DE210026C - - Google Patents

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DE210026C
DE210026C DE1907210026D DE210026DD DE210026C DE 210026 C DE210026 C DE 210026C DE 1907210026 D DE1907210026 D DE 1907210026D DE 210026D D DE210026D D DE 210026DD DE 210026 C DE210026 C DE 210026C
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DE1907210026D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B13/00Rolling molten glass, i.e. where the molten glass is shaped by rolling
    • C03B13/02Rolling non-patterned sheets discontinuously

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei dem Auswalzen von Glasmasse zu Tafeln mittels eiserner Walzen auf eisernen Walztischen oder zwischen einem oder mehreren Walzenpaaren erhalten die Glasflächen bekanntlich ein gehämmertes, rauhes Ansehen. Dies ist besonders dann zu bemerken, wenn die Glasflächen längere Zeit mit den Eisenflächen in Berührung bleiben,, oder wenn der angewendete Walzendruck sehr stark ist. Die Ursache zu dem
ίο hämmerigen Aussehen ist in der plötzlichen und starken Wärmeentziehung zu erblicken, die durch die dicken gußeisernen Walztische und Walzen stattfindet und ein Schrumpfen der Glashaut hervorruft. Die plötzliche Wärmeentziehung hat auch eine große Sprödigkeit der Glastafel zur Folge, die namentlich bei den zum Schleifen bestimmten Glastafeln sehr unerwünscht ist. Das rauhe Aussehen ist auf die grobe Struktur des Gußeisens zurückzuführen.
Um diese Nachteile zu beseitigen und glatte, weniger spröde Glasflächen zu erzielen, sind Walztische und Walzen schon mit Asbesttafeln überzogen worden. Man' erreicht damit zwar eine Wärmeisolierung zwischen Eisen- und Glasflächen und ein weniger, sprödes Erzeugnis; das Aussehen der Glasflächen hatte dadurch aber nicht gewonnen, da die Asbestplatten unschöne Abdrücke hervorriefen. Auch unterlagen die Asbestplatten einer sehr raschen Zerstörung durch die Hitze der Glasmasse. Der Erfinder hat daher vorgeschlagen, die Walzen und Walztische mit verbrennlichen Faserstoffen zu überziehen oder die Walzen und Walztische ganz aus Faserstoffen herzustellen und diese vor oder während des Auswalzens der Glasmasse anzufeuchten. Dadurch sollte eine Verbrennung der isolierenden Faserstoffe verhindert, gleichzeitig aber auch eine Dampfschicht gebildet werden, zwischen welcher Glastafeln von glattem, poliertem Aussehen entstehen sollten. So gelang auch die Herstellung glatter, polierter Glasflächen, namentlich wenn Isolierflächen aus feuchten Papierstoffen angewendet wurden. Dagegen unterlagen die Faserstoffflächen trotz ihrer Anfeuchtung immer noch einer zu raschen Verbrennung oder Verkohlung, die z. B. durch das erforderliche längere Verbleiben der Glastafel auf dem Walztische oder bei Walzen durch deren mehrfaches Abrollen auf der heißen Glasfläche in einem Walzvorgange zu erklären ist. Die Reinigung der Walzenflächen von der zurückbleibenden Asche und das schwierige Auflegen neuer Faserstoffschichten auf die heißen Walzflächen kostete viel Zeit und gestaltete die Arbeitsweise sehr ungünstig.
Die vorliegende Erfindung stellt nun ein sicheres Verfahren und zuverlässige Einrichtungen dar, Glastafeln mit guter Politur auf einer oder zwei Seiten und geringerer Sprödigkeit unmittelbar zwischen Druckflächen, durch welche das Glas hindurchgeführt wird, zu gewinnen und damit ein bestehendes großes Bedürfnis zu befriedigen. Zu diesem Zweck wird das geschmolzene Glas durch ein Walzenpaar oder zwischen zwei konvergierenden Platten o. dgl. hindurchgeschickt und gleichzeitig zwischen dem Glase und der das Glas ausbreitenden Oberfläche der Walze oder der Platte eine wenig Wärme entziehende Schicht (Isolierschicht), z. B. eine Blechtafel oder ein Papierbogen, hindurchgeführt, die dem Erfindungszwecke entsprechend baldmöglichst von der gebildeten Glastafel ent-
fernt wird, also spätestens, wenn die noch heiße, aus der Formvorrichtung herauskommende Tafel auf einer Unterlage abgelegt wird. Je nachdem die Tafel auf einer oder beiden Seiten Hochglanz haben soll, werden ein oder zwei Isolierschichten verwendet.
