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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Greiferöffnungspunktes an einer Bogenbremse gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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In Auslagen von Bogenrotationsdruckmaschinen werden die Bogen an ihrer Vorderkante durch Greiferwagen vom letzten Druckzylinder über verschiedene, die erforderliche Führungsqualität des Bogens herstellende Bogenleitbleche bis über den Ablagestapel geführt. Dort gibt der öffnende Greifer die Vorderkante frei, sodass die pneumatische Bogenbremse an der Unterseite des Bogens die Bogenverzögerung einleiten kann. Die einzustellenden Größen beeinflussen den Ablagevorgang wesentlich:
- – Über die Geschwindigkeit der Bremselemente wird die optimale schonende Anprallgeschwindigkeit für den Bogen gewählt;
- – Die Vakuumhöhe ist im Allgemeinen maximal eingestellt und muss bei besonders kratz- und verformungsempfindlichen Bedruckstoffen gedrosselt werden;
- – Erst jetzt erfolgt die Einstellung des Greiferöffnungspunktes (GÖP), der den Bremsendpunkt optimal kurz vor dem Ende der Saugstrecke positioniert;
- – Die Steuerung verschiebt den Greiferöffnungspunkt (GÖP) analog zur Maschinengeschwindigkeit.
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Nachteilig ist dabei, dass die genaue manuelle Abstimmung das Bedienpersonal überfordert. Die visuellen Wahrnehmungen der Auswirkungen einer fehlerhaften Bremsung sind nur schwer in ursächliche Zusammenhänge zu bringen. So kann ein Überschießer, also ein Bogen, der nicht ausreichend gebremst wurde weil der Greiferöffnungspunkt (GÖP) viel zu früh eingestellt wurde, sodass die Bremse für den Folgebogen durch den Vorgängerbogen noch nicht frei gemacht wurde und dieser ungebremst überschießt auch mit den beiden Fällen verwechselt werden, dass
- 1. der GÖP zu spät eingestellt ist und der Bogen nicht ausreichend gebremst wird oder
- 2. die Geschwindigkeit der Bremselemente zu hoch gewählt wurde, sodass der Bogen scheinbar ungebremst, aber in Wirklichkeit mit zu hoher Ablagegeschwindigkeit abgelegt wird.
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In beiden fehleingeschätzten Fällen würde der Drucker die falschen Schlüsse ziehen und Fehleinstellungen vornehmen:
- 1. GÖP noch früher legen;
- 2. Geschwindigkeit der Bremselemente minimieren.
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In beiden Fällen würde die Fehleinstellung das Problem noch verstärken. Hinzu kommt noch die mit der Maschinengeschwindigkeit linear angepasste Nachführung des Greiferöffnungspunktes (GÖP), die eine ständige Nachkorrektur notwendig macht, weil sich der wirklich erforderliche Korrekturwert zur Geschwindigkeit quadratisch verhält.
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Aus der
DE 196 34 910 A1 ist ein Verfahren zum Ablegen von Bogen auf einem Stapel bekannt, bei dem zwei Sensoren die Geschwindigkeit der Bogenhinterkante bei Passage der Sensoren erkennen, indem die gemessene Passagezeit reziprok mit dem Weg X zwischen den Sensoren multipliziert wird. Folgende Zustände sind erkennbar und werden geregelt:
- a) die Zeit ist zu kurz: → die Geschwindigkeit ist zu hoch → Bogen zu schnell → dies führt zu dem Ergebnis, die Geschwindigkeit zu verändern
- b) die Zeit entspricht dem Sollwert: → die Geschwindigkeit ist ok → Bogen hat Ablagegeschwindigkeit und es wird nichts verstellt.
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Allerdings muss hier auch im Fall b) die zur Bogenfolge relative Lage des Bogens nicht korrekt sein:
- – entweder hat Bogen die korrekte Lage auf der Bogenbremse bezogen auf die Bogenfolge oder
- – der Bogen kommt viel zu spät bezogen auf die Bogenfolge.
