DE2103756C3 - Disazofarbstoffe, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Disazofarbstoffe, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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- DE2103756C3 DE2103756C3 DE19712103756 DE2103756A DE2103756C3 DE 2103756 C3 DE2103756 C3 DE 2103756C3 DE 19712103756 DE19712103756 DE 19712103756 DE 2103756 A DE2103756 A DE 2103756A DE 2103756 C3 DE2103756 C3 DE 2103756C3
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Description
SO3H
worin R jeweils einen niedrigmolekularen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mi ι
1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe bedeutet.
2. Disazofarbstoffe der Formel 1V
HO1S
OH
-NH
SO3H (IY,
R" HO3S
SO3H R"
worin R' Methyl, Äthyl. Methoxy oder Äthoxy und R" Methyl oder Äthyl bedeuten. -
3. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen der Formell gemäß Patentanspruch],
dadurch gekennzeichnet, daß man 2 Mol der Diazoverbindung aus einem Amin der Formel II
HO3S
V-NH-
(11)
35
in welcher R die im Anspruch 1 genannte Bedeutung besitzt, mit 1 Mol einer Kupplungskomponenleder
Formel III
NH-C-HN-
(Uli SO3H
45
4. Verfahren zur Herstellung von Disazofarh stoffen der Formel I gemäß Patentanspruch i.
dadurch gekennzeichnet, daß man 2 Mol einer Monoazoverbindung aus einer diazotierten Verbindung
der Formel II und einer 2-Acylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
nach dem Ahspalten der Acylgruppe, mit mindestens 1 Mo
Phosgen umsetzt.
5. Verfahren zum Färben von Papier, dadurti
gekennzeichnet, daß man einen Disazofarbstofi gemäß Anspruch 1 oder 2 verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein granuliertes Farbstoffpräparat
verwendet, das
a) einen Farbstoff der Formel I und
bi höchstens 50% eines in Wasser dissoziierenden Salzes enthält, wobei die Teilchen des Farbstoffpräparats eine durchschnittliche Größe von mindestens 20 α haben.
bi höchstens 50% eines in Wasser dissoziierenden Salzes enthält, wobei die Teilchen des Farbstoffpräparats eine durchschnittliche Größe von mindestens 20 α haben.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine konzentrierte, flüssige
Zubereitung verwendet, die je Gewichtsteile Disazofarbstoff
der Formel I 1 bis 8 Gewichtsteile Wasser und 0,5 bis 5 Gewichlsleile Harnstoff oder
Acetamid enthält.
Gegenstand der Erfindung sind Disazofarbstoffe der Formel R OH
OH
-N = N-f'
HO3S
-NH-C-
rin R jeweils einen niedrigmolekularen Alkylrest : 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest
1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
leutet. R kann z. B. Methyl oder Ä'.hyl bzw. Melh- <\>
t, Äthoxy oder Propoxy bedeuten. Die Farbstoffe der Formel 1 können erhalten wer-1,
wenn man 2 Mol der Dia/overbindung aus einem
SO1H
-NH-Amin der Formel
HO3S--
V- NH,
(III
mit 1 Mol einer Kupplungskomponente der Formel OH
HO3S
OH
II
NH-C-HN
(HI)
SO1H
kuppelt.
Die Disazofarbstoffe der Formell können auch erhalten werden, wenn man 2 Mol einer Monoazoverbindung aus einer diazotierten Verbindung der Formel II und einer I-Acylamino-S-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure nach dem Abspalten der Acylgruppe, z. B. durch Hydrolyse, mit mindestens 1 Mol Phosgen umsetzt. Als Acylgruppe verwendet man zweckmäßig eine gegebenenfalls substituierte Carbonyl- oder Sulfonylgruppe, z. B. die Acetyl oder Propionylgruppe. Besonders gute Farbstoffe entsprechen der Formel
Die Disazofarbstoffe der Formell können auch erhalten werden, wenn man 2 Mol einer Monoazoverbindung aus einer diazotierten Verbindung der Formel II und einer I-Acylamino-S-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure nach dem Abspalten der Acylgruppe, z. B. durch Hydrolyse, mit mindestens 1 Mol Phosgen umsetzt. Als Acylgruppe verwendet man zweckmäßig eine gegebenenfalls substituierte Carbonyl- oder Sulfonylgruppe, z. B. die Acetyl oder Propionylgruppe. Besonders gute Farbstoffe entsprechen der Formel
HO3S
OH OH
HO3S
SO3H (IV)
SO3H
worin R' Methyl, Äthyl, Methoxy oder Äthoxy und R' Methyl oder Äthyl bedeutet.