Als Isolierflächen können Tafeln aus Papier, Papierstoff, Asbest oder sonst geeigneten Geweben oder anderen Faserstoffen dienen. Als
ίο Isolierschichten kann man in diesem Falle aber auch Blechtafeln betrachten, die die Wärmeentziehung durch die Walzen oder Platten infolge des zwar äußerst geringen, aber doch vorhandenen Luftraumes zwischen dem Blech und den Oberflächen der Walzen oder konvergierenden Platten erheblich herabsetzen. Die Wärmeentziehung durch Leitung im Blech ist bei dessen geringer Masse unschädlich. Im folgenden sollen wegen dieser Tatsache bei Nennung dieser Isolierschichten Bleche eingeschlossen sein. Diese können aus Eisen, Stahl oder aus weniger rostenden Metallen, z. B. Kupfer, Messing, Bronze, Nickel usw., bestehen.
Die Herabsetzung der Wärmeleitung im vorgedachten Sinne und die feine Struktur der Bleche ermöglichen es nun, Glastafeln von erheblich besserem Aussehen und geringerer Sprödigkeit als die mit gußeisernen massigen Druckorganen hergestellten zu erzielen, um so mehr, als die verhältnismäßig dünnen Bleche nur kurze Zeit mit den Glasflächen in Berührung zu kommen brauchen. Zu einem noch besseren Ergebnis gelangt man auch bei vorliegendem Verfahren durch Benutzung von Isolierschichten aus Faserstoffen, die, wie bekannt, zweckmäßig angefeuchtet werden. Hierbei können die sich an den feuchten Faserstoffflächen bildenden Glastafeln unmittelbar mit Hochglanz (Feuerpolitur) gewonnen werden. Es wird sich empfehlen, solche feuchten Faserstoffbogen auf Bleche aufzulegen, um diese gemeinsam durch die Walzen oder die konvergierenden Platten hindurchzuführen. Solche Blechunterlagen schützen die Faserstoffe, namentlich Papierstoffe, vor Verletzungen während ihrer Benutzung, sie verhindern aber auch eine zu rasche Verdampfung der den Faserstoffen zugeführten Feuchtigkeit. Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens kann in zwei (oder mehr) Stufen erfolgen, indem ein erstes Walzenpaar die Glasmasse vorwalzt und ein zweites (oder mehrere weitere) Walzenpaare das weitere Verschwächen der Glastafel übernehmen. Die Zuförderung und Durchführung der Isolierschichten kann hierbei in beliebiger Weise erfolgen. Man wird dies aber am besten in der Weise ausführen, daß die Isolierschichten als endloses Band ausgebildet sind. Dieses wird zweckmäßig reichlich in der Länge gehalten, die man den Glastafeln geben will, so daß jedes Flächenelement der Isolierschichten bei einer Tafelherstellung nur einmal für einen Bruchteil einer Sekunde mit den heißen Glasflächen in. Berührung kommt, was namentlich bei feuchten Faserstoffstreifen ein großer Vorzug ist. Auf diese Weise wird nie die Feuchtigkeit der Faserstoffstreifen ganz verdampft, und es ist daher nur in seltenen Fällen ein Verbrennen oder Ankohlen der Faserstoffe zu erwarten. Da dünne Papierbogen für den Zweck genügen und man diese vorzugsweise anwenden wird, wäre indessen selbst die Verwendung je eines Papierbelages für die Anfertigung einer Glastafel kein erschwerender Punkt, zumal das Auflegen neuer Bogen bei den vorgesehenen Einrichtungen leicht zu bewirken ist.
Die nötige Länge und Breite der endlosen Bänder aus Blechen, die unmittelbar oder mit aufgelegten Faserstoffen angewendet werden, läßt sich erforderlichenfalls durch' autogenes Zusammenschweißen kleinerer Bleche erreichen. Auf dem gleichen Wege können auch die Enden der Bleche zwecks Herstellung eines endlosen Bandes vereinigt werden.
