DE2105095C3 - Dibasisches Aluminiumhistidinat - Google Patents
Dibasisches AluminiumhistidinatInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D233/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
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- C07D233/64—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms, e.g. histidine
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Description
N NH
OH
CH2-CH-C
NH2 O—Ai
N NH
OH
OH
(I)
10
2. Dibasisches Aluminiumhistidinat nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß der Histidinrest in
der L-Form vorliegt.
3. Verfahren zur Herstellung eines dibasischen Aluminiumhistidinats nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder Histidin mit einem
Aluminiumalkoxyd in Gegenwart von Wasser oder >o ein Histidinsalz mit einem Aluminiumsalz in einem
wäßrigen Alkohol umsetzt
4. Pharmazeutische Zubereitung, gekennzeichnet durch den Gehalt eines dibasischen Aluminiumhistidinats
nach Anspruch 1 oder 2 und eines pharmazeutisch geeigneten Trägers oder Verdünnungsmittels.
30
Die Erfindung betrifft dibasisches Aluminiumhistidinat der Fc rmel I
Das Histidin kann in der natürlichen L-Form, der D-Form oder einem Gemisch dieser Formen vorliegen,
insbesondere in der racemischen (DL) Form.
Erfindungsgegenstand ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung dieses Salzes, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in an sich bekannter Weise entweder Histidin mit einem Aluminiumalkoxyd in Gegenwart
von Wasser oder ein Histidinsalz mit einem Aluminiumsalz in einem wäßrigen Alkohol umsetzt. Die Art des
erhaltenen Salzes wird dabei hauptsächlich durch das Molverhältnis von Histidin und dem Aluminiumalkoxyd
oder Aluminiumsalz bestimmt. Bei Verwendung von 1 Mol Histidin auf 1 Mol Aluminiumalkoxyd oder 1 Mol
Aluminiumsalz wird das dibasische Salz erhalten.
Das Salz ist ein weißes amorphes Pulver, das unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln, jedoch
löslich in Mineralsäuren ist (beispielsweise Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure und Salpetersäure). Sein
Molekulargewicht beträgt 215. Dieses Salz ist wirksam t>o
zur Behandlung von Gastritis und von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Die Aktivität in vivo von
dibasischem Aluminiumhistidinat wurde an Versuchstieren anhand seiner Fähigkeit bestimmt, die nach
verschiedenen Methoden induzierte Bildung von Ma- hi
gengeschwüren zu antagonisieren. Die Methoden zum Induzieren der Bildung von gastrischen Ulzera wurden
so auseewählt. daß sie die beste Reproduzierbarkeit in
Verbindung mit dem besten Zusammenhang von Dosis und Wirkung (Regression) zeigten. Die zufriedenstellendsten
Ergebnisse wurden mit Ulcera erzielt, die mit Phenylbutazon, Glucose und Coffein erhalten worden
waren.
Da dibasisches Aluminiumhistidinat ein Salz darstellt,
war es interessant, festzustellen, welcher Anteil der Aktivität auf das Aluminium und welcher auf das
Histidin zurückzuführen ist und zu prüfen, ob die Aktivität des Salzes sich von der eines Gemisches aus
Aluminiumhydroxyd und Histidin unterscheidet Die in sämtlichen Tests erhaltenen Daten zeigten, daß die
Aktivität von dibasischem Aluminiumhistidinat größer ist als die Summe der mit Aluminiumhydroxyd und
Histidin getrennt erzielten Aktivitäten. Aluminium und Histidin zeigen daher, wenn sie im Molekül des
dibasischen Aluminiumhistidinats vorliegen, einen synergistischen Effekt zum Schutz der Magenschleimhaut
gegenüber ulcerogenen Mitteln. Diese Annahme wurde an durch PhenyJbutazon induzierten Ulcera durch
direkten Vergleich der Aktivität von dibasischem Aluminiumhistidinat mit der eines Gemisches aus
Aluminiumhydroxyd und Histidin nachgewiesen. Da diese Untersuchung die Charakterisierung der neuen
Verbindung und ihre Unterscheidung von einem einfachen Gemisch aus Aluminiumhydroxyd und Histidin
gestattete, soll sie nachstehend ausführlicher beschrieben werden.
Die verwendete Methode entsprach im allgemeinen der von B ο η f i 1 s et al. (Compt Rend. Soc, Biol„ 1954,
148,881).
Ratten des Stammes CFE der Rasse SPF wurden zu je zwei Tieren in einen Käfig gesetzt und während 15
Stunden hungern gelassen, wobei ihnen nur Wasser zugänglich war. Zum Zeitpunkt Null wurde den Ratten
80 mg/kg Phenylbutazon oral appliziert, und danach
wurde die zu prüfende Zubereitung verabreicht. Die gleiche Behandlung wurde nach zwei Stunden wiederholt.
