DE2112559A1

DE2112559A1 - Feuerhemmendes Textilmaterial

Info

Publication number: DE2112559A1
Application number: DE19712112559
Authority: DE
Inventors: Nereo Chiarotto
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-03-17
Filing date: 1971-03-16
Publication date: 1971-09-30
Also published as: AT339182B; NL7103538A; CA940288A; GB1348068A; DK140995C; FI55361B; ES389663A1; SE369426B; GB1348768A; IL36371A; BE764374A; DK140995B; ATA212671A; FI55361C; US3913309A; IL36371A0; CH527299A; FR2087803A5

Description

ffik tUAtprl. - ⁴² Ob.rhau·.!,, 15. März 1971

Petenfan, ü Anv.-Aktej 68. 3 ο 1 1 ο c c a

42 Obörhausen Z I IZOOcJ - iipperheidstr. 30

PATENTANMELDUNG SSSSS=E=S=ESS=S=S=SSSS=SS=SSSSSSSSSSSSSSSSSSSrSSCSSSSSSSSSSSSSSSB:

Anaelder: Herr Nereo CHIAROTTO Via Bussola 7 - VAIiESi; - Italien

Feuerhemmendes Textilmaterial

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein feuerhemmendes Textilmaterial. Insbesondere bezieht siöh die Erfindung auf Verbundparne mit verbesserten feuerhemmenden Eigenschaften, auf aus diesen Garnen erhaltene Gewebe und auf Faservliesstof fe (nicht gewebte Gev/ebe) mit verbesserten feuerhenimenden Eigenschaften, welche ausgehend von dem erwähnten Textilmaterial erhalten wurden.

Gewöhnlich wird ein ilaterial als feuerhemmend bezeichnet, wenn es ein Ausbreiten der Flamme verhindert. Bekanntlich kann

BAD ORIGINAL

109840/1727

ein Stoff feuerhemmend sein, weil er aus f'euerhe-nnenclen Fasern oder pus Fasern besteht, die nach Fertigstellung· des Gewehes einer Feuerhenimungsbehandiiing, beispielsweise einer Imprägnierbehandlung mit Substanzen, die die vorerwähnte Eigenschaft dem Gewebe vermitteln, unterworfen werden.

Das Problem, das der Fachmann während der ^rzengung eines fetierhenirnenden Materials, insbesondere eines für die Erzeugung von Bekleidungsstücken und/oder für die Raiimausstattung verwendeten Materials begegnet, besteht in der iMotwenclig-ke.it, diesem Material in der trzeugungsphase einerseits feuerhe;n>nende Eigenschaften und andererseits alle ,jene traditionellen Eigenschaften zu vermitteln, die von einem Material verlangt werden, das 2-ur Verwendung auf dem Gebiet der Bekleidung und/oder Raumausstattung vorgesehen ist. bekanntlich simi »tie uit diesem Gebiet befassten Techniker dauernd auf der Suche nach Fasern, die das vorerwähnte Problem lösen, oder nach Substanzen zum Imprägnieren der Gewebe, welche letzteren die gewünschten, feuerhemmenden Eigenschaften vermitteln, ohne dabei ihre anderen Eigenschaften oder Merkmale zu verändern· Zur Zeit stehen dank der andauernden Forschung feuerhemmende Stoffe zur Verfügung, die bis zu einem maximalen Temperaturwert von 400—^50° C als zufriedenstellend zu betrachten sind. Beim Erreichen oder überschreiten einer Temperatur in dieser Grössenordnung tritt jedoch bei den derzeit im Handel befindlichen feuerhemmenden Stoffen der Nachteil auf, dass der Stoff, auch wenn er aus feuerhemmenden Substanzen imprägniert ist, durchlöchert wird oder die I/ärme überträgt, wie es beispielsweise bei Glas der Fall ist.