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Dieser letzte Zustand ist durch die Regelung nicht beeinflussbar, aber Vorraussetzung für eine sichere Bremsfunktionalität, denn Bogen, die viel zu spät in der Bogenfolge kommen decken die Bogenbremse zu lange ab, sodass der nächste Bogen nicht rechtzeitig genug angesaugt werden kann. Es ist also nachteilig, dass nur die Ablagegeschwindigkeit beeinflusst wird und konkrete Lösungen für die Regelung der komplexen Vorgänge während der Bremsung besonders im Hinblick auf die rasche Bogenfolge bei hohen Geschwindigkeiten und unter Verwendung dynamisch angetriebener Bogenbremsen nicht enthalten sind.
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Aus der
DE 199 60 351 A1 ist ein Bogenbremssystem für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Maschine bekannt, das einen Sensor zur Detektion der Bogenhinterkante aufweist und mit einer Steuerung verknüpft ist. Das beim Passieren der nachlaufenden Kante eines Bogens durch den Sensor erzeugte Signal wird in der Steuerung im Sinne einer Beschleunigung des Antriebes des Bremsbandes verarbeitet. Der optimale Greiferöffnungspunkt ist hier nicht offenbart und auch nicht das Ziel dieser Offenbarung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute Bogenbremse mit einer Regelung zu schaffen, mit der die Optimierung des Greiferöffnungspunktes gewährleistet wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein störungsfreier Bremsprozess gewährleistet werden kann. Stopper und Fehlbedienungen werden reduziert.
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Eine bevorzugte Ausführungsform hat den Vorteil, dass eine Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP die Sicherheit des Abbremsprozesses erhöht und eine höhere Laufleistung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird durch eine Steuerung die errechnete Bogenlage im Moment des Bremsendes, d. h. beim Erreichen der Ablagegeschwindigkeit, durch einen Sensor kontrolliert und über einen Soll-Istwert-Vergleich ausgewertet. In Auswertung der Messwerte wird das Bremsende durch eine Verschiebung des Greiferöffnungspunktes GÖP und/oder eine Veränderung der Bremskennlinie sowie das Bremsanfangspunktes der dynamisch angetriebenen Bremselemente in Deckung mit dem Sollwert gebracht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Sensor zur Kantendetektion eingesetzt, dessen Messwerte zur Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP genutzt werden. Ziel ist hier ein Weg-Zeit-Minimum vom Greiferöffnungspunkt GÖP bis zur Bogenablage zu erzielen. Hier werden Optimierungsschritte zur Verkürzung der Strecke von der Greiferöffnung bis zur Bogenablage solange durchgeführt, bis der Sensor eine Abweichung von der Solllage feststellt, die von einer Steuerung bereitgestellt wird. Diese Abweichung kann zum Beispiel dadurch hervorgerufen werden, dass der Bremsweg (SBrems) so weit verkürzt ist, dass die Haltekräfte der Bogenbremse nicht mehr ausreichen und der Bogen über das Saugband gleitet. In dem Fall erkennt der Sensor zum festgelegten Bremsendpunkt keinen Bogen und die Steuerung wertet diesen nicht erkannten Bogen als Frühbogen. Im Sinne des Regelalgorithmus muss nun der Bremsweg (SBrems) wieder verlängert werden, um aus dem kritischen in den sicheren Bremszustand zu wechseln, der vor allem durch ausschließliche Haftreibung zwischen Bogen und Saugband gekennzeichnet ist. Die Optimierung erfolgt dadurch, dass ein letzter Optimierungsschritt oder ein festgelegter Korrekturschritt zurückgestellt wird, wenn der Sensor Abweichung von der Solllage feststellt, die einstellbare Toleranzgrenzen überschreitet. Diese schrittweise Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP kann von Hand durch schrittweise Verstellung des Greiferöffnungspunktes GÖP erfolgen, wobei der Sensor eine Abweichung detektiert und einen Hinweis für den Bediener generiert. Der Bediener kann dann bei detektierter Abweichung den letzten Verstellschritt zurückstellen. In einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt die Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP aber automatisch.
