DE2113293A1 - Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjaehriger Pflanzen,insbesondere Weinstoecke - Google Patents

Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjaehriger Pflanzen,insbesondere Weinstoecke

Info

Publication number
DE2113293A1
DE2113293A1 DE19712113293D DE2113293DA DE2113293A1 DE 2113293 A1 DE2113293 A1 DE 2113293A1 DE 19712113293 D DE19712113293 D DE 19712113293D DE 2113293D A DE2113293D A DE 2113293DA DE 2113293 A1 DE2113293 A1 DE 2113293A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
plants
noble
growing
ridge
tall
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19712113293D
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Odorfer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Publication of DE2113293A1 publication Critical patent/DE2113293A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G17/00Cultivation of hops, vines, fruit trees, or like trees
    • A01G17/02Cultivation of hops or vines

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Cultivation Of Plants (AREA)

Description

  • Verfahren zum Ziehen hochwachsender nachjähriger Pflanzen, insbesondere Weinstöcke Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjähriger Pflanzen, insbesondere Weinstöcke, und setzt es sich zum Ziel, den Anbau solcher Pflanzen, deren Pflege, Erhaltung, Bearbeitung sowie die Ernte der Blüten bzw. Früchte weitestgehend zu rationalisieren und zu erleichtern, sowie zur Qualitäts- und Ertragssteigerung bei= zutragen.
  • Gemäß dem wesentlichsten Merkmal der Erfindung werden mindestens zwei, vorzugsweise drei oder mehr, voneinander distanzierte, selbständige, veredelte oder zu veredelnde Unterlagspflanzen miteinander zu enem vorzugsweise räumlichen Gebilde verbunden, das den Blüten- bzw. Fruchtansatz in einer zur Bearbeitung bzw. Ernte angemessenen Höhe oberhalb des Bodens, vorzugsweise in First, trägt.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mindestens drei Pflanzen su einem räumlichen Gebilde verhältnismäßog großer Steifigkeit und Tragfähigkeit verbunden.
  • Mit dieser erfindungsgemäßen Maßnahme erübrigt sich jedwede zusätzliche Maßnahme sur Sttitzung und Halterung der hochwachsenden P#lanzen z.B. mittels Stöcken, gespannten Drähten, Pfahl- oder Lattengerüsten u.dgl. Das aus den Pflanzen selbst bestehende Gebilde ist - insbesondere dann, wenn es sich um eine räumliches Gebilde handelt - hinreichend steif, um sich selbst und auch Früchte bis z einem verhältnismäßig großen Gewicht zu tragen; die Pfalnzen selbst bilden ein echtes, tragfähiges Gerüst (Rebgerüst). Das zeitraubende Binden und Abgipfeln der Pflanzen erlibrigt sich.
  • Während bei den bisher üblichen Methoden das Abgipfeln zu einem unerwünschten Wachstum reizt, kann man im Sinne der vorliegenden Erfindung stark herabwachsende Triebe in vegetationsarmen Bereichen des Bodens - bloß temporär -anwur@eln lassen, wodurch das Wachstum durch Gegenwachstum des neuen Wurzelstockes gebremst wird und der Wurzelsaft den Blüten bzw. Früchten zugute kommt.
  • Es ist grundsätzlich bereits bekannt, den veredelten Trieb der Unterlage eines R@bstockes in eine Bogen in die Erde zu führen und in einem gesonderten Wurzelstock anwurzeln zu lassen. Dieser zweite Wurzelstock stellt aber beim vorbekannten Verfahren keine gesonderte Unterlagspflanze im Sinne vorliegender Erfindung dar und besitzt auch nicht die geforderten Eigenschaften einer solchen Unterlagspflanze, sondern ist leistungssschwach und anfällig gegen Parasiten, wie Rablaus od.dgl. bei ausfall, z.B. Verkümmern des Mutterstockes ist der solcherart gebildete Ableger allein nicht lebensfähig.
