DE2101965C - Vorrichtung zur Aufhangung und Abstutzung von Reaktordruckbehaltern in Atomkernkraftwerken - Google Patents

Vorrichtung zur Aufhangung und Abstutzung von Reaktordruckbehaltern in Atomkernkraftwerken

Info

Publication number
DE2101965C
DE2101965C DE2101965C DE 2101965 C DE2101965 C DE 2101965C DE 2101965 C DE2101965 C DE 2101965C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure vessel
ceiling
reactor
support
support brackets
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Manfred 8520 Erlangen Wakomg Friedrich Graz Scholz (Osterreich) G21f 1 10
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Publication date

Links

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Aufhängung und Abstützung von Reaktordruckbehältern in Atomkernkraftwerken.
Bei den bisherigen Konstruktionen war es üblich, den Reaktordruckbehälter über einen 1 ragring, der unterhalb der Kühlmittelzuleitungs- und Ableitungsstutzen angeordnet ist, auf dem den Druckbehälter umgebenden biologischen Schild abzustützen. Dieser Tragring ist dabei so ausgelegt, daß das Betriebsgewicht des Druckbehälters sowie die Rohrleitungsreaktionskräfte übernommen und gleichmäßig auf den biologischen Schild übertragen werden können.
Diese Abstützung über einen Tragring weist jedoch verschiedene Nachteile auf. So ist einmal infolge der j'-Aufheizting des biologischen Schildes und der damit verbundenen Wärmeausdehnung der Druckbehälter sehr unruhig abgestützt. Das ergibt zwangläufig eine höhere Beanspruchung des Hauptkühlsystems. Darüber hinaus können bei Bodenabsenkungen Verlagerungen des Druckbehälters auftreten, die bei einer derartigen Abstützung nur schwer wieder ruszugleichen sind. Ein weiterer wesentlicher sicheriieiutechnischer Gesichtspunkt ist die Verlagerung des Druckbehälters bei dem größten anzunehmenden Unfall, der im allgemeinen bei Bruch einer der Hauptkühlmittelrohrleitungen im Bereich des Stutzenraumes angenommen wird. Dadurch entsteht in der Reaktorgrube unterhalb des Druckbehälters ein Druckaufbau, ίο der den Druckbehälter axial nach oben zu schieben versucht. Durch das ausströmende Kühlmedium ergeben sich dabei je nach Lage der Art des Risses an der Rohrleitung axial, radial öder tangential gerichtete Rückstoßkräfte, Um bei einem derartigen Unfall den Druckbehälter sicher niederzuhalten, ist ein erheblicher Aufwand durch zusätzliche Verbindungselemente zwischen Druckbehälter und Tragring ein<.· seits sowie Tiagring und biologischem Schild anck rerseiH erforderlich, um auch bei Angriff der \o:- stehend genannten Kräfte den Druckbehälter in seine. Lage zu halten.
Neben den am Druckbehälter auftretenden Reak tionskräften bewirkt das ausströmende Kühlmittu aber auch noch einen Druckaufbau zwischen Stutzen raum und Reaktorraum, der von der Decke des Reaktorraumes aufgenommen werden muß.
Bei einer aus der deutschen Auslegeschrifi 1 278 027 bekannten Abstützung eines heterogenen, flüssigkeitsmoderierten Atomreaktors sind die Kräfte. die den Reaktordruckbehälter nach oben zu treiben versuchen, praktisch unberücksichtigt, denn der Reaktordruckbehälter ist lediglich in eine als Metalltragrahmen bezeichnete kastenförmige Stahlkonstruktion eingehängt, die in mittlerer Höhe in den biologischen Schild eingelassen ist. Oberhalb des Metalltragrahmens, der praktisch nichts anderes als der eingangs erwähnte Tragring ist, ist über dem Reaktordruckbehälter nur noch eine Wärmeabschirmung vorgesehen. Diese ist jedoch nicht geeignet, den Druckbehälter in vertikaler Richtung sicher festzuhalten.
