außen hindurchtretenden
Luft sowie durch die Möglichkeit. Folicnmaterialien zu verwenden, die keiner besonderen
Verstärkung bedürfen, da die Zugkräfte durch ein .Seilnetz
aufgenommen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche.I. Traglufthalle mit einer unter einem Überdruck gehaltenen, am Boden verankerten Hülle aus zwei nit Abstand übereinanderliegenden Folien, zwilchen denen sich ein Luftpolster befindet, das durch «Hie Innenfolie hindurch mit dem Hallenraum und durch die AuQenfolie hindurch mit der Außenluft in Verbindung steht, dadurch gekennzeichne;, daß beide Folien (3 und 4) aus einem luftdurchlässigen Folienmaierial bestehen, daß auf der Außenfolie (3) ein Seilnetz (8) aufliegt und daß die Außenfolie (3) an den Flächenteilen, auf denen »ußen die Seilstränge (7) des Seilnetzes (8) aufliegen, an der Außenfläche der Innenfolie (4) anliegt.
- 2 Traglufthalle nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchlässigkeit der beiden Folien (3 und 4) verschieden groß ist.
- 3. Traglufthalle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien aus einzelnen Mate π,!'.bahnen zusammengeschweißt sind, die λρ. den Schweißnaht.·-1.! (9 und 10 bzw. ti und 12) luftdurchlässig sind.
- 4. Traglufthalle nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die '■ 'iweißnähte (9 und 10) dei Außenfolie (3) und die Schweißnähte (11 und 12) der lniienfolic (4) seitlich versetzt übereinander an geordnet sind.
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