DE2109872C3 - Kunststoff-Bootskörper mit einer im Bootsboden befestigten Kielflosse - Google Patents
Kunststoff-Bootskörper mit einer im Bootsboden befestigten KielflosseInfo
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Description
keinen realisierbaren Vorschlag dar, denn es ist nicht möglich einen Flossenkiel z. B. mit einer Ballastfüllung
von einer halben Tonne lose in einem Schacht zu befestigen, ohne daß der Kiel bereits bei geringem
Seegang and schwachen Böen zu einem unzulässigen Verkanten und Verbiegen neigen würde, was jedoch bei
einem Kielboot nicht nur unerwünscht ist, sondern auch wegen der schädlichen Belastungen des Bootskörpers
unbedingt vermieden werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ffir die Befestigung einer Kielflosse an einem Kunststoff-Bootskörper Maßnahmen zu schaffen, die es ermöglichen,
eine Kielflosse mit hohem Ballastanteil, welcher ein hohes Biegemoment auf den Bootskörper zu übertragen
hat, sicher, verwindungsfrei und bruchfrei am Bootskörper zu befestigen, und zwar unter der Voraussetzung,
daß einmal der Bootskörper aus glasfaserverstärktem Kunststoff besteht, also eine verhältnismäßig dünne und
verhältnismäßig stark elastische Schale aufweist und ferner unter der Voraussetzung, daß cue eigentliche
Kielflosse ebenfalls aus einer verhältnismäßig dünnen faserverstärkten Kunststoffschale hergestellt ist
Ausgehend von dem eingangs erwähnten Kunststoff-Bootskörper wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß in dem Bootskörper ein im Längsschnitt und Querschnitt annähernd trapezförmi-.
ges, in seiner Länge und Breite mindestens der Kielflossenlänge und Kielflossenbreite entsprechendes
Aufnahmepaßstück eingeformt ist, in welches ein formtreues Kielflossen-Paßstück eingesetzt ist, welches
im oberen Bereich einer aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden, ausgeschäumten Kielflosse ausgebildet ist.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Kielflosse in einer regelrechten formschlüssigen Zentrierung aufgenommen wird, so daß ihre Lage sowohl
gegen quer- und längsverschiebende Kräfte wie auch gegen auftretende Biegemomente gegenüber dem
eigentlichen Bootskörper einwandfrei gesichert ist und hierbei durch die räumliche Ausbildung der gesamten
zentrierend wirkenden Teile eine einwandfreie Verteilung der Flächenpressung bzw. der letztere hervorrufenden äußeren Kräfte erzielt wird. Die auftretenden
Momente werden ohne wesentliche Verformung des Bootskörpers auf diesen übertragen, da nunmehr zur
Übertragung der Kräfte bzw. Momente nicht mehr, wie üblich. Flansche und Bolzen o. dgl. verwendet werden,
sondern die Übertragung der Kräfte im wesentlichen durch einen räumlichen Formschluß erfolb't. Aufgrund
der Maßnahmen der Erfindung kann bei dem Bootskörper auf eine besondere Ausbildung der Bodenwrangen,
Stringer, Spanten u. dgl. Abstützelemente in dem Bootskörper verzichtet werden, so daß der Innenboden
annähernd glatt ausgebildet sein kann und dadurch zur einfachen Herstellung des Bootskörpers beiträgt. S5
Andererseits trägt der Innenboden des Bootskörpers nicht nur zur Versteifung desselben bei, sondern nimmt
auch einen Teil der von der Kielflosse eingeleiteten Kräfte und Momente auf.
Das annähernd trapezförmige Tragwerk, dessen tragende Seiten als Schalenbauteile ausgebildet sind,
trägt in vorteilhafter Weise dazu bei, daß eine allseitige Versteifung und Verformungsfreiheit trotz dünner
Wandstärken erzielt werden kann.
In vorteilhafter Weise ist auch vorgesehen, daß die ^5
Anlageflächen des Aufnahmepaßstückes stufenförmig ausgebildete, annähernd ebene Flächenpressungsbereiche aufweisen. Damit können zur Aufnahme der
lateralen Kräfte verhältnismäßig steile Winkel zur Anwendung kommen und werden entsprechend nur
geringe zusätzliche Kräfte erzeugt, während durch die
insbesondere flachwinklige Ausbildung der vorderen und hinteren Kante des Aufnahmeprofilstückes und des
Kielflossen-Paßstückes die Kielflosse in geringem Maße im Aufnahmepaßstück verschiebbar ist, dergestalt, daß der wirksame Lateralplan-Mittelpunkt gegenüber dem Schiffskörper um ein geringes Maß versetzt
werden kann, ohne daß hierzu eine Änderung der gesamten Bootsform erforderlich ist, was wegen der
teuren negativen Form praktisch nicht durchführbar ist Durch die stufenförmigen Flächenpressungsbereiche
wird erreicht, daß auch bei verhältnismäßig schrägwinkliger Ausbildung keine zusätzlichen Keilkräfte nachteilig wirksam werden, sondern eine Vielzahl von mehr
oder weniger ineinander verzahnte Auflageflächen sich ergeben, welche eine besonders gute Verbindung mit
sich bringen und demzufolge einen sicheren Sitz der Kielflosse gewährleisten.
Ferner ist vorgesehen, daß zwischen den Anlageflächen des Aufnahmepaßstückes und der Anlagefläche
des Kielflossen-Paßstückes eine aushärtende Belestigungs- und Ausgleichsschicht und gegebenenfalls eine
Trennmittelschicht eingebracht ist Mit Hilfe dieser Befestigungs- und Ausgleichsschicht bzw. Trennmitteischicht lassen sich Fertigungsungenauigkeiten besonders leicht ausgleichen. Auch wird hierdurch die
vorausstehend erwähnte Voraussetzung der Kielflosse ohne eine Änderung der Form möglich. Durch das
Einfügen der Befestigungsschicht werden alle Hohlräume ausgefüllt, so daß die Übertragung der aufzunehmenden Kräfte zwischen dem Aufnahmepaßstück und
dem Kielflossen-Paßstück und damit eine allseitige Übertragung der Kräfte in den Bootskörper in
vorteilhafter Weise gewährleistet ist. Das Vorsehen einer Trennmittelschicht kann in der Weise erfolgen,
daß z. B. ein vom Wasser nicht lösbares Trennmittel Verwendung findet, das jedoch mit einem bestimmten
Lösungsmittel wieder erweicht werden kann, um ein Herausnehmen der Kielflosse aus dem Bootskörper zu
gewährleisten, obwohl die Kielflosse vorher sehr fest mit dem Bootskörper verbunden war.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung können die Schrägwände des Aufnahmepaßstückes und des konformen Kielflossen-Paßstückes in
Längs- und Querrichtung verschiedene Schrägungswinkel aufweisen. Es ist auch vorteilhaft, zwischen dem
Oberteil des Aufnahmepaßstückes und des Innenbodens oder dessen Mitteltragstückes mindestens ein dehnungsfreies Distanzrohr anzuordnen und das Kielflossen-Paßstück mit einer Lastverteilerplatte zu versehen,
welche mit mindestens einem Flossenbefestigungsbolzen verbunden ist.