Die Kupplung kann nach an sich bekannten Methoden durchgeführt werden, z. B. in wäßrigem, saurem,
gegebenenfalls gepuffertem Medium, gegebenenfalls un r Zugabe eines organischen Lösungsmittels bei
Temperaturen um O oder bei Raumtemperatur oder
nialiig erhöhten Temperaturen.
Die Hydrolyse und die Umsetzung können ebenfalls nach bekannten Methoden durchgeführt werden,
z. \i. bei Raumtemperatur, in Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel, gegebenenfalls in Gegenwart eines Hilfsmittels, z. B. NaOH oder NaHCO3 usw.
iJie Disazofarbstoffe der Formel I eignen sich vorzüglich
zur Herstellung von in der Masse gefärbtem,
geleimtem oder ungeleimtem Papier. Man kann aber auch Papier als solches, d. h. Papierblätter direkt mit
den Farbstoffen der Formel 1 farben. Die Farbstoffe können direkt als Pulver oder in granulierter Form
oder in einer Lösung /um Färben von Papier \ erwendet werden.
Die Farbstoffe der Formel I zeichnen sich gegenüber strukturell ähnlichen Handelsprodukten, z.B. dem
Farbstoff (al, dadurch aus. daß sie das Abwasser beim Färben von Papier nicht anschmutzen, d. h. das Abwasser
ist farblos, was bei der heuligen Gewässerverschmutzung ein großer Vorteil bedeutet: außerdem
hat man beim Färben von Papier keine Farbstoffverluste, d. h., die Farbstoffe ziehen quantitativ aufs
Papier auf. Ferner kann man mit den Farbstoffen direkt Papier färben, bzw. sie können direkt der Papiermasse
zugesetzt werden, ohne daß sie aufgelöst, z. B. in Wasser, werden müssen. Auch wenn sie direkt
als Pulver eingesetzt werden, tritt keine Verminderung der Brillanz oder der Farbausbeute ein. Außerdem
melieren die Farbstoffe nicht, sie färben Papier nicht zweiseitig und sind nicht pH empfindlich. Mit den
Farbstoffen kann man Papier nach den üblichen Methoden färben, d. h. zum Beispiel bei Raumtemperatur
oder bei erhöhter Temperatur, bei denen das Papier nicht Schaden erleidet; vorteilhaft in wäßrigem
saurem oder basischem Medium.
Die erhaltenen Papierfärbungen sind brillant und hervorragend echt und insbesondere sehr naßechi.
Die Lichtechtheit ist gut. Nach längerem Belichten ändert sich die Nuance Ton-in-Ton. Die Papierfärbungen
sind sehr naßecht, d. h. echt gegen Wasser. Milch, alkoholische Getränke. Fruchtsäfte und Mineralwasser.
Die Färbungen sind sowohl oxydativ als auch reduktiv bleichbar. was sehr wichtig ist für die
Ausschuß- und Altpapierverwertung.
Die Farbstoffe der Formel 1 können vorteilhaft in konzentrierte, feste Farbstoffpräparate übergeführt
werden. Geeignet sind granulierte, feste Farbstoffpräparat
die
a) einen Farbstoff der Formel I und
b) höchstens 50% eines in Wasser dissoziierenden Salzes enthalten, wobei die Teilchen des Farb-Stoffpräparates
eine durchschnittliche Größe von mindestens 20 -± haben.
Mit Vorteil setzt man 5 bis 50% eines Salzes ein. Die Teilchengröße der Farbstoffpräparate kann
20 bis etwa 500 μ bzw. 20 bis 300 μ, jedoch vorteilhaft 20 bis 200 μ betragen.