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber eine Aufhängung und Abstützung von Reaktordruckbehältern in Kernkraftwerken, die ohne großen Aufwand alle bei einem Unfall auftretenden Kräfte sicher beherrscht, damit es nicht zu einer Verlagerung des Druckbehälters und weiteren Folgeschäden kommen kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, 5" daß der Druckbehälter in an sich bekannter Weise in eine eine öffnung entsprechend dem Druchmesser des Druckbehälters aufweisende kastenförmige Stahlkonstruktion eingehängt ist, daß diese Stahlkonstruktion die Decke des Reaktorraumes bildet, daß sich der Druckbehälter in an sich bekannter Weise über an seinem Außenmantel angebrachte Tragpratzen auf Tragkonsolen abstützt und daß diese Tragkonsolen unterhalb der Decke angeordnet sind und mit ihr eine bauliche Einheit bilden.
Bei der Erfindung ist der Druckbehälter also nicht mehr auf dem statisch etwas unsicheren biologischen Schild abgestützt, sondern in die besonders stabil ausgebildete Decke des Reaktorraumes eingehängt. Mit eingehängt ist gemeint, daß der Druckbehälter zum größten Teil oder sogar vollständig unterhalb der Decke liegt. Deshalb kann man die Decke leicht zur Aufnahme von Druckkräften heranziehen, die bei einem Unfall den Reaktordruckbehälter durch die
öffnung in der Stahlkonstruktion zu treiben versuchen. Der Druckbehälter ist mit seinen Tragpratzen gewissermaßen in die Decke eingelassen, da diese zwischen die als Stahlkonstruktion ausgebildete Decke und Tragkonsolen greifen, die mit dieser eine bauliche Einheit bilden.
Aus der britischen Patentschrift 960 789, der Zeitschrift »Nuclear Engineering International«, Febr. 1969, S. 94, und der Siemens Zeitschrift, 42,1968, Beiheft »Kernkrafttechnik«, ist es zwar an sich bekannt, Reaktordruckbehälter über Tragpratzen, die am Außenmantel angebracht sind, auf Tragkonsolen abzustützen. Die Tragkonsolen sind aber in allen Fällen am biologischen Schild bzw. einer darb angeordneten Wasserkammer zum Druckabbau abgestützt, die oberhalb der Tragpratzen erweiten sind. Daher kann der Druckbehälter von den bei einem Unfall entstehenden Druckkräften nach oben aus der Abschirmung ausgeschoben werden, wenn man nicht zusätzliche Befestigungen vorsieht.
Zur sicheren Aufnahme und Begrenzung der verschiedenen am Druckbehälter wirkenden Kräfte sind die Tragkonsolen mit Tangentialanschlägen für die Tragpratzen des Druckbehälters versehen.
Ferner sind in die öffnung der Deckenstahlkonstruktion oberhalb der Tragpratzen des Druckbehälters mit der Decke fest verbindbare Konsolen mit Axialanschlägen auf der Unterseite eingesetzt. Durch diese zusätzlichen Konsolen, die nach Einbau des Druckbehälters eingesetzt werden, wird somit sicher verhindert, daß bei Bruch einer Hauptkühlmittelleitung und einem Druckaufbau unterhalb des Druckbehälters dieser nach oben hochsteigt.
Die Tragpratzen zur Aufhängung und Abstützung des Druckbehälters sind dabei in Höhe der Druckbehälterstutzen und jeweils am Umfang des Druckbehälters zwischen diesen Stutzen angeordnet. Eine genaue Lagejustierung des Druckbehälters erfolgt dabei über Paßplatten, die an den Konsolen vorgesehen sind. Damit ist eine einfache und genaue Ausrichtung des Druckbehälters nach dessen Montage möglich. Somit entfällt auch der bisher vor der eigentlichen Montage erforderliche Probezusammenbau zwischen Tragring und Druckbehälter, der für eine genaue Anpassung erforderlich war.
Zur sicheren Aufnahme aller vom Druckbehälter ausgehenden Kräfte kann je nach baulicher Gestaltung des Reaktorgebäudes die Deckenstahlkonstruktion beispielsweise in drei Wänden des Reaktorgebäudes über Zuganker eingehängt werden und auf der vierten Wand aufliegen, auf der sie über Zuganker niedergehalten ist.
An Hand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt F i g. 1 eine perspektivische Seitenansicht des Druckbehälters mit Teilschnitt durch das Reaktorgebäude und
F i g. 2 einen Längsschnitt durch den Druckbehälter und die entsprechende Aufhängung an der Reaktorraumdecke.