  • Außerdem wurde bei diesem ältern Vorschlag auch nicht erkannt, daß es zweckmäßig ist, ein mehrfach ange= wurzelte@ Pflanzengebilde so hoch zu ziehen, daß es den Blüten- und Fruchtansatz auf einen Pflanzengerüst in einer zur Bearbeitung bzw. Ernte ausreichend hoch gelegenen Krone, d.h. in einem First, trägt. so daß dieser Ansatz in eine Höhe zu liegen kommt, die nicht nur die Betreuung der Pflanzen und die Bearbeitung bzw. Ernte der Blüten und Frilehte außer= ordentlich erleichtert, sondern außerdem gewährleistet, daß diese Blüten und Früchte fen vom frostigen, feuchten Boden, dessen Kaltluftschicht und dessen Feuchtigkeit und Ungeziefer frostgeschützt, frei durchlüftet und sonnenbestrahlt wachsen bzw. reifen. Dadurch wird nicht nur der Ertrag sondern auch die Qualität des Produktes wesentlich verbessert.
  • Im Rahmen der Erfindung kann die Verbindung der einzelnen pflanzen zu einem gemeinsamen, gerüstartigen Gebilde mechanisch, z.B. durch Binden, Verklammern und tl-nen, erfolgen.
  • Besondere biologisch Vorteile ergeben sich aber aus der erfindungsgemäßen Lösung, wenn die Verbindung der einzelnen gerüstbildenden Pflanzen durch eine Verwachsung mindestens zweier Pflanzen vollzogen wird. Eine solche Verwachsung kann z.B. durch eine sogenannte Grünveredelung od.dgl. bewirkt werden. Ein verwachsenes Gebilde, insbesondere mit mehreren Wurzelstöcken, ist außerordentlich krisensicher und stabil gedeihend; auch dann, wenn einer der Wurzelstöcke verkümmert oder zerstört wird, kann das Gebilde vermittels der restlichen Wurzelstöcke noch weitergedeihen und Saft bilden. Gehören die das Gebilde verkörpernden Pflanzen, seien es die Unterlagen oder seien es die Edelreiser, verschiedenen Sorten, z.B. verschiedener Qualität, verschiedener Empfindlichkeit oder Reifezeit, an. so wird die Krisenfestigkeit auch noch dadurch vergrößert und verbessert, daß bei Anfälligkeit einzelner Sorten gegen besondere Witterungsbedingungen oder Schädlinge der aus dem Boden gewonnene Saft des PPlanzengebildes temporär den jeweils schlechter überdauernden Sorten ausgleichend zugutekommt; dadurch kann ein Totalausfall Jedenfalls verhindert werden und einer Qualitäts- und Ertragsminderung iSolge solcher Xrisen wird zuverlässig vorgebeugt.
  • Da in zeitlicher Folge immer wieder neue Wurzelstöcke gebildet werden können, ergibt dies eine vorteilhafte Staffelung verschiedener Wurzeltiefen innerhalb einer Pflanzenkultur und innerhalb des einzelnen Pflanzengebildes; dadurch ergibt sich in weiterer Folge eine zusätzliche Verbesserung der Krisenfestigkeit und eine gute Bodenausnutzung.
  • Es erweist sich als vorteilhaft, die Pflanzen eines bestehenden Gerüstes möglichst hoch zu ziehen, um dadurch den Hahrröhrchen-Effekt in besonders hohem Ausmaß eintreten zu lassen. Je höher das Gebilde ist, umso besser werden die Wurzeln ausgenützt.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann durch kombi3 nation frühreifer Sorten mit spätreifen Sorten die Ausreifung der ersteren vorteilhaft verlängert und somit die Qualität der Ernte verbessert werden. Bei Rosen ergibt eine solche tombination eine andauernde Blütenfolge.