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Der Optimierungsprozess erfolgt zumindest einmalig, kann aber auch zu vorgegebenen oder änderbaren Intervallen durchgeführt werden oder auch permanent ablaufen. Wird die Optimierung wiederholt, können auch andere Schrittweiten zum Verstellen des Greiferöffnungspunktes GÖP eingesetzt werden. Bei Wiederholungen können die Schritte beispielsweise kleiner ausfallen als bei erstmaliger Einstellung. Dies hat den Vorteil, dass die Optimierung erstmalig schnell erfolgt und bei der oder jeder Wiederholung eine exaktere Einstellung erreicht wird. Entsprechend können auch die wieder zurückstellenden Korrekturschritte je nach Wiederholdurchlauf einstellbar sein.
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Über einen Sensor (z. B. Lichtreflextaster) wird die Bogenposition während bzw. am Ende des Bremsvorgangs erfasst. Dies ist relativ einfach durch einen Sensor möglich, der in der Nähe der Bremseinrichtung (z. B. neben den Bogenbremselementen der Bogenbremse) angeordnet ist. Wenn die Hinterkante des Bogens den Sensor passiert, erzeugt der Sensor eine Flanke (high → low), die von der Steuerung eingelesen wird. Durch Verwendung eines schnellen Eingangs (und ggf. eines schnellen Bussystems) kann so die annähernde Bogenposition am Ende des Bremsvorgangs in Bezug auf den Maschinenwinkel erfasst werden, wobei eigentlich der Maschinenwinkel zu dem Zeitpunkt gespeichert wird, zu dem die Bogenhinterkante den Sensor passiert. Natürlich ließe sich auch die Vorderkante erfassen, da die Hinterkante jedoch von der Saugwalze fixiert wird, ist die Messung der Hinterkante einfacher möglich.
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Dieser Maschinenwinkel (bei Bogenende) wird nun mit dem Sollwinkel (theoretische Sollposition) verglichen. Diese theoretische Sollposition ist abhängig vom Bedruckstoff-Format, von der Druckgeschwindigkeit, aber möglicherweise auch von anderen Parametern (Masse des Bedruckstoffs, u. a.). Je nach Abstand zwischen annähernden Ist- und theoretischen Sollposition der Bogenhinterkante (bezogen auf einen bestimmten Maschinenwinkel) lässt sich der Bremsvorgang dann nachjustieren (Verändern des Greiferöffnungspunktes GÖP und Verändern der Bremskennlinie der dynamischen Bogenbremse). Dabei kann der Messwert auch gefiltert oder über mehrere Bogen gemittelt werden. Auf diese Weise ist eine einfache und robuste Regelung des Bremsvorgangs möglich. Der Drucker braucht bei einem Auftragswechsel dann an der Auslage nichts mehr nachzustellen.
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Die vom Sensor zu liefernde Information ob ein Bogen vorhanden ist oder nicht, bzw. die durch hohe Abtastraten annähernde Erfassung der Bogenposition, ist wesentlich einfacher als die Erfassung der Bogengeschwindigkeit, die Erfassung und Auswertung der Bogengeschwindigkeit ist nicht notwendig. Es ist nur ein einziger Sensor nötig, der nur zum Abfragezeitpunkt das Vorhandensein des Bogens detektiert und einen digitalen Wert ausgibt. Der Sensor gibt demnach nur aus, ob zum Abfragezeitpunkt am Abfrageort ein Bogen detektierbar ist oder nicht. Dies vereinfacht die Auswertung und macht einfache und sichere Messverfahren einsetzbar.
