DE102007009674A1

DE102007009674A1 - Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens auf dem Anlagetisch einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE102007009674A1
Application number: DE102007009674A
Authority: DE
Inventors: Volkmar Schumann; Carsten Reinsch
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 2007-02-28
Filing date: 2007-02-28
Publication date: 2008-09-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens auf dem Anlagetisch einer Bogendruckmaschine, wobei mindestens ein Sensor zum Erfassen der in Transportrichtung gesehenen vorderen Kante des Bogens vorgesehen ist, die Bogen als Bogenschuppe auf dem Anlagetisch geführt sind und der in Transportrichtung gesehene vordere Bogen im Bereich der Bogenschuppe den zu messenden Bogen überdeckt. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ermitteln der Lage der Vorderkante eines Bogens in einer Bogenoffsetdruckmaschine zu entwickeln, durch die eine exakte Messung der Vorderkante von auf dem Anlegetisch geförderten Bogen möglich wird. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Sensor/die Sensoren (3, 3') von einer Ausgangsposition in eine temporäre Messposition schwenkbar sind und der Sensor/die Sensoren (3, 3') eine Bogenaushebeinrichtung (23) aufweisen, die, in Transportrichtung (a) des zu messenden Bogens (42) gesehen, vor dem Sensor (3; 3') angeordnet und dem, in Transportrichtung (a) gesehen, vorderen Bogen (41) zugeordnet ist/sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens auf dem Anlagetisch einer Bogendruckmaschine nach dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
Zum Bedrucken von Bogen in Druckmaschinen werden die Bogen im Maschinentakt einzeln von einem Bogenstapel abgehoben und in Schuppen an die Anlegmarken des Anlagetisches transportiert. Dort werden die Bogen ausgerichtet. Die Greifer der Anlagetrommel übernehmen die Bogen und beschleunigen diese auf Maschinengeschwindigkeit.
Es wird angestrebt, dass die Bogen weitgehend ausgerichtet an den Anlegemarken ankommen. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, kann es dort zu Problemen beim exakten Ausrichten kommen. Insbesondere bei Druckmaschinen, bei denen der Bogen ohne Anwendung von Anlegemarken ausgerichtet wird, muss das in einem engen Toleranzbereich erfolgen.
Aus der DE-OS 21 04 113 ist bereits eine Lösung bekannt, durch die eine zeitgenaue Anlage der Bogen an den Vordermarken erreicht werden soll. Hierbei wird die Bogenschuppe durch einen photoelektrischen Reflextaster während des Laufes von unten abgetastet. Der Reflextaster erzeugt einen Lichtpunkt, so dass durch die jeweilige Vorderkante des Bogens eine impulsartige Veränderung beim Empfänger wahrgenommen wird. Die zeitliche Differenz dieses Signals zum Sollwert wird erfasst und ein Stellbefehl für eine mechanische Stelleinrichtung generiert, so dass der Bogen gebremst oder beschleunigt werden kann.
Die Ermittlung der Schieflage der Vorderkanten der Bogen und deren Ausrichtung sind durch diese Vorrichtung nicht möglich.
Hierzu soll die in der DE 40 01 120 A1 vorgestellte Vorrichtung dienen. Durch diese soll die Bogenankunft an der Bogenanlage einer Druckmaschine und/oder die Schräglage eines Bogens erfasst und im Falle eines Abweichens von vorgegebenen Sollwerten entsprechende Korrekturen berechnet und vorgenommen werden. Die Vorrichtung ist so aufgebaut, dass ein Abtaster in der Mitte des Anlagetisches angeordnet und ein Winkelgeber an einer Welle eines Zylinders der Druckmaschine angebracht ist. Eine Regeleinrichtung ordnet die Tastsignale des Abtasters den jeweiligen Winkelstellungen des Winkelgebers zu und vergleicht diese Winkelstellungen mit gespeicherten Sollwerten. Bei Abweichungen werden die Verstelldaten für eine Korrektur der Bogenankunft berechnet und diese Verstelldaten einer Verstelleinrichtung zugeleitet. Bei der Vorrichtung ist ein Abtaster symmetrisch zur Mitte des Anlegetisches im Bereich der Vorderanschläge angeordnet. Die Phasenverstellung erfolgt mittels eines Stellmotors, der über Auslenkung der Anlegerantriebskette den Bogenvorschub ändert. Die Schrägstellung der Bogenlage wird über einen weiteren Stellmotor erreicht, der die relative Lage der für die Bogenvereinzelung vorgesehenen Schleppsauger des Saugkopfes zueinander ändert.