  • Die z.B. als sogenannte'Grünveredelung durchgeführte Vervachsung der Pflanzen bewirkt man im Rahmen der Erfindung am besten und zuverlässigsten durch eine Verzapfung der miteinander zu verbindenden Reiser, d.h. vermittels eines an dem einen Reis rundgeschnittenen, in eine zylindrische oder konische Bohrung des anderen Reises einfügbaren Zapfens; diese Zapfenverbindung der Reis er wird durch eine Umschlingung mit Draht od.dgl. gegen Verdrehung und Längsverschiebung abgesichert.
  • Bei der Umstellung bereits bestehender älterer Kulturen, z.B. Weingärten, auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kultivierte Anlage kann man die aus dem bereits vorhandenen Unterlagen hochwaschsenden Pflanzen zuerst mit einer zweiten Unterlage, z.B. durch Grünvervedelung, verwachsen lassen und sodann läßt man diese zweite Unterlage - von der ersten, ursprünglichen Unterlage öterlich distanziert - abwärtswachsend an einer anderen Stelle im Boden Wurzel fassen und einen zweiten - bzw. auch mehrere zusätzliche - Wurzelstock bilden, um das als Endresultat erwünschte pflanzliche Gebilde, vorzugsweise ein räumliches Gebilde, zu schaffen. Dieser vorgang kann beliebig vwvielfacht werden. nacheinander oder gleichzeitig, indem man mehrere aus der Unterlage bzw. aus der hochwachsenden Pflanze sprießende Triebe im Boden an= wurzeln läßt, wobei die Wurzeln zwar vorerst noch nicht tiefgehen, dennoch aber infolge ihrer Vielzahl die Pflanze gut zu versorgen instande sind.
  • Anderseits kann man aber auch zwei oder mehrere voneinander distanzierte Unterlagen oder auch Alt-Stöcke durch ein Edelresi miteinander biologisch zu einem Gebilde verbinden.
  • Bei Heuanlagen läßt man die aus mindestens zwei gesonderten Unterlagen hochwaschsenden Pflanzen, zweckmäßig im Firstbereich, miteinander verwachsen. Es können hiebei überwiegend raschwachsende Unterlagen benutzt werden, die nicht veredelt sind, und es genügt, venn von einem gerüst= bildenden, aus gesonderten Wurzelstöcken bis zu einer angemessenen @ Höhe unverdelt hochgezogenen Raumgebilde eine der Unterlagspflanzen einen Edeltrieb trägt, der im First die blüten- bzw. frucht= tragenden Triebe bildet. Ein solcher Edeltrieb, der im Firstbereich verzweigend wichst, kann schon im Bodenbereich ansetzen, er kann aber auch in Firstbereich auP eine bis dorthin hochgezogene und gerüstbildende Unterlage veredelt worden. Durch die sparsame Verendung veredelter Unterlagen ergibt sich in jedem Fall eine erhebliche Kostenersparnis, sowie auch eine Ersparnis an Sinschulungs- Zeit-, Milhe- und Kostenaufwand.
  • Die Unterlagen können verhältnismäßig unansehnlich, jung und kurz geschnitten zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen werden; es genügen zweiäugige Unterlagen, die eingeschult werden.
  • Die aus der Pflanze wachsenden Triebe des Raumgebildes können vorzugsweise aus dem Firstbereich der Edeltriebe vorteilhafterweise hängend gezogen werden, was sich für die Bearbeitung und bei der Ernte vorteilhaft auswirkt. Das erfindungsgemäße, etwa kegelige oder pyramidenförmige Pflanzengebilde, das zu einer Reihe oder Fläche beliebigen Ausmaßes vergrößert werden kann, kann zum Schutz gegen Feuchtigkeit, Regen, Hagel, Frost oder vogelfraß sehr einfach mit Säcken, Toten oder Bahnen aus Plastik od.dgl. überdeckt werden, wobei dann die Kultivierung der Pflanzen unter gleichen Bedingungen wie in einem Treibhaus durchführbar ist. Die konische Form einzelne Pflanzengerüste überdeckender Säcke, Tüten oder Bahnen schützt dabei auch deshalb besonders gut gegen Hagel. Schlagregen usw., weil die Hagelkörner mit spitzen Auftreffwinkel von der Außenseite des Gebildes und dem darauf liegenden Schutimantel abgleiten.