Nach der Ubersichtsdarstellung in F i g. 1 ist die Decke 1 des Reaktorraumes als kastenförmige Stahlkonstruktion ausgebildet.
Diese Decke 1 weist dabei eine in etwa kreisförmige öffnung 2 auf, durch die der Reaktordruckbehälter 3 eingesetzt wird. Der Druckbehälter 3 ist mit dem Deckel 4 durch Stiftschrauben S verschlossen wobei auf der Oberseite des Deckels 4 die Dek-SttTSn 6 zur Aufnahme der Steuerstabantnebe vorgesehen sind. Der Druckbehälter 3 ist ..,. unteren BeS vom biologischen Schild 7 umgeb.n auf dem nach den bisherigen Konstruktionen der Druckbe-
halter abgestützt war. .... · .
Erfindungsgemaß sind nunmehr jedoch zw.schen den KühlmittelstutzenS an der Außenwandung des Druckbehälters 3 mehrere Tragpratzen 9 ange-
,n schweißt. Diese Tragpratzen 9 stützen sich jeweils auf e nerfragkoni>le Ä>, die mit der Deckenstahlkons ruktion 1 eine bauliche Einheit bildet. Zur ^erhaltung des Druckbehälters 3 be. einem Unfal s.nd oberhalb der Tragpratzen 9 weitere Konsolen 11 an-
geordnet und mit der Deckenkonstruktion 1 fest verbunden. Zur Begrenzung von Tangent.albewegungc,, weisen die Tragkonsolen IO zusätzlich noch Tangcntialanschläge 12 für den Druckbehälter auf
In Fig "· ist in einem Längsschnitt durch ikn
Druckbehälter und die Aufhängung die genaue I ;i;vrung des Druckbehälters zu ersehen. Die Reakto raumdecke 1 ist dabei an den Stellen, an denen d.c Tragpratzen 9 am Druckbehälter 3 angeschweißt s.r.u. nach unten in Tragkonsolen 10 verlängert. Auf diesen
Tragkonsolen 10 ruhen die jeweiligen Tragpratzen 9 .„f IVr ursnrüneliche, für die Montage erforck
auf. Der ursprüngliche, für die Montage liehe größere Ringspalt 2 zwischen Druckbehälk: }■ und Deckenstahlkonstruktion 1 wird anschließt"/, oberhalb der Tragpratzen 9 mit Konsolen 11 \ schlossen, die mit der Deckenkoristruktion 1 beispu. weise über Schrauben 13 fest verbunden sind.
Die genaue Lagejustierung des Druckbehälter- ϊ erfolgt dann über Paßplatten 14 und 15 zur Tragkonsole 10 und Axialkonsole 11 sowie den in Fig. 1 d;·,;-gestellten Tangentialanschlägen 12.
Aus der Zeichnung ist ebenfalls noch zu erselv;: daß die Deckenkonstruktion 1 in der Wandung ί 6 des Reaktorraumes über einen Zuganker 17 eingehängt ir.t, während die Deckenkonstruktion auf üi.t anderen Seite lediglich auf der Wandung 18 aufliest und über Zuganker 19 niedergehalten wird. Damit werden alle Horizontalkräfte und Momente von den durchgehenden Wandscheiben aufgenommen, zwischen denen die Decke eingespannt ist. Der Spalt 2 zwischen Druckbehälter 3 und Deckenkonstruktion 1 kann noch über Dehnbälge 20 abgedichtet werden, die bei Brennelementwechsel md Fluten des Reaktorraumes ein Eindringen von Wasser in den Spalt 21 zwischen Druckbehälter 3 und biologischem Schild 7 verhindern.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn — wie insbesondere aus F i g. 1 zu ersehen ist — die einzelnen Kästen der Deckenkonstruktion 1 mit Abschirmbeton 22 und der Ringspalt 2 zwischen Deckenkonstruktion 1 und Druckbehälter 3 im Bereich zwischen den einzelnen Konsolen 11 mit Abschirmsteinen 23 verschlossen werden.