Die granulierten Farbstoffpräparate können zusätzlich weitere Hilfsmittel enthalten, z. B. stabilisierende
Hilfsmittel oder Stellmittel, wie Säureamide. beispielsweise Carbonsäureamide, wie z. B. Harnstoff
oder dann auch Dextrin.
Durch Lösen der granulierten Farbstoffpräparate in Wasser, kann man auch Färbebäder. Klotzflotten
oder Druckpasten zum Färben. Klotzen oder Bcdrucken von Textilmaterial herstellen.
Die Farbstoffe der Formel 1 eignen sich auch /um
Färben von Papier, z. B. in Form von Farbstofflösungen.
Solche Farbstofflösungen können hergestellt werden, indem man ein granuliertes Farbstoffpräparat
in Wasser löst, wobei das Farbstoffpräparat
a) einen Farbstoff der Formel I und
b) höchstens 50% eines in Wasser dissoziierenden SaJzes einhält, wobei die Teilchen des Farbstoffpräparates
eine durchschnittliche Größe von min-
destens 20 μ haben.
Als in Wasser dissoziierenden Salze kommen ir erster Linie Neutralsalze oder Alkalimetalle. Vorzugs
weise NaCl. KC 1. Na2SO4. K2SCJ4 oder NaPO4 ir
Betracht. Alkalisch reagierende Salze wie Na2CC),
K2CO,. Na2HPO4, Na4RO-. K4P2O, können z. B. füi
zum Färben von Papier bestimmte Farbstoffpräparat! verwendet werden, üblicherweise verwendet mai
jedoch die alkalisch oder sauer reagierenden Salz nur in kleineren Mengen, z. B. als Stellmittel, nebel
den Neutralsalzen.
Die Farbstoffpräparate können z. B. in der Weis hergestellt werden, daß man den Farbstoff der Formel
das oder die Salze und gegebenenfalls ein oder mehrer Stellmittel in der etwa doppelten bis zehnfachen Mengi
vorzugsweise in der zweieinhalbfachen bis fünffache Menge Wasser suspendiert, die Suspension homogen
siert und hierauf zerstäubt. Die Farbstoffpräparat
2 I03
fallen in Form von Granulaten an, die sich in Wasser sehr schnell lösen und wenig stäuben. Gegenüber den
bisher verwendeten pulverförmigen Präparaten besitzen
sie den Vorteil einer besseren Benetzbarkeit und einer größeren Löslichkeit in Wasser. Man kann
daher mit ihnen konzentriertere Starrunlösungen zubereiten.
Sie verursachen auch geringere Transportkosten und eignen sich besser für die Trockenzugabeverfahren
beim Färben von Papier.
Die Farbstoffe der Formel I lassen sich auch vorteilhaft in konzentrierte, flüssige Zubereitungen überfuhren.
Diese flüssigen Zubereitungen enthalten je Gewichtsteil eines Disazofarbstoffe der Formel I 1 bis
8 Gewichtsteile Wasser und 0,5 bis 5 Gewichtsteile eines Säureamids, vorzugsweise ein Carbonsäureamid
sowie auch Harnstoff oder Alkylharnstoffe, die Formamide, ζ. B. die Alkylformamide, Acetamide. Auch
Sulfonsäureamide eignen sich für die Herstellung dieser Präparate.
Es können auch Gemische dieser Säureamide eingesetzt werden.
Diese flüssigen Zubereitungen können durch Mischen und gegebenenfalls kura.es Erwärmen der genannten
Bestandteile hergestellt werden und können weitere Hilfsmittel, z. B. Färbehilfsmittel, wie pH-stabilisierende
Hilfsmittel oder Dispergatoren enthalten.
Die flüssigen Zubereitungen können als echte Lösung oder als Dispersion, gegebenenfalls nach Verdünnen
mit Wasser zum Färben von Papier, verwendet werden, wobei man das Papier durch Streichen oder
durch Tauchen färben kann. Man kann mit ihnen auch natürliche und regenerierte Cellulose färben,
klotzen oder bedrucken.