Es kann nun jeder Walze eine besondere Spanntrommel beigeordnet werden, mit denen die endlosen Bänder an der Walze festgespannt und von dieser mitgenommen werden. Aber auch mehrere Walzen können ein gemeinsames endloses Band erhalten, das mit einer oder mehreren Spanntrommeln gespannt wird. Dabei müssen aber die Druckwalzen in der Weise verstellbar sein, daß die endlosen Bänder auf den zwischen den Druckwalzen liegenden Strecken als Druckflächen wirksam gemacht werden können.
In diesem Falle bildet das endlose Band zwischen den Walzen eine Führung, in welcher die von dem ersten Walzenpaar vorgewalzte Glastafel dem anderen Walzenpaar zugeführt wird. Eine solche Führung ist namentlich bei Anwendung feuchter Isolierflächen von großer Bedeutung, weil die Glastafeln hierbei sehr lange plastisch bleiben, deshalb zum Abreißen geneigt sind und sehr leicht abwärts gleiten. Es empfiehlt sich also, bei feuchten Isolierflächen einen längeren Weg für die Führung der Glastafel bzw. nach Befinden eine größere Anzahl gemeinsam arbeitender Walzenpaare zu benutzen. Diese gewährleistet auch den Austritt der Glastafel aus dem Walzwerk in genügender Abkühlung für deren Weiterbeförderung. Zu diesem Zwecke ist es auch, möglich, mehrere Gruppen von . mit einem gemeinsamen endlosen Band verbundenen Walzenpaaren hintereinander zu . verbinden. Eine lange Führung der Glastafeln ist namentlich erforderlich, wenn sehr breite und dicke Glastafeln, z. B. für Spiegelglas, gewalzt werden sollen, damit diese in genügender Abkühlung auf den Aufnahmetisch abgelegt werden können.
Werden verschiedene Walzenpaare hintereinander angewendet, so wird es, .wie schon ange-
deutet, immer empfehlenswert sein, den WaIzflächen der unteren Walzen etwas weniger Abstand als den oberen zu geben, um ein nochmaliges Anfassen der Glastafel durch die unteren-Walzenpaare zu erreichen. Dieser Abstand kann ganz gering sein, er dient dann nur dazu, die durch ihr Eigengewicht abwärts gleitende Glastafel — namentlich auf feuchten Faserstoffflächen — an einem zu raschen .Durchgleiten
ίο zwischen den unteren Walzenpaaren zu verhindern. Beabsichtigt man eine stärkere Verschwächung der aus dem oberen Walzenpaar austretenden Glastafel, so nimmt der Abstand zwischen den Walzflächen eines jeden folgenden Walzenpaares stärker nach unten ab. Auf diese Weise bestimmt das letzte Walzenpaar die gewünschte Glastafelstärke. Eine solche Verschwächung mit einer Anzahl Walzenpaare verschiedener Abstände wird am besten dadurch erreicht werden, daß die Walzen auf jeder Seite der Glastafel je mit einem gemeinsamen endlosen Band bedient werden. Die beiden endlosen Bänder bilden dann einen nach unten spitz zulaufenden, keilförmigen Spalt. Die Länge der endlosen Bänder oder die Anzahl der Walzenpaare richtet sich hierbei nach der Länge und Stärke der herzustellenden Glastafel. Wird nun Glasmasse zwischen den oberen Walzen eingegossen und ausgewalzt, so bildet sich zunächst im Spalt eine keilartige, nach unten zugespitzte Glastafel, die aber bei ihrem Austritt aus dem Walzwerk die gewünschte gleichmäßige Stärke annimmt. Bei diesem Vorgang wird das Glas zwischen den Isolierschichten gleichsam breitgequetscht. Oben findet ein Gleiten der Isolierschicht zum Glase statt. Dies schließt demnach eine Mitwirkung der Isolierschichten an der Gestaltung der Glastafel auch dort ein, wo das endlose Band auch als Führung der Glastafel anzusehen ist. Dies Verfahren ist auch so durchführbar, daß an Stelle der oberen beweglichen Walzen feststehende konvergierende Platten • (im folgenden Kulissen genannt) angeordnet sind, über welche durch Antriebswalzen oder Spanntrommeln die endlosen Bänder hinweggeführt werden. Die in den beiden letzten Fällen durch die keilartige Vorbildung der Glastafel entstehende gleitende Reibung trägt erheblich mit zum Glätten bzw. zur Erhaltung der Feuerpolitur bei und ist in der Wirkung mit der zu vergleichen, die beim Blasen von Hohlkörpern durch Drehen in nassen Holz- oder gekühlten - Eisenformen erreicht wird.