Bei Feuerunfällen ist es nämlich wichtig, nicht nur das Ausbreiten der B'lamme auf den Bekleidungsstücken zu verhindern, sondern auch zu verhindern, dass eine zu grosse Hitze den Körper des Benutzers erreicht»

_ 2 BAD ORIGINAL

109840/1727

Hauptsächliches üiel der Erfindung ist die Schaffung eines feuerhemraenden Textilmaterial, mittels welchem Garne, Gewebe und Faservliesstoffe hergestellt werden können, die auf dem Gebiet der Bekleidung, der Raumausstattung, sowie auf industriellem Gebiet verwendbar sind und solche feuerhemmenden Eigenschaften aufweisen, dass sie nicht nur die Fortpflanzung der Flamme verhindern, sondern auch gegen Durchlöcherung bei bisher niohl erreichbaren Temperaturen, d.h. bei über dem Maximalwert von 400-^50° C liegenden Temperaturen, bis zu welchen die derzeit erhältlichen feuerhemmenden Gewebe widerstandsfähig sind, und gleichzeitig hitzeisolierende Eigenschaften aufweisen, wenn sie der Hitze ausgesetzt sind.

Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Textilmaterial der vorerwähnten Art, das einfach aus normal im Handel verfügbaren Stoffen unter Anwendung bekannter Arbeit^ methoden hergestellt werden kann, so dass es auch vom rein wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, Vorteile besitzt.

Diese und weitere, der folgenden Beschreibung deutlicher entnehmbaren Ziele werden mit dem erfindungsgemässen feuerhemmenden Textilmaterial erreicht, welches dadurch gekennzeich net ist, dass es aus einer Mischung aus Glasfasern und wenigstens zwei Fasern besteht, die aus der Gruppe umfassend synthetische und ofler natürliche Fasern und Gemischen davon ausgewählt sind, wobei diese synthetischen und/oder natürlichen Fasern einen Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt der Gläsfasern aufweisen und durch Schmelzen auf den Glasfasern einen im wesentlichen kohleartigen Rückstand bilden.

Der Ausdruck "Schmelzpunkt", wie er in dieser Erfindungsbeschreibtuig verwendet wird, ist im Sinne eines Schmelzvorganges zti verstehen, der wenigstens eine teilweise Zersetzung des Molekularaufbaues der Fasern bewirkt und bei welchem der Zusammenhang zwischen dem eigentlichen reinen Schmelzvorgang

109840/1727

und der reinen Zersetzung nicht genau bestimmt werden kann*

In einer Weiterbildung dee Erfindungsgedankens betrifft die Erfindung ein Verbundgarn* welche« dadurch gekennzreIchnet ist, dass es aus einer Seele aus Glasfaser und einer Umhüllung der Seele aus wenigstens znrel Pasern besteht, die bus der Gruppe umfassend synthetische und/oder natürliche Fasern und Gemischen davon mit unterschiedlichen und unter dem Schmelzpunkt der Glasfasern liegenden Schmelzpunkten ausgewählt sind und durch Schmelzen auf den Glasfasern einen im wesentlichen kohleartigen Rückstand bilden, wobei dieses Schmelzen eine wenigstens teilweise Zersetzung bewirkt«

Der im Zusammenhand¹ mit vorliegender Erfindung verwendete Ausdruck "Glasfasern" umfasst Fasern aus gewöhnlichem Glas, Fasern aus "Beta"-Glas, keramische Fasern u«dgl. Für die erfindungsgemässen Zwecke sind S-Glasfasern besonders vorteilhaft.

"Beta'VGlasfasern sind von der Firma Owens-Coming Fiberglas Corporation aus den Vereinigten Staaten von Amerika erzeugt, jedoch sind unter dem Ausdruck "Beta¹¹—Glasfasern in dieser Erfindungsgeschreibung Glasfasern mit einzelnen Durchmessern von weniger als 5 Mikron zu verstehen·

Die erfindungsgeraass vorteilhaft verwendbaren synthetischen und/oder natürlichen Fasern mit einem abbauend wirkenden Schmelzpunkt unterhalb des Schmelzpunktes der Glasfasern sind beispielsweise ttfbllfasern, synthetische Proteinfasern, Naturseidefasern, Chlorvinylfasern, Modacrylfasern, Acrylnitrilfasern, Polyesterfasern, Polyamidfasern und Zellulosefasern, die vorher mit feuerhemmenden Substanzen behandelt wurden, sowie deren Gemische. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Wollfasern und Chlorvinylfasern,in Kombination mit den erwähnten Glasfasern, insbesondere "Beta"-Glasfasern.

, Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der fol-

109840/1727

genden Beschreibung von Beispielen, des feuerhemmenden Textilmaterials , der ^arne und der aus diesen erhaltenen Faservlies stoffe zu entnehmen.

BEISPIEL 1

Es wurde ein Verbundgarn erzeugt, wobei als Garnseele Beta-Glasfasern,hergestellt von der Firma Owens-Corning Fiberglas Corporation , und als Umhüllung ein enges Gemisch von Wollfasern und Vinylfasern verwendet werden, u.zw. die im Handel unter dem Namen Leavin bekannte Polyvinylchloridfaser, die von der italienischen Firma Chätillon S»n.A# aus Mailand hergestellt wird. I^iese Polyvinylchloridfaser schmilzt ohne Flamme bei einer Temperatur von etwa 250° C, während bekanntlich Wolle langsam brennt und bei einer Temperatur oberhalb 300° C schmilzt. Das Beta-Glas, welches den Seelehfaden des erfindungsgemässen Verbundgarnes bildet, hat einen Schmelzpunkt von etwa 1000° C.

Das Gewichtsverhältnis der Bestandteile des Garns wurde wie folgt : 100 Gewichtsteile von Beta-Glasfasern Td. 100, 60 Gewichtsteile von ¥olle 66³ und ^O Gewichtsteile von Polychlorvinylfasern "Leavin¹¹ von 3 Deniers. Zunächst wurde eine Lunte aus !folie und Leavinfasern im angegebenen Gewichtsverhältnis in bekannter Weise gefertigVund die Lunte und der Glasfaserfaden, wurden nach der bekannten " core spun" Technik verbunden. Es wurde ein Verbundgarn erhalten, bei welchem eine Seele aus Glasfaser vollständig von WoIl- und Leavinfasern , die eine Umkleidung bildeten, umhüllt wurde.

Das so erhaltene Garn wurde einer Bunsenflamme von etwa 800° C ausgesetzt. Es wurde zunächst das Schmelzen der Leavinfasern bemerkt, die eine Ablagerung auf die anderen Fasern bildeten und die ^rhitzungswirkung verzögerten· Nachher begannen die Wollfasern zu schmelzen und sich zu zersetzen.

Es wurde bemerkt, dass sich die Schmelzrückstände der

109840/1727

Leavlnfasern und die Schmelzrückstände der i.^rollf'asern zusammenmischten und einen kohleartigen Hückstand bildeten, der eine Schutz- und Isolierablagerung auf den Glasfasern schaffte Das Garn zeigte überraschende feuerhemmende Eigenschaften. Man ist der Auffassung, dass diese überraschenden feuerhemmenden Eigenschaften durch den folgenden Vorgang erreicht werden·

Zunächst erfolgt die Zersetzung der Polychloridfaser unter Bildung von satirem Gas und eine Ablagerung derselben auf die anderen Fasern, mit denen sie innig vermischt ist· Zu einem gewissen. Zeitpunkt beginnen die Wollfasern, die einen Flammpunkt von etwa 600° G besitzen, unter Entwicklung von basischem Gas zu schmelzen. Die beiden sich aus dem Schmelzen der Polyvinylchloridfaser und der Wollfaser entwickelnden Gase neutralisieren sich teilweise und verhindern ein Brennen der Wolle wegen Sauerstoffmangel· Das aus den Chlorvinylrückständen und den von der Volle stammenden Kohlerückständen gebildete Gemenge schlägt sich auf die Beta-Glasfaser (Seele des Verbundgarnes) nieder. Diese Glasfaser wird durch diese auf ihr niedergeschlagenen Rückstände thermisch geschützt und ist bis über 900° C beständig, ehe der Schmelzprozess einsetzt»