  • Dadurch, daß - ohne Zuhilfenahme von Stütz- und Halte-Konstruktionen - die aus den Pflanzen gebildeten Rauma gebilde sich selbst tragen, wird es im Rahmen der Erfindung schließlich besonders vorteilhaft möglich, unterhalb und zwischen den aus solchen hochwachsenden Pflanzen gezogenen Raumgebilden den Boden mit einem Bewuchs aus düngenden, den Boden mit Kali und Stickstoff anreichernden bzw. unkrautverdrängenden Pflanzen mit seichter Wurzelbildung, z.B. mit Steinklee, Hühnerdarm usw., zu bebauen. Diese Bebauung, die eine Kunstdüngung gut aufzunehmen ag, sichert außer den bereits erwähnten Vorteilen der Düngung und Unkraute bekämpfung auch noch den Vorteil, daß der Boden innerhalb der Kultur gut begangen und befahren werden kann. Ein Hauen oder Mahen dieses Bevuchses erübrigt sich. Bloß um die einzelnen Wurzelstöcke herum braucht z.B. durch Auflegen abdunkelnden Materiales ein kleiner Kranz wuchsfrei gehalten zu werden.
  • In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Skizzen, die Ausführungsbeispiele darstellen, veranschaulicht.
  • Im einzelnen zeigen die Fig.1 eine axonometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Pflanzengebildes, die Fig.2 ist eine Draufsicht auf das Gebilde nach Ftg.i, die Fig.3 zeigt axonometrisch eine Ausführungsvariante, die Fig4 und 5 sollen schematisch die Verbindung jeweils zweier Pflanzen veran= schaulichen und die Fig.6 lehrt das allmähliche Werden eines räumlichen, mehrere Wurzelstöcke umfassenden Gebildes Gemäß Fig.1 sind vier voneinander distanzierte, selbständig veredelte Unterlagspflanzen 1 vermittels ihrer hochwachsenden Triebe 2 su einem räumlichen Gebilde ver= bunden, das den Blüten- oder Fruchtansatz 3 - selbstverständlich an einem Edeltrieb - in einer zur Bearbeitung bzw. Ernte der Blüten bzw. Früchte angemessenen Höhe oberhalb des Bodens trägt, demnach im sogenannten First des räumlichen Gebildes.
  • Im Bereich der einzelnen Unterlagspflanzen 1 bzw. ihrer Wurzelstöcke, wird der Boden zweckmäßig vegetationsfrei gehalten, im übrigen Bereich vird er Jedoch mit einem Bewuchs 4 versehen, der vorteilhafterweise aus düngenden, Kali und Stickstoff anreichernden bzw. unkrautverdrängenden Pflanzen, z.B. aus Steinklee, Esparsette, Hühnerdarm usw., besteht.
  • Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, kann das räumliche Gebilde zu einem langgestreckten oder flächigen Gebilde verlängert bzw. verbreitert werden, und zwar in einem ganz beliebig wählbaren Ausmaß, wobei allerdings auf die Belassung solcher Zwischenräume zwischen den Wurzelstöcken geachtet werden sollte, wie sie zur Bearbeitung bzw. zum Befahren der Kultur mit Bearbeitungsfahrzeugen dienlich sind. Die Anwendung schmaler Fahrad-Anhänger, Dreiräder od.dgl. Fahrzeuge kann zur Bearbeitung einer solchen Kultur sehr wirtschaftlich sein.
  • Die Fig.3 zeigt eine Ausführungsvariante eines solchen räumlichen Gebildes, wobei die Edeltriebe eine Verbindung zwischen den First-Trieben zweier benachbarter Pflanzenreihen herstellen; diese Firsttriebe können von Bearbeitungsfahrzeugen ohneweiteres unterfahren werden.
  • Die Fig.3 zeigt eine Ausführungsvariante eines solchen räumlichen Gebildes, wobei die Edeltriebe eine Verbindung zwischen den First-Trieben zweier benachbarter Pflanzenreihen herstellen.