Aus der DE 100 62 821 A1 ist eine Vorrichtung zum Ausrichten von Bogen in einer Druckmaschine bekannt, bei der eine Messeinrichtung vorgesehen ist, die zwei Sensoren zur Messung des Kantenversatzes der Vorderkante des Bogens unmittelbar vor, während, oder unmittelbar nach der Übergabe des Bogens an die Ausrichteinrichtung enthält. Ein zweiter Sensor misst den Kantenversatz einer Seitenkante des Bogens.
Als Stellorgan für die Vorrichtung sind zwei parallel angeordnete und in Förderrichtung der Bogen verlaufende Transportbänder vorgesehen, die zur Vorausrichtung in Abhängigkeit der Messergebnisse der Sensoren mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten antreibbar sind.
Die genannten Lösungen sind, insbesondere in Bezug auf die immer größer werdenden Verarbeitungsgeschwindigkeiten der Druckmaschine, weitgehend zu störanfällig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ermitteln der Lage der Vorderkante eines Bogens in einer Bogenoffsetdruckmaschine zu entwickeln, durch die eine exakte Messung der Vorderkante von auf dem Anlegetisch geförderten Bogen möglich wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei dar:
1: Schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im nichtaktiven Zustand
2: Schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung während des Messens eines Bogens
3: Draufsicht auf die erfindungsgemäße Einrichtung
Wie aus der 1 ersichtlich, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem Anlagetisch 1, auf dem Bogen 41, 42 in Form einer Bogenschuppe 4 geführt werden. Dabei überdeckt der vordere Bogen 41 den in der Transportrichtung a gesehen zu messenden Bogen 42 in einem Überdeckungsbereich 43.
Derartige Bogenzuführeinrichtungen können einer Bogenoffsetdruckmaschine vorgeordnet sein, wobei deren Anwendung nicht auf diesen Bereich beschränkt ist.
Die Bogen 41, 42 werden durch zwei symmetrisch dem Anlagetisch 1 zugeordnete, saugluftbeaufschlagte Transportbänder 51, 52 geführt (siehe hierzu die 3). Unterhalb des Anlagetisches 1 und in unmittelbarer Nachbarschaft eines jeden Transportbandes 51, 52 ist je ein Sensorhalter 2 angeordnet. Die Transportbänder 51, 52 sind unabhängig von einander durch je eine Antriebseinheit 61, 62 angetrieben. Die Steuersignale für die Transportbänder 51, 52 werden durch eine Steuereinrichtung 7 bereitgestellt. Die Steuereinrichtung 7 ist auch geeignet, sowohl Messsignale von Sensoren 3 zu empfangen und zu verarbeiten als auch Stellbefehle an diese auszugeben.
Den Aufbau der Sensorhalters 2 zeigen die 1 und 2. Jeder Sensorhalter 2 besteht aus einem schwenkbar in einem ersten Gestellpunkt 24 des Anlagetisches 1 angeordneten Linearmotor 21. Diesem ist eine Koppel 25 zugeordnet, die in einem weiteren Gestellpunkt 26 mit dem Gestell des Anlagetischs 1 verbunden ist. Durch das Betätigen der Koppel 25 kann der Linearmotor 21 um den ersten Gestellpunkt 24 geschwenkt werden.
