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Verfahren und Vorrichtung zur passergenauen Anlage von Bogen an einer
Bogendruckmaschine Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
passergenauen Anlage von Bogen an einer Bogendruckmaschine.
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Der Anlagepasser einer Druckmaschine hängt weitestgehend von der Genauigkeit
der Lage der Bogen an den Vordermarken ab.
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Diese Lagegenauigkeit ist wiederum abhängig von der Bogenlaufgenauigkeit
im Bogenanleger. Daneben hängt die Anlagegenauigkeit entscheidend von der Anlaufgeschwindigkeit
der Bogen ab.
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Hohe Geschwindigkeiten der Bogenvorderkante gegen feststehende Vordermarken
führen infolge elastischer Verformung und Zurückprallen bzw. plastischer Deformationen
besonders bei dünnen weniger festen Papieren zu Anlagedifferenzen der Bogen.
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Mit steigender Anlaufgeschwindigkeit verschlechtert sich das Passerergebnis.
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Es besteht daher die Aufgabe, durch Steuerung des Boganlaufes die
Sollage des Bogens einzuhalten bzw. zu erreichen, und die Anlaufgeschwindigkeit
der Bogen an Vordermarken zu reduzieren.
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Es sind bereits eine Reihe von Bogenausrichteinrichtungen bekannt,
die eine passergenaue Anlage auch von schief ankommonden Bogen gewährleisten sollen.
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Bei einer bekannten Einrichtung nach DBP 974590 werben die vol Bogentapel
kommenden Bogen durch einen Anschlag vorausgerichtet und durch Wegsohwenken des
Anschlages im vorausgerichtetem Zustand an die Vordermarken geführt,
Diese
Einrichtung tat den Nachteil, daß durch einen aufwendigen Mechanismus und deS bei
hoher Geschwindigkeit notwendige schnelle Wegschwenken des Anschlages komplizierte
kinematische Bewegungsabläufe große Massenkräfte auf ten, die wiederum Schwingungen
und Erschütterungen und damit starke Verschleißerscheinungen hervorrufen.
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Bei einer weiteren bekannten Einrichtung nach DBP 1 152 707 bewegen
sich die schuppenförmig auf die Vordermarken zukommenden Bogen, auf in einer bestimmten
Geschwindigkeit laufenden Förderbändern. Vor den Vordermarken erreicben die Bogen
zwei langsamer laufende Fördergurte, die sich über ihnen zugeordnete Luftka'sten
bewegen. Mechanische Abtasteinrichtungen bewirken, daß die Luftkasten bei schief
ankommenden Bogen zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit 8augluft beaufschlagt werden.
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Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß zusätzliche Saugeinrichtungen
notwendig sind, und daß die Luftkästen über elektrische Fühler einen Elektromagneten
und ein Getriebe wechselweise mit Saugluft beaufschlagt werden. Der Nachteil liegt
besonders im komplizierten Aufbau und in der unexakten Funktion bei hoher Bogenfolge,
da der Saugstrom bei Jedem Bogen unterbrochen und neu aufgebaut werden muß Eine
weitere nach DWP 66 428 bekannte Einrichtung besteht aus mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
laufenden Pöfr derbändern, von denen die langsameren mit anschlägen vorsehen sind,
80 daß die Bogen mit der Differenzgeschwindigkeit gegen die anschläge und mit der
Restgeschwindigkeit gegen die Vordermarken gefördert werden.
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richte Diese Vorauseinrichtung hat den Nachteil, daß die Goschwindigkeitadifferenz
beider Fördersysteme nicht au groß sein dart, da die Bogenschuppe sonst zu stark
zusammengeschoben wird. Andererseits ist bei zu geringer Geschwindigkeitsdifferenz
ein Erreichen der Ausrichtanschläge und somit eine Vorauarichtung nicht möglich.
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Schief ankommende Bogen, die zu Stoppern führen, sind deshalb nicht
ausgeschlossen. Außerdem treffen die Bogen bei hoher Maschinengeschwindigkeit mit
ihrer Vorderkante hart; auf die Vordermarken auf, so daß sie beschädigt oder sogar
geknittert werden.
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Eine bekannte Einrichtung zur Bogenabbremsung besteht darin, daß die
Geschwindigkeit eines Zuführbänder-Systems unterschiedlich ißt, zum Zeitpunkt des
Auftreffens der Bogenvorderkante an feststehende Vordermarken tritt die minimale
Ge schwindigkeit auf. Bei hohen Geschwindigkeit treten hohe Beschleunigungen und
damit Massenkräfte auf, die zur Eunktionsuntüchtigkeit führen.
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Alle genannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß die Abtastung
bzw. die Ausriehtung der Bogen mittels Taster und Anschlägen erfolgt Diese Verfahrensweise
ißt bei zunehmender Maschinengechwindig.
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keit nicht mehr anwendbar, da sie zu Stoppern und beschädigten Bogen
führt.