Es ist auch vorgesehen, daß das Kielflossen-Paßstück in eine stromlinienförmig profilierte zweischalige
Kielflosse übergeht, deren ausgeschäumter Hohlraum teilweise mit Ballast ausgefüllt ist. Durch diese
Maßnahme wird erreicht, daß einmal die Kielflosse samt Kielflossen-Paßstück jeweils zweischalig in faserverstärkter Kunststofftechnik hergestellt werden kann,
wobei die Ausbildung der Flossenkielschale so erfolgen kann, daß sowohl festigkeitsmäßig wie auch strömungstechnisch günstige Verhältnisse ohne Rücksicht auf
irgendwelche Verformungsmaßnahmen hergestellt werden können, da das verwendete Kunststofflaminierverfahren jede beliebige Form zuläßt. Durch die
zweischalige Ausbildung der Kielflosse ist es möglich,
den eigentlichen Ballast in den Hohlraum der Flossenschale einzulegen und durch Einfüllen von Kunststoff,
insbesondere aushärtbarem Schaumstoff, sowohl den Ballastteil allseitig einzuhüllen, als auch den noch
verbleibenden Kielflossen-Hohlraum völlig auszufüllen. Ferner werden dabei beide Flossenschalen miteinander
verbunden, so daß insgesamt eine Kielflosse entsteht, welche ein Maximalmaß an strömungstechnisch günstiger Form und einem möglichst niedrig liegenden
Schwerpunkt zuläßt, während der obere Teil der Kielflosse bereits wieder am Auftrieb teilnimmt. Im
Gegensatz zu einem in bekannter Weise (Zeitschrift »Yachting World«, November 1965, Seite 479) an den
unteren Teil der Kielflosse angebolzten Ballast, kann als Ballast Gußeisen Verwendung finden, da durch die
Einhüllung in Schaumstoff keinerlei Korrosion zu befürchten ist. Schließlich wird durch das Einschäumen
des Ballastes in vorteilhafter Weise auch die Fertigung der Kielflosse gegenüber dem bekannten Vorschlag in
der genannten Zeitschrift »Yachting World« wesentlich vereinfacht, da das nachträgliche Eingießen von mit
flüssigem Kunstharz versetztem Bleipulver besondere Sorgfalt verlangt, damit der Ballastraum voll und
gleichmäßig ausgefüllt ist
Die Verwendung eines Ballastes aus staub- oder kornförmigen Partikeln hohen spezifischen Gewichtes
sieht die Erfindung ebenfalls vor, wobei diese Partikeln in einem in den Kunststoff einschäumbaren Behälter
untergebracht sind.
Zur Erhöhung der Biegefestigkeit der Kielflosse kann ferner vorgesehen sein, daß die Befestigungsbolzen sich
durch die Kielflosse bis zum Ballastkörper erstrecken und mit diesem verbunden sind. Dabei können die
Befestigungsbolzen mit an der Flossenschale einlaminierten Befestigungsfahnen verbunden sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
F i g. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen Bootskörper mit einer Kielflosse nach einer ersten
Ausführungsform;
Fig. IA einen Vertikalschnitt durch einen stufenförmigen Flächenpressungsbereich;
F i g. 2 einen schematischen Querschnitt durch einen Bootskörper mit einer Kielflosse einer zweiten Ausführungsform;
F i g. 3 einen schematischen Längsschnitt durch den Bootskörper und die Kielflosse;
F i g. 5 eine schematische Darstellung der auftretenden Belastungen in Normallage und bei Krängung;
Fig.6 einen schematischen Querschnitt durch eine
weitere Ausführungsform des Bootskörpers mit Kielflosse;
F i g. 7 einen schematischen Querschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform des Bootskörpers mit
Kielflosse;
Fig.8 einen schematischen Querschnitt durch die
Bootsschale mit hochgezogenem Innenboden in zwei verschiedenen Ausführungsformen (linke Figurenseite
und rechte Figurenseite).
Der in den Figuren dargestellte Bootsboden 1 weist eine im wesentlichen abgerundete Flachbodenspantform auf, welche im vorderen Bootskörperbereich in
V-Form übergeht Annähernd in Schiffsmitte ist eine Kielflosse 2 am Bootskörper befestigt, deren Profilierung, in Fahrtrichtung gesehen, streng nach strömungs
technischen Gesichtspunkten auf minimalen Widerstand ausgelegt ist, so daß ein schmales und langgestrecktes Flügelprofil gemäß Fig. IB mit annähernd
konstanter Profilhöhe über der Profilsehne, gesehen über den gesamten Tiefgang der Kielflosse 2, zur
Bildung einer hochwirksamen Lateralplanfläche 17 auch im Bereich des eigentlichen Ballastkörpers 16 erreicht
wird, so daß dort gegebenenfalls nur eine geringe Profilverbreiterung erforderlich wird, die dann das
,ο Gesamtprofil der Kielflosse 2 nicht wesentlich verändert.
Dieser Ballastkörper 16 ist im unteren Bereich im Innenraum der zweischalig ausgebildeten Kielflosse 2 in
noch zu beschreibender Weise als entsprechend längs-
jj und querprofiliertes Formstück aus Eisen. Blei o. dgl.
eingeformt.
Die Kielflosse 2 weist an ihrem oberen Ende ein Kielflossen-Paßstück, nachfolgend auch als Flossen-Zentrierstück 8 bezeichnet, auf, welches annähernd
keilförmig ausgebildet und in ein entsprechend profiliertes Aufnahmepaßstück, nachfolgend auch als Paßausnehmung 9 bezeichnet, eingepaßt ist, welche als
Ausnehmung im Bereich der Kielflosse 2 in den unteren mittleren Teil des Bootsbodens 1 eingeformt ist.
Im unteren Innenbreich des Bootsbodens 1 ist annähernd im Bereich der Wasserlinie WL ein
Innenboden 5 angeordnet, welcher an seinem seitlichen Rand einen hochgezogenen Stringerflansch 5" aufweist,
dessen Form dem Bootsboden 1 angepaßt und mit
diesem z. B. durch eine Kunstharzschicht o. dgl.
verbunden ist.
Die Verbindungsstelle kann noch durch eine umlaufende und die Verbindungsstelle insgesamt übergreifende und in die Fläche der zu verbindenden Teile
überlaufende Verbindungslaminatschicht 6 sowohl zur Verstärkung wie auch zur Abdichtung abgedeckt
werden.