Die so hergestellten Zubereitungen haben den Vorteil der einfacheren Handhabung. Das lästige Stäuben
is beim Abwiegen von Farbstoffpulver fällt weg. Außerdem
eignen sie sich für kontinuierliches Färbeverfahren. Die Zubereitungen sind bei Raumtemperatur
mehrere Monate lagerbeständig. Sie sind nicht frostempfindlich und unempfindlich gegenüber Pilzbefall.
Für die Papierfärbungen mit diesen festen granulierten Präparaten und den flüssigen Präparaten gelten
sinngemäß dieselben Eigenschaften wie oben erwähnt.
20
Der Farbstoff der Formel
OH
OH
N=N
SO3H (a)
HO,S SO3H
ist zum Färben von Papier aus dem Colour-Index, Cl Direct Red 62, bekannt. Der Farbstoff der Formel
CH3 OH OH CH3
HO3S
N=N
NH
SO3H
Ib)
HO3S ist in der schweizerischen Patentschrift 482(XX) vorbeschrieben.
SO,H
Es ist überraschend, daß die Farbstoffe der Formel I, ebenfalls auf Papier gefärbt, verglichen mit diesen
bekannten Farbstoffen, reinere und brillantere Färbungen ergeben. Gegenüber dem Farbstoff (a) besitzen
die Farbstoffe der Formel 1 zusätzlich den Vorteil, daß man konzentriertere Lösungen herstellen
und damit Papier besser kontinuierlich färben kann.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
40,5 Teile l-Amino^^-dimethylbenzol^-sulfonsäure
werden in 400 Teilen Wasser unter Zusatz einer wäßrigen Natriuv.ihydroxidlösung gelöst. Nach Zugabe
von 14 Teilen Natriumnitrit läßt man die Lösung in ein Gemisch, bestehend aus 50 Teilen
30%iger Salzsäure und Eis. einfließen.
Die erhaltene Diazosuspension wird langsam zu einer Suspension, bestehend aus 50 Teilen des Dinatriumsalzes
des 5.5'-Dihydroxy-7,7'-disulfo-2,2'-dinaphthylharnstoffes, 20 Teilen Natriumbicarbonat und
300 Teilen Wasser gegeben. Durch Zugabe von Eis wird die Temperatur unter 10° gehalten. Man erhält
eine dunkelrotgefärbte Lösung. Der entstandene Disazofarbstoff wird bei 40 bis 50= durch Zugabe von
300 Teilen Natriumchlorid ausgeschieden und abfiltriert.
Die so erhaltene Farbstoffpaste kann direkt zur Herstellung der in den Beispielen 5 und 6 beschriebenen Farbstoffpräparate verwendet werden. Durch Trocknen erhält man ein rotes Pulver, das sich in Wasser mit roter Farbe löst und Papier in brillanten scharlachroten Tönen färbt.
Die so erhaltene Farbstoffpaste kann direkt zur Herstellung der in den Beispielen 5 und 6 beschriebenen Farbstoffpräparate verwendet werden. Durch Trocknen erhält man ein rotes Pulver, das sich in Wasser mit roter Farbe löst und Papier in brillanten scharlachroten Tönen färbt.
40,5 Teile l-Amino-2,5-dimethylbenzol-4-sulfon-
säure werden in 400 Teilen Wasser angerührt und mit 25 Teilen 30%iger Salzsäure versetzt. Nach Zugabe
von Eis läßt man bei 5 bis 10° eine Lösung von 14 Teilen "Natriumnitrit in 70 Teilen Wasser zufließen.
Nachher fügt man 50 Teile 5,5'-Dihydroxy-7.7'-disulfo-2,2'-dinaphthylharnstoff
zu, stellt bei einer Temperatur von 10° den pH-Wert des Kupplungsgemisches durch Zugabe einer 20%igen Nalriumacelatiösung
4,5 bis 5,0 und hält diesen Wert bis die Farbsloffbildung beendigt ist.
Zur Abscheidung des entstandenen Disazofarbstoffs
wird auf 90" erwärmt und Natriumchlorid eingetragen. Nach dem Abkühlen filtriert man den Farbstoff und
wäscht ihn mit konzentrierter wäßriger Kochsalzlösung.
