DE2108580B2 - Verfahren zum gefrieren von fluessigkeitstroepfchen - Google Patents
Verfahren zum gefrieren von fluessigkeitstroepfchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gefrieren von Flüssigkeitströpfen, bei welchem
Tröpfchen einer Lösung in eine Kältemittelmasse eingespritzt werden, die mit der Lösung unmischbar
ist und eine höhere Dichte als die Lösung hat, und ein Temperaturgradient in der Kältemittelmasse zwisehen
einer Tröpfchen-Einspritzstelle und einer etwas oberhalb der Einspritzstelle befindlichen Stelle
aufrechterhalten wird, wobei das Kältemittel an der Einspritzstelle eine geringfügig über Jem Gefrierpunkt
der Lösung liegende Temperatur und an der
ίο Stelle oberhalb der Einspritzstelle eine wesentlich tiefere
Temperatur hat.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 812 681
ist ein Verfahren zum Gefrieren von Tröpfchen bekannt, bei welchem eine wässrige Salzlösung in die
unterste Zone eines dichteren unmischbaren Kältemittels eingeleitet wird. Die Temperatur an der Einspritzdüse
wird dabei etwas höher als der Gefrierpunkt der Lösung gehalten. Unmittelbar oberhalb
der Einspritzdüse wird die Temperatur plötzlich auf Werte weit unter dem Gefrierpunkt herabgesetzt.
Die Aufrechterhaltung des erforderlichen Temperaturgradienten ist hier jedoch sehr problematisch.
Einerseits verursachen die Temperaturunterschiede unbehinderte konvektive Strömungsgebilde im Kältemittel.
Diese w'.rken sich im Sinne einer Begrenzung der Größe des Temperaturgradienten aus und haben
gelegentlich zur Folge, daß die Temperatur an der Einspritzdüse unter den Gefrierpunkt der Salzlösung
abfällt und die Düse zufriert. Andererseits muß die Geschwindigkeit der Tröpfchen-Einspritzung so weit
beschränkt werden, daß eine Verwirbelung des Mediums vermieden werden kann, durch welche der Temperaturgradient
gestört wird. Unter diesen Bedingungen wird das Gefrieren der Tröpfchen verzögert,
oder es findet ein weitgehendes Zusammenfließen von Tröpfchen statt, so daß ein ungleichmäßiges
Produkt von geringer QuaLtät erhalten wird. Der Einbau von mechanischen Leitflächen und anderen
Hilfsmitteln zur Verringerung der konvektiven Strömungen zur Aufrechterhaltung des Temperaturgradienten
brachte nicht den erwünschten Erfolg, so daß als Ausweg zunächst eine Vergrößerung der Gefriersäule
vorgesehen wurde. Diese Vergrößerung der Gefriersäule ist aber unerwünscht, weil sie einerseits
eine große Kältemittelmenge erfordert, so daß auch hohe Kälteleistungen für die entsprechenden Kühlaggregate
installiert werden müssen. Außerdem wird dadurch die erforderliche Vorrichtung erheblich vergrößert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art
den herstellungstechnischen Aufwand dadurch herabzusetzen, daß das Gefrieren der Flüssigkeitströpfchen
zu Agglomeraten von gleichmäßiger Größe beschleunigt wird, wobei ein großer Temperaturgradient
über eine verhältnismäßig kurze Kältemittelsäule zur Wirkung gebracht werden soll.
Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß als kältemittelmasse mindestens zwei
miteinander unmischbare Kältemittel wesentlich verschiedener Dichte in übereinanderanordnung verwendet
werden, daß die Tröpfchen in das dichteste Kältemittel eingespritzt werden, wobei der Temperaturgradient
derart aufrechterhalten wird, daß die Temperatur des dichtesten Kältemittels an der Einspritzstelle
geringfügig oberhalb des Gefrierpunktes der Lösung und die Temperatur des weniger dichten
Kältemittels wesentlich unter der Temperatur an der
Einspritzstelle liegt, und daß die Dichten der beiden führt zu einem Wärmeübergang von der unteren zur
Kältemittel so gewählt werden, daß mit der Erzeu- oberen Zone. Dieser letztere Mechanismus kann als
gung des Temperaturgradienten eine Grenzflächen- Wärmeventilwirkung der Grenzfläche bezeichnet
verwirbelung gefördert und die Bildung von an der werden, welche eine genaue Regelung des Tempera-Grenzfläche
relativ bewegungslosen, stillstehenden 5 turgradienten des erfindungsgemäßen Verfahrens so-Kältemittelschichten
verhindert wird. wie eine leichte Regelung der Temperatur an der In-
Die Grenzflächenzone markiert die Grenze zwi- jekdonsdüse ermöglicht. Gewöhnlich ist für den Besehen
den beiden Kältemitteln. In Weiterbildung der reich, der sich von der Injektionsöffnung bis zu einer
Erfindung ist vorgesehen, daß zur Förderung der Höhe von 5 bis 7,6 cm oberhalb derselben erstreckt,
Grenzflächenverwirbelung bei der Erzeugung des io ein negativer Temperaturgradient von 5,8: C je cm
Temperaturgradienten der Dichteunterschied zwi- angemessen und leicht aufrechtzuerhalten,
sehen den Kältemitteln, in einem Bereich von 0.30 bis Ferner ist der Tröpfchendurchtritt aus der war-
sehen den Kältemitteln, in einem Bereich von 0.30 bis Ferner ist der Tröpfchendurchtritt aus der war-
0.50 g cm3 liegend gewählt wird. Im besonderen wird men Zone in die kalte Zone im wesentlichen unbedurch
die Übertragung von Bewegungsenergie auf hindert, wenn die viskose Schicht auf diese Weise
die Grenzflächenzone als Folge eines Konvektions- 15 vermieden ist und eine Grenzflächenverwirbelung erprezesses
in den jeweiligen Kältemitteln ein ge- zielt wird. Ein typischer Bereich für den Dichteunterwünschter
Grad an Grenzflächenverwirbelung einge- schied, der für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigleitet
und aufrechterhaken. net ist, liegt, wie erwähnt, in der Größenordnung
Der hierdurch herbeigeführte, verbesserte Wärme- 0,3U bis 0.50 g/cm:i.