Der bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel zwischen dem annähernd eben ausgebildeten Innenbo
den 5 und dem Bootsboden 1 gebildete Hohlraum ist mit
einer Harischaumstoffüllung 4 völlig ausgefüllt Durch
allseitige feste Verbindung zwischen der Hartschaumstoffüllung 4 und dem Bootsboden 1 sowie dem
Innenboden 5 wird eine völlige Formsteifigkeit des
Bootskörpers ohne zusätzliche Stringer und Spanten
erzielt; ferner ist der Innenboden 5 auf seiner gesamten Fläche trotz seiner verhältnismäßig geringen Dicke
genügend abgesteift, so daß ein verdreh- und verbiegesteifer Bootskörper entsteht, der allen wesentlichen,
üblicherweise auftretenden Belastungen gewachsen ist. Durch die Schaumstoffüllung 4 im Bootskörper wird
erreicht, daß der Innenboden 5 verhältnismäßig dünn ausgeführt werden kann, trotzdem aber durch die an der
Innenseite mit ihm verbundene Schaumstoffüllung 4
allseitig so stark abgestützt ist, daß auf die Anbringung
von abstützenden Bodenwrangen, Stützleisten o. dgl. verzichtet werden kann und so ein Höchstmaß von
Leichtbau- und Formsteifigkeit erzielt wird, wobei auch
die äußere Bootsschale gegen von außen wirkende
to Verformungskräfte abgestützt ist, und durch den innen
mit ihr verbundenen Füllschaumstoff eine weitere Versteifung erfährt
Die Befestigung der Kielflosse 2 erfolgt, wie bereits
erwähnt, über eine kegelig bzw. pyramidenförmig
b5 ausgebildete Paßausnehmung 9, welche in dem Bootsboden 1 durch entsprechendes Ausformen an der
Negativform ausgebildet wird.
Die Ausnehmung kann auch gemäß Fig. IA stufen-
förmig ausgebildet sein, so daß eine Vielzahl von gegeneinander versetzten Flächenpressungsbereichen
entsteht.
Zur Aufnahme der seitlichen, aus dem Winddruck resultierenden Kräfte wie auch zur Aufnahme des aus
der Krängung resultierenden statischen und dynamischen, an der Befestigungsstelle angreifenden Biegemomentes
ist die Paßausnehmung 9 in der Bootsschale 1 mit schräg zueinander geneigten Seitenwänden ausgebildet,
welche an ihrem oberen Ende in eine waagerechte, sie verbindende Anlagefläche 9" der
Paßausnehmung 9 auslaufen. Es ist jedoch auch möglich, einen mehr oder weniger spitz zulaufenden Kegel, also
ohne waagerechtes oberes Endstück, vorzusehen.
Die geneigten Seitenwände der Paßausnehmung 9 schließen mit der Bootsmittenlängsebene einen Querzentrierwinkel
A ein, der so gewählt ist, daß die zu übertragenden Kielflossenkräfte günstig mit geringstmöglicher
Verformungswirkung auf den Bootsboden 1 übertragen werden können, wobei vorzugsweise ein
Winkel zwischen 30" und 60° gewählt wird.
Um ein Verformen der Paßausnehmung 9 und das Auftreten von örtlichen Flächenpressungsspitzen zu
vermeiden, ist die Tiefe der Paßausnehmung 9 so ausgelegt, daß die waagerechte Anlagefläche 9" der
Paßausnehmung 9 unmittelbar unter die Ebene des Innenbodens 5 fällt, so daß die beiden Flächen sich
berühren und miteinander z. B. durch eine Kunststoffschicht verbunden werden können.
Wie die Fig. 5 zeigt, entsteht dadurch eine Tragwerksausbildung, derart, daß die Paßausnehmung 9
im i'nteren Bereich die Auflagerkräfte als Druckkräfte
je nach Winddruckrichtung in den linken oder rechten Bootsschalenteil einleitet, während der obere Bereich
der Paßausnehmung 9, welche für sich eigensteif ausgebildet ist, durch den Innenboden 5 beiderseits nach
außen gegen den Bootsboden 1 gegen Verschiebung abgestützt wird, wobei je nach Kraftrichtung auf die
eine oder andere Seite Zug und Druck übertragen werden (eingezeichnete Pfeile). Die von außen auf die
Kielflosse 2 einwirkenden und auf den Bootsboden 1 zu übertragenden Kräfte entstehen im wesentlichen aus
den seitlich auf den Lateralplan wirkenden Kräfte Plat, welche sich als verbiegendes Moment auf die Kielflossen-Befestigungszone
auswirken, und ferner aus den statischen, aus dem Kielflossengewicht resultierenden
sowie aus den dynamischen, aus der Flossenmasse bei Wellengang resultierenden und als Zugkräfte an der
Bootsschale angreifenden, nach unten gerichteten Kräfte Gb-
Es werden also beiderseits der Paßausnehmung 9 dreiecksförmig verbundene, gegenseitig abgestützte
Schalenteile ausgebildet, welche als Schalentragwerk unter Einbeziehung des anschließenden Bootsbodens
und der Innenboden-Bereiche anzusehen sind.
Da die Paßausnehmung 9 gegenüber der Länge des Bootsbodens 1 nur eine kleine Längsausdehnung besitzt,
wird eine etwaige elastische Querverbreiterung der Paßausnehmung 9 unter dem Einfluß der auftretenden
hohen Kielflossen-Biegemomente durch die Abstützung der jeweils an die Paßausnehmung sich längsseitig
anschließenden Bootsschalenteile unterbunden, da hierdurch ein allseitig von einer größeren Plattenfläche
umfaßter Aufnahmehohlraum gebildet wird. Hierbei sind an der Paßausnehmung 9 in Längsrichtung
ebenfalls schräge Längszentrieraufnahmeflächen vorgesehen, wobei zusätzlich noch die vordere und hintere
Längszentrieraufnahmefläche einen verschiedenen Kegelwinkel B aufweisen kann, und wobei jedoch die
beiden Längszentrieraufnahmeflächen einen kleinen Längszentrierwinkel B mit der Hochachse der Kielflosse
2 einschließen, so daß hierdurch die einwandfreie Längsjustierung der Kielflosse 2 erreicht wird. Es ist
jedoch auch möglich, die Paßausnehmung 9 und das mit ihr konforme Flossenzentrierstück 8 mit einer Mehrzahl
von Stufen treppenförmig auf beiden Seiten zusammenlaufend auszubilden, so daß eine Mehrzahl von parallel
geschalteten Abstützflächen entsteht. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß schon wenige Millimeter
Längsversetzung des Lateralplan-Mittelpunktes bei einer Kielyacht mit festem Kiel und ohne Schwert zu
einer starken Luv- oder Lee-Gierigkeit des Segelbootes führen. Es muß demnach von vornherein Sorge dafür
getragen werden, daß der Lateralplan-Mittelpunkt gegenüber dem gesamten Bootskörper an der als
günstig erkannten oder ausgemessenen Stelle auf die Dauer in einer genauen Lage fixiert werden kann, auch
wenn die Kielflosse öfters, z. B. zu Transportzwecken, abgenommen wird.