Beispiel 3 ,
Zu 700 Teilen einer 25%igen wäßrigen Natriumchloridlösung
fügt man unter Rühren nacheinander 15 Teile 30%ige Salzsäure, 42 Teile l-Amino-2,5-dimethylbenzol-4-sulfonsäure,
50 Teile 5,5'-Dihydroxy- |O 7,7' - disulfo - 2,2' - dinaphthylharnstoff und 50 Teile
kristallisiertes Natriumacetat. Unter Eiskühlung werden in Portionen 14,5 Teile Natriumnitrit zugegeben
und das Reaktionsgemisch während mehrerer Stunden bei 10 bis 20" gerührt, bis die Farbstoffbildung
beendigt ist.
Der in Suspension vorliegende Disazofarbsloff wird abfiltriert und mit konzentrierter wäßriger Natriumchlorlösung
gewaschen.
r> · ■ 1 A
40,5 Teile 4-Amino-2,5-dimethylbcnzol-4-sulfonsäure werden, wie im Beispiel 2 beschrieben, diazotiert
und zu einer Lösung, bestehend aus 30 Teilen des Natriumsalzes der 2-Acctylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
in 400 Teilen Wasser gegeben. Durch Zugabe von Natriumbicarbonat wird der pH-Wert
des Reaktionsgemisches auf 6,0 bis 7,0 eingestellt.
Nach der Kupplung gibt man zur Farbstofflösung 60 Teile Natriumhydroxid in Form einer 30%igen
wäßrigen Lösung und erwärmt 1 Stunde lang auf Siedetemperatur, wobei die Acetylgruppe abgespalten
wird. Die Reaktionslösung wird durch Zugabe von Salzsäure neutralisiert und der Farbstoff durch Zugabe
von Kochsalz abgeschieden. Man filtriert und löst den Farbstoff in 1000 Teilen Wasser wieder auf.
In die erhaltene Lösung leitet man bei 30 bis 40" unter gutem Rühren so lange Phosgen ein, bis kein
Aminomonoazofarbstoffmehr nachweisbar ist. Durch Zugabe von verdünnter Natronlauge wird der pH-Wert
während der Reaktion zwischen 6,0 und 8,0 gehalten. Der Disazofarbstoff wird mit Natriumchlorid ausgefällt
und abfiltriert.
43,4 Teile 1 -Amino^-methoxy-S-methyrbcnzol-4-sulfonsäurc
werden in 500 Teilen Wasser unter Zusatz von wäßriger Natriumhydroxidlösung gelöst.
Nach Zugabe von 14 Teilen Natriumnitrit läßt man die Lösung in ein Gemisch, bestehend aus 50 Teilen
30%iger Salzsäure und Eis, einfließen. Die erhaltene Diazosuspension wird langsam zu einer Suspension,
bestehend aus 50 Teilen des Dinatriumsalzes des 5,5' - Dihydroxy - 7,7' - disulfo - 2,2' - dinaphthylharnstoffes
und 20 Teilen Natriumbicarbonat in 300 Teilen Wasser, gegeben. Durch Zugabe von Eis wird die Temperatur
unter 10' gehalten. Der entstandene DisazofarbslolT der Formel
OCH,
SO., H
SO,H (B)
CHj
wird bei 40 bis 50 durch Zugabe von 200 Teilen Nairiumchlorid ausgeschieden und abfiltriert.
Der so erhaltene Farbstoff färbt Papier in brillanten blaustichigrotcn Tönen. Er kann nach den Angaben
im Beispiel 7 in eine Granulatform übergeführt werden, wobei diese eine durchschnittliche Te\lchengröße
von 90 μ aufweisen.
Setzt man an Stelle der 40,5 Teile l-Amino-2,5-dimethylbenzol
- 4 - sulfonsäure, im Beispiel 1, eine äquivalente Menge l-Amino-2,5-diäthylbenzol-4-sulfonsäure
ein und verfährt im übrigen nach den Angaben im Beispiel 1, so erhält man einen ähnlich guten Farbstoff.