Nach sechs Stunden wurden die Tiere durch Kehlenschnitt unter Chloroformnarkose getötet. Der
bei der Prüfung durch Autopsie entnommene Magen wurde nach der Methode von Hanson und B r ο d i e
(J. Appl. Physiol., 1950, 15, 291) präpariert Gastrische Läsionen wurden unmittelbar nach dem Entfernen der
Mägen anhand einer willkürlichen Skala bestimmt, auf der Werte von 1 bis 7 auf Basis von Modellen
aufgetragen waren, die durch mehrere Autoren vorgeschlagen worden sind (beispielsweise O s t e r I ο h
et al., Arzneimittel-Forschung 1966, 16, 901). Die Zuordnung und Bestimmung der Läsionen wurde durch
Personen vorgenommen, welche die an den Tieren durchgeführte Behandlung nicht kannten. Es wurde
außerdem dafür Sorge getragen, eine einseitige Ausrichtung der Daten auszuschalten. Zu diesem Zweck
erhielt jedes Tier eine Nummer, und der Schlüssel dafür wurde erst nach der Bestimmung angegeben. Es wurden
Dosiswerte von 100 und 300 mg/kg für dibasisches Aluminiumhistidinat und 300 und 900 mg/kg für ein
äquimolekulares Gemisch von Aluminiumhydroxyd und Histidin untersucht. Die Zubereitungen wurden vor der
Verwendung durch ein Sieb gegeben (2900 Maschen/ cm2) und in destilliertem Wasser suspendiert.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Tabelle 2 betrifft die Varianzanalysc, die entsprechend einer arithmetischen Berechnung für biologische
Versuchswerte auf Basis zweier paralleler Linien durchgeführt wurde. Da der statistische Vergleich zu
befriedigenden Ergebnissen führte, wurde das Verhältnis der Aktivität von dibasischem Aluminiumhistidinat
und dem Gemisch aus Aluminiumhydroxyd und Histidin berechnet und dafür ein Wert von 5,61 bei einer
Vertrauensgrenze von 3,91 bis 8,03 für eine Wahrscheinlichkeit (P) von 0,05 festgestellt
Diese Ergebnisse zeigen, daß dibasisches Aluminiumhistidinat
eine Aktivität besitzt, die etwa das 5fache der eines Gemisches von Aluminiumhydroxyd und Histidin
beträgt
10 Gegenstand der Erfindung sind außerdem pharmazeutische Zubereitungen, die eine Verbindung der
allgemeinen Formel (1) sowie ein pharmazeutisch geeignetes Trägermedium oder Verdünnungsmittel
enthalten.
Diese pharmazeutischen Zubereitungen oder Präparate liegen vorzugsweise in einer für orale Verabreichung
geeigneten Form vor, beispielsweise als Tabletten, Kapseln, Pulverpäckchen, flüssige Lösungen,
Suspensionen oder Elixiere.
Vergleich der Aktivitäten von dibasischem Aluminiumhistidinat und eines äquimolaren Gemisches aus Aluminiumhydroxyd
und Histidin zum Inhibieren von durch Phenylbutazon erzeugten akuten Ulcera
Ulcerogene Behandlung
Schutzbehandlung
Zweimal oral
verabreichte
Dosis
mg/kg
verabreichte
Dosis
mg/kg
Zweimal oral verabreichte Dosis mg/kg |
Anzahl der Tiere |
Mittelwerte ± Stan dardabweichung der Bewertungspunkte, welche die Stärke der Ulkusbildung angeben |
- | 25 | 2,06 ± 0,228 |
- | 25 | 5,70 ± 0,299 |
100 | 25 | 4,34 ±0,310 |
300 | 25 | 2,26 ± 0,260 |
300 | 25 | 5,10 ±0,252 |
900 | 25 | 3,56 ± 0,279 |
Phenylbutazon 80
Phenylbutazon 80
Phenylbutazon 80
Phenylbutazon 80
Phenylbutazon 80
Dibasisches Aluminiumhistidinat
Dibasisches Aluminiumhistidinat
Gemisch aus Aluminiumhydroxyd und Histidin Gemisch aus Aluminiumhydroxyd
und Histidin
Varianzanalyse entsprechend einer 2 X 2-faktoriellen Berechnung für biologische Versuche anhand der Daten
gemäß Tabelle 1
Quelle der Variablen
Freiheitsgrad
Varian? Ergebnis
Wahrscheinlichkeit
Tage | 4 | 7,7433 | 4,58 | HS | < 0,01 | = 5,61 |
Vergleich und Phenylbutazon | 1 | 0,1408 | < 1 | NS | >0,05 | |
gegen Anzahl der behandelten | ||||||
Tiere | ||||||
Arzneimittel | 1 | 26,522.) | 15,68 | HS | < 0,01 | |
Regression | 1 | 81,902:5 | 48,43 | HS | < 0,01 | |
Ähnlichkeit (Parallelismus) | 1 | 1,822:5 | 1,08 | NS | >0,05 | |
Anzahl X Tage | 20 | 0,9533 | < 1 | NS | >0,05 | |
Fehler | 140 | 1,69 K! | - | - | - | |
HS = I lochsignifikant; | ||||||
NS = Nichtsignifikant. | ||||||
Aktivitälsverhältnis von —- | dibasischem | Aluminiumhistidinat |
Gemisch aus Aluminiumhydroxyd und Histidin
(Verlrauensgrenzen: 3,91 bis 8,03 für P = 0,05)
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele verdeutlicht.