Da bei dem Bootskörper das Unterwasserschiff im rückwärtigen Bereich sehr flach ausgebildet ist, um den
Gleitzustand schon bei geringer Geschwindigkeit zu erreichen, werden die wesentlichen, den Segeldruck
kompensierenden Seitenführungskräfte insbesondere bei Trapez-Segel-Betrieb lediglich von der Kielflosse
aufgebracht, so daß hierbei also deren präzise Justierung und auch gegen dynamische Kräfte formstabile
Halterung ausschlaggebend ist, da der gesamte Seitendruck, resultierend aus dem Winddruck, lediglich
von der Kielflosse, nicht aber, wie üblich, bei starker Krängung auch von den dann eingetauchten Bootskörper-Seitenwänden
aufgenommen wird.
Die Paßausnehmung 9 kann räumlich als längsgestreckte Pyramide mit oben eben angeschnittenem
Spitzenteil sowie mit verschiedenen Wandwinkeln angesehen werden. Das in die Paßausnehmung 9 des
Bootsbodens 1 eingefügte Flossenzentrierstück 8 ist ersterem konform ausgebildet und liegt diesem allseitig,
insbesondere unter Zwischenlage einer vorzugsweise aushärtbaren Ausgleichs- und Befestigungsschicht C
und gegebenenfalls auch unter Zwischenlage einer zur Herstellung der Abnehmbarkeit der Kielflosse dienenden
Trennmittelschicht (nicht dargestellt) an. Die Kielflosse 2 weist in ihrem oberen Verbindungsbereich
ein der Paßausnehmung 9 des Bootsbodens 1 entsprechend verbreitertes Flossenzentrierstück 8 auf, welches
somit die auftretende Flächenpressung auf eine große Fläche verteilt, die Beanspruchung demzufolge vermindert
sowie infolge der pyramidenförmigen Ausbildung an den Außenkanten der einzelnen Teile Pressungsspitzen
vermeidet und in strömungstechnisch günstiger Form von dem senkrecht gestellten Flossenprofil auf
das im wesentlichen waagrecht angeordnete, flache Bootsbodenprofil aberleitet
Die Kielflosse 2 ist zweischalig ausgeführt. Hierbei
werden bei der Herstellung die beiden Flossenschalenhälften in je einer Negativform eingeformt, so daß also
demzufolge beide Flossenschalenhälften auf ihrer wirksamen Seite mit einer ideal glatten Oberflächenform,
die der Negativform entspricht, hergestellt werden. Dabei können z. B. aus Glasfasern bestehende
Verstärkungsschichten 10 vorgesehen werden, die insbesondere im Bereich des Flossenzentrierstückes 9
bzw. der Paßausnehmung 9, des Ballastkörpers 16 und der vorderen Profilkante der Kielflosse 2 eine
zusätzliche Verstärkung bilden. Insbesondere kann im
Bereich der Flossen-Befestigungsbolzen 12 eine Lastverteilplatte
18 einlaminiert sein, also in die Kunststoff- und Verstärkungsschichten der Kielflosse 2 eingebettet
werden. Es ist jedoch auch möglich, die mit entsprechenden in F i g. 4 dargestellten, sich der Schalenprofilform
anpassenden Befestigungsfahnen 12' versehenen Flossenbefestigungsbolzen 12 bereits im unteren Flossenbereich
an den Schalenteilen der Flosse anzulaminieren. Ferner ist, wie aus F i g. 7 ersichtlich, gemäß einer
weiteren Ausführungsform vorgesehen, die Flossenbefestigungsbolzen 12 unmittelbar an der Oberseite des
Ballastkörpers 16 z. B. durch Einschrauben zu befestigen.
Der Ballastkörper 16 kann mit einer Mehrzahl von auf seiner Oberfläche verteilten Abstandshöckern 16a
versehen sein, so daß er mit dem durch die Höhe der Abstandshöcker 16a gegebenen Abstand in die Innenräume
der Flossenschalenhälften eingelegt werden kann. Hierbei besteht auch die Möglichkeit, den
Ballastkörper 16 aus zwei Halbteilen herzustellen, was besonders bei hohem Gewicht sowohl für die Herstellung
aus Blei oder Gußeisen und ebenso für die Handhabung beim Einformen günstig ist. Die beiden
Ballast-Halbteile weisen dabei Mittelflächen 16/) auf, welche insbesondere gegenüber der Trennebene der
Kielflossen-Schalenteile etwas zurückgesetzt sind und «ο einen Abstand 16c aufweisen und gegebenenfalls
ebenso mit Abstandshöckern 16a versehen sein können. Es kann somit der Ballastkörper 16 oder jeder der
beiden Ballast-H albteile in den einen oder je in beide
Flossenschalenteile, und zwar vor dem Gelieren der inneren Flossenschalenschicht, eingelegt werden, wobei
dann in den Zwischenraum bzw. in den Hohlraum zwischen Flossenschalen-Innenschicht und Ballastaußenschicht
Kunststoff oder Hartschaumstoff eingegossen wird, was sowohl vor dem Zusammenfügen wie
auch nach dem Zusammenfügen der Flossenschalenteile bzw. deren Negativformen erfolgen kann. Zur Verbindung
der beiden Flossenschalenteile miteinander und gegebenenfalls mit dem Ballastkörper 16 bzw. mit den
Ballastteilen werden entlang der gesamten Flossenschalentrennfuge und gegebenenfalls im Ballastbereich bzw.
Ballast-Teilebereich verteilt zur Befestigung bzw. Verbindung dienende, vor dem Gelieren stehende
Kunststoffwulste bzw. Kunststoffballen 16d eingegeben, so daß beim folgenden Zusammenpressen der Flossenschalenhälften
mittels der entsprechend zusammenspannbaren Negativformhälften eine einwandfreie
Verbindung der Flossenschalenhälften sowie des Ballastes 16 bzw. der Ballastteile wie auch der Befestigungsbolzen 12 und der Lastverteilplatte 18 erfolgt.