Anwendungsbeispiel 7 65 Teile des Tetranatriumsalzes des Farbstoffes der Formel
OH
HO3S-;
J- NH-C —NH
CH., HO,S
(A)
werden in Form der nach Beispiel 1 bis 4 erhaltenen FarbEtoffpastc bei Raumtemperatur in eine Lösung
von 35 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat und 300 Teilen Wasser eingetragen und zu einer homogenen
Dispersion verrührt. Durch Zerstäubungstrocknung dieser Dispersion erhält man rote Granulate, mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 80 μ, die sich
in Wasser sehr gut lösen und Papier oder Baumwolle in reinen, scharlachroten Tönen färbt
Anwendungsbeispiel 8
100 Teile des Tetranatriumsalzes des Farbstoffes au
Beispiel 1 werden in Form der nach Beispiel 1 bis
erhaltenen Farbstoffpastc in eine Lösung, bestehen
aus 35 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat und 200 Te
lcn Harnstoff und 500 Teilen Wasser, eingetragen un
homogen verrührt. Durch Erwärmen auf 50° wn
der Färbst off gelöst. Nach einer K larfi'. ·. wirdd
Lösung mit Wasser auf 1000 Teile cingcs;..! 1 Oicerha
Beispiel 1 werden in Form der nach Beispiel 1 bis
erhaltenen Farbstoffpastc in eine Lösung, bestehen
aus 35 Teilen wasserfreiem Natriumsulfat und 200 Te
lcn Harnstoff und 500 Teilen Wasser, eingetragen un
homogen verrührt. Durch Erwärmen auf 50° wn
der Färbst off gelöst. Nach einer K larfi'. ·. wirdd
Lösung mit Wasser auf 1000 Teile cingcs;..! 1 Oicerha
409 614/2
(ο
10
lene Farbstofflösung ist bei Raumtemperatur mehrere
Monate haltbar und dient zum Färben von Cellulosematerialien und zum Färben von Papier, in lebhaften
Scharlachtönen.
Anwendungsbeispiel 9
Färbevorschrift A
Färbevorschrift A
In einem Holländer werden 70 Teile chemisch gebleichte
Sulfitcellulose (aus Nadelholz) und 30Teile
chemisch gebleichte Sulfatcellulose (aus Birkenholz) in 2000 Teilen Wasser gemahlen. Zu dieser Masse
- streut man 0,2 Teile des im Beispiel 7 beschriebenen granulierten Farbstoffpräparates. Nach 20 Minuten
Mischzeit wird aus dieser Masse Papier hergestellt. Das auf diese Weise hergestellte saugfähige Papier
ist scharlachrot gefärbt. Das Abwasser ist praktisch farblos.
Anwendungsbeispiel 10
0,5 Teile des Farbstoffpulvers aus Beispiel 1 werden in 400 Teilen heißem Wasser gelöst und auf Raumtemperatur
abgekühlt. Diese Lösung gibt man zu 100 Teilen chemisch gebleiduer Suifitcellulose, die mit
2000Teilen Wasser in einem Holländer gemahlen wurde. Nach 15 Minuten Durchmischung erfolgt die
Leimung. Papier, das aus diesem Stoff hergestellt wird, besitzt eine scharlachrote Nuance von mittlerer Intensität
mit guten Naßechtheiten.
30 Anwendungsbeispiel 11
Werden in der Färbevorschrift A die 0,2 Teile des Farbstoffpräparates aus Beispiel 7 durch 1,3 Teile der
flüssigen Farbstoffzubereitung aus Beispiel 8 ersetzt. so erhält man ein gefärbtes Papier mit der gleichen
Nuance und anflogen Echtheiten.
Anwcndungsbeispie! 12
In einem Pulper werden 100Teile chemisch gebleichte
Sulfitcellulose in 2000 Teilen Wasser aufgeschlagen. Zu dieser Masse gibt man 1,0 Teile einer
Farbstofflösung, welche 50 Teile des Farbstoffpräparates aus Beispiel 7 in 1000 Teilen Wasser gelöst enthält.
Nach 20 Minuten Mischzeit wird aus dieser Masse Papier hergestellt, welches scharlachrot gefärbt
ist.
Anwendungsbeispiel 13
Eine saugfähige Papierbahn aus ungeleimtem Papier wird bei 40 bis 50 durch eine Farbstofflösung der
folgenden Zusammensetzung hindurchgeführt:
0.5 Teile des Farbstoffpräparates aus Beispiel 7.
0,5 Teile Stärke.