  • Die Erfindung kann aber in sehr mannigfachen Varianten ausge£tibrt werden, so kann s.B. eine Unterlagspflanze vorerst unveredelt bis in den Firstbereich hochgezogen werden, um dort als Träger eines Edeltriebes zu dienen, der mehrere Unterlagspflanzen erst in dieser Höhe miteinander verbindet.
  • Anderseits kann aber eine eins Unterlagspflanze schon knapp oberhalb des Bodens veredelt werden, um mit ihrem veredelten Trieb sodann in den Firstbereich hochgezogen zu werden und einen Bestandteil des Raumgebildes zu verkörpern.
  • Die Fig.4 stellt schamatisch die letzgenannte Methode dar, derzufolge zwei selbständige Unterlagspflanzen 1 knapp oberhalb des Bodens in einer Veredelung 5 einen Edeltrieb 6 tragen. Die beiden Zdeltriebe 6 werden, sobald sie First-Höhe erreicht haben, in diesem Bereich durch Zusammenwachsen vereinigt.
  • Dasselbe Gebilde kann aber auch auf andere Art erzielt werden, so s.S. indem an den Edeltrieb 6 einer Unterlagspflanze 1, nachdem er eine ausreichende Läge erreicht hat, in einem Logen u einer zweiten Unterlagspflanze 1 herunterzieht und ihn im Bodenbereich mit dieser Unterlagspflanze, die schon einen eigenen Wurzelstock aufweisen kann, vereinigt, d.h. zusammenwachsen läßt.
  • Ferner kann dieses Gebilde nach Fig.4 aber auch dadurch gezogen werden, daß man dem Edeltrieb 6 eine vorerst noch nicht angewurzelte Unterlage aufpfropft und diese erst nach Verwachsung mit dem Edeltrieb 6 im Boden zur Bildung eines zusätzlichen Wurzelstockes anwurzeln läßt.
  • Wieder eine andere Möglichkeit ist in der dargestellt: Zwei gesonderte Unterlagspflanzen 1 wachsen mit unveredelten Trieben hoch und werden erst im First= bereich mittels eines die beiden Unterlagen 1 verbindenden Edeltriebes 6 miteinander zu einem flächigen bzw. räumlichen Gebilde verbunden.
  • Aus einem einzelnen Wurzelstock oder aus eine bereits vorhandenen flächigen oder räumlichen Gebilde kann - wie die Fig.6 veranschaulicht - durch fortgesetztes Hinzu fügen neuer Wurzelstöcke ein räumliches Gebilde verstärkter, längerer, breiterer und dichterer Gliederung gebildet werden, bei dz sich der Vorfsil einer Staffelung der Wurzeltiefen der zahlreiche Wurzelstöcke des Gebildes ergibt; die jeweils kinzukommenden jungen Wurzelstöcke verjüngen nicht nur die biologische Struktur des Pflanzengebildes, sondern sie verbessern auch die Versorgung dadurch, daß sie dem Boden Wasser in seichteren Bereichen zu entnehmen vermögen als die tiefgehenden alten Wurzelstöcke, die ihrerseits die Versorgung der Pflanze in Trockenzeiten zu übernehmen imstande sind.
  • Die Hinzufügung neuer Wurzelstöcke zu einem bereits bestehenden Gebilde kann durch sogenannte Grünveredelung erfolgen, wobei einem aus da Gebilde wachsenden Edeltrieb eine Unterlagspflanze angefügt wird oder auch durch Anwachsenlassen eines unveredelten Triebes, der bloß als Träger eines im Firstbereich befindlichen Edeltriebes dient und die zusätzliche Versorgung dieses Edeltriebes mit einem neuen Wurzelstock verbessert bzw. sicherstellt.
  • Die Erfindung ist insbesondere bei Winkulturen anwendbar, die Grundgedanken der Erfindung lassen sich aber auch bei anderen mehrjährigen Pflanzen, vie z.BO bei der Rosenzucht, bei Beerensträuchern , bei Obstbäumen (insbesondere Pfirsich, Weichseln), bei Weiden (zur Gewinnung von Weidenruten) u.dgl., anwenden, Die Ausführungsmöglichkeiten sind im Rahmen der Erfindung sehr mannigfaltig und sind durchaus nicht durch die erläuterten Ausführungsbeispiele begrenzt.