Das erfindungsgemässe Verbundgarn wurde zu Waren gewebt, welche ausser den vorerwähnten, überraschenden feuerhemmenden Eigenschaften auch alle jene Merkmale besitzen, wel^ ehe normalerweise bei Bekleidung und Haumausstattung verlangt werden»

Die durchgeführten Versuche zeigten, dass die hitzeiso— lierenden Eigenschaften der Ware bei Aussetzen derselben an Feuer bedeutend steigen.

Weitere Garne erhalten wie oben ausgeführt, jedoch unter Anwendung der folgenden Fasern?

Fibravyl hergestellt von der französischen Firma Rhovyl Clevyl T » » » » mm Rhovyl " mm μ η η

109840/1727

(Thermovyl hergestellt von der französischen Firma Bhovyl Vinyon " " " amerikanischen Firma Union Carbide

Corp·

anstatt der Leavinfaaem,zeigten ähnliche überraschende feuer henroende Eigenschaften.

HEISPIEL 2

Es wurde ein Verbundgarn nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise erzeugt, in welchem jedoch die Glaswolle durch eine synthetische Proteinfaser ersetzt worden war, beispielsweise die im Handel unter der Warenbezeichnung "Merinova" bekannte Faser, die von der italienischen Firma SNIA VISCOSA hergestellt wird· Das auf diese Weise erhaltene Verbundparn wurde der Flamme ausgesetzt und erwies sich bis zu einer Temperatur im Bereich von 800° C beständig·

BEISPIEL ?

Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wurde ein Verbundgarn hergestellt, in welchem die Wolle durch Natur seide ersetzt worden war. In diesem Fat Ie war das Garn, der Flamme atisgesetzt, bis zu Temperaturen im Bereich von 700° C bestandig.

BEISPIEL h

Nach den Angaben von Beispiel 1 wurde Verbundgarn hergestellt, wobei als Garnseele Beta-Glasfasern und als Umhüllung ein enges Gemisch aus Modacrylfaser und Wollfaser verwendet wurden· Dieses Verbundgarn war, der Flamme ausgesetzt, bis Temperaturen in der Grossenordnung von 700-75O⁰C beständig*

BEISPIEL 5

Die Arbeitsweise gemäss Beispiel k wurde wiederholt, wobei die Wollfasern durch synthetische Proteinfasern und/oder Seidenfasern ersetzt worden waren· Das erhaltene Verbundgarn besass feuerhemmende Eigenschaften, die mit denen des Garnes gemäss Fig. k vergleichbar waren·

109840/1727

BEISPIEL 6

Es wurde wie in Beispiel 4 beschrieben gearbeitet, wobei jedoch die Umhüllung der Beta-Glasfaser zunächst unter Bildung eines Fadens aus den Lunten von Acrylnitril- und Polyesterfasern unddann durch Verbindung dieses Fadens mit dem Glasfaserfaden nach dem bekannten "end-to-rend" Verfahren erhalten wurde. Die erhaltenen Verbundgarne waren, der Flamme ausgesetzt, bis zu einer Temperatur in der Grössenordnung von 550-600° C beständig.

BEISPIEL 7

Es wurde nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise ein Verbundgarn hergestellt, wobei die Polyvinylchloridfaser durch eine Polyesterfaser ersetzt wurde. Dieser Verbundgarn war, der Flamme ausgesetzt, bis zu einer Temperatur im Bereich von 550-600° C beständig.