Durch den Linearmotor 21 wird ein Transferglied 22 angetrieben, das in Transportrichtung a des Anlagetisches 1 verschiebbar ausgeführt ist. Auf dem Transferglied 22 ist der Sensor 3 befestigt, der eine sich in Transportrichtung a erstreckende optische Reflexzeile 31 aufweist.
Mit dem Transferglied 22 ist weiterhin eine Bogenaushebeinrichtung 23 verbunden, die endseitig in Richtung der Bogentransportebene eine Rolle 231 aufweist. Die Rolle 231 ist gegenüber dem Sensor 3 in Längsrichtung des Transfergliedes 22 gesehen erhaben angeordnet.
Um die Funktion des optischen Sensors 3 zu optimieren, sind geeignete Beleuchtungsmittel in dessen Wirkbereich angeordnet (in der Figur nicht dargestellt). Diese können in vorteilhafter Weise ebenfalls mit dem Transferglied 22 verbunden sein.
Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung:
Die in der Bogenschuppe 4 geförderten Bogen 41; 42 gelangen in den als Durchbruch 11 im Anlagetisch 1 ausgebildeten Wirkungsbereich des Sensors 3. Diese Situation ist in der 1 dargestellt.
Wenn die Vorderkante 421 des zu messenden Bogens 42 in den Bereich des Durchbruchs 11 gelangt, wird von der Steuereinrichtung 7 der Messbefehl ausgegeben. In der Folge wird das untere Glied der Koppel 25 um den Gestellpunkt 26 bewegt, so dass der Sensorhalter 2 um den Gestellpunkt 24 verschwenkt wird. Dadurch bewegt sich der Sensor 3 mit der Rolle 231 in Richtung der Transportebene der Bogen, greift durch den Durchbruch 11. Diese Situation ist in der 2 dargestellt. Der Zeitpunkt für diese Aktion wird so gewählt, dass die Rolle 231 in Transportrichtung des Bogens vor der Vorderkante 421 des zu messenden Bogens 42 die Bogentransportebene schneidet (unter der Bogentransportebene wird die Ebene verstanden, auf der die Bogen 41; 42 gefördert werden. Diese entspricht hier der Oberfläche des Anlagetisches 1). Damit berührt die Rolle 231 den vorderen Bogen 41 und hebt diesen so an, dass sich eine quer zur Bogenaufrichtung erstreckende Bogenwelle 411 bildet und damit die Vorderkante 421 des zu messenden Bogens 42 freigibt, so dass diese durch die unter diesen liegende Reflexzeile 31 des Sensor 3 erfasst werden kann. Die in diesem Bereich angebrachten Beleuchtungsmittel verbessern die Funktion der Reflexzeile 31.
Im Zuge dieser Bewegung wird der Linearmotor 21 aktiviert, so dass das Transferglied 22 in Bogenlaufrichtung und mit Bogengeschwindigkeit oder mit einer der Bogengeschwindigkeit angenäherten Geschwindigkeit bewegt wird. Diese Geschwindigkeit wird während des Messvorganges beibehalten. Es ist auch möglich, dass das Transferglied 22 vor dem Schwenken des Sensorhalters 2 in die Bogentransportebene in eine der Bogengeschwindigkeit angepasste Bewegung versetzt und nachfolgend in Richtung der Bogentransportebene verschwenkt wird.
Während des Messvorganges wird der zu messende Bogen 42 mehrfach abgetastet und ein Mittelwert gebildet. Dieser wird an die Steuereinrichtung 7 übermittelt.
Nach dem Messvorgang wird der Sensor 3 wieder in seine Ausgangslage verbracht. Das geschieht, indem die Koppel 25 in ihre Ausgangslage bewegt wird, so dass sich der Sensorhalter 2 aus der Bogentransportebene bewegt und der Linearmotor 21 das Transferglied 22 wieder zurück fährt. Die Vorrichtung ist bereit für den nächsten Messvorgang.