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Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
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1: Auslage einer Bogendruckmaschine mit Bogenbremse und Sensor;
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2: Draufsicht auf die Auslage nach vorheriger Figur;
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Die 1 zeigt in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Auslage einer bogenverarbeitenden Maschine, hier eine nach dem Offsetverfahren arbeitende Bogenrotationsdruckmaschine. Die Auslage enthält ein Bogen 1 transportierendes Bogenfördersystem, welches die in der Druckmaschine bedruckten, lackierten, bearbeiteten usw. Bogen 1 zu einem Auslagestapel 2 transportiert. Dieses Bogenfördersystem ist als Kettenfördersystem mit zwei jeweils seitlich am Gestell geführten Auslageketten ausgebildet, zwischen denen Greiferwagen 3 angeordnet sind. Die Greiferwagen 3 enthalten Bogenfixiersysteme, mit denen die zu transportierenden Bogen 1 an der Vorderkante gegriffen werden. Von den Auslageketten werden die Greiferwagen 3 auf einer Greiferwagenbahn 3.1 in Bogenlaufrichtung BLR bis über den Auslagestapel 2 geführt, wo die Greiferwagen 3 die Bogen 1 zur Ablage freigeben. Zur Freigabe der Bogenvorderkanten ist eine verstellbare Greiferöffnungskurve vorgesehen. Über diese Greiferöffnungskurve kann der Greiferöffnungspunkt GÖP variiert werden, so dass die Bogenfixiersysteme eher oder später öffnen. Auf dem Bogenförderweg sind vorzugsweise Bogenleitbleche 4 angeordnet, die die Bogen 1 auf dem Weg zum Auslagestapel 2 führen. Dabei kann zwischen Bogenleitblech 4 und Bogen 1 ein Luftpolster ausgebildet sein.
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Vor dem Auslagestapel 2 ist eine Bogenbremse 6 angeordnet, die die abzulegenden Bogen 1 von den Greiferwagen 3 übernimmt und nach der Bogenfreigabe von Maschinengeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit verzögert. Die Bogenbremse 6 enthält mindestens zwei Bremsstationen, die auf den seitlichen Rand der Bogen 1 oder auf druckfreie Korridore gestellt werden. Nach der Verzögerung durch die Bogenbremse 6 werden die Bogen 1 an Vorderkantenanschlägen 5 ausgerichtet und sauber auf dem Auslagestapel 2 abgelegt. Der Auslagestapel 2 wird von einem nicht dargestellten Stapelhubantrieb während des Bogenablageprozesses derart abgesenkt, dass die Auslagestapeloberfläche ein zumindest annähernd konstantes Ablageniveau für die kommenden Bogen 1 bildet. Die Druckmaschine kann vorzugsweise zwischen den Betriebsarten Schöndruck und Schön- und Widerdruck umgestellt werden.
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Die dem Auslagestapel 2 vorgeordnete Bogenbremse 6 weist jeweils den Bremsstationen zugeordnete Bogenbremseinrichtungen auf. In der dargestellten Ausführungsform enthält jede Bogenbremseinrichtung ein über Umlenkrollen und ein Antriebsrad umlaufend geführtes Saugband 6.1. Zwischen den Umlenkrollen ist eine einen Saugkanal aufweisende Saugplatte angeordnet, die vom Saugband 6.1 überstrichen wird. Das Saugband 6.1 weist Saugöffnungen auf, über die sich im Zusammenwirken mit einem im Saugkanal anliegenden Unterdruck eine Saugwirkung auf die Bogen 1 ausbildet. Diese Saugbänder 6.1 werden von einem nicht dargestellten Antrieb bevorzugt diskontinuierlich angetrieben. Der Antrieb erfolgt hier dynamisch und periodisch zwischen zumindest annähernder Maschinengeschwindigkeit (vGreiferwagen) und Ablagegeschwindigkeit (vAblage). Dabei erfährt ein von den Saugbändern 6.1 angesaugter Bogen 1 auf einem Bremsweg (SBrems) während der Verlangsamung der Saugbänder 6.1 eine Geschwindigkeitsminimierung, bevor der Bogen 1 auf einem kurzen Ablageweg (SAblage) mit Ablagegeschwindigkeit (vAblage) abgelegt wird. Statt Bremsbänder können auch Ringe eingesetzt sein.