99 Teile Wasser.
0,5 Teile Stärke.
99 Teile Wasser.
Die überschüssige Farblösun« wird durch zwei Walzen abgepreßt und anschließend getrocknet. Die Papierbahn
ist scharlachrot gefärbt.
Anwendungsbeispiel 14
Wird in den Anwendungsbeispielen 4 bis 13 der Farbstoff aus den Beispielen 1 bis 4 und Anwcndunesbeispiclen
7 und 8 durch den Farbstoff aus Beispiel 5 ersetzt so erhält man brillante, blaustichigrote Fi:.rbungen
mit ähnlich guten Eigenschaften.
Die folgende, nach den Angaben im Beispiel 7 hergestellten Farbstoffpräparat (Granulate) sind
durch ihre Zusammensetzung, ihre durchschnittliche Teilchengröße und den Farbton ihrer Färbungen au]
Papier gekennzeichnet.
I | Tciic | Farbstoff | C niipagc | Durch | Farbton der Papierfar | |
Beispiel | Il | Farhst. IT | im Beispiel Nr | Teile | schnittliche | |
Nt. | III | 80 | 7 | 20 Na2SO4 calz. | Teilchengröße | Scharlachrot |
IV | 50 | 7 | 50 Na2SO4 calz. | 90 | Scharlachrot | |
V | 75 | 7 | 25 Na2SO4 calz. | 20 | Scharlachrot | |
VI | 70 | 7 | 30Na2SO4CaIz. | 120 | Scharlachrot | |
VII | 72 | 5 | 28Na2SO4CaIz. | 60 | Blaustichigrot | |
VIII | 85 | 5 | 15Na2SO4CaIz. | 80 | Blaustichigrot | |
55 | 5 | 45 Na2SO4 calz. | 100 | Blaustichigrot | ||
IX | 55 | 7 | 10 NaCl | 40 | Scharlachrot | |
35Na2SO4CaIz. | 90 | |||||
X | 60 | 5 | 10 NaCl | Blaustichigrot | ||
30 Na2SO4 calz. | 100 | |||||
75 | 7 | 8NaCl | Scharlachrot | |||
17 Harnstoff | 150 | |||||
Die folgenden, nach den Angaben im Beispiel 6 hergestellten flüssigen Farbstoffzubereitungen sind durch ihr
Zusammensetzung bezüglich der Teile an Farbstoff, der Teile Säureamide bzw. Säureamidgemische und der Teil
Wasser und durch den Farbton ihrer Färbungen auf Papier gekennzeichnet.
Nr.
XI
XII
XIII
Teile
Farbstoff
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
Farbstoff
im Beispiet Nr.
7
7
Teile Süurcamid
1,5 Harnstoff 0,5 Harnstoff 3,0 Harnstoff Teile
Wasser
5,0
6,0
8,0
6,0
8,0
Scharlachrot
Scharlachr»
Scharlachrot
Teile | 1-iirhsiolT | Fortsetzung | |
Beispiel | |-';irhsUilT | im Beispiel Nr | Teile |
Nr. | 1,0 | 7 | S;iurc;imul |
XIV | 1,0 | 5 | 2,0 Harnstoff |
XV | 1,0 | 5 | 4,0 Harnstoff |
XVl | 1,0 | 5 | 0,8 Harnstoff |
XVII | 1,0 | 7 | 2,5 Harnstoff |
XVIII | 1,0 Harnstoff | ||
1,0 | 5 | 1,0 Formamid | |
XIX | 2,0 Harnstoff | ||
1,0 | 5 | 0,5 Formamic | |
XX | 4,0 Formamid | ||
12
Teile Wusscr
2,5 6,0 7,5 5,0 6,0
4,0 8,0
l-';irbiiin der Wirhunj: ;iuf Papier
Scharlachrot
Blaustichigrot
Blaustichigrol
Blaustichigrot
Scharlachrot
Blaustichigrot Blaustichigrot
Claims (1)
- ]. Disazofarbstofle der Formel I R OHHO3S-;—N=KHO3SPatentansprüche:NH-C-NHSO3H (1)
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