Mit der beschriebenen Abstützung und Aufhängung des Druckbehälters in der Deckenstahlkonstruktion des Reaktorraumes werden also einmal alle auftretenden betriebs- und unfallbedingten Kräfte sicher aufgenommen und in die umgebenden Wände abgeleitet, ohne daß Verlagerungen zu befürchten sind. Darüber hinaus ergeben sich erhebliche Vereines fachungen bei der Montage des Druckbehälters, wobei insbesondere die gute Zugänglichkeit der Kühlmittelstutzen zum Anschweißen der Rohrleitungen von Bedeutung ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen^

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur Aufhängung und Abstützung von Reaktordruckbehältern in Atomkernkraftwerken, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktordruckbehälter (3) in an sich bekannter Weise in eine Öffnung (2) entsprechend dem Durchmesser des Druckbehälters (3) aufweisende kastenförmige Stahlkonstruktion (1) eingehängt ist, daß diese Stahlkonstruktion (1) die Decke des Reaktorraumes bildet, daß sich der Druckbehälter (3) in an sich bekannter Weise über an seinem Außenmantel angebrachte Tragpratzen (9) auf Tragkonsolen (10) abstützt und daß diese Tragkonsolen (10) unterhalb der Decke (1) angeordnet sind und mit ihr eine bauliche Einheit bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkonsolen (10) mit Tangentialschlägen (12) für die Tragpratzen (9) des Druckbehälters (3) versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Öffnung (2) der Decken-Stahlkonstruktion (1) oberhalb der Tragpratzen (9) des Druckbehälters (3) mit der Decke (1) fest verbindbare Konsolen (11) mit Axialanschlägen auf der Unterseite eingesetzt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur genauen Lagejustierung des Druckbehälters an den Konsolen (10. 11) Paßplatten (14, 15) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragpratzen (9) in Höhe der Druckbehälterstutzen (8) und jeweils am Umfang des Druckbehälters (3) zwischen diesen Stutzen (8) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenstahlkonstruktion (1) in drei Wände des Reaktorgebäudes über Zuganker (17) eingehängt ist und auf der vierten Wand aufliegt und dort über Zuganker (19) niedergehalten ist.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2442500A1 (de) Druckwasserreaktor mit gehaeusedampferzeuger
DE2403193A1 (de) Tragvorrichtung fuer den kern eines atomkernreaktors
DE2104645A1 (de) Stützkonstruktion für die Kernumfassung von Atomreaktoren, insbesondere Druckwasser-Atomreaktoren
DE3217166A1 (de) Integrierte deckeleinheit fuer einen kernreaktor in standardbauart
DE1924462C3 (de) Druckgefäß
DE2101965B2 (de) Vorrichtung zur aufhaengung und abstuetzung von reaktordruckbehaeltern in atomkernkraftwerken
DE2338303C3 (de) Atomkernreaktor
DE2101965C (de) Vorrichtung zur Aufhangung und Abstutzung von Reaktordruckbehaltern in Atomkernkraftwerken
EP0781450B1 (de) Kernmantel, insbesondere zur umhüllung eines reaktorkernes in einem siedewasserkernreaktor
DE2949726C2 (de)
DE2334773A1 (de) Kernreaktoranlage
DE2238024A1 (de) Atomreaktoranlage
DE2528825A1 (de) Kernreaktoranlage
DE3020124C2 (de)
DE2808104C3 (de) Atomkernreaktor mit einem zylindrischen Reaktordruckbehälter
DE19609344C1 (de) Kernbehälter für einen Reaktordruckbehälter einer Kernreaktoranlage und Verfahren zur Reparatur eines Kernbehälters
DE2225409C2 (de) Vorrichtung zur seitlichen Abstützung eines Zylinderförmigen Behälters
DE2828175C2 (de) Auffangvorrichtung für eine Rohrleitung
DE2346727C3 (de) Kernreaktoranlage
DE3401575A1 (de) Kernreaktor
DE2816264C2 (de) Kernreaktoranlage
DE2445225B2 (de) Vorrichtung zum abstuetzen eines reaktordruckbehaelters
DE1542420C3 (de) Druckgefäß, insbesondere für Kernreaktoren
DE2341489A1 (de) Kernreaktoranlage
DE2656514C2 (de) Rohrleitungssicherung für eine insbesondere in einem Kernkraftwerk angeordnete Rohrleitung