Ferner können hisrbei (nicht dargestellt) elektrische Leiter und/oder Flüssigkeitsleitungen in die Kielflosse 2
eingeformt werden, welche zu einem Punkt im unteren Bereich der vorderen Flossen-Anschnittskante und
insbesondere zu einer dort vorgesehenen Meßwertgeberaufnahme führen, und welche zum Anschluß eines
Staudruckmessers, Strömungsmessers o. dgl. dienen können. Die entsprechenden Leitungen können nach
oben in den Bootsrumpf weitergeführt werden. Durch die lösbare Anordnung des Meßgliedes in einer
entsprechenden Aufnahme im unteren Kielflossenbereich ist ein Einfluß vom Wellengang, Wasserverwirbelung,
Wärmeschichtung usw. ausgeschaltet
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Zusammenfügung der einzelnen Teile der Kielflosse 2 sowie die Einfüllung
von Hartschaumstoff in gelierendem Zustand der zusammenzufügenden Teile, wobei der Schaumstoff
auch flüssig, insbesondere unter Überdruck in die bereits geschlossene Form, eingeführt werden kann und
hierbei durch am Ballastkörper 16 ausgebildete Einfüllrinnen 28 (Fig.4) in alle Hohlräume eindringt.
Demzufolge wird der Ballast allseitig mit der Innenseite der Flossenschalen verbunden. Dabei kann sich der
Ballastkörper 16 bzw. die Ballastteile in hoch gestellter Lage der Kielflosse 2 unten zur Bildung eines zur
Einfüllung des flüssigen Schaumstoffes dienenden
ίο Hohlraumes auf einer oder mehreren Abstütznasen 29
auf dem Kunststoff-Trennfugenverbindungswulst 16d abstützen und so eine feste Lagesicherung erhalten.
Insbesondere im unteren Teil der Kielflosse 2 kann der eingefüllte Schaumstoff 3, welcher insbesondere als
Hartschaumstoff ausgebildet sein kann, mit einem Beschwermittel zur Erhöhung des spezifischen Gewichts
versetzt sein.
Dem Schaumstoff können auch Verstärkungsfasern, z.B. Glasfasern, Kunststoffasern, Metallfasern o.dgl.
beigemischt werden, um die Festigkeit der Kielflosse, insbesondere bei Wahl eines dünnen Flügelprofils, zu
erhöhen, trotzdem aber bei geringstmöglichen Gesamtgewicht den Gesamtschwerpunkt möglichst tief legen
zu können. Ferner ist es möglich, in den unteren Bereich des Hohlraumes der Kielflosse 2 Kunststoff bzw.
aufgeschäumten Kunststoff einzugießen, welchem ein Beschwermittel, z. B. Schwermetallpulver, Schwermetallgrieß,
Schwerspatpulver ο. dgl. beigemischt ist.
Es mag unvereinbar erscheinen, in einem Bauteil für Unterwasserbetrieb gleichzeitig Schaumstoff zusammen mit einem Ballastgewicht zu verwenden. Je höher aber im oberen Flossenbereich der Auftrieb, je geringer also dort das Eigengewicht ist und je konzentrierter der Ballast im unteren Bereich der Flosse angeordnet ist, desto geringer kann das Gesamtgewicht der Kielflosse bei gleichem aufrichtenden Moment am Bootskörper und bei einer bestimmten Krängung gehalten werden.
Es mag unvereinbar erscheinen, in einem Bauteil für Unterwasserbetrieb gleichzeitig Schaumstoff zusammen mit einem Ballastgewicht zu verwenden. Je höher aber im oberen Flossenbereich der Auftrieb, je geringer also dort das Eigengewicht ist und je konzentrierter der Ballast im unteren Bereich der Flosse angeordnet ist, desto geringer kann das Gesamtgewicht der Kielflosse bei gleichem aufrichtenden Moment am Bootskörper und bei einer bestimmten Krängung gehalten werden.
Es wird somit ein Weg gezeigt, um auch mit dünnen Bootsschalen eines versteifend wirkenden, schaumstoffabgestützten
Innenbodens zusammen mit einem schaumstoffabgestützten Bootsboden und mit einer hochwirksamen Kielflosse eine verformungsfreie
Leichtbauweise zu erzielen, welche in Zusammenwirken mit der Kielflossen-Paßausnehmung ein Höchstmaß an
Steifigkeit, geringem Gewicht und Schwimmsicherheit ergibt. Durch die Art des Ausschäumens des Zwischenraumes
zwischen dem Bootsboden 1 und dem Innenboden 5 kann ein Höchstmaß an Sicherheit gegen
Fehlstellen wie Lufteinschlüsse o. dgl. erzielt werden.
Hierbei wird in den Bootsboden 1 der Innenboden 5 mittels einer besonderen Vorrichtung eingefügt, wobei
vorher im Bereich des um den Innenboden 5 umlaufenden Stringerflansches 5" sowie im Bereich des
Flansches 20' des Querschottes 20 der Bootsboden 1 wie auch die vorerwähnten Flansche 5" und 20' mit einem
Kunststoffauftrag versehen werden. Hierbei können in vorbestimmten Abständen Lücken im Kunststoffauftrag
vorgesehen sein, durch welche, wie später beschrieben wird, Lufteinschlüsse abziehen können, da dort ein
geringer Spalt ausgebildet ist Nach dem Einfügen des Innenbodens 5, gegebenenfalls unter Einlagerung von
Schaumverdrängerkörpern, deren Flansche 5" insbesondere
mit leichter Vorspannung z. B. durch verschiedene Schrägungswinkel an der Innenseite des Bootsbodens
1 anliegen und so eine innige Verbindung durch den Kunststoffauftrag ergeben, wird der gesamte noch
in der Form befindliche Bootsboden samt Innenboden auf der Spitze aufliegend mit dem Heck hochgestellt
und durch den unterhalb des Querschottes 20 verbleibenden Zwischenraum die insbesondere mit Verstärkungsfasern
oder dgl. versetzte Schaumstoffüllung 4 eingegossen oder eingepreßt. Hierbei können Luftsäcke
durch die Einfüllöffnung wie auch durch die vorerwähnten Lücken des Kunststoff-Verbindungsauftrages im
Bereich der Stringerflansche 5" aus dem Innenraum entlang des Innenbodens 5 entweichen. Nach dem
Egalisieren der Einfüllöffnung und nach dem Aushärten der Schaumstoffüllung 4 wird diese durch eine
.ingeformte, ebenfalls mit einem Befestigungsflansch versehene Abschlußplatte 22 mittels eines entsprechenden
Kunststoffauftrages im Bereich der Befestigungsflansche bzw. im Überlappungsbereich mit dem
Querschott 20 verschlossen, so daß hier ein den gesamten Querschnitt des Bootsrumpfes abteilendes
Querschott 20 mit 22 gebildet wird, welches auch den Hohlraum zwischen dem Innenboden 5 und dem
Bootsboden 1, welcher mit Schaumstoff ausgefüllt ist, völlig abschließt und so ein Eindringen von Wasser
verhindert.
Daran anschließend können die umlaufenden Stringerflansche 5" und Querschottflansche 20' durch
eine oder mehrere auflaminierte Verbindungslaminate 6 völlig abgedichtet und zusätzlich verstärkt werden, so
daß im Wasserlinienbereich des Bootskörpers ein Höchstmaß an Steifigkeit erzielt wird und die
anschließenden nicht weiter abgestützten Bootsschalenteile nur noch kleine freigespannte Abmessungen
aufweisen, so daß sie trotz verhältnismäßig geringer Schalenstärke nur noch geringfügige Verformungen
erleiden können.