BEISPIEL β

Es wurde nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise gearbeitet, mit der Ausnahme, dass die Polyvinylchloridfaser durch eine Polyamidfaser 66 ersetzt wurde, wogegen anstelle der ¥olle jedesmal andere synthetische Proteinfasern oder Naturseide verwendet wurden* In allen Fällen wurden immer Verbundgarne erhalten, die bis zu den hohen Temperaturen beständig waren, die bereits im Beispiel 1 angegeben waren·

BEISPIEL 9-91

Es wurde nach der in den Beispielen 1-8 beschriebenen Arbeitsweise gearbeitet, mit der ^Äusnahrae, dass das Garn aus Beta-Glaswolle ein erstes Mal durch gewöhnlichen Glasfaden und ein zweites Mal durch handelsüblichen Keramikfaden ersetzt wurde, wobei zwei Verbundgarne erhalten wurden, welche vor dem Schmelzen bis zu Temperaturen im bereich von 6ΟΟ-65Ο⁰ C beständig waren; d.h., dass sie im Vergleich zu den flammhemmenden Eigenschaften der bisher bekannten Garne in dieser Hinsicht Überraschende Eigenschaften besessen.

109840/1727

Die in der oben beschriebenen ¥eise erhaltenen Garne wurden zu li'aren gewebt, welche ausser den vorerwähnten flamm« hemmenden Eigenschaften auch alle jene Merkmale besassen, die normalerweise bei Bekleidung und Raumausstattungen oder auf! anderen industriellen Anwendungsgebieten verlangt werden·

lörfindungsgemäss wurde überraschenderweise gefunden, dass die das Verbundgarii der Beispiele 1 bis 9-9a bildenden Fasern in vorteilhafter Weise dazu verwendet werden können, sogenannte Faservliesstoffe (nicht gewebte Stoffe) oder Filze zu bilden, welche sehr gute feuerhemmende Eigenschaften besitzen, die praktisch mit jenen der oben beschriebenen Verbundgarne und der aus diesen erhaltenen Geweben vergleichbar sind·

Der Faservliesstoff der vorerwähnten Art eignet sich für eine grosse Anzahl von Verwendungszwecken, wie beispielsweise für die Herstellung von liattierungen^ tloquette-Verkleidungen und sogenannte Pressgegenstände, die nach Imprägnierung des Faservliesstoffes unter Zusatz von geeigneten Klebemitteln gepresst werden. Diese Gegenstände besassen alle dieselben überraschenden und wünschenswerten feuerhemmenden und hitzeisolierenden Eigenschaften, wenn sie dem Feuer ausgesetzt wurden·

Auch dieser Faservliesstoff bestehend im wesentlichen aus einer Mischung von einer ersten Gruppe von Fasern,die aus Beta-Glasfasern, gewöhnlichen Gasfasern, Keramikfasern u» ähnlichen siliziumhaltigen Fasern ausgewählt wurden, sowie aus wenigstens zwei weiteren natürlichen und/oder synthetischen Fasern, die untereinander verschiedene und niedrigere Schmelzpunkte als jene der Glasfasern besitzen, wobei diese zwei weiteren Fasern durch Schmelzen auf den ersten Fasern kohleartige Rückstände bilden·

Vorzugsweise werden die erwähnten zwei weiteren Fasern

109840/1727

aus der Gruppe umfassend Wolle, synthetische Proteinfasern, Naturseidefasern» Chlorvinylfasern, Modacrylfasern, Acrylnitril fasern Polyesterfasern, Polyamidfasern und deren Gemische, aus gewählt. .

In der Folge werden einige Beispiele von aus den oben beschriebenen Fasern erhaltenen Faservliesstoffen angegeben·

BEISPIEL 10

Es wurde eine Mischung von 10 kg Glasflocken oder -Büschel, 10 kg Wollflocken oder -Büschel und 10 kg Polyvinylchloridfasern vorgenommen und ein filzartiger Faservliesstoff nach herkömmlichen Verfahren erhalten. Im Zuge wiederholter und streng kontrollierter Prüfungen zeigte dieser äusserst hohe feuerhemmende Eigenschaften, welche bei den bekannten Faservliesstoffen derzeit nicht erreicht werden und die auch besser waren als die feuerhemmenden Eigenschaften der Einzelfasern, die den auf diese Weise erhaltenen Stoff bilden.