austausch zwischen den beiden Kältemitteln macht es 20 Die Größe der gefröre.: η Tröpfchen nimmt mit
verhältnismäßig leicht, eine Tempernur in der Nähe zunehmender Injektionsgeschv.indigkeit ab. Die Indes
Gefrierpunktes der Lösung an der Einspritzstelle jektionsgesch%vindigkeit wird ihrerseits durch den
und einen steilen negativen Temperaturgradienten in Druck im Lösungsvorratstank bestimmt. Über einen
der Größenordnung von 6 bis 8C C je cm für einen Druckbereich von 0,2 bis 3,2 kg/cm2 verändert sich
sich von der Einspritzstelle bis zu einer Höhe von 5 25 die Tröpfchengröße von etwa 2,0 mm auf etwa
bis 8 cm oberhalb derselben erstreckenden Bereich 0,1 mm. Bei einem konstanten Druck im Vorratstank
aufrechtzuerhalten. Der Temperaturgradient kann von 0,8 kg/cm2 wurde bei etwa 90 0O des Produkts
dadurch gesteuert werden, daß dem dichtesten Kälte- ein Durchmesser der gefrorenen Tröpfchen von
mittel Wärme zugeführt und aus dem am wenigsten 0,3 mm ± 0,05 mm erzielt. Etwa 100O liegen nach
dichten Kältemittel die Wärme abgeleitet wird. 30 beiden Seiten außerhalb dieser Grenze.
Bei der Verwendung von drei Kältemitteln als Beim Arbeiten mit einem Kältemittelsystem aus
Kältemittelmasse werden im mittleren dieser Kälte- drei Flüssigkeiten umgibt die unterste dichteste
mittel ein scharfer, negativer Temperaturgradient Flüssigkeit die Injektionsdüse in der Injektionszone,
durch einen geregelten Wärmeaustausch mit den bei- Die mittlere Zone vermittelt den scharfen Temperaden
benachbarten Kältemitteln aufrechterhalten. Die 35 turgradienten, während die obere Zone das Gefrieren
vorgesehene Grenzflächenverwirbelung verhindert vervollständigt. Da jede Grenzfläche als Wärmeventil
die Bildung einer viskosen, schwer zu durchdringen- wirkt, ist die mittlere Zone ziemlich leicht durch Einden
Flüssigkeitsschicht im Bereich der Grenzflächen- stellung der Temperatur der beiden benachbarter,
zone. Kältemittel zu regeln. Ein Vorteil dieses Systems bc-
AIs Kältemittel haben sich Trichloäthylen und 40 steht darin, daß die oberste Zone in ihrer Länge ver-1,2-Chlorpropan
sowie Fluorkohlenstoffe bewährt, ringert werden kann, so daß sich eine kürzere Gedie
aus Freon-Typen mit Werten von η von 1 bis 5 samteinheit mit niedrigeren Wärme- und Wärmeausgewählt
werden. tauschkosten ergibt sowie geringere Wärmeverluste
Für wässrige Lösungen in Gestalt von Aluminium- in dem System auftreten.
sulfat und viele andere geeignete Salzlösungen und 45 Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Lösungsmittel trifft folgendes zu: Im allgemeinen ste- Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
hen die Einzelheiten des Profils und der Größe des beschrieben.
