DE2105075A1

DE2105075A1 - Abort Einrichtung

Info

Publication number: DE2105075A1
Application number: DE19712105075
Authority: DE
Inventors: Bigge Falkenberg Bengtsson (Schweden)
Original assignee: TeBe Elprodukter AB, Huskvarna (Schweden)
Priority date: 1970-02-10
Filing date: 1971-02-04
Publication date: 1971-08-19
Also published as: US3675250A; DE2105075B2; SE334989B; CH515021A; GB1282846A; DK125618B; DE2105075C3; DK125618C

Description

PATENTANWÄLTE

DIPU.-IN6. DR. IUR. DIPL.-IN6.

VOLKER BUSSE DIETRICH BUSSE

45 Osnabrück , den 2. Febr. 1971

MDSERSTRASSE 2O/24 VB /Pl TeRe-EIprodukter AR Box 3^3 S-561 01 Huskvarna

Schweden

Abort-Einrichtung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Abort-Einrichtung, bestehend aus einem Stuhl mit einem hochschwenkbaren Sitzring und einem Deckel zum Schließen des Stuhls.

Besonders in Periengebieten würde das Anlegen annehmbarer Abflußanlagen für Abort-Einrichtungen zu hohe Kosten verursachen. Mit Rücksicht hierauf werden in großem Umfange Abortkübel unter Zusatz chemischer Agenzien, wie Kalk und/oder sanitärer Flüssigkeit, verwendet. Die Abortkübel werden regelmäßig eingesammelt und zum Entleeren und Verbrennen oder zu anderweitiger Vernichtung ihres Inhalts » zu einem Sammelpunkt transportiert. Sie werden alsdann ausgewaschen und zur erneuten Benutzung wieder verteilt. Eine derartige Anlage hat viele Nachteile hinsichtlich Hygiene und Handhabung. Es sind daher bereits Abort-Einrichtungen vorgeschlagen und bis zu einem gewissen Umfang

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auch installiert worden, bei denen die Fäkalien mit Hilfe von elektrischem Strom unmittelbar verbrannt werden. Hiermit sind jedoch Nachteile in Form von hohen Kosten, Wartezeit und störender Rauchentwicklung verbunden.

Bei einer Abort-Einrichtung gemäß der Erfindung werden diese Probleme dadurch gelöst, daß die Fäkalien in einem Beutel oder Behältnis gesammelt werden, der bzw. das mit einer Verschließeinrichtung versehen und auf einer unter dem Gefrierpunkt liegenden, im wesentlichen konstanten Temperatur gehalten wird, und daß die Fäkalien in gefrorenem Zustand einem Ort zugeführt v/erden, an dem ihr Vernichten erfolgt.

Die erfindungsgemäße Abort-Einrichtung ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter dem Sitzring eine grubenartige Kammer vorgesehen ist, deren Wandung wärmeisoliert und derart mit einem Kühlsystem verbunden ist, daß sie auf etwa -15⁰C heruntergekühlt werden kann, und daß während derartiger Kühlung gleichmäßig Wärme auf den Sitzring übertragen wird, der durch einen Ring aus Kunstharz, Kunststoff od. dgl. gegen die Wandung isoliert ist. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bildet der Ring, gleichzeitig einen Halter für einen zum einmaligen Gebrauch bestimmten Beutel aus Kunststoff oder ähnlichem Material, der als Verkleidung der Wandung und des Bodens der Kammer in diese eingesetzt ist.

Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung

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mit der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt ist, es zeigen:

Fig. 1

einen vertikalen Querschnitt nach Linie I-I in

Fif. 2;

eine entsprechende Draufsicht;

eine geschnittene Teildarstellung der oberen

rechten Ecke der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;

und

eine perspektivische Darstellung eines Transport·

behSlters.

Fin zum einmaligen Gebrauch bestimmtes Behältnis 1 in der Form eines Kunststoffbeutels ist entsprechend Fig. 1 derart in eine grubenartige Kammer 2 eingesetzt, daß es eine Verkleidung für deren Wandung und Boden bildet. Die Innenwand der Kammer besteht aus einem rohrförmigen Teil 3 mit Kanälen, durch die Kühlmedium in an sich bekannter Weise um den Umfang des rohrförmigen Teils herumgeleitet wird. Der obere Rand des Behältnisses bzw. Beutels 1 ist mit einer Einrichtung zum schnellen Verschließen bzw. Abdichten des Beutels in Form eines Bandes 5 aus weichem Metall, z. B. Aluminium, versehen, das sich um den Umfang des Beutels erstreckt. Der Rand des Beutels wird an einer Doppelfaltung, und zwar nach außen und unten, von einem entfernbaren Sperring 6 gehalten bzw. geschützt.

Die Kammer 2 weist eine weitere,aus wärmeisolierendem Material, z. B. Polyurethanschaum, bestehende Wand 7 auf, an deren Außen-

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seite ein rohrförmiger Kondensator 8 für das Kühlagens angebracht ist. Neben der Kammer 2 sind ein Kompressor 9, ein Verdampfer 10, ein Wärmetauscher 11 und ein Thermostat 12 vorgesehen, die in an sich bekannter Weise ein Kühlsystem bilden, das ein Herabsetzen der Temperatur des Verdampfungsröhres 3 auf etwa -15°C und die Beibehaltung dieser Temperatur ermöglicht. Die vorstehend beschriebenen Einrichtungen mit den zwischen diesen vorhandenen Verbindungen werden von.einem Gehäuse 13 umgeben, in dessen Oberseite eine öffnung I¹J vorgesehen ist, die dem Beutel bzw. Behältnis 1 entspricht und durch einen hochklappbaren rechteckigen Sitz 15 aus Kunststoff od. dgl. begrenzt wird. Ein wärmeisolierender Deckel 16 verschließt durch Herunterklappen die öffnung des Sitzes 15.