Dies wurde durch ein zusammenwirkendes feuerhemmendes Verhalten der Oberfläche des Stoffes und der nahe der Oberfläche des Stoffes liegenden Schichten erklärt·

Mit dem nach diesem Beispiel erhaltenen Faservlies konnten Wattierungen im allgemeinen, wie beispielsweise Wattierungen von Kleidungsstücken, Autositzen und Wattierungen zur Erzeugung von Verkleidungselementen, beispielsweise Moquette u. dgl» leicht hergestellt werden, welche alle dieselben wünschenswerten feuerhemmenden Eigenschaften besassen·

Nach der Imprägnierung mit Klebemitteln, wie beispielsweise Chlarvinylharzen u. dgl», und nachfolgendem Pressen, konnten mit dem nach Beispiel 10 hergestellten Faservlies "gepresste" Formgegenstände von verschiedenartigster Verwendbarkeit hergestellt werden, welche die gewünschten flamm— hemmenden Eigenschaften besassen.

- 10 -

109840/1727

BEISPIEL 11

Es wurde ein filzartiges Faservlies in herkömmlicher Weise durch inniges Vermischen von 10 kg Keramikfaser_f 10 kg Modacrylfaser und 10 kg Wolle oder anderer synthetischer Proteinfasern oder Seide hergestellt. In allen Fällen war das so erhaltene Faservlies, der Wirkung der Flamme ausgesetzt, gep,en sehr hohe Temperaturen von der Grössenordnung von 700° C vor Beginn des Schmelzens der inneren Schichten des Sto'fes beständig. Analog zu den Ausführungen im Beispiel 10 wurde dieses Faservlies fttr die Herstellung von Gegenständen, wie beispielsweise Wattierungen, Verkleidungsgegenständen u. dgl. verwendet, welche alle ausgezeichnete feuerhemmen de Eigenschaften besassen·

Bei anderen Ausführungen des Faservliesstoffes gemäss vorliegender Erfindung wurden in Kombination verschiedene Glasfasern, Keramikfasern, Beta-Glasfasern im engen Gemisch mit wenigstens zwei anderen Fasern verwendet, von denen eine aus der Gruppe umfassend Wollfasern, künstliche Proteinfasern, Naturseidefasern und die andere aus der Gruppe umfassend Chlorvinylfasern, Modacrylfasern, Acrylnitrilfasern, Polyestur fasern, Polyamidfasern u. dgl. oder deren Gemische ausgewählt wurden war. Die mit diesen Kombinationen erhaltenen Faservliesstoffe besassen alle die überraschenden feuerhemmenden Eigenschaften und konnten leicht zu "Erzeugnissen", f!«h· zu Wattierungen, Verkleidungsgegenstfinden, Polstersesseln u. dgl. verarbeitet werden. Nach der Imprägnierung mit Klebstoffen von der Art der Kunstharze, welche mit den verwendeten Kunstfasern verträglich sind, und im Zuge einfacher Pressformmassnahmen konnten geformte oder gepresste Gegenstände verschiedener Form und zum Teil auch bedeutender Abmessung erhalten werden, welche alle die gewünschten feuerhemmenden Eigenschaften besassen·

Gemäss einer besonderen Anwendungsform des Faservliesstoffes

- 11 -

BAD ORIGINAL 109840/1727

s der- Erfindung· wurde ein Stoff hergestellt, welcher in einem einzigen Block aus drei aneinanderliegenden Schichten bestand, von denen jede aus drei Arten von Fasern bestand, welche aus den »ben erwähnten Gruppen ausgewählt worden waren, wobei jede Schicht in bezug auf die anschlies'sende Schicht dieselbe quantitative Kombination der drei Fasern oder verschiedene Kombinationen mit einer Faser in grössereri Mengen als die anderen beiden besass·

