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Verfahren zum Uberführen eines Turmkrans in StraBentransportstellung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Uberführen eines Turmkrans mit
einem auf einem Erangestell um eine horizontale Achse umlegbar und in seiner Längsrichtung
relativ zum Krangestell verschiebbar gelagerten Turm in eine Straßentransportstellung.
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Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (OS 1 531 179) wird das eine
Ende des Turms in Horizontalstellung direkt oder indirekt auf die Ladefläche eines
Zugfahrzeugs aufgesattelt. Unter den auf der zugfahrzeugfernen Seite des Krangestells
vorstehenden Turmteil wird ein Spezialfahrgestell mit einer schwenkbaren Hebelanordnung
gebaut, die beim Verschieben des Turms diesen anhebt und dadurch das Krangestell
vom Gleis oder Boden abhebt. Für dieses Ver-
Verfahren sind ein
Sezialfahr6"estell, das für keinen anderen Zweck einsetzbar ist, sowie ein Zugfahrzeug
mit hochliegender Aufsattel£läche erforderlich, damit das Krangestell ausreichend
angehoben werden kann. Zum hnheben des Krangestells muß außerdem das Spezialfahrgestell
gegen Fahrbewegung verriegelt werden, was auf weichem Boden schwierig ist.
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Der Brfi-ndung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung so auszugestalten, daß es mit üblicherweise dem Bauunternehmer
zur Verfügung stehenden Mitteln durchführbar ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß nach dem Umlegen und Verschieben des Krans in eine Lage, in
der er horizontal nach vorne und hinten über das Krangestell vorsteht, unter den
Turm vor und hinter dem Krangestell je ein konventionelles Tiefladeraggregat mit
Bubeinrichtung untergebaut, durch Betätigen der Hubeinrichtungen das Krangstell
über den als Träger wirkenden Turm angehoben und an eines der Tiefladeraggregate
ein Zugfahrzeug angekuppelt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden übliche Tiefladeraggregate
mit Hubeinrichtung verwendet, wie sie jede Bauunternehmung zum Transportieren von
Fertigteilen oder Baumaschinen ohnehin besitzt. Als Zugfahrzeug kann ein einfacher
Lastkraftwagen verwendet werden.
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Das Bauunternehmen braucht dadurch für den Straßentansport seiner
Kränze keine aufwendigen Zusatzinvestitionen vorzunehmen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausfüluungsbeispieles
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Turmkran
in Arbeitsstellung, Fig. 2-6 das ueberführen des Turmkrans nach Fig. 1 in eine Straßentransportstellung
in fünf auf einen derfolgenden Phasen und Fig. 7 eine anderweitige Verwendung der
für den Straßentransport vorgesehenen Tiefladeraggregate.
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Der in der Zeichnung dargestellte Kran weist ein auf einem Gleis 1
verfahrbares Krangestell 2 auf. Das Erangestell 2 trägt einen Bock 3. Ein allgemein
mit 4 bezeichneter Kranturm, der aus einem Turmunterteil 4a und einem aus Schüssen
zusammengesetzten Turmoberteil 4 b besteht, ist am Bock 3 um eine horizontale Achse
5 schwenkbar gelagert und in seiner aus Fig. 1 ersichtlichen, aufgerichteten Stellung
mittels eines Verriegelungselementes 6 gehalten. Die Fig. 1 zeigt den Turm 4 in
einteleskopierter Stellung, in der der Turmoberteil 4b in den Turmunterteil 4a eingeschoben
ist.
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Der gezeigte Kran ist ein sogenannter Obendreher, bei dem mit dem
oberen Enue des Turmoberteils ein Drehkopf 7 über eine Kugeldrehverbindung 8 drehbar
verbunden ist. Bm Drehkopf 7 ist bei 9 ein Ausleger 10 angelenkt, entlang dessen
eine Laufkatze 11 verfahrbar ist. An der Laufkatze 11 hängt über ein Lasthubseil
12 eine Lastflasche 13.
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Gegenüber dem Ausleger 10 ist am Drehkopf 7 ein Gegenausleger 14 gelagert,
der Ballast 15 sowie ein Windwerk 16 trägt.