Vorbehalten soll es sein, wie schon erwähnt, in einer oder der anderen der vorbeschriebenen Weisen die Glasflächen nur auf einer Seite mit Isolierschichten und auf der anderen Seite mit Wälzflächen bekannter Art in Berührung zu bringen. Dies wird dann der Fall sein, wenn die eine Seite in einem der bekannten Verfahren mit einem Muster oder einer Verzierung versehen werden soll. Ebenso soll es vorbehalten sein, ein oberes Walzenpaar gänzlich ohne Isolierschicht laufen zu lassen. Dies könnte besonders bei dem obersten Walzenpaar in Frage kommen, auf welches die Glasmasse aufgebracht wird. ■ Doch muß hierbei durch das erste mit Isolierband versehene Walzenpaar eine merkliche Ver-, Schwächung stattfinden, damit die gewünschte Glätte der Glasoberfläche erreicht wird. Auch könnte, falls die Glastafel zwischen den Isolierbändern bereits genügend erkaltet ist, auch ein unteres Walzenpaar ohne Isolierband bleiben. Es können aber auch von den zusammenarbeitenden Walzenpaaren einzelne mit Isolierschichten von Blech und andere mit solchen aus Faserstoffen arbeiten.
Die Glasmasse kann übrigens in einer der bekannten Arten, z. B. mit der dem Erfinder im Patent 174748 geschützten Einrichtung, unmittelbar von dem Ofen auf das Walzwerk aufgegossen werden, so daß es möglich sein würde, ohne Zwischenarbeit Glastafeln im Walzverfahren mit Hochglanz . (Feuerpolitur) unmittelbar vom Ofen zu erhalten. Ausgeschlossen soll es aber nicht sein, die gewonnene Glastafel noch einmal in einem Feuerraum zu polieren, z. B. nach dem dem Erfinder im Patent 189363 geschützten Verfahren. Dies könnte namentlich dann eintreten, wenn man nach vorliegendem Verfahren nur mit Blechen als Isolierschichten arbeitet und die dabei erhaltene Politur noch verbessert werden sollte. Beiliegende Zeichnungen erläutern das Verfahren und die dazu erforderlichen Einrichtungen an einigen Beispielen.
Fig. ι zeigt, wie der Oberfläche der einen Walze α2 des die Walzarbeit verrichtenden Walzenpaares a1, a2 eine Isolierschicht i, nötigenfalls unter Mitwirkung der Zubringertrommel z, zugeführt wird. Die Schicht kann sowohl eine Blechtafel als auch ein zweckmäßig angefeuchteter Faserstpffstreifen sein. Während sich die Walzen ax und «2 drehen, bewegt sich ■ der Walztisch in Richtung des eingeschriebenen Pfeiles; zugleich wird in den Eingußtrichter g, der schmäler als die Breite der zu walzenden Glasfläche ausgebildet sein kann, flüssiges Glas eingebracht.
In derselben Weise wie der Walze a1 könnte auch der Walze a1 eine Isolierschicht zugeführt werden.