- 12 -

109840/1727

BAD ORIGINAL

Claims

Patentansprüche

1. Feuerhemrnend.es Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet,
dass es aus einer Mischung aus Glasfasern und wenigstens zwei Pasern besteht, die aus der Gruppe umfassend synthetische und/ oder natürliche Fasern und Gemische davon ausgewählt sind, wobei diese synthetischen und/oder natürlichen Fasern einen
Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt der Glasfasern aufweisen und durch Schmelzen auf den Glasfasern einen im wesentlichen kohleartigen Rückstand bilden·

2. Textilmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasfasern aus der Gruppe tiinfassend gewöhnliche GlasfasernJ Beta-Glasfasern, keramische Fasern und deren Gemische ausgewählt sind.

3. Textilmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die zwei Fasern aus der Gruppe umfassend Vollfasern, synthetische Proteinfasern, Seidenfasern, Chlorvinylfasern,
Modacrylfasern, Acrylinitrilfasern, Polyamidfasern,.sowie deren Gemische ausgewählt sind·

4« Textilmaterial n:'ch Anspruch 1 in Form eines Garnes, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Seele aus Glasfaser und
eine Umhüllung der Seele bestehend aus zwei Fasern aufweist, welche aus der Gruppe umfassend synthetische xind/oder natürliche Fasern und Gemischen davon ausgewählt sind, wobei diese synthetischen und natürlichen Fasern untereinander verschiedene Schmelzpunkte aufweisen, die unter dem Schmelzpunkt der Glasfaser liegen und durch Schmelzen auf der Seele einen im
wesentlichen kohleartigen Rückstand bilden·

5· Textilmaterial in Form eines Garnes nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung aus ersten Fasern,
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Vollfasern, synthetische

- 13 -

109840/1727

Proteinfasern, Natureseidefasern und. Gemischen davon, und aus zweiten Fasern, ausgewählt aus der Grupne umfassend Chlorvinylfasern, Modacrylfasern, Acrylnitrilfasern, Polyesterfasern, Polyamidfasern, und deren Gemische, gebildet ist·

6. Textilmaterial in Form eines Garnes nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele aus Glasfasern, ausgewählt aus der Gruppe umfassend gewöhnliche Glasfasern, Beta-Glasfasern, keramische Fasern, gebildet ist.

7« Textilmaterial in Form eines Garnes nach. Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seele aus einem Faden von Beta-Glas und die Umhüllung aus einem engen Gemisch von Polyvinylchloridfasern und Vollfasern gebildet ist.

8. Textilmaterial in Form eines Gewebes, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Garn nach Anspruch k erhalten wurde.

9. Textilmaterial nach Anspruch 1 in Form eines Faservliesstoff fes, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer Mischung von Fasern besteht, die aus wenigstens einer Faser aus einer
ersten Gruppe umfassend Beta-Glasfasern, gewöhnliche Glasfasern, Kerämikfasern und Gemischen davon und aus wenigstens zwei Fasern einer zweiten Gruppe umfassend Naturfasern und/ oder synthetische Fasern und Gemischen davon ausgewählt sind, wobei diese zwei Fasern untereinander verschiedene und niedrigere Schmelzpunkte als jene der Fasern der ersten Gruppe besitzen, wobei die erwähnten zwei Fasern der zweiten Gruppe
durch Schmelzen auf den erwähnten Fasern der ersten Gruppe
einen im wesentlichen kohleartigen Rückstand bilden.

10. Textilmaterial in F_Orm eines Faservliesstoffes nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erwähnten zwei

109840/1727

Fnsorn der zweiten Gruppe aus der Gruppe umfassend Wollfasern, synthetische Proteinfasern, Naturseidefascrn, Chlorvinylfasorn, Modacrylfasern, Acrylinitrilfasern, Polyesterfasern, Polyamidfasern, soAiie aus deren Gemischen ausgewählt sind·

- 15 -

109840/1727

BAD ORIGINAL