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Um den Kran nach Fig. 1 auf der straße transportieren zu können, wird
er auf folgende Weise in eine Straßentransportstellung gebracht: Zunächst wird der
Ballast 15 vor Gegenausleger 14 abgenommen, beispielsweise mittels eines gesonderten
Mobilkrans oder durch nicht-dargestellte, kraneigene Mittel.
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Dann wird nach Lösen der Verriegelung zwischen dem Drehkopf 7 und
dem Gegenausleger 14 der Gegenausleger in den Ausleger 10 einteleskopiert. Diese
Stellung ist in Fi. 2 in ausgezogenen Linien gezeigt. Der Ausleger 10 kann j jetzt
abgelassen werden und gelangt in die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Lage. Die
Auslegerspitze wird dabei auf die Ladefläche eines Lastfahrzeugs 17 abgestützt.
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Nach Lösen der Verriegelung zwischen dem Bock 3 und dem Turm 4 wird
der Turm durch Nachlassen eines von einer Winde 18 ausgehenden Flaschenzugs 19 um
die Achse 5 im Uhrzeigersinn in eine horizontale Lage gebracht. Eine Phase dieser
Bewegung ist aus Fig. 3 ersichtlich. Der Ausleger 10 schwenkt dabei um seinen Anlenkpunkt
9. Das Lastfahrzeug 17 bewegt sich im Sinne des Pfeiles P1.
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Nachdem die im wesentlichen horizontale Lage des Turms 4 gemäß Fig.
4 erreicht ist, kann durch Rückwärtsfahren des Lastfahrzeugs 17 der Ausleger 10
in den Turm, und zwar in dessen Oberteil 4b, einteleskopiert werden. Der
schon
vorher in den Ausleger 10 eingeschobene GeLenausleger 14 gelangt dabei ebenfalls
in das Innere des Turmoberteils 4b In der horiztontalen Lage des turms 4 kommen
seitlich an dessen Unterteil 4a angebrachte Führungsschienen 20 zum Fluchten mit
der Schwenkachse 5 und den Verriegelungsteilen 6. Die Achse 5 und die Verriegelungsteile
6 sind so ausgebildet, daß sie in Form von Zapfen oder Rollen seitlich in die Führungsschienen
20, die ein U-Profil aufweisen, eingreifen. Dadurch kann durch Rückwärtsfahren des
Lastfahrzeugs 17 der Turm 4 relativ zum Bock 3 aus der aus Fig. 4 ersichtlichen
Stellung nach hinten verschoben werden, bis er nach vorne und nach rückwärts über
das Fahrgestell 2 hinausragt. Die damit erreichte Lage ist aus Fig. 5 ersichtlich.
Die Fig. 5 zeigt ferner, daß die Auslegerspitze vom Ausleger abgenommen wurde. Sie
kann separat, beispielsweise auf der Ladefläche des Lastfahrzeugs 17, transportiert
werden.
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Unter die beiderseits des Bockes 3 vorstehenden Abschnitte des Turms
4 werden nun konventionelle Tiefladeraggregate 21 mit je einer Hubeinrichtung 22
gebaut. Solche Tiefladeraggregate sind allgemein bekannt.
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Sie werden beispielsweise in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise zum
Transportieren großer Fertigbauteile 23 von den Bauunterneiimungen eingesetzt. Durch
Betätigen der Hubeinrichtungen 22 wird der Kranturm 4 angehoben. Er nimmt dabei
über den Bock 3 das Krangestell 2
mit, so daß dieses unter dem Turm
4 4 höngt, der dabei als Träger wirkt. In dieser Stellung kann null das Lastfahrzeug
17 an eines der Tiefladeraggregate 21 über eine Deichsel 24 angehängt werden. Der
Kran kann damit auf der StraBe t-callsportielt werden.
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Der gezeichnete Kran hat noch den besonderen Vorteil, daß der aus
Schüssen zusammengesetzte Turmoberteil für sich als Kletterkran verwendet werden
kann.
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Der Turm kann auch aus mehreren Teleskopabschnitten bestehen.