Fig. 2 zeigt denselben Vorgang wie Fig. 1, wobei jedoch eine Isolierschicht angenommen ist, die aus einem benetzten oder unbenetzten Faserstoffstreifen i und aus einer Blechtafel k besteht, auf der der Streifen aufgelegt und befestigt ist.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Isolierschicht oder .der einen Teil derselben darstellenden Blechtafel k in Gestalt eines Bandes ohne Ende,. um so dieser Fläche, die durch eine Spanntrom-
mel s und Lagerfedern f in gespanntem Zustande erhalten wird, einen besseren Halt und eine gewisse Zwangläufigkeit zu geben. Die Zubringertrommel ζ ist entbehrlich geworden, und die Mitnahme des Bandes erfolgt lediglich durch die Reibung, die auch nach Art der Fig. 4 ,.durch Riffelung der Bandränder noch erhöht werden kann. Diese Riffelung kann auch auf der dem Glas zugewandten Seite vorgesehen sein und soll dann dazu dienen, die Mitnahme des Walzgutes bzw. der entstehenden Glastafel zu erleichtern. Die Rückseiten der Bleche können aber auch auf der ganzen Auflagefläche geriffelt oder gerauht sein. Ebenso kann die Oberfläche der Walzen ganz oder teilweise geriffelt oder gerauht sein, oder es können auf deren Ränder kleine Stifte angebracht sein, die in entsprechende, an den Rändern der Bleche eingelassene Löcher treffen, um die Mitnahme des endlosen Bandes durch die Walzen zu unterstützen. Die Benetzung der Faserstoff streif en i, die entweder nur einen Teil des Blechbandes k (Fig. 2 und 3) oder die ganze Fläche k (Fig. 5 bis 8) bedecken kann, erfolgt entweder von Hand oder mittels einer geeigneten Befeuchtungsvorrichtung, z. B. eines nassen Filzstreifens I 0. dgl. -
Fig. 5 stellt eine Walzeinrichtung mit zwei Walzenpaaren a1, a2 und δ1, b2 dar, denen Isolierflächen i1, k1 und i2, £2 zugeführt werden.
s1, s2 sind die zugehörigen Spanntrommeln. Die Spannvorrichtungen sind hier wie auch in Fig. 6, 7 und 8 durch wagerechte Pfeile angedeutet.
Fig. 6 zeigt die Anordnung nur je eines die beiden Arbeitswalzen a1, a2 und δ1, b2 umfassenden, je durch eine Spanntrommel s1 und s2 gespannten endlosen Bandes i1, k1 bzw. i2, k2, wobei die zwischen den beiden Walzenpaaren liegenden Isolierflächenteile die Führung der bereits entstandenen, jedoch noch weichen Glastafel übernehmen.
Es können aber auch mehr als zwei Walzenpaare durch ein gemeinsames endloses Band verbunden sein.
Fig. 7 zeigt, daß das eine Paar der Arbeitswalzen, z. B. δ1, δ2, zugleich als Spanntrommeln dienen könnte.
Fig. 8 zeigt eine Walzeinrichtung mit drei Wälzenpaaren α1, α2, δ1, δ2 und c1, c2, dem je drei Paare endlose Bänder i1, k1, «2, k2 zugeführt werden. Die Walzen eines jeden dieser Walzenpaare haben zwecks stufenweiser Verschwächung der Glastafel auf die gewünschte Wandstärke verschiedene Abstände und Umfangsgeschwindigkeiten.
Fig. 9 stellt eine Walzeinrichtung dar, bei welcher die durch die Walzenpaare α1, α2 und δ1, δ2 und Spanntrommeln s1, s2 in Spannung gehaltenen Isolierschichten i1, k1 und i2, k2 gegeneinander unter einem dem Zweck entsprechend spitzen Winkel geneigt sind, so daß sich ihr Zwischenraum nach unten zu allmählich verjüngt. ■ Die Druckflächen d1, d2 bzw. Druckrollen ds, welche sich an die der Arbeitsfläche gegenüber befindlichen Flächen der Bänder anlegen, nehmen an der Bildung der Glastafel insofern Anteil, als sie beim Durchziehen derselben auf diese quetschend und schwächend einwirken. Die allmähliche Verjüngung des Zwischenraumes hat auch noch den Vorteil, daß, namentlich in den oberen Teilen desselben, die Isolierschichten größere Geschwindigkeiten als die Glasmasse haben, daher an letzterer entlanggleiten und auf diese glättend einwirken.
Fig. 10 stellt eine Einrichtung dar, bei weleher die oberen, sonst die erste Formgebung bewirkenden Druckwalzen ganz durch andere gleichwertige, jedoch feststehende konvergierende Druckflächen d1, d2 ersetzt sind. Die Walzen α1, α2, δ1, δ2, s1, s2 übernehmen nur noch nach wie vor den Antrieb bzw. die Führung und Spannung der als endlose Bänder ausgebildeten Isolierschichten i1, k1 und i2, k2. ■ Erforderlichenfalls kann die Anzahl der Walzenpaare und Spanntrommeln noch weiter vermehrt werden.