Claims (6)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e : 1. Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjähriger Pflanzen, insbesondere Weinstöcke, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei, vorzugsweise drei oder mehr, voneinander distanzierte, selbständige, veredelte oder zu veredelnde Unterlagspflanzen (1) miteinander zu einem vorzugsweise räumlichen Gebilde verbunden werden, das den Blüten-bzw. Fruchtansatz in einer zur Bearbeitung bzw. Ernte angemessenen Höhe oberhalb des Bodens, vorzugsweise in einem First, trägt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der einzelnen Pflanzen zu einem gemeinsamen Gebilde durch eine Verwachsung mindestens zweier Pflanzen, z.B. durch eine Grünveredelung od.dgl., vollzogen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadrrch gekennzeichnet. daß Man die aus den Wurzelstöcken mindestens zweier gesonderter Unterlagen (1) hochwachsenden Pflanzen im Bereich des Firstes unmittelbar miteinander oder mittelbar über einen Edeltrieb (6) verwachsen list.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nan die aus dc Wurzelstock mindestens einer Unterlage (1) hochwachsende Pflanze in mindestens einer zweiten Unterlage verwachsen list, die zur Bildung eines weiteren, zusätzlichen Wurzelstockes - vorher oder nachher - an einer von der ersten Unterlage distanzierten Stelle Wurzel faßt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Anspruch. 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedenen Sorten zuge= hörende Unterlagspflanzen (1) und/oder verschiedenen Sorten zugehörende Edeltriebe (6) zu einem einheitlichen Raumgebilde verbunden werden bzw. verwachsen.
  6. 6. Verfahren nach einz der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet. daß die aus dem Pflanzengebilde wachsenden. den Blüten- bzv0 Fruchtansatz bildenden Edeltriebe (6) des Raumgebildes, vorzugsweise @s dem Firstbereich, vorwiegend hängend gezogen werden.
    70 Verfahren flach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb und zwischen den aus hochwachsenden Pflanzen gezogenen Raumgebilden der Boden mit einem Bewuchs aus düngenden, stickstoff- bzw. kalianreichernden bzw. unkrautverdrängenden Pflanzen, z.B. Steinklee, Esparsette, Hühnerdarm, bebaut wird.
DE19712113293D 1970-03-27 1971-03-19 Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjaehriger Pflanzen,insbesondere Weinstoecke Pending DE2113293A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT289570A AT295224B (de) 1970-03-27 1970-03-27 Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjähriger Pflanzen, insbesondere Weinstöcke