Das Bootsheck ist ohne weitere Spanten und Stringer genügend formsteif ausgebildet, um den Ruderschaft 24
samt angeformtem Ruderblatt 23 sicher tragen und führen zu können. Der Ruderschaft 24 ist dabei in einem
bis über die Wasserlinie WL, insbesondere aber bis zum Deck 31 hochgeführten Ruderschaftlager 24', in seinem
unteren Teil ohne erforderliche Abdichtung geführt, während der obere Teil des Ruderschaftes 24 im Deck
31 geführt ist. Das Ruderschaftlager 24' wird bei der Herstellung des Bootsbodens 1 mitgeformt und im
Übergangsbereich durch entsprechend eingeformte Verstärkungseinlagen (Fig.3) genügend fest und dicht
mit dem Bootsboden 1 verbunden.
In F i g. 2 ist eine weitere Ausbildung des Kunststoffbootskörpers
dargestellt. Hierbei ist der Innenboden 5 von der Mittellinie ausgehend dachartig nach außen
geneigt Damit wird ein besseres Abfließen von Spritzwasser in waagrechter Lage des Bootes erzielt.
Außerdem aber wird erreicht, daß bei der üblichen winddruckbedingten Schräglage des Boots beim Segeln
der jeweils von der Mannschaft benutzte windseitige Bodenteil eine geringere Schräglage einnimmt und
damit eine bessere Standsicherheit gewährleistet.
Ferner kann im Bereich des Überganges des Innenbodens 5 in die Bootschale 1 eine im wesentlichen
umlaufende, gegenüber der Bodenschalenoberfläche vertiefte Lenzrinne 5'" in den Innenboden 5 ausgebildet
werden, in welcher sich das Spritzwasser besser sammeln kann, ohne bei wechselnder Krängung des
Bootes wieder zurück auf die tiefer liegenden Innenbodenhälften zu strömen. Damit wird gleichzeitig
eine weitere Versteifung des umlaufenden Stringerflansches 5" des Innenbodens 5 erzielt, wobei auch hier
wieder der Stringerflansch 5" gegebenenfalls zusätzlich
ein oder mehrere umlaufende Verbindungslaminate 6 mit dem Bootsboden 1 verbinden kann. Zum Abführen
des eingedrungenen und in der Lenzrinne 5'" gesammelten Spritzwassers kann an geeigneter Stelle, insbesondere
über der Schwimmwasserlinie WL, eine Lenzklappe angeordnet werden.
Wie die F i g. 2 außerdem zeigt, kann der Innenboden 5 mit einem Mitteltragstück 5"" ausgebildet werden,
welches insbesondere über die gesamte Länge des Innenbodens 5 verläuft und vorzugsweise trapezförmig
ausgebildet ist. Dieses Mitteltragstück 5"" dient zur ίο Versteifung des Innenbodens und damit des Bootskörpers,
so daß im Bereich der Kielanlenkung, Mastanlenkung, Vorstaganlenkung und der Großschottanlenkung
eine genügende Längs- und Quer- wie auch Verdrehsowie Ausreißsteifigkeit erzielt wird.
Das vorerwähnte Mitteltragstück 5"" des Innenbodens S kann damit als hochgelegter tragender Kiel angesehen werden, ohne daß aber ein solcher das Gesamtgewicht des Bootes beträchtlich erhöhender, über die gesamte Länge des Bootes üblicherweise verlaufender Kieltragbalken vorhanden wäre. Trotz des nur unwesentlich erhöhten Gewichtes des Innenbodens 5 wird durch die trapezförmig, dreiecksförmig oder kastenförmig o. dgl. profilierte Ausbildung des Mitteltragstückes 5"" wegen der allseitigen Verbindung des Innenbodens 5 mit dem Bootsboden 1 durch die Schaumstoffüllung 4 und durch den Stringerflansch 5" erstere und letztere ganzflächig abgestützt und versteift, so daß das Mitteltragstück 5"" des Innenbodens 5 also trotz des Abstandes auf den Bootsboden 1 einwirkt.
Das vorerwähnte Mitteltragstück 5"" des Innenbodens S kann damit als hochgelegter tragender Kiel angesehen werden, ohne daß aber ein solcher das Gesamtgewicht des Bootes beträchtlich erhöhender, über die gesamte Länge des Bootes üblicherweise verlaufender Kieltragbalken vorhanden wäre. Trotz des nur unwesentlich erhöhten Gewichtes des Innenbodens 5 wird durch die trapezförmig, dreiecksförmig oder kastenförmig o. dgl. profilierte Ausbildung des Mitteltragstückes 5"" wegen der allseitigen Verbindung des Innenbodens 5 mit dem Bootsboden 1 durch die Schaumstoffüllung 4 und durch den Stringerflansch 5" erstere und letztere ganzflächig abgestützt und versteift, so daß das Mitteltragstück 5"" des Innenbodens 5 also trotz des Abstandes auf den Bootsboden 1 einwirkt.
Statt der dargestellten nach unten offenen Trapezform kann auch eine geschlossene, z. B. rechteckig, quadratisch,
rund, I-förmig, T-förmig, doppel-T-förmig oder H-förmig o. dgl. gestaltete Profilausbildung zur Anwendung
kommen, wie dies aus den F i g. 7 und 8 zu entnehmen ist.
Die Auskragung des Mitteltragstückprofiles kann sowohl nach oben wie auch nach unten (Fig.6 und 7),
also auf den Bootskörper zu wie auch beiderseitig aus der wesentlichen Innenbodenebene vorstehend angeordnet
werden. Ferner können noch zusätzlich auch quer zur Längsachse verlaufende versteifend wirkende
Profilierungen, Verstärkungslaminate, Rippen o. dgl. in oder an den Innenboden 5 und/oder am Mitteltragstück
5"" ausgebildet, eingeformt oder befestigt werden, welche von der wesentlichen Innenbodenebene sowohl
nach oben wie auch nach unten oder beiderseits vorstehend und zusätzlich zur Versteifungswirkung das
Hin- und Herschwappen von eingedrungenem Wasser verhindern sowie in weiterer Ausbildung der Erfindung
zur besseren und gleichmäßigeren Verteilung des Schaumstoffes bei dessen Einfüllen dienen.
Die Auskragung nach oben verhindert das Hin- und Herschwappen von eingedrungenem Wasser, erlaubt
eine günstige Anlenkung und Abstützung des Mastfußes 25 im Bereich einer z. B. auf der Innenseite des
Mitteltragstückes 5"" im Mastbereich auflaminierten Mastfußverstärkung 25' (Fig.3 und 6). Auch das
Vorstag 32 kann hierbei günstig an der Vorstaganlenkung 32' angelenkt werden, wobei dort am Mitteltragstück
5"" eine besondere Vorstagverstärkung 32"
anlaminiert wird.