Temperaturgradienten zwischen den beiden Zonen Es zeigt
Temperaturgradienten zwischen den beiden Zonen Es zeigt
im direkten Verhältnis zum Unterschied in der Fig. 1 eine schematische Seitenansicht in schau-
Dichte der beiden Phasen. Je größer der Dichteunter- 50 bildlicher Darstellung einer Vorrichtung zur
schied ist, desto größer ist auch der Tempera'ur- Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
unterschied. Obwohl Temperaturunterschiede von und
1000C oder mehr zwischen den Zonen erzielt und Fig. Z eine schematische Darstellung der Kältegeregelt
werden können, ist dies für die unmittelba- mittelschichten mit den erhaltenen Temperaturgraren
Zwecke der Erfindung weder erforderlich noch 55 dienten.
erwünscht. F i g. I zeigt in schematischcr Darstellung eins
Es wurde festgestellt, daß große Dichteunter- Vorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgeschiede
zwischen den flüssigen Phasen, beispielsweise mäßen Verfahrens geeignet ist, Ein Zylinder 10, der
über etwa 0,5 g/cm3, einen verhältnismäßig stabilen, beispielsweise aus Metall oder Glas sein kann, wird
viskosen und ruhigen Grenzflächenbereich ergeben, 60 an seinem oberen Teil durch ein System von Rohran
welchem die Strömung von Tröpfchen in die Ge- schlangen 11 gekühlt, die einen Kühlmittelstrom, wie
frierzone verhindert wird. Stickstoffs, leiten. Der untere Teil ist von einer
Ein verringerter Dichteunterschied bewirkt jedoch Wärmequelle, beispielsweise von einer Heizspirale
eine Zunahme in der Bewegungsgrößenübertragung 12, umgeben. Im oberen bzw. im unteren Teil ist ein
auf die Grenzfläche durch einen Konvektionsprozeß, 65 Thermoelement 13 bzw. 14 angeordnet. Am Fuß ist
der in den jeweiligen Zonen stattfindet, und regt die innerhalb des unteren Teils ein Tröpfcheninjektor 15
Grenzflächenverwirbelung an. Diese chaotische Vor- angeordnet, der unter Druck mit einer Salzlösung aus
und Rückbewegung der Moleküle an der Grenzfläche einem nicht gezeigten Gefäß beliefert wird.
Erfindungsgemäß wird der Zylinder 10 mit zwei Kältemitteln von verschiedener Dichte beschickt.
Wie in F i g. 2 gezeigt, nimmt das dichtere Kältemittel die untere oder Injektionszone ein. Das weniger
dichte Kältemittel nimmt die obere bzw. die Gefrierzone ein. Hierbei stellt sich der aus F i g. 2 ersichtliche
Temperaturverlauf ein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Gefrieren von Flüssigkeitströpfchen, bei welchem Tröpfchen einer Lösung
in eine Kältemittelmasse eingespritzt werden, die mit der Lösung unmischbar ist und eine höhere
Dichte als die Lösung hat, und ein Temperaturgradient in der Kältemittelmasse zwischen einer
Tröpfchen-Einspritzstelle und einer etwas oberhalb der Einspritzstelle befindlichen Stelle aufrechterhalten
wird, wobei das Kältemittel an der Einspritzstelle eine geringfügig über dem Gefrierpunkt
der Lösung liegende Temperatur und an der Stelle oberhalb der Einspritzstelle eine wesentlich
tiefere Temperatur hat, dadurch gekennzeichnet, daß als Kältemittelmasse
mindestens zwei miteinander unmischbare Kältemittel wesentlich verschiedener Dichte in Übereinanderanordnung
verwendet werden, daß die Tröpfchen in das dichteste Kältemittel eingespritzt werden, wobei der Temperaturgradient
derart aufrechterhalten wird, daß die Temperatur des dichtesten Kältemittels an der Einspritzstelle
geringfügig oberhalb des Gefrierpunktes der Lösung und die Temperatur des weniger dichten
Kältemittels wesentlich unter der Temperatur an der Einspritzstelle liegt, und daß die Dichten der
beiden Kältemittel so gewählt werden, daß mit der Erzei.'jung des Temperaturgradienten eine
Grenzflächenverwirbelunp gefördert und die Bildung von an der Grenzfläche relativ bewegungsksen,
stillstehenden Kälter^ittelschichten verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichteunterschied zwischen den Kältemitteln in einem Bereich von 0,30 bis 0,50 g/cm^ liegend gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturgradient als
negativer Temperaturgradient im Bereich ν on 6 bis 8° C je cm für einen sich von der Einspritzstelle
bis zu einer Höhe von 5 bis 8 cm oberhalb derselben erstreckenden Bereich aufrechterhalten
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturgradient
dadurch gesteuert wird, daß dem dichtesten Kältemittel Wärme zugeführt und aus dem am wenigsten dichten Kältemittel Wärme
abgeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß drei Kältemittel
als Kältemittelmasse verwendet werden und im mittleren dieser Kältemittel ein scharfer negativer
Temperaturgradient durch einen geregelten Wärmeaustausch mit den beiden benachbarten
Kältemitteln aufrechterhalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kältemittel
aus Trichloräthylen und 1,2 Dichlorpropan sowie aus Fluorkohlenstoffen gewählt werden,
die aus Freon-Typen mit Werten von η von 1 bis 5 gewählt werden.
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