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Da Stillstandszeiten bei hochproduktiven Druckmaschinen mit hohen
Kosten verbunden sind, kommt es darauf an, eine funktionssichere Bogenanlage zu
schaffen.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Bogensteuerung zu schaffen die schief
und nicht phasengenau.ankommende Bogen auch bei hohen Geschwindigkeiten beschädigungsfrei
in die gewünschte Sollage bringt, und damit in Jede Falle die Bogen zum optimalen,
vom Drucmaschinenhers teller vorgegebenen Zeitpunkt an die Anlagemarken fördert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde die Bogenlage während der
Bewegung abzutasten und durch geeignete Einrichtungen zu korrigieren und sie dabei
gleichzeitig beschädigungsfre i abzubremsen.
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Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Istlage der Bogen
bei der Bewegung in der Schuppe, mittels einer oder mehrerer Reflexeinrichtungen
erfaßt, mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen wird und daß die Differenz beider
Werte, der mechanischen Verstellung des -zugehörigen Bogenführungsmechanismus zur
Sollverterreichtung entspricht.
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Die Abtastung der Bogen erfolgt mittels einer berührungslosen Abtasteinrichtung,
während die Umwandlung des Differenzwertes zwischen Ist- und Sollage des Jeweiligen
Bogens .
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in ein Steuersignal mittels eines Meßumformers erfolgt. -Das erfindungsgemäße
Verb aren läßt sich-besonders vorteilhaft mit einer Vorrichtung, bei der mit einer
unterhalb des zu steuernden Bogens gleichförmig umlaufenden Förderwalze und achsparallel
darüber befindlichen Tektrollen und dazu gehörige an einer Kurvenscheibe mit einer
Kurvenwelle anliegendes zur Hebung und Senkung der Taktrollen bekannte Hebelsysteme
durchführen, in dem das Aufsetzintervall der Taktrollen mittels eines in dem bekannten
flebelsystem eingefügbem elektrisch, pneumatisch oder mechanisch angetriebenen Stellgliedes
variierbar ist. Eine weitere vorteilhafte Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
in der Art vorgesehen, daß die Aufsetzintervalle der Taktrollen durch Verstellung
der Kurvenscheibe auf ihrer Welle mittels einea elektrisch, pneumatisch oder mechanisch
angetriebenen Stellgliedes variierbar ist. Das geschieht in der Form, daß die Kurvenscheibe
geteilt ist. Der Anstiegsteil zum Anheben der Taktrollen bleibt fest mit dem Antrieb
verbunden, während der Ahstiegsteil der Kurvenscheibe zur Absenkung der Taktrollen
beispielsweise durch é mechanisches Zusatzgetriebe eine Phasenverschiebung zum Antrieb
erfährt und damlt der Zeitpunkt des Aufsetzens der Taktrollen je nach Bogenlage
varlierbar ist.
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Die Erfindung soll nachstehend an Hand einer Zeichnung an einen Ausführungsbeispiel
erläiitert werden.
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die Differenz zwischen Soll-und Istlage der Bogen mittels einer oder
wehrerer Reflexeinrichtungen erfaßst und je nach GIöße.
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Es zeigen' Fig, 1 8 Seitliche Ansicht der Bogenzuführung und Steuerung
(Ausführungsbeispiel 1) Fig. 2 : Photoelektrische Abtastung, Auszug aus Fig.1 Die
Bogenschuppe 1 wird wie bekannt mit einem Bändertraneportmechauismus 2 auf einem
Anlagetisch 3 zu den Vordermarken 4 der nicht dargestellten Druckmaschine gefördert.
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Die Bogenlage wird mittels eines photoelektrischen Reflextasters 5
während des Laufes abgetastet. Der Reflextaster 5 erzeugt einen Lichtpunkt 6, so
daß durch die Jeweilige Bogen vorderkante eine impulsartige Verdnderung beim Empfänger
der photoelektrischen Reflextaster 5 wahrgenommen wird, dessen zeitliche Different
zum Sollwert, der vom Hersteller optimal angegeben wird, einem Steuerimpuls zur
früheren oder späteren Absenkung der Taktrollen 7 zur Abbremsung der Bogen a auslöst.
Dies geschieht ist der Art, daß der Steuerimpule über elektrische Schalteinrichtungen
9 den Antriebsschrittmotor 10 eine Stellspindel 11 verstellt und dabei die Stel.'
lung des Taktrollanbebels 12 der mit dem kurvenrollenbebel 13 drehbar verbunden
ist, so verändert, daß die Tastrolle 7 bei gleicher kurvenstellung unterschiedlichen
Abstand von der von der Maschine angetriebenen und konstant umlaufenden Bremswalze
14 hat. Der Antrieb des kurvenrollenbebels 13 erfolgt über Kurvenrolle 15, Kurvenscheibe
16 von der Antriebswelle 17 aus, Feder 18 drückt die Rolle an die Kurvenscheibe.
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Die Feder 19 nimmt- die Überdrückung zwischen Taktrolle 7 und Bremswalze
14 auf. Das Aufsetzen der Taktrolle 7 auf die Bremswalze 14 erfolgt, wem der vorhergehende
Bogen 20 mit der Hinterkante die Mittellinie passiert bat und der nachfolgende Bogen
21 mit seiner Vorderkante diese noch nicht erw reicht hat.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung,
ist die Kurvenscheibe 16 zur Veränderung des Absenkzeitpunktee der Taktrolle 7 auf
ihrer taktmäßig ans..
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triebenen Welle mittels eines Stellgliedes entsprechend der Differenz
zwischen Ist-und Sollage der Bogen ver-Stellbar.