Das Mitteltragstück 5"" kann auch als nach unten und/oder oben offene Längsprofilierung, ferner mit auf
der Unterseite aufgelegter Laminatverstärkung ausgebildet werden, so daß z. B. ein nach oben oder unten
beidseitig sich öffnendes U- bzw. Η-Profil gebildet wird, was besondere Vorteile für die Befestigung von Kiel und
Mastfuß mit sich bringt wie dies in F i e. 6 schematisch
angedeutet ist, da nun die nach unten ragenden Stege 34
des Mitteltragstückes 5"" an den entsprechenden Wänden der Paßausnehmung 9 des Bootsbodens 1 für
die Kielflosse 2 unmittelbar anliegen und damit beim Zusammenbau durch eine jeweilige Kunststoffauflage
verbunden werden können. Ebenso können an den nach oben ragenden Stegen 35 des Mitteltragstückss 5"" der
Mast 26, das Vorstag 32, die Großschottholpunkte, die
Haltegurte für die Mannschaft o. dgL in einfacher Weise befestigt werden, ohne Schraublöcher in den Innenboden 5 bohren zu müssen, so daß somit das ungewollte
Eindringen von Wasser in die Schaumstoffüllung 4 trotz der Vielzahl der erforderlichen Befestigungslöcher
vermieden wird.
Das Mitteltragstück 5"" kann, wie bereits erwähnt,
mit einer Profilierung 55 versehen sein, welche als geschlossenes Längsrohr (Fig.7) ausgebildet ist und
wobei diese Profilierung z. B. durch eine nach unten gerichtete Auflaminierung hergestellt wird oder wobei
in das Mitteltragstück 5"" ein entsprechendes, nicht dargestelltes Rohr aus Metall, Kunststoff o.dgl.
eingelegt wird. Dieses Rohr kann an seiner Außenseite mit Durchtrittsöffnungen 50 insbesondere mit verschiedenem Durchmesser versehen werden, wobei das Rohr
bzw. die Profilierung an seinem einen oder anderen Ende oder an beiden Enden oder im Mittelbereich eine
Einfüllöffnung aufweist, welche von außen zugänglich ist.
In der F i g. 2 ist ferner dargestellt, daß im Bereich der Verbindung der Paßausnehmung 9 mit der Kielflosse 2
in dem Bootsboden 1 ein oder mehrere Zentrieraufnahmeverstärkungen U, 11' und U" auflaminiert sein
können, welche bis in den Bereich des Mitteltragstückes 5"" hochgezogen und über entsprechend ausgebildete
Flansche mit letzterem auf der Innenseite beim Zusammenbau durch aufgelegte Kunststoffschichten
verbunden sein können, so daß hierbei mindestens im Bereich der Paßausnehmung, vorteilhaft jedoch bis zum
Mastfußbereich und insbesondere bis zum Bug vorlaufend, wie auch vorzugsweise zum hinteren Querschott
oder zum Heck zurücklaufend ein kielartig wirkendes, den Innenboden 5 sowie den Bootsboden 1 abstützendes
und insbesondere mit ihnen im Mittelbereich verbundenes Verstärkungsprofil gebildet wird. Dabei können in
diesem Verstärkungsprofil im Bereich der Flossenbefestigungsbolzen 12 Distanzrohre 13 eingeformt werden,
welche die axiale Vorspannung der Flossenbefestigungsbolzen 12 aufnehmen und ein Zusammenpresser
der Schaumstoffüllung 4 bzw. der auflaminierter Verstärkungen verhindern. Die vorerwähnte, mil
Flanschen versehene, längsverlaufende Profilierung kann jedoch, wie bereits erwähnt, zusätzlich auch an der
Innenboden 5, welcher dann auch auf der Oberseite ebeD ausgebildet sein kann, mit nach unten vorstehenden und sich verbreiternden Flanschen ausgebildet
werden und durch Kunststoffauftrag mit dem Bootsboden 1 verbunden werden, so daß trotz verhältnismäßig
dünner Ausbildung vom Bootsboden 1 und Innenboden 5 eine außerordentliche Formsteifigkeit erzielt werden
kann.
Wie in den F i g. 7 und 8 dargestellt ist, können an der
Innenboden 5 außerdem noch Ausformungen 36 als punktförmige oder längslaufende zusätzliche Profilie
rungen ausgebildet sein, welche als Längsstringer bzw als Stützbalken bzw. als Versteifungs- und Stemmleister
und z. B. zur Befestigung einer Großschott-Leitschient
37 dienen können, auf welcher z. B. ein Holepunkt-Leitwagen verschiebbar und feststellbar geführt ist. Im Falle
der Längserstreckung der Ausformungen 36 sind Durchlässe 41 für Spritzwasserabfluß zur Lenzrinne 5'"
bzw. zur Lenzklappe 7 vorgesehen (F i g. 7, linke Seite) Weiterhin kann der umlaufende Stringerflansch 5" des
Innenbodens 5 eine angeformte oder nachträglich angesetzte Längsprofilwand 38 aufweisen (F i g. 7
rechte Seite), welche von der Verbindungsstelle ausgehend in Abstand von dem Bootsboden 1 und dem
Deck 31 verlaufend ausgebildet ist und damit eine weitere Längsversteifung und gleichzeitig einen Stau
raum 40 zur Aufnahme von Gerätschaften wie Paddel Spinnakerbaum, Segel, Schwimmwesten o.dgl. bildet
Das Deck 31 ist hierbei mittels eines Kantenverbinden 42 mit dem Bootsboden 1 verbunden.
Zusätzlich kann im Bereich der Längsprofilwand 3i
der untere spitz verlaufende Bereich zwischen ihr unc dem Innenboden 5 mit einer Schaumstoffeinlage 3i
versehen sein, so daß zugleich ein ebener Stauraumbo den und zusätzlicher seitlicher Reserveauftrieb geschaf
fen wird, der dann zum Tragen kommt, wenn das Boo vollgeschlagen ist. Infolge der beiden seitlich angeord
neten Schaumstoffeinlagen 39 wird auch in vollgeschla genem Zustand noch genügend Stabilität erzeugt, se
daß ein Durchkentern des Boots auch bei Brechen vermieden wird.
Claims (10)
1. Kunststoff-Segelbootskörper mit einem Innenboden und mit einer in zumindest eine Ausnehmung
mit schrägen Anlageflächen eingesetzten Kielflossen, welche mitteis durch den Bootsboden geführter
Kielbolzen am Bootskörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bootsboden (1)
ein im Längsschnitt und Querschnitt annähernd trapezförmiges, in seiner Länge und Breite mindestens der Kielflossenlänge und Kielflossenbreite
entsprechendes Aufnahmepaßstück (9) eingeformt ist, in welches ein formtreues Kielflossen-Paßstück
(8) eingesetzt ist, welches im oberen Bereich einer aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden, ausgeschäumten Kielflosse (2) ausgebildet ist
2. Kunststoff-Bootskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen (9")
des Aufnahmepaßstückes (9) stufenförmig ausgebildete, annähernd ebene Flächenpressungsbereiche
aufweisen.