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2113293A1 true DE2113293A1 (de) 1971-10-14

Family

ID=3541999

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19712113293D Pending DE2113293A1 (de) 1970-03-27 1971-03-19 Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjaehriger Pflanzen,insbesondere Weinstoecke

Country Status (2)

Country Link
AT (1) AT295224B (de)
DE (1) DE2113293A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2731298A1 (de) * 1977-07-11 1979-01-18 Tivadar Dipl Ing Dr Babo Verfahren zum mechanisierten weinbau und rebenschneidmaschine
WO2000035269A1 (en) * 1998-12-16 2000-06-22 Babo Tivadar Agrotechnical method for training branch cordon vine and for regulation of its growth and yield

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4221639A1 (de) * 1992-07-02 1994-01-05 Hubert K Block Einrichtung als oberirdischer und/oder unterirdischer Verpfropfungs-Verbund insbesondere von Früchte tragenden Bäumen, Baumgruppen und entsprechenden Plantagen - in Verbindung mit deren Bodengestaltung
DE19502051C2 (de) * 1995-01-13 1999-11-18 Josef Dinkler Schutz- und Begrenzungswand für den Landschaftsbau

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2731298A1 (de) * 1977-07-11 1979-01-18 Tivadar Dipl Ing Dr Babo Verfahren zum mechanisierten weinbau und rebenschneidmaschine
WO2000035269A1 (en) * 1998-12-16 2000-06-22 Babo Tivadar Agrotechnical method for training branch cordon vine and for regulation of its growth and yield
AU768638B2 (en) * 1998-12-16 2003-12-18 Tivadar Babo Agrotechnical method for training branch cordon vine and for regulation of its growth and yield
US6668485B1 (en) 1998-12-16 2003-12-30 Tivadar Babo Agrotechnical method for training branch cordon vine and for regulation of its growth and yield

Also Published As

Publication number Publication date
AT295224B (de) 1971-12-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US5337514A (en) Method and apparatus for plant culture
DE2639565A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur erhoehung der ausbeute beim zuechten von knollen erzeugenden pflanzen
US5711109A (en) Method and apparatus for raising plants
DE3490307T1 (de) Pflanzenzuchtrahmen
EP2944186B1 (de) Herstellungsverfahren für obstbäume mit horizontalem leitast
DE102018005775B4 (de) Verfahren zur Gestaltung eines Radikalschnitt-Trapezformtriebzuordnung-Reberziehungssystem
US6578318B1 (en) Method and apparatus for raising vine plants
DE2210120A1 (de) Verfahren zum vegetativen Vermehren von Wurzelstöcken von Zwergapfelbäumen
WO1985000953A1 (en) Process for cultivating and transporting epiphytal plant arrangements
DE60027882T2 (de) Verfahren, Vorrichtung und Gewächshaus zum Züchten von Nutzpflanzen und Pfropfen dazu
EP3616500A1 (de) Verfahren zur herstellung eines präformierten jungbaums, für äpfel und birnen, ein verfahren zur erstellung von obstplantagen, umfassend einen solchen jungbaum mit verbesserten merkmalen für die automatisierte mechanische ernte
DE2113293A1 (de) Verfahren zum Ziehen hochwachsender mehrjaehriger Pflanzen,insbesondere Weinstoecke
DE102021000343B4 (de) Verfahren zur Gestaltung eines Splitkopf-Doppelstamm-Reberziehungssystems
DE4110137C1 (de)
CN111264280A (zh) 一种新会柑的种植方法
WO2008062243A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung vom einjährigen vermehrungsmaterial für baumschulen in unterschnittener qualität für sofortige einpflanzung
DE4308304C1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Düngemittels
Davis Experiences with growing vanilla (Vanilla planifolia)
DE102021003947B3 (de) Verfahren zur Gestaltung eines Wenderute-Dreiecktriebzuordnung-Reberziehungssystems
CN113711866B (zh) 一种番茄倒“人”字形搭架整枝方法
EP2452555B1 (de) Pflanzenziegel, dessen Herstellung sowie die Verwendung von Pflanzenziegeln zur Erstellung einer Pflanzendecke
AT226469B (de) Verfahren zur Anzucht wurzelechter Zwetschen- und Pflaumenpflanzen
RU2362297C1 (ru) Способ ведения виноградных кустов
Hegwood Jr et al. Establishment and maintenance of muscadine vineyards
Gachanja Training and pruning of passion fruit (Passiflora edulis Sims) in Kenya