Zur Verarbeitung der Messsignale:
Wie aus der 3 ersichtlich, werden die Messsignale von den Sensoren 3 an die Steuereinrichtung 7 übermittelt. Hier wird die Schieflage der Vorderkante des zu messenden Bogens 42 durch Vergleich der Messwerte der Vorderkante an den Messstellen ermittelt. Um die Schieflage zu korrigieren, werden Stellsignale an die Antriebseinheiten 61 bzw. 62 ausgegeben. Durch Beschleunigen oder Bremsen der Transportbänder 51, 52 wird die exakte Lage des zu messenden Bogens 42 hergestellt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es weiterhin möglich, die Lage der Bogen hinsichtlich des Maschinentaktes zu korrigieren. Hierzu werden die ermittelten Messwerte mit in der Steuerung der Druckmaschine abgelegten Sollwerten verglichen und die Transportbänder 51, 52 zum Erreichen der Solllage beschleunigt oder gebremst, um eine zeitpunktgenaue Übergabe des Bogens 42 an die nachfolgende Verarbeitungseinheit zu sichern.
Die Erfindung ist nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt. In einer weiteren Ausführung wird auf den Linearmotor 21 und auf das Transferglied 22 verzichtet, so dass der Sensor 3, 3' nicht mit dem Bogen 41; 42 mitgeführt wird. Der Sensor 3, 3' wird taktweise durch den Durchbruch 11 geführt und hebt dort wie oben beschrieben die Bogenwelle 411 aus.

1: Anlagetisch
11: Durchbruch
2: Sensorhalter
21: Linearmotor
22: Transferglied
23: Bogenaushebeinrichtung
231: Rolle
24: erster Gestellpunkt
25: Koppel
26: weiterer Gestellpunkt
3, 3': Sensor
31: Reflexzeile
4: Bogenschuppe
41: vorderer Bogen
411: Bogenwelle
42: zu messender Bogen, nachfolgender Bogen
421: Vorderkante
43: Überdeckungsbereich
51: erstes Transportband
52: zweites Transportband
61: erste Antriebseinheit
62: zweite Antriebseinheit
7: Steuereinrichtung
a: Transportrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 2104113 [0004]
- DE 4001120 A1 [0006]
- DE 10062821 A1 [0007]

Claims

Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens auf dem Anlagetisch einer Bogendruckmaschine, wobei mindestens ein Sensor (3, 3') zum Erfassen der in Transportrichtung (a) gesehenen vorderen Kante (421) des Bogens (42) vorgesehen ist, die Bogen als Bogenschuppe (4) auf dem Anlagetisch (1) geführt sind und der in Transportrichtung (a) gesehen vordere Bogen (41) im Bereich der Bogenschuppe (4) den zu messenden Bogen (42) überdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor/die Sensoren (3, 3') von einer Ausgangsposition in eine temporäre Messposition schwenkbar sind und der Sensor/die Sensoren (3, 3') eine Bogenaushebeinrichtung (23) aufweisen, die in Transportrichtung (a) des zu messenden Bogens (42) gesehen vor dem Sensor (3; 3') angeordnet und dem in Transportrichtung (a) gesehen vorderen Bogen (41) zugeordnet ist/sind.
Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander beabstandete Sensoren (3; 3') der in Transportrichtung gesehenen vorderen Kante (421) des aktuell zu messenden Bogens (42) zugeordnet sind.
Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Sensor (3; 3') auf einem Sensorhalter (2) befestigt ist, wobei der Sensorhalter (2) in die Bogentransportebene schwenkbar ist.
Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Bogen (41) im Wirkbereich des Sensors (3; 3') durch die Bogenaushebeinrichtung (23) über die Bogentransportebene hebbar ist.
Vorrichtung zum Erkennen der Lage eines Bogens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (3; 3') als optische Reflexzeilen (31) ausgebildet sind.