3. Kunststoff-Bootskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Anlageflächen (9") des Aufnahmepaßstückes (9) und der Anlageflächen des Kielflossen-Paßstückes (8)
eine aushärtende Befestigungs- und Ausgleichsschicht (C) und gegebenenfalls eine Trennmittelschicht eingebracht ist.
4. Kunststoff-Bootskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schrägwände des Aufnahmepaßstückes (9) und des konformen Kielflossen-Paßstückes (8) in Längs- und
Querrichtung verschiedene Schrägungswinkel (A, B) aufweisen.
5. Kunststoff-Bootskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Oberteil des Aufnahmepaßstückes (9) und des Innenbodens (5) oder dessen Mitteltragstükkes (5"") mindestens ein dehnungsfreies Distanzrohr
(13) angeordnet ist.
6. Kunststoff-Bootskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kielflossen-Paßstück (8) mit einer Lastverteilerplatte (18) versehen ist, welche mit mindestens einem der
Flossenbefestigungsbolzen (12) verbunden ist.
7. Kunststoff-Bootskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kielflossen-Paßstück (8) in eine stromlinienförmig profilierte, zweischalige Kielflosse (2) übergeht,
deren ausgeschäumter Hohlraum teilweise mit Ballast (16) ausgefüllt ist.
8. Kunststoff-Bootskörper nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ballast aus staub-
oder kernförmigen Partikeln hohen spezifischen Gewichtes besteht.
9. Kunststoff-Bootskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsbolzen (12) sich durch die Kielflosse bis zum Ballastkörper (16) erstrecken und mit diesem
verbunden sind.
10. Kunststoff-Bootskörper nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbolzen (12) mit an der Flossenschale (17) einlaminierten
Befestigungsfahnen (12') verbunden sind.
Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Segelbootskörper mit einem Innenboden und mit einer in
zumindest eine Ausnehmung mit schrägen Anlageflächen eingesetzten Kielflosse, welche mittels durch den
Bootsboden geführter Kielbolzen am Bootskörper befestigt ist
Es sind bereits zahlreiche Vorschläge gemacht worden, um bei einer kostensparenden Herstellung
eines Bootskörpers aus glasfaserverstärktem Kunststoff
ίο Vorkehrungen zu treffen, die eine hohe Formsteifigkeit
des Bootskörpers bewirken. Eine Lösung sieht die sog. Sandwich-Bauweise vor, bei welcher der Volumenraum
zwischen einer äußeren Bootskörperschale und einer inneren Bootskörperschale ausgeschäumt ist (GB-PS
9 31 244). Bei derartig ausgeschäumten Kielbooten ist an dem Bootskörper eine Kielflosse zu befestigen, die
einerseits mit dem Bootskörper eine starre Verbindung eingeht und andererseits die Verwindungssteifigkeit
eines Bootskörpers nicht nachteilig beeinflußt
Das einfache Anbolzen der Kielflosse an den Bootskörper, wie dies bei der Holz- bzw. Stahlbauweise
möglich und üblich ist, läßt sich bei hohen Anforderungen an die Festigkeit des Kunststoff-Bootskörpers nicht
anwenden, da die Übertragung der Momente von der
Kielflosse auf den Bootskörper eine Verformung
desselben und bei der Übertragung großer Momente auch eine Beschädigung des Bootskörpers auslöst. Eine
wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Übertragung der Kräfte in den Bootskörper ist, daß von der
Kielflosse auf den Bootskörper keine punktförmig bzw. linienförmig wirkenden Lasten bzw. Kräfte übertragen
werden, sondern daß die Krafteinwirkung großflächig verteilt in den Bootskörper eingeleitet wird.
Die Befestigung der Kielflosse am Kunststoff-Boots-
körper soll jedoch auch für trailerbare Segelboote und insbesondere Regattaboote die Möglichkeit bieten, daß
die Kielflosse leicht abnehmbar ist, um sie während des Transports separat zu verstauen. Beim Wiederbefestigen der Kielflosse am Bootskörper soll dann die
Gewähr geboten werden, daß die Kielflosse genau auf die Bootslängsachse ausgerichtet wieder am Bootskörper befestigt werden kann.
Durch die FR-PS 14 47 706 ist bereits ein Flossenkiel bekannt, der dreieckförmige über kurze Abschnitte der
Kielflossenlänge sich erstreckende Erhebungen aufweist, die in entsprechende Ausnehmungen des
Bootsbodens einsetzbar sind und zur Einführung der Kielbolzen in den Bootskörper dienen. Die Kielflosse ist
dabei ausschließlich am Bootsboden befestigt und kann
keine Kräfte auf den Innenboden des Bootes Obertragen, so daß diese Befestigungsart keine Anregung geben
kann, wie eine Kielflosse an einem Bootsboden zu befestigen ist, wenn ein großes Biegemoment aufgenommen werden muß.
Es ist auch bereits bekannt, den Kiel eines Segelbootes als Kunststoffkiel auszubilden (DT-AS
12 78 870), wobei die Kielflosse in der Art eines Schwertes durch einen Schwertkasten in den Bootskörper einsetzbar ist. Anstelle des Flachprofils für ein
übliches Schwert ist eine Querschnittsprofilierung mit einem Flügelprofil vorgesehen, in welches am unteren
Ende Ballastkörper eingelegt sind. Diese bekannten Maßnahmen bieten jedoch keine Lösung für das
Problem der Befestigung eines Ballastkiels mit hohem
Gewicht und somit hohem Biegemoment, der bewegungsfrei, schlingerfrei und schwingungsfrei an seinem
verhältnismäßig dünnschaligen Bootskörper befestigt werden soll. Die angegebenen Maßnahmen stellen auch
Priority Applications (10)
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DE19712109872 DE2109872C3 (de) | 1971-03-02 | Kunststoff-Bootskörper mit einer im Bootsboden befestigten Kielflosse | |
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DE19712166006 DE2166006C3 (de) | 1971-03-02 | Segelbootskörper aus Kunststoff | |
DE2166005A DE2166005C3 (de) | 1971-03-02 | 1971-03-02 | Kunststoff-Bootskörper aus glasfaserverstärktem Kunststoff |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2109872A1 DE2109872A1 (de) | 1972-09-07 |
DE2109872B2 DE2109872B2 (de) | 1977-06-02 |
DE2109872C3 true DE2109872C3 (de) | 1978-01-19 |
Family
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