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Die dargestellte Bogenbremse 6 enthält weiterhin Fängereinrichtungen, die den Bogenbremseinrichtungen in Bogenlaufrichtung BLR vorgeordnet sind. Die Fängerelemente sind hier bevorzugt als Saugringe 6.2 ausgebildet und den Saugbändern 6.1 fluchtend vorgeordnet. Saugringe 6.2 und Saugbänder 6.1 sind einer gemeinsamen Bremsstation zugeordnet. In der dargestellten Ausführungsform sind die Saugringe 6.2 höhenverstellbar ausgebildet. Den Saugringen 6.2 ist eine Hubvorrichtung zugeordnet, mit welcher die Saugringe 6.2 zwischen mindestens zwei vertikal voneinander beabstandeten Positionen stellbar sind. Bevorzugt ist jedem Saugring 6.2 eine jeweilige Hubvorrichtung zugeordnet. Die Hubvorrichtung kann beispielsweise ein Pneumatikzylinder sein. Alternativ können mehrere oder alle Fängerelemente gemeinsam höhenverstellt werden. Die Saugringe 6.2 können frikativ durch Bogenkontakt oder von einem separaten Antrieb angetrieben sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Saugbänder 6.1 und/oder die Saugringe 6.2 zur Einstellung der Bogenquerstraffung neigungsverstellbar auszubilden.
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Die Bogenbremse 6 enthält weiterhin eine Sensoreinrichtung und evtl. eine separate Auswerteeinrichtung, die mit einer Maschinensteuerung der Maschine in Verbindung steht. Über die Maschinensteuerung erfolgt eine Einstellung der die Bogenablage beeinflussenden Einrichtungen. Der Maschinensteuerung enthält beispielsweise eine Produktdatenbank und wirkt mit einem Winkelgeber für die Maschine zusammen. Über die Maschinensteuerung erfolgt eine Steuerung für den dynamischen Antrieb der Bogenbremselemente der Bogenbremse 6 und eine Ansteuerung eines Stellmotors für die Greiferöffnungskurve. Weiter kann die Maschinensteuerung mit einen Luftdrucksensor für die Bogenbremse 6 in Verbindung stehen.
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Die Sensoreinrichtung weist einen Sensor 6.3 auf, mit dem erkannt wird, ob sich ein Bogen 1 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt am Ort des Sensors 6.3 befindet. Der Sensor 6.3 wird stets ortsfest um den Ablageweg (SAblage) vor der Stapelhinterkante angebracht. In Weiterbildung kann der Sensor 6.3 ein dem Bogen 1 fest zugeordnetes Merkmal und/oder eine Kante des Bogens 1 detektieren. Der Sensor 6.3 ist bevorzugt als optischer Sensor 6.3 ausgebildet.
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Der Sensor 6.3 ist auf Höhe des Bremsendpunktes (Abfragezeitpunkt) fixiert und detektiert die Bogenhinterkante. Der Bremsendpunkt ist stets der Punkt, an dem die Bremsung durch die Bogenbremse beendet ist, d. h. an dem die Saugbänder 6.1 die Ablagegeschwindigkeit (VAblage) erreicht haben. Zur Positionsprüfung des Bogens 1 wird über die Verknüpfung mit der Maschinensteuerung der vom Sensor 6.3 im Abfragezeitpunkt am bekannten Abfrageort detektierte Istwert ausgewertet. Dies ist möglich, da der Bogen 1 auf dem Saugband 6.1 haftet und mit der Steuerung die Position der Hinterkante berechenbar ist.
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Der Optimierungsvorgang des Greiferöffnungspunktes GÖP erfolgt nach dem Weg-Zeit-Minimum zwischen Greiferöffnungspunkt GÖP und der Bogenablage. Dieses Weg-Zeit-Minimum ist in einem optimalen Gleichgewichtspunkt zu finden, was zwischen der Geschwindigkeit im Quadrat und der Bogenmasse (Bremsweg verlängernd) sowie den verfügbaren Brems- und Haltekräften (Bremsweg verkürzend) liegt. Ziel ist es also, die Greiferöffnung so kurz wie möglich einzustellen.