Zwischen dem Haltering 6 und dem Sitz 15 ist ein Zwischenraum 17 vorgesehen, der ein freies Zirkulieren von Luft zwischen diesen Teilen ermöglicht. In dem unteren Teil des Gehäuses 13 sind Lufteinlaßöffnungen 18 und in dem oberen Teil desselben ist eine öffnung 19 vorgesehen, die an einem Luftkanal bzw. -abzug angeschlossen werden kann. Ein Schalter 20 für den elektrisch betriebenen Kompressor 9 vervollständigt die Einrichtung, deren Arbeits weise wie folgt ist:

Da das Behältnis bzw. der Beutel 1 einen guten Wärmekontakt mit dem Verdampferrohr 3 hat, das durch das Kühlsystem auf etwa -15°C gehalten wird, werden in den Beutel gelangende Fäkalien schnell auf eine unter dem Gefrierpunkt liegende Temperatur heruntergekühlt. Hierdurch wird die Abgabe von Geruchsagenzien

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völlig eingestellt und der Zersetzungsprozeß beendet. Von der Kammer 2 abgeführte Wärme, die in dem Kondensator 8 und dem Wärmetauscher 11 aufgebraucht bzw. abgeführt wird, dient dazu, einen Luftstrom von dem Einlaß 18 durch den Zwischenraum 17 zu der öffnung 19 zu treiben. Die erwärmte Luft erteilt dem Sitz im Vorbeiströmen eine angemessene Temperatur und schafft eine geeignete Fntlüftung in der Vorrichtung.

Wenn der Inhalt des Beutels 1 bis auf ein geeignetes Ausmaß angewachsen ist, werden der Deckel 16, der Sitz 15 und der Haltering 6 angehoben, so daß der Rand des Beutels freigegeben wird. Da der Beutelinhalt gefroren und geruchlos ist, verursacht das Herausheben und Schließen des Beutels durch Abdichten des Bandes 5 kein Unbehagen. Danach kann der Beutel in einen einfachen, mit einem Deckel versehenen und aus wärmeisolierendem Material, z. B. Polystyrenschaum, bestehenden Behälter 21 eingebracht und so zu einer zentralen Sammelstelle gebracht oder in anderer Weise zu seiner Vernichtung und derjenigen seines Inhalts abtransportiert werden. Hierbei braucht der Behälter 21 nicht unbrauchbar zu werden und kann etliche Male benutzt werden. Selbst bei einer mäßigen Wandstärke von beispielsweise etwa 35 mm ermöglicht der Behälter 21 eine Lagerung von etwa 48 Stunden, bevor sein Inhalt eine den Gefrierpunkt übersteigende Temperatur erreicht. Es ist ebenso möglich, beim Einsammeln der Beutel anstelle der Behälter 21 ein Fahrzeug mit wärmeisolierendem Laderaum zu verwenden.

Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist der Deckel

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mit einer Einrichtung versehen, die eine Pumpe 22 und einen Tank 23 aufweint j der beim Schließen des Deckels automatisch ein Pulver oder ein schaumbildendes und/oder schnellgefrierendes Agens über den Inhalt des Beutels verteilt, der hierdurch weit weniger ekelhaft wird.

Die vorstehend beschriebene und in der Zeichnung veranschaulichte Ausführung kann im Rahmen der Erfindung hinsichtlich ihrer Einzelheiten in verschiedener Weise und insbesondere durch Gefrieren mit Hilfe von Kohlendioxydschnee, durch Verwendung eines durch Kohlenv.'asserstoff angetriebenen Kühlsystemsund durch andere Möglichkeiten zum Verschließen des Beutels bzw. Behältnisses abgewandelt werden.

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Claims

Patentansprüche:

1. Abort-Finrichtung, bestehend aus einem Stuhl mit hochschwenkbarem Sitzring und einem Deckel zum Schließen des Stuhls, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter dem Sitzring (15) eine grubenartige Kammer (2) vorgesehen ist, deren Wandung wärmeisoliert und derart mit einem Kühlsystem (3, 8-11) verbunden ist, daß sie auf etwa -15°C heruntergekühlt werden kann, und daß während einer derartigen Kühlung gleichmäßig Wärme auf den Sitzring übertragen wird, der durch einen Ring (6) aus Kunststoff od. dgl. gegen die Wandung isoliert ist.

2. Abort-Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (6) gleichzeitig einen Halter für einen zum einmaligen Gebrauch bestimmten Beutel (1) aus Kunststoff oder ähnlichem Material bildet, der als Verkleidung der Wandung und des Bodens der Kammer (2) in.diese eingesetzt ist.

3· Abort-Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (16) mit einer eine Pumpe (22) und einen Tank (23) mit einem schaumbildenden und/oder schnellgefrierenden Agens aufweisenden Vorrichtung derart mechanisch verbunden ist, daß die Vorrichtung das Agens beim Schließen des Deckels über den Inhalt des Beutels oder der Kammer verteilt.

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