Schließlich können mehrere der in den Zeichnungen dargestellten Einrichtungen beliebig zusammengeschaltet sein, z. B. könnten eine oder mehrere Walzen mit ein und derselben Kulisse zusammenarbeiten. Walzen und Walztische können auch aus anderem Stoffe anstatt aus Metall, z. B. aus Holz, Faserstoffen, Steinarten usw. bestehen. Der in der Zeichnung gezeigte Trichter g kann aus jedem geeigneten Stoffe, z. B. Metall, Asbest, Steinarten usw., bestehen. Er kann auch durch eine nur auf einer Seite angebrachte Platte bekannter Art zum Aufgießen der Glasmasse ersetzt werden, oder er kann natürlich ganz wegfallen, wo die Druckorgane oder die Isolierschichten selbst einen trichterartigen Zugang bilden.
Bemerkt soll noch werden, daß die Weiterbeförderung von Glastafeln mittels Rollen aus schlecht wärmeleitenden Stoffen oder mit einem Überzug davon auch auf endlosen Bändern bei verschiedenen Verfahren — unter anderem im Anschluß an Walzverfahren zur Herstellung von Glastafeln — bekannt ist.
Hierbei findet aber während der Berührung mit dem endlosen Band keine Verschwächung statt. Auch ist es bekannt, beim Auswalzen von Glas auf einem Walztisch zwischen Walze und Glas fortlaufend ein Blech einzuführen, welches mit der dem Glase abgewandten Seite zum Teil hohl auf einem aus Quergliederri bestehenden versteifenden Band aufliegt. Dieses Blech bleibt aber, da es das Glas nach dem Einwalzen in die Vertiefungen des gemusterten Walztisches niederhalten soll, bis zum Entfernen der Tafel vom Walztisch auf der Tafel liegen. Hochglanz kann daher nicht entstehen.

Claims (7)

  1. Pate nt-An Sprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Glastafeln durch Hindurchführen und Ausbreiten geschmolzener Glasmasse zwischen wenig Wärme _ entziehenden, vorzugsweise angefeuchteten Druckflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasmasse zwischen Walzenpaaren oder konvergierenden Platten hindurchgeführt wird unter gleichzeitiger Hindurchführung von vorzugsweise angefeuchteten, dem Glase wenig Wärme entziehenden Schichten (Isolierschichten, z. B. dünnen Blechen, Papierbogen) zwischen Glasmasse und Druckfläche, die von der Glastafel wieder entfernt werden, bevor oder sobald diese abgelegt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbreiten der Glasmasse in einem von zwei isolierenden Schichten gebildeten, von oben nach unten verjüngten Spalt erfolgt, in dem die Glastafel allmählich verschwächt und bis zu ihrer Vollendung und ihrem Austritt aus dem unteren Ende des Spaltes geführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Druckorgane während des Ausbreitens der Glasmasse durchgeführten Isolierschichten durch Bleche oder Faserstoffstreifen oder durch Bleche mit an der Arbeitsfläche aufgelegten Faserstoffstreifen dargestellt werden, wobei die Faserstoffstreifen vorzugsweise feucht gehalten werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Druckorgane während des Ausbreitens der Glasmasse durchgeführten Isolierschichten durch ein endloses Band dargestellt werden.
  5. 5. Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein oder mehrere aufeinanderfolgende Walzenpaare und ein oder mehrere je über Druckwalze und Spanntrommel laufende endlose Bänder (Fig. 3 und 5).
  6. 6. Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die endlosen Bänder gegebenenfalls unter Einfügung von Spanntrommeln je über zwei oder mehrere Druckwalzen laufen, die in der Weise verstellbar gelagert sind, daß die endlosen Bänder auf den zwischen den Druckwalzen liegenden Strecken als Druckflächen wirksam gemacht werden können (Fig. 6 und Fig. 7 rechts).
  7. 7. Eine Einrichtung zur Ausführung der in den.Ansprüchen 1, 2, 3 und 4 geschützten Verfahren, gekennzeichnet durch das Druckorgan darstellende konvergierende Platten
    o. dgl. und über deren Arbeitsfläche und Antriebe- oder Spannrollen laufende endlose Bänder.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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