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Die 2 zeigt den Auslagestapel 2 in Draufsicht mit in Bogenlaufrichtung BLR vorgeordneter Bogenbremse 6 und Bogenleitblech 4. Die Saugringe 6.2 der Bogenbremse 6 sind hier zur Bogenquerstraffung bezüglich der Bogenlaufrichtung BLR divergierend angeordnet. Der mittig bezüglich der Bogenbreite angeordneten Bremsstation ist der Sensor 6.3 zugeordnet. Der Sensor 6.3 ist der Bremsstation bevorzugt fest zugeordnet und mit dieser entsprechend positionierbar. Die Kabelverbindungen des Sensors 6.3 sind nicht dargestellt. Alternativ kann auch eine drahtlose Übertragung der Messwerte zur Maschinensteuerung erfolgen.
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Zur Wirkungsweise: Die Maschinensteuerung liest die Masse und das Format des abzulegenden Bedruckstoffes aus Prozessdaten und nimmt die Feststellung der aktuellen Geschwindigkeit der Maschine vor. Bevorzugt erfolgt eine Messung des eingestellten Unterdruckes und es erfolgt eine Nachführung des Unterdruckes an einen Sollwert.
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Aus Masse, Geschwindigkeit und Bremskraft wird ein erforderlicher sicherer Start-Bremsweg (SBrems) errechnet, der danach über die Regelung mit dem Sensor 6.3 die Optimierung erfährt. Die Einstellung des Greiferöffnungspunktes GÖP erfolgt in Bogenlaufrichtung BLR, d. h. die Greifer der Greiferwagen 3 öffnen während der Einstellung von zu Bogen 1 zu Bogen 1 immer später und fördern die Bogen 1 damit immer weiter über den Auslagestapel 2. Die Maschinensteuerung gibt die Bremsflanke für die Bogenbremse 6 vor. Eine Lagebestimmung der aktuellen Bogenhinterkante erfolgt im Moment, wenn die Bogenhinterkante theoretisch den Sensor 6.3 passiert, d. h. im theoretischen Bremsendepunkt, d. h. im Abfragepunkt durch die Sensoreinrichtung.
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Eine manuelle Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP erfolgt derart, dass
- – Der Drucker den Greiferöffnungspunkt GÖP sukzessive später einstellt;
- – Dieser Schritt wird solange wiederholt, bis der Sensor 6.3 zum Abfragezeitpunkt keinen Bogen 1 mehr erkennt, also ein Frühbogen vorliegt;
- – Wird ein Frühbogen erkannt, wird der Drucker darauf hingewiesen bzw. wird ihm das angezeigt;
- – Nach Anzeige eines Frühbogens stellt der Drucker den letzten Schritt zurück, so dass gerade kein Frühbogen mehr erkannt wird. Die Schritte können unterschiedlich groß sein, beispielsweise während des Einstellprozesses minimiert werden.
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Eine automatische Optimierung des Greiferöffnungspunktes GÖP erfolgt derart, dass
- – Die Regelung den Greiferöffnungspunkt GÖP über die Stelleinrichtung sukzessive später stellt;
- – Dieser Schritt wird solange wiederholt, bis der Sensor 6.3 zum Abfragezeitpunkt keinen Bogen 1 mehr erkennt, also ein Frühbogen erkannt wird;
- – Wird von der Sensoreinrichtung ein Frühbogen detektiert, wird ein Stellbefehl an die Stelleinrichtung abgegeben;
- – Die Stelleinrichtung stellt den Greiferöffnungspunkt GÖP auf den letzten Schritt zurück, so dass gerade kein Frühbogen mehr erkannt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bogen
- 2
- Auslagestapel
- 3
- Greiferwagen
- 3.1
- Greiferwagenbahn
- 4
- Bogenleitblech
- 5
- Vorderkantenanschlag
- 6
- Bogenbremse
- 6.1
- Saugband
- 6.2
- Saugring
- 6.3
- Sensor
- BLR
- Bogenlaufrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19634910 A1 [0006]
- DE 19960351 A1 [0009]