Frisch destilliertes Aluminiumisopropoxyd (20,42 g) und trockenes Isopropanol (200 ml) wurden in einem
Dreihals-Rundkolben (500 ml), der mit einem mechanisehen Rührer, Thermometer und Rückflußkühler (mit
aufgesetztem Calciumchloridrohr) versehen war, auf 40 bis 45°C erhitzt. Danach wurde mit L-Histidinbase
(15,51 g) behandelt, fortgesetzt bei 500C gerührt una während 10 Minuten bei 500C stehengelassen. Danach
wurde Wasser (3,6 g) tropfenweise zugesetzt. Die Temperatur erhöhte sich spontan auf 55 bis 6O0C. Der
entstandene, voluminöse weiße Niederschlag wurde während 2 Stunden bei 55 bis 600C und dann während
einer Stunde bei Raumtemperatur gerührt Das Produkt wurde auf einer Nutsche gewonnen urd 4 Stunden bei
500C und 30 mm Hg getrocknet, und das trockene
Produkt wurde zu einem feinen Pulver vermählen. Dabei- wurden 23 g dibasisches Aluminium-L-histidinat
erhalten. Wassergehalt: 7,5%. Analysenwerte: gefunden (korrigierte Werte für das trockene Produkt): C: 33,04;
N: 19,3; Al: 12,7%. Theoretisch erforderliche Werte für C6Hi0N3U4Al: C 33,49; N 19,54; Al 12,54%.
10,2 g Alum-niumisopropoxyd wurden in einem mit
wirksamem Rührer versehenen Rundkolben geschmolzen, auf 80 bis 88° C gekühlt und mit L-Histidinbase
(7,76 g), Isoprcpanol (10 ml) und danach mit entionisiertem
Wasser (1,8 g) behandelt Das Rühren wurde während 5 Stunden bei 55 bis 600C fortgesetzt und das
Gemisch in einem Kristallisator bei 700C unter 30 mm Hg getrocknet Das trockene Produkt wurde zu
einem feinen Pulver vermählen. Es wurden 10,7 g dibasisches Aluminiumhistidinat mit einem Wassergehalt
von 5,11% erhalten, das die gleichen physikalischchemischen Eigenschaften wie das Produkt gemäß
Beispiel 1 aufwies. Analysenwerte, gefunden (korrigiert für das trockene Produkt): C 34,4; N 19,4; Al 12,1;
Histidin 74%. Theoretisch erforderliche Werte für C6H10N3O4Al: C 33,49; N 19,54; Al 12,54; Histidin
71,65%. .
In einem 500-ml-Rundkolben wurden 200 ml Methanol
unter Kühlen mit wasserfreiem Aluminiumchlorid (6,6 g) behandelt, und danach wurden tropfenweise
unter Rühren L-Histidin (23,2 g) Natriunihydroxyd (6 g),
Wasser (12,5 ml) und Methanol (50 ml) zugegeben. Der
gebildete weiße Niederschlag wurde eine Stunde bei 6O0C gerührt, mit 50 ml Wasser behandelt und danach
fortgesetzt 4 Stunden bei 6O0C gerührt Die abgekühlte Suspension wurde filtriert und das Produkt bei 500C
unter vermindertem Druck getrocknet Es wurden 13 g dibasisches Aluminium-L-hisiidinat erhalten.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise und unter Verwendung von 20,42 g Aluminiumisopropoxyd,
200 ml Isopropanol, 15,51 g DL-Histidinbase
und 3,6 g Wasser wurden 23 g dibasisches Aluminium-DL-histidinat erhalten. Das D-Histidinat kann in der
gleichen Weise erhalten werden, wenn als Ausgangsmaterial D-Histidin verwendet wird.
Nach der in Beispiel 2 beschriebenen Verfahrensweise und unter Verwendung von geschmolzenem Aluminiumisopropoxyd
(10,2 g), DL-Histidin (7,76 g), Isopropanol (10 ml) und Wasser(l,8 g) wurden 10 g dibasisches
Aluminium-DL-histidinat erhalten. Das D-Histidinat kann in der gleichen Weise bei Verwendung von
D-Histidin als Ausgangsmaterial hergestellt werden.
Beispiel δ
Nach der in Beispiel 3 beschriebenen Verfahrensweise und unter Verwendung von 6,6 g wasserfreiem
Aluminiumchlorid, 200 ml Methanol, 23,2 g DL-Histidin,
6 g Natriumhydroxyd und \2J5 g Wasser wurden 12 g
dibasisches Aluminium-DL-histidinat erhalten. Das D-Histidinat kann in der gleichen Weise erhalten
werden, wenn von D-Histidin ausgegangen wird.
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. Dibasisches Aluminiumhistidinat der FormelCH,-CH-CI NNH,O-AlOH
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